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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188609167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18860916
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18860916
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-16
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.09.1886
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UM. H 215. innen, olgen. lister» , dir allrr i Mädchen ihrte rr 6 ilrin Imig n dort alt dort heute ich darauf chte, sagte Studien« habe ich» dae bub «rt d blutete," cklich weg flog und nsport da nm Schütz- ich Jham eser. verberg« -hörenden er Zeidler -essen leite» s sicher p sgabe, eine» ptember. cich August, efa begäbe» Zedlitz md Abend za rmilie noch >enken Ihre ,-Badm z» t/ dachte : küßte sie i Kenntnis !e vor de» >er Wmier- 20. d. uf den Ad sich zu ge- r, wo dor m werde», es beschloß lichen, noch mm unter» -. Nippold, hrlich zwei Kaufhaut- !l jedes bei nd da be< ntcrsuchMg ntersuchmq n zu lassen, eisung ab« erst derer- indes aut« von Kach le die erste sehe schon Miß Bell Mädchen« w!" fügte dargelegt. ügarim tä, » da- Be rl» nützlich bulgarische Meten der- teim Brü- iedenS mit- ie mglische aus einer asiation z, hierzu die eer gelegene ; hat dort üg. ,Da» Hand ent- neu, mein nur wenige Mädchrn- wird.' Hand und liden Engck rßm Auge» dem Bilde Fräulenv Hagebutten-" verwundert , schmiegt«, und blickte Hauptuntersuchung der Ziehkinder statt und find die letzteren <ue gmanntem Tage den Herren Aerzten von den Ziehmüttern porzustellm, welche den polizeilichen Erlaubnißschein vorzeigen md auf Erfordern Auskunft über Namen, Geburtsort, Alter Md Familienverhältnisse des betreffenden Kinde» geben müssen. A« unentschuldigter Verabsäumung der Vorstellung wird die Haechtigung zum Halten von Ziehkindern verwirkt. — Der jetzt gedruckt vorliegenden Rechnungsübersicht der ßtodtkassezu Freiberg entnehmen wir folgende Einzelheiten: Der verbliebene vorjährige Kaffenbrstand bezifferte sich auf 54 294 Mk. gy Pf., da» Substantialvermögen auf SS816 Mk. 80 Pf.; die eiogehobmen Kapitalien betrugen 102744 Mk. 10 Pf. Dazu kommen al» Einnahmen 8S 240 Mk. 7 Pf. Nutzungen vm Stadtvermögen 1— 4517 Mk. 25 Pf. gegen den Vor- «ischlag), 6708 Mk. 58 Pf. RatHS-, Polizei-, Standesamt»- und Hollstreckungs-Sporteln, sowie Eichamtsgebühren (—1517 Mk. LS Ps- gegkn den Voranschlag), 43SS1 Mk. 26 Pf. BesoldungS- zischüffe (— 338 Mk. 63 Pf ), 31000 Mk. Ueberschußgelder aut verschiedenm Kassen, 3SS76 Mk. 3S Pf. indirekte Anlagen md Abgaben (-s- 5334 Mk. 3S Pf.), 16044 Mk. 4S Pf. für die Samson (— 246 Mk. 51 Pf.), 40412 Mk. 4 Pf. Beiträge mS anderen Kassen zur Tilgung und Verzinsung der Anleihe schulden (-j- 977 Mk. 6 Pf.), 7786 Mk. sonstige Einnahmen SS8 Mk. 28 Pf) und 84673 Mk. 72 Pf. direkte Anlagm 7S73 Mk. 72 Pf.). Die Summe aller dieser Einnahmen, die nach dem Voranschläge nur 352163 Mk. 31 Pf. betragen soll, belief sich nach der Rechnung auf 363832 Mk. 55 Pf. (also auf 11668 Mk. 64 Pf. mehr) und zusammen mit der obrn- nvLhnten Einnahme außer dem Voranschläge 256855 Mk. 80 Pf. «gab die» einestädtischeGesammteinnahme von620688 Mk.35Pf. - Außer dem Voranschläge und daS Substantialvermögen betreffend sind 172 291 Mk. 45 Pf. als Ausgabe verzeichnet. Dazu kommen als weitere Ausgaben 4386 Mk. 16 Pf. jähr liche Leistungen (— 54 Mk. 80 Pf. als nach dem Vor- mIchlage), 4319 Mk. SS Pf. Steuern und Abgaben (— 7S Mk IS Ps), 94 649 Mk. 25 Pf. Bau- und StadtbeleuchtungS- auswand (wobei sich die erhebliche Minderausgabe von irüLO Mark 11 Pf. gegen den Voranschlag ergiebt), 178218 Mk. 16 Pf. Besoldungen (— 537 Mk 51 Pf.), Z7SK Mk 27 Ps. Vergütungen (-s- 469 Mk. 27 Pf), M8 Mk 90 Pf. Expeditionsaufwand (-s- 1702 Mk. 90 Pf.), SSÜO Mk Pensionen, 347 Mk 25 Pf. Aufwand sür die Ctadtverordnetenschaft, 17 859 Mk. 42 Pf. für die Garnison (- S4 Mk 58 Pf.), 63 869 Mk. Tilgung und Verzinsung der Schulden, 37 013 Mk 78 Pf. Zuschüsse an verschiedene Sassen (— 3670 Mk 56 Pf.) und 12143 Mk 69 Pf. I sonstige Ausgaben (— 4189 Mk. 45 Pf.). Da diese AuS- l gaben zusammen nach dem Voranschläge 392 163 Mk. 91 Pf., I nach der Rechnung aber nur 381037 Mk. 7 Ps. betrugen, l agad sich eine Minderausgabe von 11126 Mk. 84 Pf. I Rechnet man hierzu die obenerwähnten Ausgaben außer dem I Horanschlage, so beläuft sich nach der Rechnung sür das Jahr II88S eine Gesammtausgabe von 553 328 Mk 52 Pf., der I eine Einnahme von 620 688 Mk 35 Pf. gegenübersteht. Der I dadurch bei dem Abschluß der Rechnung pro 1885 gewonnene I Sestand von 67 359 Mark 39 Pf. ist mit 6387 Mk 82 Pf. I dem Substantialvermögen und mit 60 972 Mk. 1 Pf. deu I Herwaltungsüberschüsien überwiesen worden. Von den im I Birruschlage zur Verwendung eingestellten Verwaltungs- I überschußgeldern sind nur 17 204 Mk. 52 Pf. erforderlich I Wesen, weil sich nach obiger Rechnung 11 668 Mk 64 Pf. I Mehreinnahmen und 11 126 Mk. 84 Pf. Wenigerausgaben, I mithin 22795 Mk 48 Pf. als Ueberschuß ergeben hatten. — Am Montag den 20. d. M. Abends 8 Vt Uhr begeht I im hiesigen Saale zur .Union" der Militärverein l. Izu Freiberg sein 36. Stiftungsfest durch Konzert und Ball. — Die freiwillige Turner-Feuerwehr zu »Freiberg feiert am 17. Oktober ihr fünfundzwanzigjähriges I bestehen. Vormittags 11 Uhr findet eine Festfeier in der »Turnhalle statt, Nachmittags 3 Uhr beginnen auf dem Turn- IPlatz Schulübunge«, nach deren. Beendigung der Abmarsch I«uh dem Manöverplatz vor sich geht, wo die Hauptübung I erfolgt. Abends 8 Uhr hält dann die freiwillige Turner- I seuerwehr einen Kommers im Kaufhaussaal ab. > — Wenn des Jahres schönste Zeit ihrem Ende entgegeneilt, Idie reife Frucht vom Baume fällt und der Landmann dir Whveren Garben der Scheune zuführt, dann ist es, als rühre I Mutter Natur noch einmal ihren Zauberfinger, um vor den Mulm der Menschen ihre Herrlichkeiten zu entfalt«. Die MlStter der Laubbäume gehen auS dem saftigen Grün nach »«ad nach in zartes Roth und Gelb über, al» wollten sie durch Ich« Tinten die bunten Blüthen deS Frühlings ersetzen. Auf »aosim Wies« treiben allgemach die Schäfte der Herbstzeitlose MOoIedienm autumnale) ihre Knospen empor, bis die fleisch- Wmdigen Blumen als Tulpen de» Herbstes di« kahle Wiese Udvch ihre Pracht schmücken. Wenn im Strahl der Morgen- Wsowe sich nach und nach der Nebel zertheilt und langsam in Mi- «wärmten Lüfte emporwallt, dann scheint über die Aecker Ind kahlen Stoppelfelder ein köstliches Netz aus Silberfäden »^gebreitet zu sein. Millionen Thautröpfchen glitzern wie Mmwtm, und alle sind an Fädchen gereiht. Kleine, un- WMbm Thierchen haben in einer Nacht das ganze weite Metz fertig gebracht, welches das Auge des Spaziergängers Monschaut. Hat nach einigen Stunden die Sonne den Thau Mm den feinen Fäden getrocknet, so hebt der Windhauch einen Meium oder größeren Theil des Gewebes von der Erde oder >«ai Spitzen der Stoppeln und Pflanzen ab und führt ihn Die fleißigen Spinnen segeln gleich kühnen Luftschiffern Wb dn Erde dahin, die Menschen aber sagen: .Der Sommer UM' An der Herstellung dieser bekannten, äußerst zarten Mweb« sind nach den Beobachtungen von A. Menge nur solche UA^ch thiitig, welche an feuchten Ortm und am Wasser Herbste aber, wie manche Eidcchseuarten, ins Trockene Vku, Menge fand junge und alte Spinnen auS den U mungen Idomisus, I^oosa und Ifisriäiuin, und zwar Weibchen, an der Herstellung deS „Mädchen- W«°n M Wtibrr-SommerS" thätig. Für viele Zugvögel sind eine leckere Speise und in großer Anzahl fallen » Lustschjffer jenen Luftreisenden zum Opfer. — Auch Sr-iverger Anzetger und ragevlatt. eektt ». tSÜS. im Walde ist jetzt di« Zeit der Ernte gekommen. An den Berberitzensträuchern röthen sich die Früchte, jene deS Schlehen» doru», deS Brombeerstrauches blicken tiefschwarz auS schon verfärbendem Laub«. Die Eicheln reisen und fallen auS ihren Näpfchen, die Buchen verschütten ihre Eckern, die purpurrothen Büschel, mit welchen die Ebereschen über und über bedeckt sind, erwarten den ersten Frost, der sie ihrer Bestimmung, zu Branntwein gebrannt zu werden, zuführen soll. Ungemein günstig wirkt die Septembrrwärme auf den Weinstock, dessen edles Produkt, wie man hofft, Heuer von sehr guter Qualität sein wird. Dennoch wünschen auch die Weinbauern etwa» Regen, denn die Trauben sind theilweise dünn und die Beeren ziemlich klein. Ob der ersehnte Regen wohl kommt? E» giebt Meteorologen, welche behaupten, daß die trockene warme Witterung bis in de« Oktober anhalteu wird. — Al» Abnormität wird u»S ein Zweig mit frische» Blüthen übersandt, die in so später Jahreszeit ein im Hose deS hiesigen städtischen VersorghauseS stehender Birnbaum ge trieben hat. — Gestern gegen Abend verbreitete sich im südlichen Theile von Freiberg bezw. in der Bertholdstadt die Nachricht, daß in der Nähe des Gutes Silberhos ein Gespenst — Berg geist — deS Nachts mehrrremals zum Vorschein komme und sein Wesen treibe. Sichtbar sei er Abends 8, 11 und 2 Uhr. Da nun leider die Dummen immer noch kein Ende nehmen, so hatte diese- Geschwätz auch in diesem Stadttheile viel Gläubige gefunden, pilgerten Abends zahlreiche Menschen, Jung und Alt, an benannten Ort, um mit eigenen Augen den überirdischen Geist bewundern zu können. Hoffentlich wird diesem Unfug recht bald ein Ende gemacht. — An dem hiesigen Kreuzteiche wurde heute früh das Seitengewehr und die Militärmütze eines Kanoniers auf gefunden. Es wurde infolgedessen der Teich sorgfältig unter sucht und die Leiche deS Kanoniers Mittag von der 5. Batterie gesunden, der zur Beschlagschmiede kommandirt gewesen ist. Das Motiv zur That ist unbekannt, da sich Mittag in ganz geordneten Verhältnissen befand. — Gestern früh waren in WeigmannSdorf ein Paar schöne kräftige hellfarbige Ochsen, zum ehemaligen Haubold'schen Gute gehörig, plötzlich verschwunden. Ob dieselben von irgend Jemand gestohlen oder ob sie sich nur verlausen, muß die Zukunft lehren. — In Falkenau bei Flöha meldete sich gestern Nach mittag bei der dortigen Postagentur ein Mann gegen Vor zeigung eines Scheines zur Empfangnahme einer Postanweisung von 300 Mark Dem betreffenden Postagrnten kam jedoch die Sache etwas verdächtig vor und fragte er vorsichtigerweise vorerst bei dem Postamt in Flöha telegraphisch an. Seine Vorsicht war auch nicht unbegründet, denn der Fall erwies sich als Schwindel. Der Betrüger wurde hierauf sofort sest- genommen und an den Gemeindevorstand abgegeben. Leider band man ihm hierbei nur einen Arm fest. Kaum war er nun abgeführt, so fiel ein Schuß und der Mann war eine Leiche. Mit der frei habenden Hand hatte er sich mittelst eines Revolvers, den er bei sich führte, erschossen. Nach den bei der Leiche Vorgefundenen Militärpapieren war der Ver storbene ein in den letzten Tagen zur Disposition beurlaubter Soldat auS den sächsischen Herzogthümern. — Von besonderem Interesse, namentlich für Diejenigen, die im deutsch-französischen Kriege 1870/71 selbst mit in den Reihen der sächsischen Armee fochten, wird der Hinweis sein, daß seitens eines Kombattanten die Herausgabe eines Merkchens beabsichtigt ist, dessen Inhalt in erster Linie auf Grund eines mit peinlichster Sorgfalt und größter Ausführlichkeit geführten Tagebuches die Eindrücke während des großen KriegsjahreS vom Ausmarsch aus der Garnison bis zur Rückkehr in das Vaterland schildert. Der Verfasser, Journalist und Militär- Schriftsteller Robert Reber in Dresden, hat sich, dem Wunsche vieler Kameraden folgend, der Aufgabe um so freudiger unter zogen, weil ihm bereits aus dm Kreisen von Mitkämpfern verschiedener Regimenter und Waffengattungen werthvolle Bei träge zugeflossen sind, die in Separatartikeln bearbeitet resp. veröffentlicht, das Gesammtbild um so wirkungsvoller gestalten werden. Im Anschluß hieran richtet er an alle Mitkämpfer des 12. Armeekorps die Bitte, ihm durch Thatsachen verbürgte Episoden aus der Marsch-, Kampf- und OkkupationS-Periode, soweit dieselben nicht schon veröffentlicht sind, einzusendm resp. aus kurze Zeit die während deS Krieges in Form von Tage büchern oder sonstigen Schriftstücken gesammelten Erinnerungen zur Verfügung zu stellen. Bis zum Druck fertig gestellt sind gegenwärtig schon die Mittheilungm über eigene Erlebnisse de» Herausgebers als Gefreiter der 11. Kompagnie des Leib- Grenadier - Regiments, Erinnerungen eines Sergeanten vom Schützenregiment Prinz Georg Nr. 108, eines Unteroffiziers vom 4. Infanterie-Regiment Nr. 103, eines Unteroffiziers vom Regiment Nr. 104 während der Belagerung von Paris als Gefangener, eines Mitkämpfers von Etrepagny und dessen Schicksale als Gefangener auf der Insel Olron u. s. w. und verschiedene Episoden sächsischer Infanteristen, Ka valleristen, Artilleristen u. s. w. aus einer Reihe von Schlachten und Vorposten-Gefechten. Außerdem wird daS Merkchen in großen Umrissen die Geschichte jedes sächsi schen Truppentheils u. s. w. währmd des Krieges 1870/71 nach offiziellen Unterlagen, den in Lichtdruck vervielfältigten, vom Verfasser entworfenen und gezeichneten Riesenplan über die sächsischen Stellungen vor Paris, nebst einer Schilderung der Belagerung selbst, eine Reproduktion der offiziellen Verlust listen und ausführliche Mittheilungm über die auS Anlaß des Krieges 1870/71 an sächsische Offiziere und Soldaten ver- theiltm Dekorationen rc., sowie eine statistische Uebersicht über den gegenwärtigen Stand von Sachsens Militär-VereinS-Bund und dir wichtigsten Notizen über daS Reserve-, Landwehr und Landsturm-Verhiiltniß enthalten. Etwaige Beiträge, deren Rücksendung s. Z. prompt erfolgt, werden bis Ende November in die Wohnung des Herausgebers, Robert Reber, Ziegel- straße 59, 3, erbeten. Sächsisches. A Dresden, 15. Septbr. Ihre Majestät di« Königin nahm gestern die in der Kunststickerei von Helene Fitzau hier angefertigte neue Standarte deS hiesigen Militär-Vereins „Deutsche Kavallerie", deren Weihe nächsten Sonntag im .Feldschlößchen" stattfindet, in Augeuschein und sprach ihre höchste Zufriedenheit über da» prächtige Vereinsbanner, namentlich in Rücksicht auf die trefflich auSgeführten Gold- und Silber stickereim au». Die Fahnenweihe selbst wird durch die An wesenheit von Offizieren au- allen Reitergarnisonen Sachsens verherrlicht werden. — Bon weiterem Interesse dürft« auch die Mitteilung sein, daß daS Brautkleid der Prinzessin Josepha ebenfalls im Institut von Fräulein Fitzau in Silber ans Seide moires autiyus gestickt wird, nachdem bereit- einer anderen hiesigen Firma die Ausführung der Stickerei anvertraut, von dieser aber kcine-wegS zur Zufriedenheit der allerhöchsten Be stellerin begonnen war. — In Gegenwart mehrerer hundert Offiziere aller Waffengattungen, namentlich der aktivm und inaktiven Generalität «nd Stabsoffiziere wurde gestern Abmd in der sechsten Stunde Sr. Exzellenz Generallieutenaut Kurt v. Einsiedel aus dem inneren Neustädter Friedhof« beerdigt. Dem Sarge deS Verewigten folgten außerdem eine große An zahl von hohen Staatsbeamten rc. Se. Majestät der König hatte von Straßburg aus dm Hinterbliebenen kondolirt, und war bei der Bestattung vom Oberstallmeister von Ehrenstein vertreten. Prinz Friedrich August hatte einen Lorbcerkrauz mit goldgestickter schwarzer Schleife gesandt. Die Trauerrede sprach Herr Oberkonsistorialrath vr. Rühling; die Kapelle deS Leibgrenadier-RegimmtS intonirte die Grabmusik und 12 Unteroffiziere trugen dm Sarg zur Gruft. Eine Abtheilung Grenadiere schloß dm imposanten Zug. ad Oederan, 14. September. Am gestrigen Montag wurde daS in der berühmten Bierling'schen Gießerei zu Dresden gegossene neue Geläute unserer Kirche, 3 Glocken, ca. 80 Ztr. schwer, von dm dazu beauftragten Personen deS Kirchen vorstandes übernommen. Die Prüfung auf die Reinheit deS Tones hat Herr Professor Wörmann in Dresden auSgeführt, und machte daS Ergebniß dem Bierling'schen künstlerische« Streben wiederum alle Ehre. DaS Geläute steht, wie es be stellt, rein in H-äur. Am 20. d. M. findet nunmehr bestimmt die Weihe und der Aufzug deS neuen Geläute- hier statt. Es soll damit eine größere Feierlichkeit verknüpft werden. Bemerkt sei noch, daß die hierzu erschienene Festschrift (Verlag der I. L. Schlesinger'schen Buchhandlung hier) viel de- In teressanten über die Vergangenheit unserer Kirche «nd Gemeinde enthält. fch Oberbobritzsch, 14. September. In diesen Tage« sand hier die Revision der Maße und Gewichte, sowie der in den Gasthäusern verwendeten Biergläsrr statt. Nun dürfte es noch der wahlberechtigte längstgehrgte Wunsch de» Publikum» sein, daß auch einmal eine Abwiegung der Brote in den hiesigen Bäckereien und Mühlen vorgmommen würde, da bei uns nirgend ein Gewicht aus dem Brote angegeben ist. Auch auf unserm Fluren ist die Getreideernte nun vollständig be endigt, nur der Spätflachs ist theilweise noch zu raufen. Derselbe verspricht übrigens einen sehr reichen Ertrag, währmd der Frühflachs Heuer unter dm andauernden Frühjahrsfrösten meistens so empfindlich gelitten hatte, daß er ausgeackert werden mußte. Was nun die Getreideernte betrifft, so ist diese auf unseren Fluren eine vorzügliche hinsichtlich der Qualität und Quantität. Kein Schloßmwetter hat uns be ttoffen. Während voriges Jahr durch die Mäuseplage so beträchtlicher Schaden entstanden war, daß man nur von einer sehr geringen Ernte reden mußte, die Scheunen kaum halb voll waren, so daß viele Gutsbesitzer schon im zeitigen Frühjahr Stroh zum Unterstreuen zu kaufen genöthigt waren, so ist in diesem Jahre die Menge so groß, daß Biele nicht alles Getreide in ihrm Räumm unterbringen können, sondern ihre Zuflucht zu Feldscheunen, Feimen und mitunter zu gutm Freunden und Nachbarn nehmen müssen. In kaum 4 Wochen ist bei dem herrlichen Erntewetter und unter andauerndem lobmSwerthem Fleiße aller ländlicher Arbeiter die ganze Ernte glücklich eingebracht worden. Wollte Gott, daß wir nun auch in Frieden und Ruhe, sowie mit dankbarm Herzen die Gaben Gottes genießen könnten. Nächsten Sonntag soll nun auch in unserer Parochie daS Erntedankfest feierlichst begangen und dazu daS Gotteshaus festlich geschmückt werden, wozu nach altem Brauch alle dankbar Gesinnten durch Blumen und Kränze möglich beitragen möchten. — In dem benachbarten Burkersdorf ist in diesen Tagen ein 8jähriger Knabe durch einen unglücklichen Stoß seines Spielkameraden von einer Mauer gefallen und hat sich dabei ein Bein so verletzt, daß er nicht gehen kann. Leider wußte man noch nicht, was dem armen Jungen fehlt, weil man zunächst seine Zuflucht nicht zum Arzte, sondern zum Schmieren genommen hat. Gestern suchte man nach Hilfe für den Knaben bei unserem Arzte; da dieser aber ebm früh verreist war, mußte man dm Kranken im Kinderwagen noch bis Frauenstein fahrm. Den in Dresden stattfindenden Vermählungsfeierlichkeiten der Prinzessin Maria Josefa mit dem Erzherzog Otto wird sich «ine Festvorstellung im kgl. Hostheater anreihm. ES ist vorläufig festgestellt, daß ein Festspiel und der 2. Akt auS Weber'S „Oberon" aufgeführt werden sollen. Dem Vernehmen nach soll dem Festspiel, welches von Iuliu» Große, dem jetzt in München lebenden Sekretär der Schillerstiftung, verfaßt worden ist, durch die Vorführung verschiedener Bilder von Schlössern, die bereit« in dem Leben des hohen Brautpaares eine Rolle gespielt haben, sowie einiger lebender Bilder ein besonderer Reiz verliehen werden. — Ferner hört man über die Sermade, welche sämmtliche Dresdner Gesangvereine dem sahen Brautpaar bringen wollen, Folgmdes: Aus allen Gesangs- reism, sowohl dm Mannergesangvereinen als dm Akademien ür gemischten Chor, ist die Bethriligung ein« freudige und ahlreiche. Die Proben haben am letzten Sonnabmd begonnen. Sesungm werden: 1) Festgesang von Mendelssohn-Bartholdy, mit einem Text von einem durch seine poetische Begabung be- annten Mitgliede der Liedertafel, Dirigent: Herr Kapellmeister Hagen; 2) Komposition von Jüngst (Direktor deS Männer-
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