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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 31.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188607313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18860731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18860731
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-07
- Tag 1886-07-31
-
Monat
1886-07
-
Jahr
1886
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 31.07.1886
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AS 178. die MuttergotteSkirche zu schließen, zu wilden Szenen. Am frühen Morgen drangen einzelne Rotten in die Kirche und läuteten Sturm. Die dadurch angelockte Menge zog dann in geschlossenen Reihen zur MuttergotteS-Kirche. Auf dem Wege dühin wuchs dieselbe allmählich auf viertausend Mann an. Dir Gendarmerie, welche daselbst vor dem Kirchenthor Wache hielt, wurde mit einem Steinhagel überschüttet und sah sich genöthigt, von dem Revolver Gebrauch zu machen. Sie feuerte in die Menge und entflammte diese dadurch noch mehr. Wuthentbrannt stürzte sich der Pöbel auf die Gendarmen, den unterdeß herbeigeeilten Präfekten und den Bürgermeister. Die Wachen wurden niedergemetzelt, der Bürgermeister und der Präsekt wurden zwar ebenfalls verwundet, doch gelang cs ihnen, in ein Haus zu entkommen. Der Pöbel wollte nun das Haus stürmen, allein noch rechtzeitig rückte Militär an, welches die Menge mit gefälltem Bajonnet zerstreute und zahl reiche Verhaftungen vornahm. Aus dem großen Interesse, welches die belgischen Sozialisten den Amsterdamer Vorgängen zugewandt haben, läßt sich schließen, daß es sich bei den letzteren keineswegs nur um Pöbelexzesse gehandelt hat. Das Organ der belgischen Sozialisten „Le Peuple" kündigt bereits den Untergang der niederländischen Monarchie an und verheißt den holländischen Revolutionären den Beistand ihrer Gesinnungsgenossen in Belgien. — Im Prozeß gegen die Theilnehmer an der Zer störung der Glasfabrik in Roux verurtheilte der Assisengerichts- hof zu Mons in Belgien 2 Angeklagte zu lebenslänglicher, 2 zu fünfzehnjähriger, 3 zu zwölfjähriger Zwangsarbeit, 1 zu zehnjährigem, 2 zu fünfjährigem, 7 zu dreimonatigem Gefängniß. 4 Angeklagte wurden freigesprochen. Die Unruhen in der niederländischen Hauptstadt, wo neben kolossalem Reichthum viele Armuth der Massen herrscht und sozialrevolutionärer Zündstoff mehr als genügend vor handen ist, erscheinen als eine Folge der systematischen Ver hetzungen der unteren Volksklaffen durch Agitatoren, wie jener Domela Nieuwenhuis, welcher in letzter Zeit viel von sich reden machte. Dieser Nieuwenhuis ist um so gefährlicher, als er persönlich ein durchaus unantastbarer Charakter ist. Ursprüng lich Pastor, hat er diese Stellung freiwillig aufgegeben, sobald sich seine persönliche Ueberzeugung nicht mehr mit seiner Amts pflicht deckte. Er wurde dann freier Prediger und gerieth von dieser Thätigkeit aus immer weiter nach links, bis er bei der revolutionären Lehre anlangte. Er ist ein rücksichtslos konse quenter Idealist und dabei ein jeder Furcht spottender Bekenner seiner Ueberzeugung. Ihn reizt hauptsächlich die träge Stockung deS öffentlichen Lebens in Holland und die Gleichgiltigkeit der besitzenden Klaffen seines Vaterlandes gegen das Wohl und Wehe der ärmeren Volkskloffcn. Der Tumult am Sonntag bei dem Volksfeste im „Jordan", wo ein mit dem Thierschutz betrauter Polizeiagent das altübliche „Aalziehen" verhinderte, war nur das Signal zur Entfesselung der Leidenschaften. Der Pöbel begann sofort die Polizisten mit Steinen, Dachziegeln, Kochtöpfen zu werfen. Häuser, in welche Polizei-Agenten sich flüchteten, wurden bombardirt; ein Inspektor wurde halb todt gfreiberger ««zeige» und Tageblatt, «eite 2. geschlagen, ein anderer ins Wasser geschleudert. Die Polizei verhaftete viele Individuen, sie mußte aber, nachdem eine An zahl von Agenten verwundet und andere wieder ihrer Waffen beraubt worden, den Rückzug anzutreten. Der durch diesen Erfolg übermüthig gewordene Pöbel sammelte sich Montag in großer Anzahl mit rothen und schwarzen Fahnen aus dem Nordermarkt vor dem Polizei-Bureau an. Die Polizei-Organe wurden insultirt und Barrikaden errichtet. Kegen 6 Uhr Abends rückten 300 Mann Infanterie und Kavallerie an. Die Menge wurde dreimal aufgefordert, sich zu zerstreuen, doch vergebens. Ein Monn bestieg die Barrikade, die rothe Fahne schwingend, ein Zweiter warf Steine, ein Dritter feuerte einen Revolver ab. Ein fürchterlicher Kamps entspann sich nun. Eine Stunde später wurde das Militär auch durch Artillerie und Marine soldaten verstärkt und zählte zusammen mehr als 600 Mann. Erst gegen Mitternacht wurde es ruhiger. Das Militär bivouakirte vor der Kirche, eine Abtheilung postirte sich vor dem Palast und eine andere vor der Niederländischen Bank zu deren Bewachung. Ins Krankenhaus wurden 16 Todte und 40 Verwundete, von denen mittlerweile 6 gestorben sind, transportirt. Eine mindestens dreimal so große Anzahl von Verwundeten befindet sich in häuslicher Pflege. Ein Bericht erstatter wurde durch Fischerfrauen ins Wasser geworfen. Ein Polizeibeamter wurde von einem jungen Manne todt- geschlagen, dessen Vater Sonntag von einer Kugel getroffen worden war. Am Dienstag Abend wurden wieder Steine gegen das Polizei-Gebäude geworfen. Während am Mittwoch früh das Militär patronillirte, wurde dasselbe von einer starken Bande unter Führung der Sozialisten Kramer und Vandyk angegriffen. Das Militär feuerte, Kramer und Bandyk stürzten todt zu Boden. Im Laufe des Tages blieb Alles dann ruhig. — Der Sozialistenführer Fortuyn wurde gestern Morgen wegen Aufreizung der Bevölkerung durch aufrührerische Schriften verhaftet und ins Gefängniß abgesührt. — In der in Haag versammelten zweiten Kammer fragte Beelart an, ob die Regierung die Aufrecht erhaltung der Ordnung mit den bestehenden Gesetzen verbürgen zu können glaube. Der Minister Heemskerk bejahte die Frage und fügte hinzu, die Regierung werde iqre Pflichten zu erfüllen wissen, selbst wenn noch ein strengerer Schutz gegen die Angriffe von Böswilligen, die das Volk irreführten, nothwcndig würde. Der HeereSreformplan des französische« Kriegsministers Boulanger läuft im Großen und Ganzen auf eine allgemeine Volksbewaffnung hinaus aber ist weniger geeignet, Deutschland zu schrecken als die Freunde der Ordnung in Frankreich selbst. Die französische Oppositionspresse beschäftigt sich fortwährend mit dem Kriegsminister General Boulanger und schreibt dem selben allerhand mögliche und unmögliche Pläne zu. Der „Figaro" läßt den Minister direkt auf den Revanchelricg los steuern. Der „Gaulois" veröffentlicht dagegen unter dem Titel „Iw Lian" Enthüllungen über die Ursachen eines Bündnisses zwischen den Chefs der radikalen Partei und dem Kriegs minister. Es giebt aber auch in Paris viele Leute, welche an die gefährliche Bedeutung des Kriegsministers überhaupt nicht glauben, und die es sogar für wahrscheinlich halten, daß i» wenigen Monaten der Minister mit seinem Armee - Reorgani- sationSentwurf in der Kammer eine Schlappe erleiden, womit „die Herrlichkeit Boulangers ein Ende haben wird". Das neue konservative englische Kabinet ist so ziemlich konstituirr. Lord Jddesleigh wurde Minister des Auswärtigen, der Marquis von Londonderry Vizekönig von Irland, Hicks Beach Staatssekretär für Irland und Lord Churchill Schatz, kanzler. Ferner wurde Lord Cranbrook zum Präsidenten des Geheimen Raths ernannt, Chaplin zum Präsidenten de» Lokalgovernment Board, Stanhope zum Präsidenten de» Handelsministeriums. Lord John Manners zum Generalpost meister, Plumket zum Minister der öffentlichen Arbeiten, Sir Richards Webster zum Staatsanwalt und Lord Ashbourne zum Lordkanzler in Irland, Oberst Frederik Stanley zum Staats sekretär für Indien. — Eine Versammlung der Führer der Liberalen, welche bei Lord Granville stattfand, beschloß zu- nächst die Thronrede abzuwarten, bevor man eine Entschließung darüber fasse, welche Haltung die Opposition in der nächst« Session einnehmen werde. Sollte die Thronrede keinen Hin weis auf die irische Frage enthalten, so wird die Opposition eine Diskussion hierüber veranlassen, aber nicht auf einem Votum des Unterhauses über die irländische Frage bestehen. Die liberale Partei beabsichtigt auch die Kreditvorlage zu unterstützen. Der Vater des regierenden Kaisers von China der „siebente Prinz" Chum, hat Anfangs Juni eine Reise nach Tientsin und Tschifon gemacht, um von der dortigen „europäischen Entwickelung" Chinas Kenntniß zu nehmen. In Port Arthur (Li Chenu K'ao) ließ sich der Prinz die deutschem Instruktoren der Armee des Vizekönigs Li-Hung-Chang Vor teilen, die Herren Schnell und Werner. Der Oberst von Hanneken, der Platzkommandant, ist ebenfalls ein Deutscher; die Festung selbst ist von Deutschen gebaut, die Kanonm, welche über die Mauern schauen, sind Kruppkanonen. Nach einer Aeußerung des Korrespondenten des Journals des DebatS ist Port Arthur ein „kleines Spandau". Oertliches Freiberg, den 30. Juli. — Ihre Majestäten der König und die Königin haben sich, wie wir gestern bereits unter Depeschen mittheiltei, gestern Vormittag 10 Uhr nach Berlin zum Besuche der Jubiläums-Ausstellung begeben. Hochdieselben werden dem Vernehmen nach heute wieder zurückkehren. Se. königliche Hoheit Prinz Georg von Sachsen, welcher am Mitt woch mit seinen Prinzessinnen Töchtern und jüngsten Söham inkognito in Berlin eintras und vom königlich sächsischen Ge sandten Grafen Hohenthal dort begrüßt wurde, hat ebenfalls der Jubiläums-Kunstausstellung einen Besuch gemacht. Die hohen Herrschaften beehrten auch den Prinzen Dido von Didotown und unsere neuen Landsleute aus Kamerun im Flora-Etablissement mit ihrem Besuche und verweilten über was ist nicht zu auf ihre schauend, in dem wunderlichen Gebühren des Mädchens lag, erklären vermochte, legte beschwichtigend seine Hand bebenden Finger, und ihr liebreich in das Antitz fragte er: „Um Gottes willen, mein gnädiges Fräulein, Ebenso gut wußte sie, daß Sascha geheime Verbindungen mit der russischen Umsturzpartei hatte, die sich seit der letzten wlnischen Erhebung und den daraus rcsultirenden Grausam eiten der russischen Regierung weit über das ganze Land ver breitete, und schon längst war cs ihre Absicht gewesen, sich durch eine geheime Denunziation an der Nichte zu rächen, weil diese sie durch ihren Spott und die Ueberlegcnheit ihres Geistes reizte und einen gewissen Einfluß auf den Gemahl der Generalin ausübte, der für Sophia Petronella lästig war; allein bisher war die Gelegenheit noch nicht günstig gewesen und die Dame tröstete sich damit, daß ja mit dem Warten nichts verloren, sondern höchstens gewonnen sei, da sich Sascha nur mehr und mehr kompromittirte. Eine heimliche Furcht vor Sergei, dem Alles zuzutrauen war, wenn seine Leidenschaft erregt, und der auf der ganzen Welt nur seine Schwester liebte, wenn diese Liebe auch nicht groß und rein genug war, um ihn vor der Versumpfung zu bewahren, hatte sie bisher noch vor direkten Schritten gegen Sascha abgehalten. Seit aber ihr Verdacht gegen den unseligen Menschen in Betreff Kurt's — den die Generalin liebte, soweit sie zu lieben vermochte — erwacht war; seitdem die Verwundung Kurt's sie um den Genuß seiner Nähe gebracht, war ihr Haß gegen Sergei sowohl wie gegen Sascha, die sie für mitschuldig halten wollte, weil es in ihr Vernichtungsprogramm paßte, bis zu einer gefährlichen Höhe gestiegen, und die Frau, die bisher nur für ganz materielle Genüsse Sinn gehabt, die um ihrer Bequemlichkeit halber die heiligsten Pflichten verabsäumte, fing plötzlich an, aus ihrer Trägheit herauszugehen, um Be weise für die Schuld ihrer verhaßten und gefürchteten Ver- war und auch nur gezwungenermaßen Verwandtenpflicht gegen Sascha Grusewitsch ausübte, die die Tante ganz durchschaute und es sie fühlen ließ, daß sie die charakterlose, rachsüchtige, dabei heuchlerische und sinnliche Frau tief verachtete, hatte den Verdacht, den sie in Betreff Puttlitz' und Sergei's hatte, nicht ufgegeben, obgleich sie scheinbar so that und dadurch die Vor- icht der jungen Dame einschläferte. traurigen Tage, der für sie der unglücklichste ihres Lebens werden sollte, mit Schrecken daran erinnert wurde. Sie war, von einem Spaziergang mit Warwara, die st* auch noch hinaufbegleitel, heimgekehrt und ging in ihr Zimmer um sich zum Diener umzukleiden, da begegnete ihr die Ge neralin auf dem Gange, der von der Vorderwohnung nach srem Flügel führte; auf die Stubenthür deutend, flüsterte ie ihr zu: „Der Bote von Kaschinka Jvanowa ist da", geschehen? was bedeuten Ihre Thränen? O, sprechen Sie, womit kann ich Ihnen dienen, Ihnen Helsen?" Mit einem herzzerreißenden Schrei sprang sie auf, in wilder Verzweiflung rang sie die Hände, aber nur ganz ab gebrochen klangen die Worte „Sascha — die Generalin — mein Bruder" von den bleichen, zuckenden Lippen und zusammenbrechend sank sie vor Kurt nieder, indem sie auf weinend rief: „Sascha — mein Bruder — sind verhaftet; "die — Generalin — todt! — Von — Sergei — den sie der Polizei überliefern wollte, getödtet! Paul Michajlowitsch — bei dem man gravircnde Papiere, wie bei Sascha, gefunden, ist entkommen — aber, o Gott, meine arme Schwester mußte den Schergen folgen — sie ist unrettbar verloren — wenn Sie — Sie — Baron von Puttlitz, Ihren Einfluß nicht zu ihren Gunsten anwenden wollen. Das junge, unschuldige Mädchen — das ja kaum weiß, um was es sich bei politischen Verbindungen handelt — wird seine Schuld im Kerker — oder, o Gott, wenn man es des Einverständnisses mit Sergei beschuldigt — in den Bergwerken Sibiriens unter Räubern und Mördern büßen müssen. Erbarmen Sie sich über uns! Die Kaiserin — will Ihnen wohl — o, wenn ein sühlendes Herz in Ihrer Brust schlägt — bitten Sie — um Gnade — für Sascha. Erretten Sie sie von dem grenzenlosen Elend, das ihr droht. Meine Kraft ist erschöpft — der Jammer — ist zu groß." Sic wollte die Knie des jungen Mannes umklammern, wandten zu sammeln. Ihre Indolenz war nur noch schein bar: alle Sinne waren auf den einen Punkt, das Geheimniß, bas über Kurt's Verwundung und jenem, ihr durchaus nicht zweifelhaften Besuch lag, zu entdecken, gerichtet. Und der Zufall — dieser heimtückische Gesell, war ihr günstig — oder — dos Ende zeigte es, führte sie vielmehr ihrem Untergang entgegen. Seit der Genesung Kurt's, seit ihr Anneska die Botschaft gebracht, daß sie auf die Verschwiegenheit des jungen Deutschen bauen könne, war Sascha wieder ruhiger geworden. Die Hoffnung, daß Sergei längst über alle Berge und der Gefahr einer Verhaftung entflohen sei, gab ihr den ehemaligen Muth wieder, und fast hatte sie das für sie leicht verhängniß voll werdende Renkontre des jungen Deutschen mit ihrem Bruder vergessen oder versuchte cs wenigstens so viel als möglich aus ihrem Geiste zu verbannen, als sic an jenem Loch mit sanfter Gewalt hob er sie auf und die schwankende Gestalt liebreich umschlingend, führte er sie zum Sopha, au Las sie unter herzzerreißendem Schluchzen halb ohnmächtig medersank. Kurt nahm beschwichtigend ihre eiskalten Hande m die seinen, mit freundlichen, theilnehmenden Worten, in denen er ihr seine Hilfe versprach, suchte er sie zu trösten, bat er sie, sich so weit zu fassen, um ihm die nöthigen Aufschlüsse über LaS entsetzliche Drama, das sich im Hause der Generalin ab gespielt, zu geben, und endlich vermochte sie es, unterbrochen von Schluchzen und Thränen, in abgebrochenen Worten einen ziemlich genauen Bericht über die traurigen Ereignisse, die sich in den Nachmittagsstunden — während Kurt fröhlich unter den Fröhlichen war — abgespielt hatten, zu geben. So viel der junge Mann aus der abgerissenen Erzählung Ler vor Schmerz und Sorge saft wahnsinnigen Warwara er- >.suhr, war der Thatbcstand folgender: Sophia Petronella, welche eine tödtliche Feindin Sergei's worauf sie sich schleunigst zurückzog, um scheinbar das Mädchen mit Sergei allein zu lassen, den die Unruhe, wie sein Angriff auf Kurt ausgefallen, was er für Folgen für Sascha gehabt jergetrieben. Fast lähmte der Schreck die Glieder des Mädchens, ast ie, in ihr Zimmer tretend, den Bruder, in das Gewand eines Neistlichen gekleidet, das Gesicht von einem schwarzen, lockigen Bart umrahmt, trotz der Verkleidung erkannte; allein das Mitleid mit ihm, der, zu ihren Füßen stürzend, seine grenzen lose Sorge um sie, seine Reue über jene That, die so leicht seine Schwester in's Unglück gestürzt hätte, kundgab, gewann die Oberhand, und trotz der unsagbaren Angst, die sich ihrer bemächtigte, konnte sie es nicht über's Herz bringen, ihn un getröstet fortzuschickcn. In dem Augenblicke, wo Sergei in die zitternden Hände seiner Schwester gelobte, endlich Rußland sür immer zu ver laffen, um die erste beste Gelegenheit, nach Amerika auszu- wandern zu benutzen; in dem Moment, wo Sascha ihre ge ringen Ersparnisse in die Hand des Bruders mit einem Segenswunsch drückte, wurde die Thür des Zimmers, die Sascha geschlossen, gewaltsam geöffnet, und zwei Polizeisoldaten überschritten die Schwelle, indem sie, auf Sergei zuschreitend, barsch sagten: „Sergei Grusewitsch, wir verhaften Dich im Namen des Kaisers als Staatsverbrecher und als Dieb und Mörder." Wie von einer Natter berührt, zuckte der Angeredete zu sammen; aber noch ehe die Soldaten sich seiner bemächtigten, hatte er ein Pistol hervorgezogen, das er mit dem Ausdrucke des wildesten Haffes auf die Männer richtete, die im ersten Augenblicke erschreckt zurückwichcn, dann aber wieder näher traten, um Sergei sestzunehmen. „Gebt mich frei," schrie er in Verzweiflung, nach der Thür strebend, und schon war es ihm gelungen, sie zu er reichen, da stellte sich ihm in der Person der Generalin, die hinter der Thür Posto gefaßt hatte, um den Ausgang der traurigen Geschichte abzuwartcn, ehe sie sich darein mischte, ein Hindcrniß entgegen. Mit kräftiger Hand stieß er die dicke Dame, die wie ein Pfeiler unbewegt dastand, zurück, aber mit einer über natürlichen Kraft hielt sie ihn krampfhaft fest, indem sie „Mörder, Diebe, haltet ihn fest!" schrie, und da — Warwara brach von Neuem in Schluchzen au« — „da — knallte ein > Schuß und Sophie Petronella sank lautlos nieder, um nicht i mehr zu erwachen." l (Fortsetzung folgt.) Aus bewegter Zeit. Roman von O. Bach. 44. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Kurt, der sich das Räthsel, das in diesem seltsamen Besuch, «ine Stund «thnogrophi hat sich de: wo derselbe antrat, um Villa in H — Aus sa mmtki 5. August finden wir' wegen Ren Konsistorial Herrn Hof Orgeln in das der Fi treffend, sch kleinere Sa - Dil bedarf inso die Abhal Anregung; keineswegs über den L stattfinden schlußsassun - Di nächsten Sl machen wir Zoologische: gezeigten S Rachmittag! 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