Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188612258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18861225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18861225
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-25
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.12.1886
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ZS 30« Freiberger Anzeiger «nv Tageblatt. Sette S. «»««. Die Woche. Durch einen Schneefall von einer Macht und Dauer, wie sich bi« ältesten Leute desselben nicht entsinnen können, war während der letzten Tage der Verkehr zwischen vielen deutschen Städten und Ortschasten theilS ganz unterbrochen theilS sehr erschwert Dadurch ist das politische Treiben diesmal zum Stillstand ge kommen, noch ehe die Festzrit den Sinn auf andere Dinge lenkte. Selbst in dieser stillen beschaulichen Zeit gab es zwei für Deutschland hochwichtige Fragen, die sich jedem Vater- landssreunde oufdrtingten. Sie lauteten: Was werden die verbündet« Regierung« nach den ablehnenden Beschlüssen der Militärkommission thun? Sind unsere Beziehung« zu Ruß land so gute und gesicherte, um die so große Opfer heischende Vermehrung der deutschen Wehrkraft erfparen zu könn«? Die Opposition deS Reichstages ist ihres Erfolges in der Militärkommission bisher nicht froh geworden uud besonders wurde die Entschuldigung der Zentrumspartei, daß sie ja Alles habe bewilligen und nur eine zeitliche Beschränkung habe durch setz« wollen, fast nirgends als stichhaltig anerkannt. Die Zeitverhälttusse sind doch wahrlich nicht dazu angethan, unser Heerwesen so ost von parlamentarischen Stimmung« abhängig zu mach«. Wenn die Opposition des deutschen Reichstages »ach Neujahr nicht andere Vorschläge macht, als eine dreijäh rige Bewilligung der Priisenzzahl und eine nur einjährige eines TheilS der Cadres, werden die Verbündeten Regierung« zur Auflösung deS Reichstages schreiten und die Berufung an die Wählerschaft nicht scheuen. Unser Kaiser soll in den jüngst« Tagen wiederholt Gelegenheit genommen haben, ^seine Verstimmung über die Vorgänge in der Militärkomm ssion Ausdruck zu geben. Wenn er auch gewohnt sei, daß in anderen Angelegenheiten den Bestrebungen der verbündeten Regierungen vielfach Schwierigkeiten bereitet würden, so habe er doch er wartet, daß man in einer Frage, in der eS sich um die Stellung deS Reiches zum AuSlande handle, größeres Vertrauen uud Entgegenkommen zeigen werde. Daß er sich in dieser Erwartung geirrt habe, betrübe in sehr. Zur Entschuldigung für die Mitglieder der Opposition mag «S di««, daß dieselben unser Heer für jeden Angriff von West« auS alS hinreichend stark erachten, aus der innig« Freundschaft des greis« deutschen Kaisers für die Zar«- somilie aber die Ucberzrugung schöpf«, daß wir zunächst von Rußland nichts zu fürchten haben. Nach dem »Kleinen Journal" sagte selbst Graf Moltke bei der kaiserlichen Tafel, welche zu Ehren deS damals in Berlin anwesend« Erzbischofs von Prag stattsand, zu feinem Tischnachbar: „Seien Sie versi chert, daß, so lange Kaiser Wilhelm lebt, Deutschland mit einem Kriege verschont bleibt." —Die Art des Empfanges der bulgarischen Deputation drncch dm Staatssekretär Graf« Her bert BiSmarck war auch offenbar darauf berechnet, die Em pfindlichkeit des Petersburger Kabinets zu schonen. Aus den Rath deS Gras«, sich mit Rußland zu verständig«, erklärt« di« Bulgarm aber sehr entschieden, daß sie sich den Prinz« von Mmgrelim nicht aufdrängen lasten würden. Die bul garische Deputation ist, nachdem sie zweimal vergeblich bei dem russisch« Botschafter Schuwalow Vorgesprächen, nach Paris weitergereist, wo sie aber auch nichts Ermuthigendes erfahren dürfte. Ueber die Stellung der deutschen Reichsregierung zu der Orimtfrag« wird ein Weißbuch näheren Ausschluß geben, daS bald nach Neujahr veröffentlicht werden soll. Diese An- kündigung deutet darauf, daß Fürst BiSmarck selbst nach Berlin zu komm« gedenkt, um sich an der Militär-Debatte deS am 4. Januar wieder zufammcntretendm Reichstages per sönlich zu brthriligen. In welchem Sinne, daS können die Partei« aus dem neuesten Artikel der .Norddeutschen Allge mein« Zeitung" über das russische Communique ohne Mühe herauSlesm. Es heißt darin: Die europäischen Blätter, ein schließlich der deutsch«, der« politische Richtung dm gut« Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland hinderlich ist, seien bemüht gewesm, Verstimmungen zwischen beiden Ländern Hervorzurusen. Dm französischen Revanchepolitikern sei dies Bedürsniß, den englisch« Auffassung« sei das Zusammenhalten d«r drei Kaisermächte eine Unbequemlichkeit, den polnisch« Bestrebung« erscheine ein Krieg gegen Rußland das erste Er- fvrderniß. Der polnische Emfluß aus die gegm Deutschland hetzend« russisch« Blätter habe auch zu den beiderseitig« Journalkämpsm beigetrageu. In Deutschland selbst fand« solche deutschfeindliche Bestrebung« Unterstützung, da die oppo sitionellen, die Majorität im Reichstage besitzenden Partei« dir deutsch« Interest« dm polnischen und bulgarischen hmt- onstellm und in der Feindschaft zwischen Deutschland und Ruß land eine willkommene Unterlage ihrer Politik erblicken. .Dir drutsche Politik", fo schreibt daS ministerielle Blatt, .hielt aber unbeirrt an der Ueberzeugung fest, daß Bulgarien die deutsch« Interest« nicht tongirt. Es ist erfreulich, daß das russische Amtsblatt dies anerkennt. Ter deutsche Einfluß ist unentwegt aus die Erhaltung des allgemein« Friedens ge richtet, die Leitung der deutschen Politik durch die Artikel der unter privater Einwirkung stehenden russischen Presse unbeirrt, weil ihr Vertrauen in dir Weisheit und Charakterfestigkeit des Kaisers von Rußland unerschütterlich ist." Am Mittwoch vertagten sich die österreichischen Landtage, um am 4. Januar n. I. wieder zu einer Session eröffnet zu werd«, die höchstens bis zum 23. Januar währen kann, da drei Tage später schon der ReichSrath zusammen- brrusm wird. Zwischen Weihnachten und Neujahr erwartet man den ungarischen Ministerpräsident TiSza in Wien, wo der Ausgleich zwischen beiden Reichshälstm wieder zur Sprache kommen wird. Eine Einleitung zu den bevorstehenden Ver handlungen der Regierungen bildeten die Anträge, welche im galizischen Landtage in den letzten Tagen gestellt wurden Dieselben gipfelten in der Aufforderung, wie die österreichische Regierung den Standpunkt, den sie jetzt bei den Verhand lungen mit der ungarischen Regierung bezüglich des Petroleum zolls eingenommen hat, unerschütterlich festzuhalten. Im Finanzausschüsse der ungarisch« Magnatmtafel erlitt der HandrlSminifter Graf Szechenyi eine empfindliche Schlappe, indem der hohe Nachtragslredit von 670000 Gulden für das Gebäude des Handelsministeriums keine Majorität fand. Vier Mitglieder stimmt« gegen daS Gesetz und einschließlich deS Vorsitzenden Kardinals Haynald ergab« sich für die Vorlage gleichfalls nur vier Stimmen. Einzelne Mitglieder griff« die ungarische Finauzwirthschaft aus'S Heftigste an. Die Minister TiSza, Szechenyi und Szapary waren vergeblich bemüht, die Kommission umzuftnnmen. Schlirßlich kam man angesichts der Stimmengleichheit überein, jene Auffassung dem Plenum mitzutheilen, der sich der Vorsitzende Kardinal Hay nald angrschlossen. Der Bericht wird jedoch eine tadelnde Bemerkung enthalten. Gegenüber dem von dem Finanzminister Magliani in der italienischen Kammer vorgetragen« Exposö hat die Opposition einen schweren Stand. Voriges Jahr veranschlagte Magliani für daS Finanzjahr 1885/86 einen Fehlbetrag von 64 Millionen. Jetzt war er in der glücklichen Lage, der Kammer mitzutheilen, daß daS Defizit theilS durch Ueberschüsie in den Einnahmen, theilS durch Ersparungen vollständig ge deckt worden und somit in der Schlußrechnung für 1885/86 verschwunden sei. Für 1886/87 konnte der italienische Finanz- ministrr sogar einen Ueberschuß von mindestens einer Million in Aussicht stellen. — König Humbert verweigerte die Annahme des Dankschreibens der Gemeinde Triest für das derselben geschenkte Exemplar der neu herauSgegeben« „Divina cow- weckia", weil daS Schreib« eine Phrase enthalte, welche die freundschaftliche» Beziehungen zu Oesterreich verletze. Ueber die Stimmung, welche in gewissen französischen Kreisen Deutschland gegenüber herrscht, giebt ein Artikel der „France" Ausschluß, der „Vorbereitungen zum Kriege" be titelt ist und versichert, daß die letzte Reichstagsrrde Moltke's in Frankreich den Eindruck einer Kriegserklärung gemacht habe. Der chauvinistische Artikel schließt mit der Empfehlung eines militärischen Handbuches, auS dem klar und deutlich hervor- gehen soll, wie stark Frankreich und wie wenig gerechtfertigt die Befürchtung sei, der unvermeidliche Krieg mit Deutschland könne rin« anderen als für die Franzos« siegreichen Ausgang haben. Aus zuverlässiger Quelle verlautet, daß General Boulang« «st sein« Eintritt in das Ministerium Goblet zu- sogtr, nachdem ihm der neue Konseilpräsident versprach, dafür einzutreten, daß ihm ein Kredit von 360 Million« Franks für militärische AuSrüstungszweckr bewilligt werde. Dem gemäß wird die Kreditvorlage in dieser Höhe die Kamm« gleich nach Neujahr beschäftig« und trotz der schlechten Finanzlage Frankreichs auch gewiß angenommen werden. Die englische Regierung entwickelt dem agrarischen Feldzugsplan des irischen Parlamentsmitgliedes Dillon gegen über eine ungewöhnliche Energie, welche den London« Blättern Stoff zu sehr verschieden« Betrachtungen giebt. Der konser vative .Standard" meint, das Ministerium schrecke davor nicht zurück, die Gefängnisse mit irischen Parlamentsmitgliedern und Priestern anzusüllm. Das Gladstone'sche lib«ale Organ „Daily NewS" bedauert, daß die Nationalisten dem Gesetze Trotz bieten und dir Regierung dadurch zur Willkür drängen; eine solche Politik könne nur ein Ende haben; bis aber dieses Ende komme, werde, sich noch viel Schlimmes «eignen. D« Führ« der Nationalliga, Parnell, mißbilligte den Dillon'sch« Zlan, trotzdem der letztere von dem irischen Klerus unter- ützt wird. Seit einiger Zeit klingt der Ton der russischen mini» teriell« Presse sehr gemäßigt. Das „Journal de St. PeterS' würg" bemerkt ausdrücklich, daß, wenn auch die russische Re- sinung unter den bekannt« Umständen die von Stoilow und ein« Kolleg« vorgrschlogenr Kandidatur des Prinzen Koburg abgelehnt, die Ablehnung nichts Beleidigendes für die Person des Prinz«, der sich der allgemeinen Achtung erfreue, hab« ollte noch konnte. Dasselbe Blatt sagt bezüglich des jüngst« -lohenden Artikels d« Londoner „Morning-Post", die Jn- piratorrn desselben hätten, um ihre Kriegsdrohungen auSzu- iprechm, gerade den Augenblick gewählt, wo die Kabinett ge- wisimhafl bemüht sei«, die nuseinandergehenden Interessen derjenigen Mächte in Einklang zu bring«, welche durch die bulgarische Krise berührt würden, den Augenblick, wo die Pforte und Rußland zu einem Einvernehmen über die Lösung gelangt seien, welche beide zufrieden stellen und dem Berliner Vertrage entsprech« würde. Das Petersburger Blatt meint, daß die Mächte, welche diese Politik des Schürens mißbilligen, ihren Entschluß, dm Frieden zu erhalt«, kundgebcn und gegen diesen Versuch der Einschüchterung der Pforte reagiren sollten. Der Sultan müsse sich überzeug«, daß, fo lange er den Fried« luche, « bei den sympathisirendm Mächten Unter stützung finden werde. Tageöschau. Freiberg, den 24. Dezember. Für die erwünschte Theilnahme des deutschen Reichs kanzlers an dm am 4. Januar 1887 wieder beginnenden Be- rathung« deS Reichstages ist es kein günstiges Vorzeichen, daß sich der Professor Schwmmger zum Reichskanzler nach Friedrichsruh begeben hat. Wie die „Nordd. Allg. Ztg." ver sichert, soll man aber hieraus noch keineswegs auf eine Ver schlimmerung des Befindens des Fürsten Bismarck schließen — In der am 20. d. M. stattgefundenen Plenarsitzung des deutschen BundrsratheS machte d« Staatssekretär deS Innern Mitthcilung von dm seitens des Reichstages zu dem Entwurf eines Gesetzes üb« die Kontrole des Reichshaushalts und deS LandeShauShaltS von Elfaß-Lothringen für 1886/87, zu d« Denkschrift über die Ausführung der Anleihegesetze und zu d« Bekanntmachung wegen Aufnahme der Albuminpapier- sabriken unt« die genehmigungspflichtigen Gewerbeanlagen ge faßten Beschlüssen. Die .Neue Preuß Ztg." behauptet, daß sich der Bundesrath in dieser Sitzung auch mit der Frage beschäftigt habe, „welche Stellung er gegenüber den Beschlüssen der ersten Lesung der Militärkommission des Reichstages über dm Gesetzentwurf wegen der Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres zu nehmen habe". — In einer von dem Minister von Puttkammer ans die preußischen Behörden erlassenen Zirkulorvcr ügung wird auf das vom Reichsgericht zu Leipzig bestätigte Ürtheil des Frei berger Landgerichts gegen neun Führ« der sozial ¬ demokratischen Partei hingewiesen und ausgesührt, dieses Urtheik sei von großer Tragweite, da es dir Möglichkeit gewähre, den Versuchen zur Verbreitung verbotener sozial-demokratischer Druckschriften auf dem Boden des gemein« Rechtes weit wirksam« mtgegenzutreten, als an d« Hand deS Sozialisten- Gesetzes, dessen Straf« wesentlich niedrigere seien. Bon Wichtigkeit sei namentlich hiebei, „daß eS nicht deS förmlichen Beitrittes zu einer Verbindung bedürfe, um dir Theilnahme an derselben festzustellen, sondern daß hiezu, wie das Reichs gericht entschieden, auch konkludente Handlungen genügen, sowie erner, daß die Strafandrohung nicht nur auf den Akt des Zeitritts selbst, sondern auch auf die Wirkung desselben, die in dem Zustande der Mitgliedschaft besteht, Anwendung finde". — Auf ein Gesuch der Stadt Spremberg um eine Garnison aus den neu zu errichtenden Truppentheilen ant wortete der Kriegsminister Bronsart von Schcllendorff, die» elben würden zunächst in die Grenzorte kommen. — Wie auS München gemeldet wird, richtete d« Prinz-Regent von 3ai«n an dm bairischen Finanzminister ein huldvolles Hand- chreiben, welches für die umsichtige und unermüdliche Thätig- eit bei Regelung der Angelegenheit der Kabinetskasse Dank ausspricht. Gleichzeitig übersandte .Prinz Luitpold dem Ninister sein Bildniß als Zeichen der Anerkennung. Von allen österreichischen Landtagen hatte der böhmische wohl die erregteste Schlußsitzung. Nachdem am Mittwoch der kbg. von Plener seinen Antrag auf die sprachliche Abgrenzung nach Bezirken begründet und der Statthalter die Angriffe des Redners auf die Regierung zurückgewiesen hatte, beantragte i Fürst Schwarzenberg unter wiederholtem Beifall der Rechten und deS Zentrums und stürmischem Widerspruch der Link« dm Uebergang zur Tagesordnung In seiner Begründung wies der Fürst auf die nahezu vollkommene Uebereinstimmung des Antrages mit dem früher bereits abgelehnten Anttag Plener's, sowie darauf hin, daß d« vorliegende Anttag die lushebung d« Justizministerial - Verordnung anstrebe, durch welche die Regierung dem Landtagsbeschluffe vom 18. Januar theilweise entsprochen habe. Durch die beabsichtigte territoriale j Landestheilung werde außerdem der verfassungsmäßig bestehende Nechtszustand bedroht, wie die zunehmende Entfremdung beider Nationalitäten herbeigrführt. Nachdem Plener in seiner Ent gegnung die Versassungswidrigkeit der Abgrenzung der politischen Bezirke bestritten halte, wurde der Anttag Schwarzenberg gegen die Stimmen der Deutschen und Liberal« angenommm. Abg. Schmeykal erklärte darauf, für die Vertreter der deutschen Bevölkerung sei kein Platz in diesem Landtage, so lange ihn« nicht für die sachliche Behandlung von Beschwerden Burg- ! chasten geboten würden Derselbe verließ sodann mit seinen I Zarteigenoss« den Saal. Nach Erledigung der Tagesordnung mrde der Landtag bis zum 4. Januar vertagt. Der Bor- itzende sprach am Schluß noch den Wunsch aus, die Gemüther möchten sich bis dahin beruhig«. In Folge von Unterhandlungen des italienische« Mi nisteriums des königlichen Hause- mit dem Vatikan soll letz-i ter« die katholischen Missionen angewiesen haben, den Kron-I rrinzen von Italien anläßlich der bevorstehenden Orimtreise des»! elben mit allen seinem Range gebührend« Ehren zu empfangen.! Ueber die Räumung der Kongo-Station „Stanley-Fälle"! veröffentlicht das belgische Blatt „Jsidbpendance" einen! Bericht des belgischen Kapitäns Coguilhat, welch« in Folge! der «litten« Strapazen gezwungen war, nach Brüssel zurück-! ukehren. Als derselbe auf einem Dampsboot dem Kongo aus-W värtS fuhr, fand er die arabische Fahne auf der Station ans-! gezogen. Die arabischen Posten der Umgegend zwangen ihn,! ich zurückzuziehen; bei d« Rückkehr reitete er Deane und! »essen Gefährten. Bei Japoro bestand Coguilhat ein blutiges! Gefecht mit den Arabern und wurde dabei mit noch 12 seiner! öefährt« verwundet. Coguilhat ist aber der Ansicht, daß! ne Araber nicht über dm Kongo vorgehen würden; es werde! onach Zeit bleiben, sich der Station zu bemächtigen, um den! Arabern den Weg zu verlege«. Mehrere französische Blätter bringen folgende sjfiziöfe! Mittheilung. „Der Minister des Aeußern hat noch keine amt-I liche Antwort von der deutschen Regierung über die Gründe! >er Verhaftung des Lieutenants Letellier erhalten. General! Zoulanger ließ durch Flourens an die deutsche Regierung eine! stote richten, welche die regelementsmäßige Lage, in der dieser! Offizier war, andcutet. Die Verzögerung kommt daher, daß! Frankreich keinen diplomatischen Beamten in Karlsruhe hat." I Die Rede, mit welcher der spanische Ministnpräsidcnt Sagasta in der letzten Kortessitzung die vierwöchentliche poli tische Debatte über die jüngste Ministerkrisis schloß, war eine ! entschiedene Erklärung, unentwegt die versprochenen Reformen! zu verwirklichen. „ES hieße den Wunsch der Revolutionäres erfüllen," meinte d« Redner treffend, „wenn wir ihretwegen der Nation die Segnungen der Reformen entzögm." Min rauschendem Beifall belohnten die KorteS die anerkennenden! Worte über den Edelmuth der Königin, als diese ihre Mi» nist« bat, nochmals zu berathen, ob es ihr nicht vergönnt! sein könnte, dir Empör« zu begnadig«. Villacampa und Ge nossen verdanken einzig und allein Maria Christine ihr Leben. Sagasta übernahm indessen willig die-Verantwortung für den Gnodenakt, da ihm ein solcher der schönste Beginn der neuen! Regierung dünkte. Den Konservativen, die durchaus die Todesstrafe verlangten, rief er zu, die Geschichte der Vater-I ländischen Revolutionen zu überblicken, gegen welche die furcht-! barste Strenge niemals etwas zu thun vermocht hatte, da das! Blut der vermeintlichen Märtyrer im Gegentheil die Saat! neuer Empörungen gewesen sei. Bevor noch die bulgarische Deputation nach E«gla«k^ gelangen konnte, haben am 22. d. M. die Prinzen Alexander! von Hessen und Alexander von Battenberg Schloß Windsor! verlassen und die Rückreise nach Deutschland angetteten. —I Das „Reuter'sche Bureau" stellt entschieden in Abrede, daß! der «gliche Ministerrath am 17. d. M. die Absendung einer! Note an die Mächte betreffs EgyptenS beschlossen habe. In der russische« Hauptstadt war in den letzten Tagen! das Gerücht von einem dem deutschen Militiirbevollmächtigien! in Petersburg zugestoßenen Unfall verbreitet. Von Berlin! auS und zwar von gut unterrichtet« Seite wird dieses Gt-! rücht ab« als aus der Luft gegriffen bezeichnet. — Ihre I königlichen S» I wünschung I nehmen: Nach ! ^Versammlung I von den Her ! niglichen Hofe ! im Banketsaal« I königlichen Hof I sowie von d I sammlung dn I vrdnung, einsch I ketsaale; der I königlichen H I mit inbegriffen I mittags 1 U I Lsfiziers-Korp I zweiten Etag, Abends 7 U I die Zutrittsda l Min.: die Da empfang«. 8 I Prinz« und Abends 8 Uhi Damen und Zu der Aber versammeln si und einheimis Die anwesend^ Hauses, wert schungs-Kour — Der s Mission, l Stammrollens roll« und zi Hufs Berichtig anher einzure - Endlic Md Maschine Freiberg-Oed, M. d. Nach« und Gepäck f brachen gegen eine Stunde st abgelaff« w Maschinen un waren mit; fort von f übzulassen, t waren zu sch angekommen mittags unge Für morgen mäßig« Züge Linie Bienenr zöge wieder i — Auß sreien Lm worden: be Leipzig, Che (ca. 3 Uhr Chemnitz frei Herold-Thum darf wird d» wartet. Auö frei. Wie wieder mittel — In d heute die Zü Dresden nack — Geste Briefe und j Orten zugeg ftockungen du Situation im „D Auf Verhältnisse hat bisher i Pünktlichste Westbahn w Strecke Teis, ! Reisenden a ! bersäumniß Mm möglic Heute (Dom nur allein 2 die Weiterfa' 2) Auf- Herm Vor- Zwischen Dr erhalten, nm Freiberg zeii der erste Zu worden. U< Annaberger, Egerer Linn f Unmöglichkei den Fcstaber hört man Mh« gelanj 3) Die Erfolge der waren nur des Donner ! unter Ersch, die Anschliff
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)