Volltext Seite (XML)
W« MN tlS Lullus ve« PriLr ^ü-uurc iem lä« envÄ ivLt StA Gepück auch tuwch Eunüücuux VS «mwr Smms- SewchuA «2eiH«r: werd« Vrfim Hlymm Smmgewmn be- Bewa^ Umm nor Leich« ist. alt Vuk Haubu^omc VS Mani« -svchrS —Hur em« »er« ü1kr'kr!'Ltrle:urrtrrx 1« Der^L-w VLt auk Lose Look LMe FalgenlsS gr- «2dS: .kk «Lluwm vrch de DmnLm em Pcw^cl>l.a: Sei Arvi herDtfisL: Iwt de Hümcklmye euer Hcm:ox ummKendnw hober. mvr« fie dufi-L- aamLnoer. Lgmm ir vor l« Dmticher tseot «weLs: ma surr emvume: mc Ksstumntueu h«4 Iker»! iLger wLt S-rüugr. wopu de S-waße vmü. dee iLLs süher. dür^e dtchüdk Schicksal Äeü« not um deit Wenr der Hunt«! vo« der Krümis zmiicksr LLr mit Qmü- dole «eh der mff^rüal! gSexeser Dmrcknu. Lor Berni nm BiPMdr. da- heutich« H^rxunger ar der E-ollcküve. MPAeuw vreäer. — He der .L^Lmnnder GeisllichvL" « DelttiL- taS ch Leider de Llexrapüiiche Lochrich: emgettvff«. d>4 der MrikL-Nerssadr LiLs: FLeyL m Hcas LlgecMimmmp p«. <ched-e L HererS mr Fresox dm« rr Ler wmm dar Lnrsttz- bet -GerreiAhijche» MmmrMbschrm« Eimer Taust- Larckhaoger depmäer. rr welcher de vor der nngurstch« Mcxemmx übmmiwAcer Honchllig- Lb« de Lbimvemmr d-t ZrLmrriet « H-rhimdmr.x gHsger wurden An IL r M -chm de Lerch« Lulruck^ Hplann. Lallm. Tuu^r um TmuvjewÄ »och Per, un dorr oe der gemeinsamer Lmistm- Lmstsmtz» chcüpmchmer. rr welch« da nückmjcprige ge- mewsume Boromchlar revgäieLi wwt Lchrichemöich werd« da derer Ge^egerchea nach de ümchwedmder Aosgleichk^ra^r « gemeanam« Kamera^« devroch«- Da rmgcrstchr Houdck-Smmch« Grm S^>echmu «achar: da vnr birrr- rachncha AbgemLneL-chci:? beichlost-ner Zallii^ vor L E-rLler « Gvld für ichweret ust L ErLler 4</ Kreuer er: Lach^L Nrchleirrüaar ult lü-'o-s: rmanveimibar uut schlag: dl-ges« Vor. dich dvt RlchverrvLaar tzaL«r rr de mi ZollaukichLch pl darvchla-t« Rustmener tzugLcst« LLd dos fpt-anr Mid- Akchchrrr rMr-r« Prarüaar «'vrechad vrrtzvlft. rr^ve^n-» dachaerr »ada <oL Gleich zec^ -ordm: de ungcrstche Re- gerrr»x weimAche Lmdewmg« da Aullictzr 'a HcsLwoll- gaee. LÄr, Lvllgcr». LÄlwvcres. Kioyim^a rrd Nch- mmchme» — Heia de setz: m Gcl^« iMTirdada tcha- rachiicha- LvrrArr-lmöv« rneLra rnrr mr Toro-mdad BoreeLt^ mA derdi!: .T-oÄa eravrckrl: nch dak^oaS d-s Att^vgeechat Ha-vx vor Lrrrrarbax zmrr Lrgrmr ar' d» Poe:Er det acha Lorv» in? kich 'rtLrch da L L^aL: Hichächee. Eta!r LreiLaerva^a 'chipa da Leiaga^ det ID KvaB Prrr; LrrlnichgriH Hel: de Hemiiccke rich «4 dar HdhapiAe vaiad zarck Da Lima, Lrorvr«; X>dvU> da Herder vor Emrde .dge red de *rardlLrd"'cha L^err «v^rer dar vorr »chörna Lara bexLich^ttr M«sva ta ' <»ga,chA da « AtLli^» seda rrs nch xre-ada EhdLaa-Erndeae adch^ ^-ch adlrch de vrdröche v?hordr vv« Naqxl diP-, de LellravoheeLg« oe da Lnraa SrM-s Verdi- rimeia pr ilch«. De Va-Harax da^c"ba 'oll a da LLötza» da mrigehÄ-aa Lrda UetaLuch neda. Te L!ackala «ü dar Lsrdrual ar da a?a» aba da- Se-» erd secha da Saewde-SvLschuß za Lavega, Alles do« Atta za lefia Wehricharllch wird rm Falle ema Wo-aasg da Llösta da Staat emgrerka. I» H»r«»tkeich siad wedaholr Mit bageEeancha llrta- »ch««»ga sozellch^ch« Ben'rche gemach: ward«; diclelber dmer Sa weder da LrrPdar geiörver: viel «r LaNürmer Seger gSrochr DmPdor wrl merwrr-L ar uucha Bauch Finnen wvar de Lmuayrmev-H»arlliwch: vor Due de 8« ewrrr KergomMSvaar mm« Lrery dS Logrord- -rear Mil E»^"^»' >»M7» «llA v-nnten'-dnme Sa^ Lasär will de ür weg« Tchagev^a ar liwgaa Aa: »mr mMema- chm haar irr gamwer ^sr mr Lis vor a» reübe Ach hwgarLere: wir vl^r de Hike VA Swess rr Lriivrrch gaiomrrar De Legaumr gut vÄwrü va ü»eÄ02uir: de ichor rer Zmaa ieoe DwivrMe racheüe ve Lenrm^ ve rrchenda Lak weda m Hara zr «Ka wivrigaiialL ve iLrueigmwx aroLga war? De Eeelliwni zox s vor äa- wDix ow chr- 8mLe gr lazchra Haves ^imL we äug- wchviga Lmvr da mA choa zr gräervi Hoaoei, gave« ch Das Hagwat gäwa da Hax-arra, we Dror es va.lmge mar Via echr darmr geü-mur -ar we da Sarer irch gärrüra wat wächa ErmLx a voda w^ — Mnr Ada gm; ve N^drmx ar. Loj da: da ärwzvwäe Forichrw^-- renende SoLeL« vaworda L Ve ipermii^s Birr« welda !mr es w va Such Sl'rmwr rr Folge da Echwiuon da rLdrnäia Lmgrm^ziS? zr armer chch-äöruvga Dos Hach ds Lreoa-ErdS-ch werd; yäürrrr ve Hächa unt Haar väiäva werda vavromr. Ve Vohrmnga da . .ollveomra w Hrorr geiepr De angraeade daarrre Eavmmae rrex dia uw rnata Vlvaämch Taa E-avarrna uri mevrae arva- 2' aona werd« vrrwimda. Dem Liium gelrwr A «dich,, ve Lw- rühra rch-armvazareä-a. Li Haww.drwga ÄQr A mch diäa »chi rmd de Ach^ da lagaanmeimr Harnäeuger wa -ehr gr^. Tchomra Pau vier 'v ämr de v iaa Luüe- üorrmger ew- xro^ ^ollr. Nachdar da Mach«Lorr ^-d-slaxr la da Lrmmm vor m H mm oral are lang! Laders gedän 'oll dch agll-chr Lrchva Ser ar taugaes Lräraa au da Fall des Euura-ch gew-^a Eragröe am da Hrlta-Hädcha jchlmng gnworder lar. Te ALwr würde Vorm VeMva dwch Heexrmr euer da gri-ßaa Jaar urwa: da Dart-a- nell« erd vrrch Errchrr»; a»a a^a Floueeäiaor dweltä v,? cll-'ülllgr LALr awr vor rrra rüch 'cha Ldadida ücher- r«m Eanae 'arch euer ardaa ZLaL: cchl.aL.acha -I I ave 'Lche «glöche A!aor rr: Law'—lccv: des ScumS rda ohcr tnaeldr LcUärder 'oll. wat vor t>em Ecr-oe da Er- agcB? rm» :or dar Zlarlrar -aa Paöadlrvoa cddcrger. sächr da «gliche Ba chräa Toorrror da ewa Lchürä rr Loräcrrmrocl avzchesrr decrüraa ä. Te russische S-öerrmmle ä cm Fra-c; a Hrär Lr- aws! cvgetoam«. wo draclde cm Brdrdme ror da So^a da Behr rda rrd Teorrcaova ta Sich, te- Adels crd da Harrmch-i degrützt wach L e t-a rr'ü Le Rrce- rcLgscrzaga barchra, wrra t-n ta Lcdcrü chs Par za Vlchlm vor Pra^a « Lrä Liowsl zum Emr'cvoe cr- wäad: da La'«, da Grox^ümvTovö-'olza. 'owe de E-roß^ünta Georg, Vlcdimu. Pch-lcch da Lrlrar rat Michael R2olczewmch. Ta Lcoa crd tue Großmräa ho::a v reeßoche llröorm mü vrach^cha LrdasböLdarr cr- gelegr Be da Arduo: t« Prmza ouorrae dre Merl de greußiiche Hoome. Lom Bodvhme ccs nihr da Lcoa mit dem Prmza Vilhelm noch da AäUmZ, wo lexraa die Lariam bexrüßre. Hiaor»' 'arrd zu Ehra des Prwza au Trna voo 60 Gedata itatt. Rech da Twel wohmm dre Msjencta, Prwz Vilhelm uud die übrige» Harichafra da ucchtlicha Armmuig emer Lunau ba. aus welch« au wir FinW« out L'ruünva/ geichrnilLmr Pao Lor rum Var och Du HawiLwier Lei Slawischer HA iwmlgalv! Aorucuulg tmoduchraru. Lezneor a o^r « rmnrachmra -larmnux rwl Sc Le rmmchali dd MmS». Hmurw wurde an: ollgemaoe E-eichüxialve adgcgeda okPurm Vs Heicuchuwx des vor da Looeue Barums vurL LSarr. E-ega 1L Mr Lochs LLrwr tzj, Mwätraa uud Vs »00^« Harichmia »och da Fch»G Da Vs E»coerols Louldlirs och ch« Luga dm Ludsr. xu Var .^gwer wmL aor iemodae L- chuwox dagarmsia S-urr des Fürrmr DolgoroL: soll da runiiche Kamrol Swlwm »och Sonc arisaiVL werd«. Te» deloiiura vmnuumri'icha Hcrcchgeda da uoMomg gq« -l-ämrraü dr^ava . Misloisc Acmwx^. LuLoff ir aus äowüwingaide TMugürc am vildogogiichem Gevas uch iür icma iovrrlonga iinauiüvlSa Ena. TavöS nix riu Vs wovrer E-runvlo^r des runricha SumLrkch ur PudlLmr zr dääuoa-. da Sr Vl»vmnrorda L. tA. vaüsLa worda Lbuix Milor vor Terchis» rrl^ eme PriLmoou« worm a ieiw devorruchaide Reor »och TleicheSax « Sweawak mAurdigu url du Lrgeuöchw: wchreut «mr Ldwäava: dar Munrwrrrcdr üvaorux. Lus Aulich VA Lcwaisu-gch VA Aura iant m dm PHllAmrri^de» Hauoäwd: em iaaluha E-orskviach ö»< da da Narovolr Liemar um icchzchr Prmüar Meich wota ds Mug.Lda t«r Nrgauichwr url> VA MunÄauoch noch zcdlrach-e Lödar L^zsrr urt Trogur AmLou crnwäch wcrar Hör dar Emusdieor: wcrrr Loruwelou. MaturM Sccoäurlow. Lüolchar urt Lcvosluvow dam rumich« L» »ula zur Graulcrum ai-Laua. TrrPdar dmma Vs S° leiwavr Hclmw; da rm ciLa L-wauux ^gamda da >v geinich-^-- ?ki-gvw-nn Hulgcrmus »orr. errrcus. weil dschde riär cusoaoroLa rim>a«auiLlS rü ord zwecech weil «ch omciü-a Amiwiuug t-s Kerr'uvx S-remdclouS urd MrAuamt m die Legaröchm: vemw'uiigsw'.drix m. du rmr gaoaas Ni mm« mrd Muglmt« des odamcr GarchSdwes zum Lmwat w du LNawchä: baechux: ürd. Oertliches. Freiderz. da: 13 Da«uchei. — T« Nücklrbr Sr. MchcüL: des Löurgk aus de» El'cß cwelm l-crais cw IL d. M. urd mmmc Sr. NchäL clsdcrr rr da kowglrcha Lillu zu Srahler Lwercholr — Mc kümmrzau Mwrwoch. der 15. Sananda erreich» dre Gkr: chls'rrieu ihr Eud: urd es rrmr dmm huTÜchtbch da Erledigung da oaichrlrcheu Lr-oelegachaw» wmda der reoelmöß-ze Ea'chr^omig ar. T« da der L l-adedörva p- brl derer Ferien-Sa cre und da da L sudzcrichrer geü- lrae» Ferrerllcameru wat« mr: draem Tuze wreda crögelor. — T u Achl da L cntidcwr da Theologie, welibe üch dam evcLgelilcheuLoudeskouiitzorrumzrr zwa» Prünrnz. dem ''oz. VohliLhigkensamreu gauelda Huda. A diksurcl 3S gezeu 42 rm Frühichr). Mcu hm, ws dos .Tresdna TczrblV darchra, cuch d.eswcl wieda eme L» zohl Lcudidaeu. welche baars uu ganlicheu Sora chcvx iwd und noch ucht volle 2 Zchre lcndidiri hcdeu, ;uw Eoumm zugAwieu. — lluta da neuerdings gerneldaa PaioucloassverwP» no Tevcrtewa: des Innern studet sich die Kadrdaunx det Hiliservedieweu Hawonu Leupold brr der !ö«i>l. Ei« Vermächtnis. Novelle von Llnra Schrrura. 14 ForvetzunL (Nnchdrutk verboten.) Für Tmk«! war da Nome .Institut" ter Inbegriff olles Schreckliche». Sie hott« aumal, als ne mit da Granu iu da Stadt war, eine Schoor junger Mädchen, die olle gleich gelladet waren und sehr bleich ausjahrn, paarweise m ge messenem Schritt durch dre Straßen gehen sehen. Geführt wurden sie von einer sehr laugen, mageren Tarne, mit einem gelben vertrockneten Geficht, das von einigen langen dünnen Locken umflattert wurde. .Es ist ein Mädchenrnstitut, von da Vorsteherin selbst geführt," hatte die Gräfin gesagt Und Tinka hörte, wre da Lutsch« sich zu dem Tien« aus dem Bocke wendete, und ihm zurauut«: .Tie armen Ting«, fie seheu verkümmert aus und lasse» di« Flügel hängen, wre emgesperrte Vögel." Und in so em Institut sollte fie? Tmka fühlte bei dem bloßen Gedanken eine Kälte durch ihre Glied« ziehen, die fie «starren machte. Sie, mit ihrem Hazen, das die Freiheit über Alles liebte, fie sollt« den Wald, die Blumeu, die Vögel, alles war fie liebte, verlassen'? Wie war eS möglich, daß die Gräfin, ihre Pflegemutt«, dar verlangen konnte! Tinka blickte zu ihr aus uud sah m das liebe, bleiche, so schmerzerfüllte Antlitz. Ta fing da Trotz, mit dem sie sich alle« Bestimmungen widersetzen wollte, an zu weichen, sie wußte, daß die Mutt« einen harten Lamps bestand, ehe fie sich von ihrem Hrrzenskinde trennte. Aber da Graf! Tinka wußte ja, daß fie ihm stets ein Torn im Auge gewesen war, sie hatte ihn stets gefürchtet, jetzt haßte sie ihn. Jo, in das KindeSgemüth zog da Haß mit ein« Leidenschaft und schlug seine Wurzeln so tief in daS junge Hnz, daß davor alles Andere in den Hintergrund trat. Tinka wurde ruhiger und fügsam«, aber ihre Hand war eiskalt und ihr Antlitz bleich. AuL ihren dunkeln Augen glühte ein unheimlich« Strahl, man sah sie nicht mehr weinen, aber man hörte auch nie wird« ihr silberhelles Lachen. Sie schien plötzlich ült« geworden, das kindliche Wesm war ab gestreift und daS bemerkte die Gräfin mit betrübtem Blick. ES lag ab« nicht in ihrer Macht, an dm Bestimmungen ihre» Gemahls etwas zu ändern. An demselben Abend saß sie wied« an ihrem Schreibtisch. Sie hatte dm Kopf in die Hand gestützt und kummervoll blickte ihr Auge. .Arme Tinka!" sprach sie mit einem Seufz«. .Und wenn ich nicht zurückkehre? Wenn ich sterbe, fern von der Heimath?" Sir legte die Hand aus das erregt klopfende Herz, als di« Worte leise Uber ihre Lippen schwebten. Dann drückte sie an dem kleinen Kropf und wird« erschloß sich das geheune Fach vor ehr. Toch nutzt nach dem Schmuck kästchen griff sie, nem, nach dem Papi«er-. nach .TüLrs Ber- mächtniß". Ter Grän: kannte dm Inhalt der Papiere bs aus ein noch besonders versiegeltes Louv«^ woraus geschrieben stand, daß .das Vernrächtn-ß" Katinka Klemens erst nach deren voll endetem achtzehnten Lebensjahre eiozuhändigen sei. Sie kannte Twla's Herkunft, hall« jedoch das Versprechen gegeben, zu schweigen, bis Tmka selbst AllcS aus dm Papieren «fahren würde. Sollte sie jetzt dir Papiere, die fie Jahre lang treu bewahrt hatte, anderen Händm übergeben? Sie hatte nie daran gedacht, sich von dem Kinde zu trennen, jetzt maßte es fern, und blieb dmn nutzt die Hoffnung des Wiedersehens? Ja, die Hoffnung, gesund zurückzukehren, gekräftigt und gestärkt die Heimath zu betreten. Tann sollte Tinka auch Wied« an ihre Seite kommen und sie nie mehr verlassen. Sie legte die Papiere wied« an ihren Ort; d« Kampf war bestanden, sie fragte sich nicht mehr, ob es besser sei, Tinla'S Vermächtuiß anderen Händm zu übergeben, und wir werdeu im Lause d« Erzählung sehen, ob dir Gräfin recht gethan hat. VI. Tas Pmfionct von Fräulein Jung lag in ein« Vorstadt der Residenz. Es war ein altes Gebäude mit vielen kleine» Fenstern und mrt einem Vorgarten, der es von der Straße durch eine Mauer trennte, die keinem Vorübergehenden dm Einblick gestattete. Tie Pforte in d« Mau« öffnete sich täglich zu ein« bestimmten Stunde und da sah man eine Schaar jung« Mädchen m Begleitung einig« Lehrerinnen paar weise die Straße mtlang gehen. Laut« fröhliche, frische Mädchengesichter, Töchter angesehener Familien, wir man aus d« Kleidung, die bei Manchen sogar cm Eleganz streifte, schließen konnte. Fräulein Jung, die Vorsteherin des Instituts, sah man nie bei diesen Promenaden. Sie hatte vor mehreren Jahren daS Bein gebrochen und war lahm gebliebm. In Folge dessen ging sie selten aus und promenirte nur täglich eine halbe <Äunde, auf einen Stock gestützt, in dem Vorgarten deS Hauses. Sie auf diesen kleinen Spaziergängen zu begleiten, war stets nur einigen AuSerwählten gestattet und voll Freude röthcte sich das Antlitz des jungm Mädchens, das, von Fräulein Jung aufgefordert, mit ihr in dem Gartm auf uud ab wandeln durfte. In dem Parterre des Hauses befand sich auf der einen Seite die Privaiwohnung von Fräulein Jung und d« große Spesi ei aal: auf der anderen Seite warm die VwchichaÄrc»»« und die Küche. Tie Tchulzimm« nahmen dm erst« Suck em und nn zwei:m Stock schliefen dw PmsionLrmnm sr« Aussicht mehr«« Lehrerinnen. Fräulein Jung war eine millrlgroße, «was korr-nlewe Dame. Als Tochwr eines vortrefflichen Pädagogen, war fie mitten in der Schulmeisterei ausgewachsen und wurde v« frühest« Jugend für das Lehrsach bestimmt. .Perheirmhm wird fie fich nicht, denn fie ist mcht hübsch genug." Dust» Ausspruch hatte sie eines Tages von ihrem Val« gehört, als « mit der Mutt« der Tochter Zukunft berieth. So ost fie spät« vor dem Spiegel stand, fiel ihr des BaterS Lon ei» und sie mußte es schließlich selbst glauben, daß fie aus das Prädikat .Schönheit" nie würde Anspruch machen können. Sie kam me in die Zeit, die man die .Glanz- oder Blüthezeit" bei dm jungm Mädchen nennt, denn ihr gelbliches Gesicht mit d« niedrigen Stirn, der etwas eingedrückt« Rafe und dm ausgeworfenen Lippen entbehrte jedes Reizes. Und doch nicht ganz! Wenn fie die Lid« aufschlug und de» Blick der großen dunkeln Augen auf dmm, die sie lick«, rühm ließ, dann fühlte man fich doch angezogm und vergaß die Häßlichkeit des Gesichtes. Diese Augm übten noch jetzt eine wund«bare Macht a»S und Fräulein Jung war mit ihren fünfzig Jahren eben so schön als iu ihr« Jugend. Sie war eine von dm Frauen dmm Gesicht nie jung auSsah, dmm ab« auch das Alla kaum eine V«Snderung aukprägt. Fräulein Jung trug stctS dunkle Farben, meistens eck schwarzes Seidenkleid vom einfachsten Schnitt. Ihr Haar, früh« vom dunkelsten Schwarz, ließ schon manche Silberfäde» durchblicken, fie trug es stets mit ein« schwarz« Spitzenbarbr, dmm Enden fie unt« dem Kinn zuknüpste; doch sah man durch daS Spitzeugewebe, daß ihr Haupt noch vom volle» natürlichen Haar bedeckt, wir auch die klein« Löckchen, die ihr Gesicht einrahmt«, jedm Kunst entbehrten. Von ihr« Pensionärinnen wurde Fräulein Jung verehrt. Ein Wort, ein Blick von ihr bewirkte mehr, als eine lauge Rede der anderen Lehrminnen. Sie wußte ihre Anstalt durch Liebe und mit Ruhe zu leit«, war es jedoch nöthig, dm Ernst uud die Strenge waltm zu lassen, dann flammte ihr Auge in dunkelm Glanz und die Worte, die sie dann sprach, verfehlten nie die tiefste Wirkung. Die Anstalt zählte einige fünfzig Schülerinnen. Von dem zehnt« Lebensjahr an sanden junge Mädchen Aufnahme und zwar wurden der Erziehung des Fräulein Jung Töchter dm höchsten Stände anvertraut. (Fortsetzung folgt)