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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 24.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188608242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18860824
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18860824
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-24
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 24.08.1886
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— Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Seite 2 WS 15. Fortsetzung. Sie hielt seine Hand und hatte das zunächst lagen. Haupt aus sein Herz niedergebeugt und lauschte. Dies bieten. General Boulanger habe dagegen protestirt und namentlich die von ihm beabsichtigte Inspektionsreise nach der Alpengrenze sür eine dringende Nothwendigkeit erklärt. Eine offiziöse Note des Kriegsministeriums versichert nun, alle diese Angaben seien ungenau, namentlich sei von einer Inspektions reise nach der Alpengrenze noch gar nicht die Rede gewesen. Die .Röpublique fran^aise" will jedoch die Genauigkeit ihrer Mitteilungen aufrechterhalten. — Zahlreiche Genrralräthe haben am Sonnabend ihre Session ohne weitere Zwischenfälle geschlossen. Die .Patrie" veröffentlicht ein Schreiben des Prinzen Viktor Napoleon an den bonapartistischen Deputirten Jolibois, worin der Erstere sagt, die Partei des Kaiserthums, noch immer stark, stehe Jedermann offen zur Bertheid-gung der großen sozialen Prinzipien. Tas Volk, direkt befragt, muffe oberster Schiedsrichter sein. Unter den Schriftstücken über die Batumsrage, welche dem englischen Parlamente mitgetheilt wurden, befindet sich auch eine vom 3. Juli d. I. datirte Depesche Roseberys an den englischen Botschafter Morier in Petersburg. Aus derselben geht hervor, daß der Lord in einer Unterredung mit dem russischen Botschafter von Staal diesem gegenüber erklärte, die Beseitigung des Art. 59 des Berliner Vertrages sei eine sehr ernste Angelegenheit. Lord Rosebery bestritt die Beweis kraft des Argumentes, daß Rußland sich der in Art. 59 übernommenen Verpflichtungen entledigen könne, weil dieselbe eine sreiwillige Erklärung des Kaisers sei und hob hervor, daß aus dem Protokoll hervorgche, daß diese Verpflichtung den Charakter eines feierlichen Vertrages zwischen dem Kaiser und den anderen Mächten habe. Eine Depesche Rosebery s an Morier vom 13. Juli sagt, die britische Regierung vermöge dieses Vorgehen Rußlands, welches nicht die Zustimmung der Signatarmächte habe, nicht anzuerkennen; dasselbe würde den Abschluß von ähnlichen Vereinbarungen sür die Folge schwierig oder gar unmöglich machen. — In einer Depesche des Ministers von Giers an den russischen Botschafter von Staal vom 27. Juli hält dagegen die russische Regierung die Ansicht ausrecht, daß die freiwillige Erklärung des Kaisers eine Ver bindlichkeit nicht begründete und bezieht sich auf andere Fälle, in denen der Vertrag verletzt worden sei, insbesondere aus denjenigen, welcher die jüngsten Unruhen auf der Balkan halbinsel hervorgerufen habe, und schließt mit der Bemerkung, daß Rußland nach wie vor von dem Wunsche beseelt sei, zur Befestigung des Friedens beizutragen in der Hoffnung, daß die Mächte, welche die Grundlagen desselben gewährleisteten, selbst dieselben rcspektiren würden. — Tie Londoner .St. James Gazette" spricht sich in einem die Lage der Dinge auf der Ballanhalbinjel behandelnden Artikel für einen An ¬ hatte kein klares Bewußtsein davon, aus welcher Richtung der Schuß gekommen, aber instinktiv, das Herz voll banger Ahnungen, eilte sie dem Schlosse zu. Dopt begegnete sie den bleichen, verstörten Gesichtern der Diener, welche nach dem Flügel eilten, in welchem die Gemächer ihres Gemahls lagen, und einem, welcher in wilder Hast von dort zurück kam. .Was ist geschehen?" fragte die Fürstin athemlos. Der Mensch schwieg, er wagte das Schreckliche nicht aus zusprechen. Die Thür zu Fürst Felix' Zimmer stand weit offen, — da lag er mit geschloffenen Augen aus dem Teppich, ein Pistol neben ihm; ein Blutstrahl quoll am Herzen hervor. Neben ihm kniete die Fürstin-Mutter, welche die erste gewesen, die nach dem Schuß hierher geeilt, da ihre Zimmer Blattes ergiebt, daß dies auf einer unrichtigen Uebcrsetzung beruht. Die Redaktion des .Moniteur" warnt vielmehr in einer Anmerkung zu einem Wiener Telegramm vor Nachrichten über die bald bevorstehende Wiederzulaffung der Jesuiten in Deutschland und fügt nur den Ausdruck ihrer Ansicht hinzu, daß dir Frage demnächst geregelt werden soAe. Sonnabend Nachmittag verließ der Kaiser von Orstrrrrich Bad-Gastein, um sich direkt nach Wien zurückzubegeben. — Der österreichische Minister des Innern sprach in einem Erlaß dem Triester Statthaltereipräfidium, dem dortigen Magistrat und besonders dem amtsärztlichen Personale die vollste Aner kennung für die wirksamen Vorkehrungen zur Bekämpfung der Cholera aus, welche ungeachtet eines zweimonatlichen Bestehens relativ keine nennenSwerthe Ausdehnung gewonnen habe. Von Freitag Mittag bis Sonnabend Mittag sind an der Cholera in Triest 10 Personen erkrankt und 2 Personen gestorben und in Istrien 11 Personen erkrankt. Jo Fiume ist eine bereits früher an der Cholera erkrankte Person gestorben. Die Vizegespanschaft in Fiume sorderle zur Spendung von Liebes gaben für die arme kroatische Gemeinde Grobnik auf, wo die Cholera großes Elend verursacht hat. Wie man der .Neuen Freien Presse" schreibt, ist in den stark bevölkerten Dörfern deS Grobnikcr Thales nicht ein Ei zur Nahrung, nicht ein Tropfen erquickenden Getränkes vorhanden. Die Kranken liegen auf bloßem Fußboden, da keine Betten vorhanden sind. Dir Haus leute umringen wehklagend den Erkrankten; das Gejammer der Familie ist um so größer, wenn ihr der Vater, der Ernährer, vom plötzlichen Tode dahingerafft wird, was nur zu oft vor kommt, da die Sterblichkeitsziffer fünfzig Prozent überstiegen hat. Diese Thatsachrn sind vom königlichen Landes-Proto- medikuS vr. Kallivoda v. Falkenstein an Ort und Stelle amt lich konstatirt. Bei dm letzten Wahlen in Italien forderten viele Stimmen die Betheiligung der katholischen Partei. Als der > llltraradikale Cocapieller in Rom gewählt wurde, behauptete I man, Kardinal Monaco La Valletta habe Leute ausgefordert, für diesm Bolkstribun zu stimmen, .um der Regierung Ver- ' legeoheiten zu bereiten". Der Kardinal hat in Folge dieses i unwahren Gerüchts an sämmtliche Bischöfe Italiens ein Schreiben gerichtet, in welchem er ihnen auferlegt, sie sollten ! auch fürderhin die Gläubigen von aller Antheilnahme an den < politischen Wahlm abhaltm; im Falle der Uebertretung des päpstlichen Gebotes verfalle der italienische Katholik allen jenen Kirchenstrasen, die Papst Pius IX. über Diejenigen aus gesprochen hat, die das Königreich Italien mit der Hauptstadt Rom anerkennen. — Angesichts der drohenden Haltung der Bevölkerung von Palermo und der Weigerung der italienischen Regierung, die Quarantäne-Maßregeln zu verschärfen, nahm der ganze Magistrat der sizilischen Hauptstadt seine Entlastung. Den Schiffen .Enne" und Egitto" mit 1200 Urlaubern an Bord wurde von dm Bolksmaffen die Landung verwehrt. Stunden unheimlicher Stille waren seitdem über Schloß und Park von Hohenkammern mit bleierner Schwere hingezogen. Fürst Felix hatte sich nach einem kurzen Zwiegespräche mit seiner Mutter in sein Arbcitskabinet eingeschloffen; auch diese hatte ihre Gemächer nicht verlaffen und die Fürstin Leonore irrte in banger, gedrückter Stimmung ruhelos durch die ver ödeten Räume; die Mittagstafel war unberührt geblieben und die Dienerschaft ging scheu umher oder stand flüsternd in Gruppen bei einander. Rach dem grellen Sonnenlicht des heißen Spätsommertages legten die ersten Schatten der Dämmerung sich weich und wohlthumd auf die Natur und alle bis dahin scharf beleuchteten Gegenstände. Die Fürstin stieg in den Park hinab, um in der kühleren Abmdlust den schmerzenden, brennenden Kopf zu baden. Sie sank ermattet auf eine im tiefen Schatten stehende Bank und starrte wie geistesabwesend vor sich hin. Zu uner wartet, zu ungeahnt war dies Alles über sie hereingebrochen: nicht der Verlust ihrer bevorzugten Lebensstellung schmerzte sie — sie hatte in der letzten Zeit schon gelernt, diese mit anderen Augen anzuschen und nicht darin noch im Lebensgenuß daS einzige höchste Glück zu suchen. Neben den großartig- tragischen Schicksalen des Grafen Olsa, für welchen der geheime, tief sympathische Zug, den sie zu ihm empfunden, jetzt, wo sie seine wirkliche Lebensstellung, seine nahe Beziehung zu ihnen Allen erfahren, ihr Herz in heißem Mitgefühl gefangen nahm, erschien ihr Alles, was sie selbst noch treffen konnte, gering. Aber ihre Unbefangenheit, ihre Harmlosigkeit war sür immer zerstört, ihr Glaube an die Menschen, an fest begründete Ver hältnisse, in denen sie sich mit berechtigter Sicherheit bewegt, war untergegangen, der Boden unter ihren Füßen fortgezogen. Die ihr am nächsten gestanden, mußte sie mit Verachtung, mindestens mit Mißtrauen betrachten und sie sollte und mußte doch mit ihnen und unter ihnen weiter leben. Daß die Fürstin- Mutter schuldig, unterlag sür sie keinem Zweifel mehr; doch würde sie je den geheimen Verdacht los werden, daß ihr Gemahl auch von all' diesen verwerflichen Handlungen Kenntniß gehabt und sie gebilligt, wenigstens geduldet hatte? Und selbst dann — wenn er sich auch von allem Vorwurf rechtfertigen konnte, wie würde er, der verwöhnte Lebemann und Genußmensch, es er tragen, in nun sehr bescheidene Verhältnisse zurückzutreten, im engbegrrnzten Rahmen, mit gebundenen Händen zu vegetiren? Wie würden ihre Beziehungen zu Harald sich gestalten ? Da, wie eine unheilvolle Antwort auf diese Fragen tönte durch die abendliche Stille rin Schuß. Die Fürstin schrak empor, sie Alles sah Leonore wie durch einen Nebel, als sic näher wankte und stumm neben der Mutter niedersank. Sie hatte das Ge fühl wie ost im Traume: sie wollte schreien, fragen, weinen und konnte doch keinen Laut hervorbringen, sie dachte nur un klar, es müßte ein Traum sein und sie aus dieser entsetzlichen Lage erwachen. Da hob die alte Fürstin das Antlitz, das wie ein Medusen haupt im Schmerz versteinert schien. .Er ist todt!" flüsterte sie mit klangloser Stimme. Da brachen die Thränen aus Leonorens Augen hervor, sie konnte weinen und klagen, aber sie wußte nun auch, es war Wirklichkeit — kein böser Traum, ans dem man erwachen könne. Das Gemach hatte sich mit der entsetzten Dienerschaft ge füllt, die in ehrfurchtsvollem Schweigen auf das todte bleiche Antlitz des geliebten Herren starrte. Fräulein Holdchen, als die Be sonnenste von Allen, legte Tücher auf die Wunde, ein Kiffen unter sein Haupt, aber sie sah es bald: das Blut gerann und hörte aus zu fließen — hier war alle Hilfe umsonst. Nach wenigen Minuten — die Kunde hatte sich mit Blitzes schnelle verbreitet — erschien auch Graf Olsa, jetzt Harald, Fürst von Hohenkammern, aus dem Schauplatz dieses schrecklichen Ereignisses. Da ging eine entsetzliche Veränderung in dem Antlitz der alten Fürstin vor; der Ausdruck von hoffnungs losem verzweifelten Schmerz verwandelte sich in den des glühendsten Hasses, der bittersten Rachsucht. Die geballte Faust streckte sie ihm entgegen, als wolle sie ihm das Näherkommen wehren, mit der andern Hand zeigte sie auf den Todten und rief mit vor Wuth bebender heiserer Stimme: .Sieh da, was Du angerichtet hast, elender Abenteurer und Betrüger! Mit Deinen Drohungen, mit Deinen nichts würdigen Jntriguen hast Du ihn in den Tod getrieben, den Die Aufregung nimmt immer größere Verhältnisse an, und gührt rS auch in den übrigen Städten der Insel. — Im Arsenale von Castellamare bei Neapel brach am Freitag in dem Baugerüst des Schiffe- .Umberto" eine Feuersbrunst auS, welche den Hintertheil dieses Schiffes zerstörte. Der dadurch angerichtete Schaden wird auf 800000 Franks geschätzt. Nach einer Mittheilung der .Republique franyaile" soll der französische Konseilpräsidcnt Freycinet IM letzten Kabinetsrathe den General Boulanger dringend ersucht haben, nicht mehr ohne die zuvor erfolgte Billigung durch seine Kollegen Maßregeln zu ergreifen, Briefe zu veröffentlichen, Reden zu halten und Reisen zu unternehmen, vielmehr der Presse so wenig als möglich Veranlassung zu Angriffen zu Die Fürsten von Hohenkammern Novelle von L. v. Portali. Hose in Berlin eintreffen und während dieser Zeit im dortigen dinglichen Schlöffe Wohnung nehmen. Wiederholt hat die Berliner .National-Zeitung" bemerkt, daß nach den zuverlässigsten Mitthrilungen alle Erörterungen über die Wiedrrzulassung der Jesuiten in Deutsch land ohne aktuelle Bedeutung find. Gleichzeitig theiltrn aber einige andere Blätter ein Telegramm mit, wonach der .Moniteur de Rome" erklären sollte, die Jesuitenfrage würde demnächst geregelt werden. Die betreffende Nummer des römischen H (Nachdruck verboten.) schluß Englands an andere Mächte aus, um jede Beunruhigung und jede Störung des Friedens fern zu halten. England müsse im Einverständniß mit den Mächten die Angelegenheiten auf der Balkanhalbinsel durch ein allen Theilen vortheilhastes Abkommen regeln, vorher aber sein« Stellung durch Ver ständigungen und Bündnisse stärken. — Die anläßlich der Verurtheilung des Sozialist« Williams vom sozialdemokratischen Bund für gestern angekündigte Monstreversammlung ist auf den 29. d. M. verschoben worden. Eine in russische»» Blättern enthaltene halbamtliche Mit theilung besagt: „In letzterer Zeit sind in verschiedenen Zei tungen Artikel erschienen, welche Besprechungen der Politisch« Lage enthielten; in denselben wurden vollständig willkürliche und unrichtige Ansichten über die zwischen der kaiserlich russi schen Regierung und anderen Mächten bestehenden Beziehung« ausgesprochen. Diese Beziehungen haben sich im Laufe diese- Jahres keineswegs verändert und sind auch keinerlei Umstände in Aussicht, welche Grund zu der Befürchtung zuließen, daß diese Beziehungen gestört und die kaiserliche Regierung zu einer Aenderung ihrer Politik veranlaßt werden könnte." — Gegen über dem Journalisten Lewdik in Peterburg, der dem dort jetzt verweilenden französischen Revanchedichter Deroulede gegenüber Zweifel darüber äußerte, daß Deutschland auch der Erzfeind Rußlands sei, sprach sich Deroulöde folgendermaßen aus: .Rußland hat nicht weniger Ursache zur Revanche, als Frankreich, da es von Berlin moralisch geschlagen wurde. Die mitteleuropäische Allianz birgt die größten Gefahren in sich, die Sprengung des deutsch-österreichischen Bündnisses ist daher eine dringende Nothwcndigkeit. Die Hegemonie Deutschlands würde nicht nur die Vernichtung Frankreichs, sondern auch Rußlands zur Folge haben. Noch ein Sieg Deutschlands, und es sucht die Revanche an den Ufern der Weichsel. Es gelte daher, schnell zu handeln, keinesfalls aber später als im Jahre >889. Heute sei Frankreich in jeder Beziehung kampsbereit." Dcr serbische Kriegsminister ordnete eine Konskription aller inländischen Pferde sür die Kavallerie-Regimenter an und setzte das bisherige Maß für Kavallerie-Pferde auf 153 Zenti meter herab. Von serbischer Seite aus wird behauptet, daß man in Folge militärischer Vorkehrungen in Bulgarien sich aus Alles ^gefaßt machen müsse. Die bulgarische Festung Widdin werde unter Leitung des Kommandanten der bulga rischen Genietruppen, Uzunow, neuerlich befestigt, die Festungs- wälle würden ausgebessert und die Gräben vertieft. An der Verstärkung der Befestigungen soll ein ganzes Pionnier- Bataillon arbeiten. Aehnliche militärische Vorkehrungen und Anhäufung von Proviant in den Magazinen werden auch aus Sofia gemeldet. Der große Anarchistenprozeß in der «ordamerik«- Nische»» Stadt Chikago ist nach einer Dauer von neu- Wochen zu dem Abschluß gelangt, daß von den Angeklagt« sieben des Mordes schuldig erklärt und zum Tode verurthnlt wurden. Ein Angeklagter erhielt 15jährige Gefängnißstrase. Das Publikum, welches der Gerichtsverhandlung beiwohnte, begrüßte den Urtheilsspruch mit lauten BcifalÜäußerungen. Bekanntlich handelte es sich bei diesem Prozeß um die Urheber der Unruhen, die un Mai auf den Straßen von Chikago stattfanden und bei denen zahlreiche Polizeibeamte durch Dynamitbomben tödtlich verletzt wurden. und Freitag Uebungi höchstd« rintreffe im Hob Leopold 27. d. ! Manövk Zwickau 1. Sept kSuigl. . terrain wesenhc 8. Sep der Br Josephc Sachsen über P zum B Prinzen jüngsten Marie Uchen 3 gestatter erwähn« schäft ff Stelle Doppel! hüttenkl meindet Uhr in Genera! zu Fr schluß i des Im wirthsä reich § ertönen 2 Uhr Moritzs Fleische gekomm Trocken in Flar und bei leit un durch i Gassen sehr er zahlreiä Mühe waren Moritzs Hardt u in der ward d rrschwei wurde l hat mm sreiwill wehren rastlos, dm Br selben ebenfall rinne, s in Akti des Ad seitwäri Haus, ! gelang Fachwe es scho Feuerw die dro Ausgab daß dai beginne meistere gefährd des He Feuerw sofort l schoben würdig schwant beiten t straße Feuerw heute s Unruh anweser Beihilfe standen brennet Brands Tagelö Fleisch' Grund ausgest schönen edlen Sohn; das höchste Kleinod hast Du mir un seligen Mutter geraubt!" .Sie nennen es recht," sagte Harald leise, erschüttert von dem Anblick des todten Bruders, .unselige Mutter — daS sind Sie in Wahrheit. Gott aber, der meine Rechte keimt, weiß, ich habe dies nicht gewollt —" .Fort aus meinen Augen!" schrie sie wie sinnlos, Alles um sich her vergessend und nur dem lange zurückgedrängten glühenden Haffe volle Herrschaft über sich einräumend. .Und wärst Du wirklich Harald von Hohmkammern und wäre Dein Recht sonnenklar bewiesen — Du hast ihn doch gemordet und sollst ihm sein bleiben. Du warst stets der Fluch meines Lebens und nimmst mir nun mein Ein und Alles; dafür sollst Du verflucht sein, nicht Glück noch Ruhe finden auf der Welt —" Ihre Stimme brach im heiseren Ausschrei. Harald zuckte auf, ein unheilvoller Blitz sprühte aus sein« Augen, ein hartes Wort trat auf seine Lippen, doch er be zwang sich; er fühlte, daß er diese Frau, welche der Schmn^ halb wahnsinnig gemacht, an der Leiche ihres Sohnes mit seinen Worten wie Donnerkeilen nicht vollends zu Boden schmettern durfte. Still wandte er sich ab und dem Ausgang zu, die bestürzten und erstaunten Blicke der Dienerschaft fühlend, welche ihm wie einem Ausgestoßenen scheu auswicheu. Da stand Leonore an seiner Seite und legte die Hand auf seinen Arm. .Sie sind unschuldig," sagte sie, so daß Alle es hör« konnten, .Sie wollten gehen und still entsagen, ich, ich allein, die ich gegen Ihren Willen gesprochen, habe die Verantwortung von dem zu tragen, was hier geschehen ist. Doch wer kann die Tragweite von dem ermessen, was man einem Impulse folgend, thut! — Sie sind Derjenige, der viel zu vergeb« hat, am meisten jener Frau, welche der Schmerz und die Ge wissensqual verwirrt. Lasten Sie sich nicht niederbeugen; ein Fluch aus einem bösen Herzen hat keine Kraft." O wie wohl thaten ihm diese Worte; nur sein leuchtender Blick dankte ihr, als er ihr ehrerbietig die Hand küßte. Drei Tage später, in früher Morgenstunde, wurde Fürst Felix' Leiche in der Kapelle des Schlosses, an welche da- Erbbegräbniß der fürstlichen Familie sich anschloß, eingesegnrt und dann still beigesetzt. Zu beiden Seiten des Sarges knieten die beiden Wittwen, die Mutter und die Gattin, ein letztes stilles Gebet sprechend. Die Blicke der beiden Frauen suchten sich nicht mehr im gemeinsamen Leid, ihre Hände berührt« sich nicht mehr im warmen Druck, als sie sich erhoben und die traurige Zeremonie beendigt war, so fremd und kalt gingen sie auseinander, als hätten sie nie zusammengehört, als hätten sie jetzt nicht um denselben Verlust zu trauern. (Fortsetzung folgt.)
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