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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.10.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188710027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18871002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18871002
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-10
- Tag 1887-10-02
-
Monat
1887-10
-
Jahr
1887
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.10.1887
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« 22S. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Seite 2. Chirurgie in Kiel, und 1848 an Dieffenbach's Stelle Direktor der chirurgischen Klinik in Berlin. Im Jahre 1882 zog er sich in den Ruhrstand zurück und lebte seitdem in Wiesbaden. Als Arzt war er einer der Ersten seiner Zeit und erwarb fich durch unvergleichliche Sicherheit, wie u. A. durch plastische Chirurgie einen Weltruf. — Der deutsche BundeSrath beschloß in seiner Sitzung vom 27. September, daß den Material- fieuer entrichtenden Brennereien mit Vorbehalt des Wider rufs zu gestatten sei, ihr gcfammtes Erzeugniß zu dem niedrigeren Abgabensatz von 50 Pfennig herzustellen. — Dem BundrSrath und dem Reichstage sollen wiederum ver schiedene Gesetze für Elsaß-Lothringen zugehen. Einige Vor lagen in dieser Richtung sind in der letzten Session unerledigt geblieben. Diese werden nun eine Erweiterung erfahren; die bezüglichen Arbeiten sollen demnächst in die Hand genommen werden, nachdem darüber durch die Besprechungen entschieden worden ist, welche zwischen dem Statthalter Fürsten Hohen lohe und dem Reichskanzler bei dem Besuch in Kissingen statt- gesunden haben. — Gegen das Polenthum hat die preußische Regierung durch die soeben verfügte Aushebung deS polnischen Sprachunterrichts in den Volksschulen PosenS einen vernichten den Schlag geführt. Die polnische Presse zeigt sich über die Verfügung leidenschaftlich erregt und weist den Familien fortan die Pflege der Sprache zu. „Wenn wir dort die entsprechende Thätigkeit entwickeln, so können alle gegen uns getroffenen Vorkehrungen uns nicht schaden-, bemerkt der „Dzienn. Poz." „Möge deshalb von nun an unser eifrigstes Bestreben darauf gerichtet sein, jedem Kinde eine polnische Fibel in die Hand zu geben, und mögen die Eltern und Vormünder cs als ihre erste Pflicht betrachten, die Kinder im polnischen Lesen zu unterrichten. Dies ist die Hauptsache.- — Die gemäßigten Liberalen erblicken in dieser Maßnahme einen durchaus richtigen pädagogischen Schritt. Die hochkonservative Partei scheint entgegengesetzter Meinung zu sein; denn, wie die „Kreuzztg." auSführt, ist diese Verfügung nur als eine Vergeltungsmaßregel gegen die polnische Widerspenstigkeit und nationale Agitation zu betrachten, die zur Germanifirung nichts nützen könne. Dagegen werde schon die katholische Kirche wirken. Zum Schluß saßt das konservative Blatt seine Meinung also zusam men: „So lange sich daS Polenthum dem deutschen Staate feindlich zeigt, muß es ohne Sentimentalität rücksichtslos be kämpft werden, aber nicht mit den Waffen der Schulmeisterei, sondern mit denen des Lebens, d. h. durch positive Förderung aller deutschnationalen Interessen und durch Entziehung der staatlichen Beihilfe, die eS thatsächlich bis jetzt genossen hat. DaS Eine geschieht durch die Ansiedelung Deutscher auf ehe mals polnischen Rittergütern, das Andere durch Aushebung des polnischen Sprachunterrichts in den öffentlichen Schulen. - Bei dem Empfang der Mitglieder des hygienischen Kon gresses in der Wiener Hofburg trat der österreichische Kronprinz mit den Worten: „Wir kennen uns ja- auf Pro fessor Virchow zu und fragte den berühmten Gelehrten, wel chen Erfolg er sich von den Arbeiten deS Kongresses verspreche und wie es ihm in Wien gefalle. Virchow erwiderte, daß die mächtige bauliche Entwickelung Wiens einen großen Eindruck auf ihn gemacht habe. Ein anderes Thema anschlagend, brachte Kronprinz Rudolf dos Gespräch auf dieHalSkrank- hrit des deutschen Kronprinzen. Virchow, der ja indirekt bei diesem Leiden mit in das Kurverfahrcn einbezogen worden ist und speziell die Wucherbildungen auf ihre Struktur untersucht hat, vermied jedes Gutachten. Er beschränkte sich auf den Ausdruck der Hoffnung, daß, wie ja auch die letzten Berichte annehmen ließen, der KrankheitSverlauf ein günstiger sein werde. „Ich sah den Kronprinzen zuletzt in London," äußerte darauf Kronprinz Rudolf. „Man hätte damals nicht geglaubt, daß die Krankheit einen so langwierigen Verlau nehmen werde —'. „Gewiß,- bestätigte Virchow. „Be einem Patienten, der seine asfizirten Stimmbänder zu gebrau chen gewohnt ist, der früh ausstcht und spät zu Bett geht und auch dir kühle und feuchte Luft einathmlt, da kann man nicht viel lagen." — Vorgestern Abend traf der österreichische Unter- richtSminister vr. von Gautsch in Begleitung des Mimsterwl- rathes vr. Rittner und des Sekretärs v. Freydenegg in Krakau ein und wurde auf dem Bahnhofe von den Vorständen der Be hörden, den Universitäts-Professoren, den Direktoren und Pro fessoren sämmtlicher dortigen Mittelschulen empfangen. Der Minister stieg beim Statthalterei-Delegaten Grafen Borkowski ab. Der österreichische Unterrichtsminister genehmigte den Antrag der philosophischen Fakultät Lemberg auf Einführung von Vorträgen über Anatomie und Physiologie an der dortigen Hochschule. Die anatomischen Borträge beginnen sofort; be züglich der physiologischen Vorträge wurde das vorgcschlagene Stipendium von 1200 Gulden zum Zwecke der Ausbildung einer Lehrkraft bewilligt. Allgemein gilt der genehmigte An trag als der Vorläufer der Errichtung einer medizinischen Fakultät in Lemberg. Im Interesse der opportunistischen Partei hat der bekannte französische Staatsmann Julcs Ferry wieher einmal das Wort ergriffen. Derselbe hielt vor seinen Wählern in Epinai (Vogesen-Departement) eine Rede und sagte dabei über das Manifest des Grafen von Paris, die seit 17 Jahren be stehende Republik habe dasselbe mit geringschätziger Gleichgiltig keit ausgenommen. Die Regierung fürchte die Prätendenten nicht. Die Republik halte fest an der Ehre, ihren Feinden volle Freiheit zu Angriffen zu lassen. Das Manifest werde zweifelsohne den Vorwand zu einem Sturme gegen das Kabinrt abgcben, vielleicht würden auch einige Republikaner die Gelegenheit ergreifen, der republikanischen Partei abtrünnig zu werden. Sollte aber wirklich eine Krisis zum Ausbruch kommen, so werde dieselbe sicherlich nicht leicht zu lösen sein, und man muffe fich für alle Fälle bereit halten. Glücklicher Weise sei aber das die Republikaner umschlingende Bündmß wachsam und bereit, den von monarchischer und in transigenter Seite unternommenen Anstürmen die Spitze zu bieten, denn dann sei der Augenblick da, wo das Vaterland für alle Meinungsverschiedenheiten einen Waffenstillstand ver lange. Von den Pariser Handlungsreisenden der Intransigen ten werde Verleumdung und Haß gegen die besten Diener der Republik gesäct; ihre Bemühungen würden aber scheitern an dem gesunden und guten Sinne der Bevölkerung des an der äußersten Grenze gelegenen Departements des VoLges, welche recht gut wisse, daß der größte Feind des Patriotismus im etzigen Augenblicke der Geist der Zwietracht sei. — Wie das Ratt „Paris- meldet, beläuft fich die Fabrikation des neuen Lebel-Gewehres auf zwölshundert Gewehre täglich. Später wer den bis zweitausend Gewehre täglich erzeugt werden können. Noch im Laufe deS nächsten MonatS erhält das sechste Korps die neuen Waffen; dann kommt das siebente KorpS an die Reihe, und die übrigen Korps, je nachdem neue Gewehre vorhanden ein werden. An Stelle des etwas zu schroff vorgegangenen Sir Red vers Buller ernannte die englische Regierung das bisherige Mitglied der afghanischen Grenz-Kommission, Oberst Ridgeway um Unterstaatssekretär für Irland. — Ein Schreiben des llizamS von Hyderabad au den Vizekönig von Indien, Lord Dufferin, in Betreff der indischen Grenzvertheidigungs-Frage jat in England einen vortrefflichen Eindruck gemacht. Die „Times" feiert den Beherrscher deS bedeutendsten musel männischen Staates Indiens in schwungvoller Weise als werth- vollen Bundesgenoffen gegen Rußland. In dem betreffenden Schreiben äußert sich der Nizam, er habe schon seit einiger Zeit bemerkt, daß die Staatseinnahmen in Indien wenig Zu nahme aufweisen, während die Ausgaben sich stetig vermehren, und zwar sei das Letztere die Folge der größeren Kosten einer verbesserten Vertheidigung der indischen Grenze, die mrch das angriffsweise Vorrücken Rußlands in Mittel-Asien ich als nothwendig herausstelle. Der Nizam erklärt es als eine Ueberzengung, daß ganz Indien von diesen Maßregeln zum Schutze seiner Westgrenze Nutzen ziehe, und er, „der ältest- Verbündete Englands in Indien", eia.,-: cs daher als 1 -ne Pflicht, in irgend einer Weise öffentlich zu zeigen, daß die Interessen aller Einwohner Indiens, sowohl der Ein geborenen wie der Engländer, m Sachen der Grenzbefestigung gegen russische Angriffe ganz identisch sind. Aus diesem Grunde biete er, der Nizam, der Königin von England und Kaiserin von Indien durch ihren Vizekönig als freies Geschenk die Summe von jährlich 200000 Pfd. Sterling ür zwei Jahre an als Beitrag für die Kosten der mili- ärischen Grenzbefestigung im Nordwcstcn Indiens. Zum Schluffe erklärt der Nizam, dieser Geldbeitrag sei nur als Vorbereitung in Friedenszeit beabsichtigt; sollte jedoch einst )ie Stunde der Schlacht gegen irgend einen Einbrecher m Indien schlagen, so könne England auch auf sein Schwert rechnen. Der Kaiser von Rußland ernannte den bisherigen Kommandant von Bender, General der Infanterie Klemm, um Kommandanten der Festung Kowno. Von den bis jetzt zur serbischen Skupschtina gewählten Deputirten gehören 135 der vereinigten Regierungspartei an, welche sich auf deren beide Fraktionen gleichmäßig verlhrilen. Sechs Gewählte schloffen fich keiner Fraktion an. Die Partei Garaschanin brachte bis jetzt keinen Kandidaten durch. Das Ergebniß von 15 Wahlbezirken steht noch aus. 52 Deputirte sind noch von der serbischen Regierung zu ernennen. Oertliches. Freiberg, den 1. Oktober. — Se. Majestät der König wird sich heute Sonnabend Abend 9 Uhr mit dem Kourierzug der Nordwestbahn in Be gleitung des Flügeladjutanten Oberstlieutenant v. Schimpfs nach Wien begeben, dort am Sonntag früh eintreffen und in Schönbrunn Absteigequartier nehmen. Nachmittags werden sich Se. Majestät der Kaiser, König Albert, Prinz Wilhelm von Preußen, Erzherzog Ferdinand, Großherzog von Tos kana und Prinz Leopold von Baiern, welche gleichfalls am 2. Ok tober früh erwartet werden, zu den Hochwildjagden nach Steiermark begeben. — Unter den neuerdings von Sr. Majestät dem König genehmigten Personalveränderungen in der Armee befindet sich die Beförderung des Portepeesähnrichs von Carlowitz des 1. Jäger-Bataillons Nr. 12, — unter Versetzung zum 3. Jäger-Bataillone Nr. 15 — zum Sekondelieutcnant; ferner der Portepcefähnriche Juppe, Paazig, Bierey und Leonhard des 2. Feld Artillerie-Regiments Nr. 28 zu außeretatsmäßigen Sckondelieutenants der Artillerie. — Ter Stadtrath bringt zur öffentlichen Kenntniß, daß am 10. und 11. d. M. wegen Reinigung der sämmtlichen Expeditionen des Rath- und Stadthauses nur unaufschiebliche Geschäfte erledigt werden können. — Der Geschäftsumsatz der Städtischen Spar kasse betrug im Monat September 2130 862 Mk. 67 Pfg, demnach in den nun verflossenen 9 Monaten des Jahres 1887 14 339 999 Mark 6 Pfg. Im September wurden 167100 Mk. 93 Pfg. in 1910 Posten neu eingelegt, dagegen 203099 Mk. 85 Pig. in 1182 Posten zurückbezahlt, ferner wurden Lombard-Darlehne in dem Gesammtbetrage von 515 390 Mark zurückbrzahlt, dagegen in der Höhe von 546 040 Mark gewährt, 57 403 Mark Hypotheken-Kapitalien auSgeliehcn, 1800 Mark zurückbezahlt. Es erfolgten außer dem Konto-Korrent-Rückzahlungen im Betrage von 137 550 Mark 42 Pfg. und Einzahlungen im Betrage von 84 840 Mark 41 Pfg. — Aus dem jetzt gedruckt vorliegenden Rechnungsab schluß der hiesigen städtischen Kassen auf das Jahr 1886 ist zu ersehen, daß das Stammvermögen der Stadtgemeinde, welches am 1. Januar 1886 2 618457 M. 2 Pf. betrug, am 1. Januar d. I. die Höhe von 2849364 M. 28 Pf. erreicht hatte, während das Vermögen der Schulgemeinde im verflossenen Jahre von 54588 M. 31 Pf. auf 34476 M. 1 Pf. zurückgegangen ist. Die Schuld der politischen Gemeinde stieg in dieser Zeit von 58942 M. 72 Pf. aus 638088 M. 40 Pf. Der Gesammtvermögcns-Bestand, der fich am An fang des Jahres 1886 auf 2083620 M. 61 Pf. bezifferte, ergab am 1. Januar d. I. die sehr ansehnliche Summe von 2883790 M. 29 Pf. — Die Rechnung des Stammver mögens weist eine Einnahme von 328058 M 55 Pf. da runter 26084 M. 39 Pf. als Erlös von Grundstücken und 145000 M. Vergütung für die Uebernahme fiskalischer Straßentrakte. Die ersterwähnte Summe wurde zumeist aus verkauften Baustellen an der Humboldt-, Himmelfahrt-^ Silbcrmannstraße und Oibernhauerstraße erzielt. Auch find dabei die Erlöse für die zum Abbruch gelangten Gebäude auf dem Stohn'schen und Ries'schen Grundstücke mit eingerechnet. Unter den Gesammtausgaben deS Stammvermögens, welche im verflossenen Jahre 289899 M. 75 Pf. betrugen find 224592 M. 15 Pf. ausgeliehene Kapitale, 22 575 M. angekaufte Effekten und 42 335 M. 13 Pf. für Ankauf von Grund stücken mit aufgekührt. Angekauft wurden: von CordeS 80,«r Qu.-Mtr. zur Durchführung der Wernerstraße für 335 M. 13 Pf., eine größere Wiese von Käsemodel, 94,« Ar, Flur- buchs-Nr. 945 für 22 000 M. und die Kleinkinderbewahr anstalt für 20000 M. — Aus der Rechnung der Grundstücke ergiebt sich, daß das Rathhaus bei 2165 M. 89 Pf. Miethzinseinnahme 20 M. 89 Pf. mehr einbrachte als im Haushaltplan vorgesehen war, aber für Unterhaltung, Re paraturen u. dgl. mehr Ausgaben in der Höhe von 3414 nöthig machte. Die bei der allgemeinen baulichen Unterhaltung vorgekommene Ueberschreitung des Etats um 300 M. rührt von der kostspieligen Prüfung und Reparatur der Blitzablri- tung, von Erneuerung der Fenster in der Sparkaffe und von nothwendig gewordenenAbänderungen an der Wasserleitung her.— — Die gestrige Stadtverordneten-Sitzung er öffnete Herr Rechtsanwalt Täschner mit der Mitthriluvg einiger Eingänge (darunter ein Dankschreiben der Lehrerschaft, oer gedruckte Rechenschaftsbericht der städtischen Kaffen auf das Jahr 1886 u. s. w.). Sodann erstattet Herr Lorenz den Bericht der Rechnungsdeputation über die Polizeisportel- kaffen-Rcchnung auf das Jahr 1885, die darauf richtig ge sprochen wird. Herr Wächtler erstattet hierauf den Bericht derselben Deputation über die Baukasien-Rechnung auf das Jahr 1885, deren Richtigsprechung ebenfalls erfolgt. DaS Gleiche geschieht bezüglich der Wasierbautaffen-Rrchnung auf daS Jahr 1885, nachdem Herr Lorenz den betreffenden Bei cht vorgetragen und Herr Professor vr. Richter auf mangelhafle Anbringung einzelner Wasseruhren aufmerksam ge macht hatte, lieber die Parochialanlagen-Rrchnung auf daS Jahr 1883 referirt Herr Wächtler. Auch hierbei erfolgt Justifikation. Derselbe Herr Referent erstattet den Depu- lationsbericht über die RarhSsportelkuffen-Rechnung auf daS Jahr 1885 und über die Stadthauptkaffen-Rechnung auf das selbe Jahr. Beide Rechnungen werden ohne Debatte richtig gesprochen. — Den Rathsbeschluß über den Ankauf drs Photograph Lohse'schen Grundstückes für 7000 Mark, sowie über den Ankauf von zur Rothen Grube gehörigem Areal, zum Preise von 5 Mark pro Quadratmeter erläutert der Herr Vorsitzende in ausführlicher Weise auf Grund der jetzt eingegangenen speziellen Unterlagen. Herr Butze be kämpft die Vorlage, von der er eine Entweichung der Bahn hofstraße fürchtet. Für die Bedürfnisse des Verkehrs sei die Herstellung des Rothen Wegs noch keineswegs erforderlich. Denselben Standpunkt vertritt Herr Eckhardt, der für jetzb gegen den Ankauf von Grundstücken zu diesem Zwecke stimmen zu müssen erklärt. Herr Bürgermeister Beutler erklärt dagegen die Fortsetzung und Herstellung des Rothen WegS alS eine Konsequenz der von beiden städtischen Kollegien früher- genehmigten Pläne für die Herstellung des Postgebäudes. Nur bis zur Langegaffe solle der Roth: Weg zur Fahrstraße werden, was keine Konkurrenz für die Bahnhofstraße bilden könne. Vor 1889 werde die Straße nicht hergestellt werden, aber der An kauf des Lohse'ichen Grundstückes sei schon jetzt empsehlenswerth, weil der geforderte Preis den Zeitvcrhältnissen entspreche und sich zur Zeit der Errichtung des Postgebäudes leicht höher stellen könne. Herr Braun erinnert daran, daß schon bei den Bcrathungcn über den Platz des Postgebäudes eine starke Minorität sich gegen den Plan einer Fortführung des Rothen Wegs ausgesprochen habe. Er stehe noch auf demselben Standpunkt, zumal an eine Bebauung des Areals nicht zu denken sei, so lange sich die Rothe Grube noch dort befinde. Herr vr. Leuthold meint, baß die Herren, welche die Interessen der Bahnhofstraße vertreten zu müssen glauben, sich unnöthige Sorgen machen. Bei dem jetzigen Aufblühen Freibergs würde der Verkehr auf der Bahnhofstraße nicht, geringer werden als jetzt, wenn auch künftig der Verkehr auf dem Rothen Weg erleichtert werden würde. Redner ver wendet sich für die Erwerbung des Lohse'schen Grundstücks. Der Herr Vorsitzende macht darauf aufmerksam, daß nach den Beschlüssen über die Postbaufrage die Herstellung des Rothen Wegs behufs besserer Vcrwerthung städtischen Areals unerläßlich scheine. Je mehr Vrrkehrsgelegenhciten ge schaffen werden, desto mehr hebe sich auch der gelammte Verkehr, deshalb hätten die Besitzer von Grundstücken an der Bahnhofstraße von der Konkurrenz des doch schon jetzt für den Fußverkehr stark benutzten Rothen Wegs nichts zu fürchten. Die Hauptsache sei, ob der Preis für das Lohse'sche Grundstück angemessen sei. Herr Steyer meint, daß die Vorlage die Aussicht auf vortheilhaste Baustellen mitten in der Stadt eröffne. Wenn man aus Furcht vor einem Abbruch des Verkehrs von der Verbreiterung des Rothen Wegs absehcn wolle, dann könne man überhaupt keine neue Straße bauen. Herr Bürgermeister Beutler geht auf den pekuniären Theil der Frage ein und erläutert, daß daS Am lagetapital sofort bei Bebauung des Areals wieder erlangt werden würde. Nach weiteren Bemerkungen der Herren Eckhardt, Butze und Professor vr. Richter, welch' Letzterer die Erwerbung des Lohse'schen Grund stücks warm empfiehlt, schreitet man zur Abstimmung. Der Rathsbeschluß über die Erwerbung des Lohse'schen Grundstücks wird gegen 8, derjenige über die Erwerbung deS zur Rothen Grube gehörigen Areals gegen 6 Stimmen an genommen. — Bei der Mittheilung des Stadtraths über die vorgenommeuen Revisionen mehrerer städtischer Kassen läßt man es bewenden. — Die von dem Rathe beschlossene Be willigung von 350 Mk für die Ausführung von FeuerungS- anlagen in der Kreuzmühle findet ohne Debatte Zustimmung. — Bei dem Rathsbischlusse, die kostenfreie Ueberlassung des Kaushaussaalcs einschließlich Beleuchtung und eventuelle Be heizung, sowie Verwilligung von 150 Mk. Beitrag zum Stiftungsfest an die freiwillige Feuerwehr betreffend, wünscht Herr Professor vr. Richter, daß diese Verwilligung nicht sür c tritt sitz' Herr gedai und schlu wür! Her, wore Kost Kas< Koll Her Her vert öffe> gehe Ko pfer s r Offi Rot gest' thea Bet Haf peri wer karst Has Rv! zig. in deS Po öffi Lei lich nick feil Pe in eS läc des frü Pn die ges uo Sl P! 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