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FACHBLATT Erscheint Sonntags und Donnerstags. Schluß der Anzeigen-Annahme Donnerstag und Montag mittags Bei der Post bestellt und ab genommen oder durch Buch handel: vierteljährlich 10 M. Vierteljährl. Bestellgeld 30 Bi. Von d. Geschäftsstelle d. Bl. unter Streifband vierteljährlich 32 M. mit Auslandsporto 40 M. Einzelnummer 1 M.; ältere 2 M Erfflllungs-u.Zahlungsort Berlin BERLIN SW 11, PAPIERHAUS, DESSAUER STRASSE 2 Telegr.: Papierzeitung Berlin. Postscheck-Konto: Berlin 2428. Fernspr.: Lützow 787 Rnzeigen. Petitzeile 8 mm hoch 50 mm (1/.gesp.) oreit 3M. CO Pf. auf Umschiagseiten bis 7M. 20 Pf. Berechnung v. Strich zu Strich. Stellengesuche zu halbemPreis Fürs Ausland Aufschläge entspr. den Bestimmungen des Börsen vereins d Deutsch. Buchhändler. Für Wiederholungen od. Jahres- Umsatz Nachlass n. fest. Tarifen. Zeichengebühr f. freie Zusendung frei eingehender Briefe 4 M. Vorausbezahlung an denVerleger. Platzvorschriften unverbindlich. für Papier-Fabrikation, -Verarbeitung, -Handel, Buchgewerbe, Schreibwaren und Bürobedarf Gegründet von CARL HOFMANN Amtsblati der Berufsgenossenschafien sowie zahlreicher Vereine une Verbände des Papier- und Scchreibwarenfaches Nr. 58 Berlin, Sonntag, 18. Juli 1920 45. Jahrg. INHALT Papier nicht unter Chiffre ! 2057 PAPIER-ERZEUGUNG UND -GROSSHANDEL: An die Papierfabriken! . 2057 Verein der Zellstoff- u. Papier-Chemiker u. Ingenieure 2068 Altpapierverwendung 2058 Chemische Feinde des Betons 2058 Torfverkokung .... 2058 Freier Verkehr mit Sulfat und Schwefel 2059 Fachliteratur ... 2059 Zellstoffkocher ...... ....... 2059 Hohlreifen aus Papierbrei 2059 Hohlkörper aus Papiermasse . . 2059 Monatl. Durchschnittspreise in d. preuß. Staatsforsten Mai 1920 2060 Holzrahmen zum Papierpreis 2060 Sulfitstoffpreise 2060 PAPIER-VERARBEITUNG, BUCHGEWERBE: Erledigung der Ausfuhranträge 2063 Die Wirtschaftsstelle und ihre Denkschrift .... 2C63 Tagespreis = Konventionspreis? ........ 2063 Lohntarif der Tüten-Kleberinnen ....... 2063 Lehrlingsordnung 2064 Prospekte in flächigem Farbendruck 2064 Kontrolle der Chiffre-Anzeigen • . 2065 Aus den Typographischen Gesellschaften ..... 2065 BOchertisch ....... 2066 Papierstoff- und Papier-Spinnereis Ausfuhr von Papier-Bindfaden 2066 SCHREIBWAREN UND BÜRO-BEDARFs Reichsbund Deutscher Papier- und Schreibwaren- Händler e. V. . . . 2069 Herbstmesse Leipzig 1920 ' . . , . 2070 BOchertisch . . . • . ......... 2070’ Geschäfts-Nachrichten T 2087 Im Mona August erscheinen nenn Nummern der Papier-Zeitung, darunter die Meßnummern. Der Postbezug dafür kostet 3 Mark 34 Pf. und 10 Pf. Bestellgeld, wenn Zustellung durch den Post schaffner gewünscht wird, Berlin sw 11 Verlag der Papier-Zeitung Dessauer Str. 2 Car Hofmann — Papier nicht unter Chiffre I Die Bundesratsverordnung vom 16. Dezember 1915 (RG. Bl. S. 827) wonach Gegenstände des täglichen Bedarfs in Chiffre- Anzeigen weder angeboten noch gesucht werden dürfen, ist noch ’n Kraft, wie neuerdings mitgeteilt wird. Da Papier und Pappen sowie viele Papier- und Schreibwaren hierzu gehören, so bitten wir unsere Anzeigenbesteller wiederholt, Solche Anzeigen mit ihrem Namen und Wohnort zu unterzeichnen. Verlag der Papier-Zeitung SperGzeuaungu-Gcoßfiandel An die Papierfabriken! • .Der vor einigen Wochen einsetzende Käuferstreik, dessen Ende zunächst noch garnicht abzusehen ist, nimmt immer schärfere Formen an. Unsere schon in der Vorkriegszeit starkauf den Export angewiesene Fabrikation steht vor der Tatsache, daß nicht nur in Deutschland der Absatz aufgehört hat, sondern auch ein Export unmöglich geworden ist. Wenn behauptet wird, daß das Aufhören der Exportaufträge einem auch im Auslände eingetretenen Käufer, streik zuzuschreiben ist, 80 hat dieses nur bedingte Richtigkeit. eutschland ist ein durch den verlorenen Krieg vollständig ver armtes Land, das seine Bedürfnisse auf ein Minimum herabzu schrauben gezwungen ist. Das Ausland dagegen hat (in Betracht kommen ja für den Export vornehmlich die neutralen Länder) seine Bestellungen in der Hauptsache deshalb eingestellt, weil die Papier preise.eine derartig wahnsinnige Höhe erreicht haben, daß die Welt marktpreise ganz bedeutend überschritten sind. In dem von den uns angeschlossenen Firmen hergestellten Artikel, Kartonpapier, werden wir heute, von Ländern unterboten, die früher von uns ge- ka uff haben, weil sie seihst nicht so billig wie wir fabrizieren kennten. Das Allerschlimmste aber ist die Tatsache; daß dasjenige Ausland, das bis jetzt eine eigene Kartonpapierfabrikation überhaupt nicht besaß, bereits damit umgeht, selbst zu fabrizieren. Darin liegt eine auch für die Papierfabriken nicht hoch genug einzuschätzende Ge fahr; Denn zwingen wir durch unsere Preispolitik das Ausland zur Aufnahme der eigenen Fabrikation, so ist unser Export in absehbarer Zeit erledigt und damit auch das Schicksal unseres hoch entwickelten Fabrika tionszweiges besiegelt. Wenn man die Bilanzen der Aktiengesellschaften aufmerk sam durchliest, so gewinnt man unwillkürlich den Eindruck, daß das Bestreben obwaltet, die erzielten Gewinne zu ver stecken, und trotzalledem werden Dividenden in. früher nie ge kannter Höhe gezahlt. Angesichts dieser Tatsache muß man sich doch fragen: Ist es notwendig, den Preis für holzhaltiges Papier von 18 M. die 100 kg im Jahre 1914 auf gegenwärtig 600-M, holzfreies Papier von 38 M. die 100 kg im Jahre 1914 auf gegenwärtig 1200 M. hera ufzutreiben ? Es ist die allerhöchste Zeit, an den Abbau solcher Preise zu gehen. Warten die Papierfabriken auch nur kurze Zeit, so dürfte es zu spät sein. Bis vor einigen Wochen waren wir, da die Valuta uns einen Ausgleich im Exportgeschäft ermöglichte, in der La ge, den heimischen Markt nicht durch jede der regelmäßig alle zwei bis drei Wochen seitens der Papierfabriken diktierten Preiserhöhungen zu beunruhigen. Diese Möglichkeit ist jetzt fortgefallen. Das deutsche Geschäft ist selbst bei niedrigen Preisen kaum zu beleben, wohl aber der Export. Deshalb nochmals die ernste Mahnung: ,,Papierfabriken, zögert nicht, sofort mit dem Preisabbau zu beginnen, es geht auch um Eure Existenz!“ Nur so wird es rröglich sein, unsere Betriebe aufrecht zu erhalten und damit unsere Arbeiter zu be schäftigen. Eine Reihe anderer Zweige der Papierverarbeitung ist in der gleichen La ge. Verein für geklebten Photographie- Karton