Volltext Seite (XML)
Erscheint jeden W ochentag Nachmttt. '/,6 Uhr für den «0 andern T«a. Preis vierteljährlich 2 Mark 25 Pf., I/»-- " v » zweimonatlich 1 M. 50 Ps. und einmonatlich 75 Ps. Die Woche. - Wenn sonst um diese Zeit über die tiefverschneiten können. Von der englischen Regierung sind energische Maß «9 S»hr,«q Sonntag, den IS. Dezember Tagesschau. Freiberg, den 18. Dezember. Die deutsche Reichsregierung scheint die Ablehnung der Militärvorlage durch die Reichstagskommission für keine end- giltige zu halten und entweder eine Umänderung des Kom« misstonSbeschlusses bei der zweiten Lesung oder in Folge einer Sinnenänderung des Zentrums Ablehnung dieses Beschlusses im Plenum des Reichstages zu erwarten. In der gestrigen Sitzung der Militärkommission deS Reichstages sprach des« »alb im Laufe der Debatte der Kriegsminister Bron art von Schellendorff den Wunsch aus, daß die Kommission noch an demselben Tage in die zweite Lesung ein« trete. Er habe einige Mittheilungen zu machen, welche dm Beweis für die Dringlichkeit und Nothwendigkeit der Vor lage noch verstärken würden. Wenn auch das Plenum sich sofort vertage, so könne die Kommission doch noch weiter ar beiten. Jeder Beschluß des Reichstags, welcher nicht absolut ablehnmd sei, müsse rasch erfolgen, damit die Regierung zur Vorlage weitere Stellung nehmen könne. Ferner theilte, der Kriegsminister mit, daß er kurz vor der Sitzung eine Nach richt erhalten habe, welche eine Beschleunigung der Vorlage noch wünschenSwerther erscheinen lasse. Ein Antrag deS konservativen v. Helldorff, die nächste Satzung am Sonn- abend abzuhalten, wurde aber mit 12 gegen 16 Stimme» abgelehnt, dagegen der Vorschlag des Vorsitzenden Grafen Ballestrem, ihm die Festsetzung der nächsten Sitzung zu überlasten, mit 16 gegen 12 Stimmen angenommen. DaS heißt: die Kommission vertagte trotz des entgegengesetzten Wunsches der Reichsregierung und der Kommissions-Minderheit die zweite Lesung der Vorlage bis nach Neujahr. Zum Referenten wurde der ultramontan-gefinnte Abg. Frhr. v. Huene bestellt. — Die nationalliberale Fraktion ist über daS Gebühren der Kommissions Mehrheit tief verstimmt. Die „Natwnal-Ztg." äußert sich in folgender Weise: „Die Deutschsreisinnigen wollten unter vollständiger Streichung eines für Sachsen projektirten Jäger-BataillonS 1b Bataillone auf drei Jahre bewilligen, dcS Inserate werden bis Vormittag 11 Ubr angenom- ffFNFNF» men und beträgt der Preis sür die gespaltene Zeil« U 1 XX-H oder deren Raum 15 Ps. H v und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen nnd städtischen Behörden z« Freiberg und Brand. Verantwortlicher Redakte«: Irkins vr«>» in Freiberg. dies auch nicht im Prinzip geschieht, da die Bestimmung des österreichischen Reichsschulgesetzes, welches der Reli- aionsgenossenschaft jeden Einfluß auf die „übrigen Gegen stände" entzieht, auch für Tirol bestehen bleibt. Mit Marco Minghetti, der am Dienstag in Bologna unter zahlreicher Betheiligung der dortigen Bevölkerung bestattet wurde, ist einer der bedeutendsten Staatsmänner Italiens aus dem Leben geschieden. Der 1818 zu Bologna geborene Patriot gehörte jener italienischen Gene ration an, die mit allen Waffen des Geistes und mit allen Fibern der Seele an der Wiedergeburt ihres Vater landes arbeitete und auf den ersten Ruf nach den Schlacht feldern eilte, um für ihre Ideen das Leben einzusetzen. Minghetti war einst der Rathgeber des Papstes Pius IX., als dieser in seinen ersten Regierungsiahren freisinnige Regungen bekundete. Nachdem aber die Reaktion in Rom gesiegt hatte, wirkte er mit Cavour begeistert und erfolg reich für die Einigung Italiens unter der Dynastie Savoyen. In Folge einer ernsten Unterredung zwischen dem rus sischen Minister des Innern, Grafen Tolstoi, und dem deutschen General von Schweinitz, erschien in dem russischen „ReaierungSanzeiaer" eine scharfe Verwarnung gegen Westes« Ausbrüche deS Deutschenhasses in der russischen Presse. Das ministerielle Aktenstück, welches die langjährige und vielerprobte Freundschaft zwischen Deutschland und Ruß land lebhaft betonte, machte dm Eindruck einer hervor ragenden Friedenskundgebung. Der „BerlingSke Tidende" bezeichnet die vielverbreitete Nachrichtm über eine Vermehrung der dänischen Armee und über Befestigungsanlagen in Dänemark durch Unter« stützung fremder Mächte als völlig unbegründet. Die von dem Ministerium beantragten Befestigungsanlagen erfordern nicht, wie man behauptet, einen Aufwand von 90 bis 150 Killionen, sondern nur von 39 Millionen Kronen, auch ist ür ihre Durchführung ein Zeitraum von 5 bis 7 Jahren n Aussicht genommen. Nachdem die Deputation der bulgarischen Sobranje n Wien von dem Minister Kalnoky und mehreren dortigen remden Botschaftern privatim empfangen worden, hat die« elbe ihren Aufenthalt in der österreichischen Reich Shanpt- tadt dazu benutzt, um die Kandidatur des dort aufhält- ichen Prinzen Ferdinand von Sachsen-Koburg-Kohary ür den bulgarischen Thron in Anregunazu bringen. Der ;on Rußland vorgeschlagene Fürst von Mingrelien soll von »er Kandidatur zurückgetreten sein, so daß ein friedlicher Ausgleich der bulgarischen Frage nicht mehr undenkbar ist. >en Petroleumzoll ^welche mit Ungarn ,,,, . v »Au v»»> «»»Inländern scheint man r - " bod Deutschland em» I über diese drohende Verkürzung der Landtagssession wenig n Men gleich- l „freut; vielfach erregt' es auch Mißstimmung, daß das verteidigen müs^, ist ^- direkte Ablchnung lLandesverthe^ den Tirolern eine bemerkens- Kncgsmmlster Gmm^Brmffatt^ Bevorzugung zu Theil werden läßt. Es wird das Tiroler Kontingent für die Armee und die Landesschützen um 7000 Mann herabgesetzt und bestimmt, daß der Land sturm außerhalb des Landes nur im Wege eines Landes gesetzes oder durch nachträgliche Genehmigung verwendet we den darf. Die Schulgesetze für Tirol überantworten die dortigen Schulen in Wirklichkeit den Klerikalen, wenn steht. Mit großer Spannung erwartet man Nach richten von dem ostastatischen Geschwader der deutschen , . _ ... Marine, welches vor Zanzibar eintraf, um dort Aufklärung Straßen zahlreiche mit grünen Tannenbäumen schwer be> über die Ermordung des Leiters der deutschen ostafrikanischen ladene Schlitten dahingleiteten und Abends trotz deS eisigen Expedition deS vr. Jühlke zu erhalten, bez. um die Mör der zur Rechenschaft zu ziehen. Ein deutsches Kriegsschiff — entweder die „Möwe" oder „Hyäne" — befindet sich bereits auf dem Wege von Zanzibar nach Kisma- ju, wo der Mord verübt wurde. Da dieser Hafenplatz ein Fort enthält, in welchem eine arabische Besatzung des Sultans von Zanzibar liegt, dürsten dem Letzteren aus der Ermordung vr. JühlkeS Unannehmlichkeiten erwachsen, gegen welche ihn keine europäische Macht wird schützen I dorff verlas darauf eine schriftliche Antwort, in welcher I gesagt war: Erklärungen der verbündeten Regierungen in I Bezug auf unsere auswärtigen Beziehungen könnten nur I in verantwortlich festgestelltem Wortlaut abgegeben werden I «nd nichts enthalten, was nicht auch in öffentlicher Sitzung I amtlich erklärt werden dürfte. Auch wenn der Reichskanzler I in Berlin anwesend wäre, würde er nicht in der Lage sein, I vor der Kommission Erklärungen über die Beziehungen anderer I Staaten zu- und untereinander abzugeben, welche nicht schon bekannt wären, weil weitergehende Darlegungen über in timere Beziehungen und die mögliche Politik der einzelnen I Mächte nicht gegeben werden können, ohne die Friedenspolitik, ' welche wir treiben, zu erschweren und zu schädigen. Damit wollte sich die Opposition des Reichstages nicht zu- frirden geben und einer ihrer Führer erklärte in der Kom mission, daß, wenn die Kriegsleitung ein unbedingtes Ver- I trauen verlange, auch die deutsche Volksvertretung auf ein größeres Vertrauen Anspruch machen müsse. Bei den Mzelberathungen in der Kommission gelangte man auch zu kinem Ausgleich der Meinungen, denn die oppositionellen Mitglieder feilschten an jeder einzelnen Position herum, während der Kriegsminister bei keiner einzigen Formation ! eine Verringerung zugettand. Am Donnerstag kam es zu einer vorläufigen Abstimmung, bei der die Regierungsvor lage mit 16 gegen 12 Stimmen abgelehnt wurde, wobei das Zentrum und die Deutschfreisinmgen vereint die Natio nalliberalen und Konservativen niederstimmten. Trotzdem der Kriegsminister Bronsart von Schellendorff bereits einen ähnlichen von dem Zentrumsmitglied von Huene eingebrach- ten Gegengesetzentwurf als völlig unannehmbar bezeichnet hatte, einigte sich die Kommffsionsmehrheit auf Vorschlag des dcutschfreisinnigen Abg. von Stauffenberg dahm, statt <68409 Mann nur 450000 Mann zu bewilligen, statt der siebenjährigen Dauer des Gesetzes nur eine dreijährige fest-' jchtzen und für 16 Bataillone die Bewilligung nur Borlage ging m der Kammer mit 528 gegen zu normrren. Damit ist der Konflikt fertig, denn 12 Stimmen durch, trotzdem zunächst Clemenceau den auf solche Bedingungen werden die verbünd des ganzen Hauses errang, als er betonte, daß m keinem Falle emgehem Zunächst werden die weiteren Niemand so verbrecherisch sein könne, die Auflösung der Dachungen durch die Weihnachtsfttlen unterbroche die Kammer zu einer Zeit zu beantragen, wo man das Klirren unter solchen Verhältnissen von den Reichstags«^ Waffen jenseits der französischen Grenze höre. Goblet m^oher S"mmung angetreten werden können. Be- antwortete mit großer Gewandtheit und es gelang ihm vor die Vertagung des Reichstages erfolgte, wurden die I schließlich doch, die Sympathie der Kammermehrhelt zu prmziplell wichtigen Anträge des klerikalen Abg. Reichen- „ringen, indem er die von ihm selbst gewünschte Trennung Segen das Zwelkampfunwesen und des sozialdemo- ggn Staat und Kirche als Etwas bezeichnete, das zunächf awchen Abg. Kayser auf Abänderung der Gewerbeordnung in das Programm der Regierung ausgenommen wer- zu Gunsten der Koalitionsfreiheit der Arbettn " Mission überwiesen. Noch vor den Weihnachtsferien be schloß die Preußische Staatsregierung die Verhängung Von der englischen Regierung sind energische Maß des kleinen Belagerungszustandes über Frankfurt am regeln beschlossen worden, um den zähen Widerstand de Main, was mit den dort in lctzter Zeit stattgcfundenen irischen Nationalliga zu brechen. Das Dubliner Gerich Verhaftungen sozialistischer Wühler m Zusammenhang I erklärte bei der Urtheilsfällung in dem Prozeß Dillon de Nachdem der neue französische Konseilpräsident Goblet das Portefeuille des Auswärtigen vergeblich einer ganzen Reihe hervorragender Vertreter Frankreichs im Auslande angeboten hatte, machte derselbe dem bisherigen Abtheilungspräsidenten Flourens zum Minister des Aus wärtigen und verlangte von dem Senate und der Kammer vor der bevorstehenden Vertagung die vorläufige Be- " .^eyes nur eine orcijayrige sesi-i rMjgung von zwei Zwölfteln des Einnahmebudgets. Die Bataillone die Bewilligung nur auf hoffende Vorlage ging in der Kammer mit 528 geg» denn nur 12 Stimmen durch, trotzdem zunächst Clemenceau d Plan der irischen Pächter, eine Organisation zu bilden, um die Zahlung des Pachtzinses ganz von ihrem Belieben ab hängig zu machen, als ungesetzlich und die Reden des iri schen Parlamentsmitgliedes Dillon's als vollständig ge eignet, eine Verletzung der Verträge und öffentliche Un ordnung hrrbeizuführen. Dem Angeklagten Dillon wurde die Leistung einer hohen Bürgschaft auferleat; die Jnhaftirung Dillons und mehrerer anderer an dem Pachtkriege bethei- ligten irischen Führer war jedoch nur eine vorübergehende. Zur Herbeiführung von Ersparnissen und Erleichterung der Verhandlungen mit dem Sultan, beschloß die englische Re gierung, die permanente egyptische Armee auf 10000 Mann und die in dem Nillande stehende englisch« Okkupations- Armee auf 5000 Mann herabzumindern. lodene Schlitten dahmgletteten und Abends trotz deS eisigen Kordwindes eine frohbewegte Menschenmenge Plätze und -assen belebte und die in den hellerleuchteten Schaufenstern «Sgestellten prächtigen Waaren bewunderte, so fühlte man förmlich die Nähe des Weihnachtsfestes und schwelgte be- I reits in Erinnerungen an die verflossene Jugendzeit und I m Hoffnungen auf die nahe Festfreude. In diesem Jahre I ragt aber die Natur noch keinen winterlichen Anstrich und I lau und flau wie diese unnatürliche Witterung ist nicht I nur die Stimmung im Geschäftsleben sondern auch in dem ^"schm Treiben, das im deutschen Reiche eine beson- In Oesterreich traten die siebzehn Landtage zu Vers mächtige Rückwirkung auf Handel und Wandel aus- ^ner Session zusammen, die nach dem ursprünglichen Plane "A Der scharfe schneidende Sturm ernster Knegsbesorg- hjg .^m Schluffe des Januarmonats dauern sollte. In« msse ist nicht Fu spuren; mühsam schleppen wir uns lnttl^j^„ hat aber der Ministerpräsident Tisza im Namen des bewaffneten Frieden s Wetter, ermüdet und ungarischen Regierung mittelst Zuschrift an den öster- verdneßlich gemacht durch »emliche finanzielle Sorgen und reichen Ministerpräsidenten Grafen Taaffe das Zoll- unerfuscht von dem klaren Luftzug wagender Begeisterung. Handelsbündniß ür Ende 1886 gekündigt und als Die Erwartung daß tue deutsche Reichsregierung in der Vorbidingung für neue Unterhandlungen daS Festhalten Reichstage zur Vorberathung der so große Opfer den früheren ministeriellen Vereinbarungen bezeichnet. U^Ä^?''^worl^e eingesetzten ^mmtssio^ dürste das Wiener Kabinet veranlassen, die Landtags- bedeuffamer Art über die Weltlage ^sion abzukürzen und den ReichSrattz schon Mitte Januar geben werde, hat sich mcht erfüllt. Auf das dringende ^.„d-rusen um eine Abänderuna Verlangen der Kommisstousmitglieder, die Vorlage besser betreffenden Beschlüsse zu erzielen o oeutete zremuch entfernte -- r