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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188607225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18860722
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18860722
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-07
- Tag 1886-07-22
-
Monat
1886-07
-
Jahr
1886
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.07.1886
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N 167. Freiberger »nzeiger und Tageblatt. Geile 2. 18««. Die Rechte vermengte nun auch den Groll gegen daS Kabinet »icht mit der Regentschaft und gedachte der Opposition an einer anderen Stelle, nämlich bei der Debatte über Aenderung der Verfassung Ausdruck zu geben, was frei lich dann durch die Zurückziehung der Vorlage unmöglich wurde. Die Kammermehrheit mußte auf die sichere Aner kennung ihrer Haltung durch den Prinz-Regenten rechnen, wofür bestimmte Anhaltspunkte Vorlagen. Um so überraschender war daher das Handschreiben deS Prinz-Regenten. . . . Wenn also die Delikateste der Kammermehrheit später nicht die er wartete Würdigung fand, so liegt dies außerhalb jeder Berech nung, dient aber für die Zukunft zur Lehre." Den Prinz- Regenten dürste diese Drohung kaum einschüchtern, aber dennoch muß ihn die Kühnheit verstimmen, mit welcher ihm dieser Theil der klerikalen Presse vorwirft, dem Freiherrn von Franckenstein erst Versprechungen gemacht und diese nachher nicht eingelöst zu haben. Die Herzogin von Edinburg ist mit ihren beiden ältesten Kindern, dem Prinzen Afred und der Prinzessin Maria, Montag Abend von Potsdam, wo sie das deutsche Kronprinzenpaar besucht hatte, nach Petersburg abgereist. — Bon der Stadt Berlin wird der dort tagenden 59. Ver sammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte am 22. Sep tember im Ausstellungspark ein glänzendes Fest gegeben werden. — Die Berliner Gerichtszeitung bringt die auffallende Meldung, daß in Schöneberg bei Berlin der ehemalige Ingenieur- Lieutenant von Hartung wegen Landesverrathes unter der An schuldigung verhaftet worden sei, die Pläne der Magdeburger Festungswerke dem Auslande auSgeliefert zu haben. — In Kiel verstarb gestern der dänischgesinnte Abgeordnete für Apenrade, Junggreen. Trotz der huldvollen Auszeichnung ihres besonderen Lieb lings, des Statthalters von Mähren, Grafen Schönborn, sind die Führer der klerikalen und czechischen Parteien in Oester reich in übler Stimmung. Die letzten Ernennungen, welche das Ministerium Taaffe bewirkte, sind zwar nicht vollständig im Sinne der deutschliberalen Kreise, noch weniger aber ent sprechen sie den langgehegten Erwartungen der Klerikalen und Nationalen, die jetzt sehr geneigt sind, den von ihnen früher bekämpften Unterrichtsminister Baron von Conrad, den provi sorischen Handelsminister von Pußwald u. A. m. zurück zuwünschen. Das in Linz erscheinende klerikale „Volksblatt" erklärt an leitender Stelle, daß es die bisher angezweifelten Gerüchte über die Schwenkung des Ministeriums gegen die gemäßigten Gruppm der Linken nunmehr für eine Thatiache halten müsse. Es wäre kurzsichtig, die Haltung der Regierung bei den deutsch-nationalen Festen in Salzburg und Graz zu verkennen. — In Triest sind von Montag Mittag bis zum Dienstag Mittag 6 Cholerarrkrankungen und 3 Todesfälle vorgekommen. — In der heute in Prag stattfindenden Ver sammlung österrrichisch-ungarischer Zucker-Raffineure wurden Vertreter der Raffinerien Mährens, Schlesiens, Niederösterreichs und Ungarns erwartet, nachdem laut dem „Prager Zucker markt" die Leipnik-Lundenburger Zucker-Raffinerie und mehrere andere größere derartige Anlagen Mährens erklärten, den bis herigen Vereinbarungen der böhmischen Rasfinrure beizutreten. Daß die Verwerfung deS französifch-italienischen Vertrages durch die französische Kammer in Italien einen so tiefen Eindruck machen würde, scheint man in Paris nicht voraus gesetzt zu haben. Die Sprache der italienischen Blätter aller Schattirungen läßt über den darüber in Italien vorhandenen Unmuth keine Zweifel obwalten. DaS römische Kabinet mußte sofort eine offizielle Note veröffentlichen mit der Erklärung, vom 16. Juli an ständen die französischen Schiffe unter dem gemeinen Recht. Der Minister Freycinet hätte die Genehmigung deS Vertrages zur Kabinetsfrage machen müssen, wie er dies in anderen ähnlichen Fällen gelhan hat. Doß er dies Italien gegenüber unterließ, wird von den Italienern als eine Gering schätzung ihrer Regierung sehr bitter empfunden und dürfte kaum ohne ernstere Folgen bleiben. — Nach dem amtlichen Cholerabericht über di« Zeit von Montag Mittag bis Dienstag Mittag sind an der Cholera in Fiume 5 Personen erkrankt und 3 gestorben, in Codigero 8 erkrankt und 2 gestorben,' in Venedig 2 erkrankt und 2 gestorben, in Brindisi 8 erkrankt und 5 gestorben, in Jrancavilla 16 erkrankt und 3 gestorben, in Latiano 7 erkrankt und 3 gestorben, in Erchie 3 erkrankt und 2 gestorben, in Oria 1 gestorben, in Ostuni 2 erkrankt und 1 gestorben, in San Vito 2, in San Donati 1 Person gestorben. Wie belgische Blätter melden, reiste der aus Frankreich verbannte Onkel des Grafen von Paris am Montag Abend von Brüssel nach Ostende ab, um sich von dort aus nach .England einzuschiffen. Sämmtliche französische Freunde, die seinetwegen nach Brüssel gekommen waren, gaben ihm das I Geleite. Außer dem Führer der belgischen Liberalen, Frere- Orban, der sich am Sonnabend eine halbe Stunde lang mit Aumale im Hotel de Flandre unterhielt, empfing der Herzog nur noch einige Bankiers. Der französische Botschafter in Berlin, Baron de Courccl, hatte in Paris mit dem Konseilpräsidenten Freycinet eine längere Besprechung, welche ihn zu dem Versprechen veranlaßt haben soll, demnächst auf seinen Posten zurückzukehren und denselben dann noch drei Monate zu behalten, bevor er sich in das Privat leben zurückzieht. — Auf Wunsch feiner Kollegen verzichtete der französische Kriegsminister Boulanger darauf, an der Ent hüllung des Standbildes des Generals Chancy in Nouart theilzunehmen. Die Einweihung dieses Denkmals des ehe maligen Oberbefehlshabers der Loire-Armee und früheren Bot schafters in Petersburg hat das eigenthümliche Schauspiel ge boten, daß in Gegenwart des russischen Militär-Bevollmäch tigten, Barons Fredericks, eine Reihe deutschfeindlicher Reden gehalten wurde. Unter den letzteren verdient die Ansprache deS Generals Mathelin besondere Erwähnung, welcher der Hoffnung auf einen nahen Revanchekrieg Ausdruck lieh. Der russische General, welcher den Gegenstand warmer Ovationen bildete, dankte mit diplomatischer Zurückhaltung. Die Statue des Generals Chanzy trägt als Inschrift die demselben zuge schriebenen Worte: „Mögbn die französischen Generale, welche den Marschallsstab Frankreichs erlangen wollen, sich denselben jenseits deS Rheins holen." — In den letzten Tagen habe» in Marseille vor dem Redaktionslokale des orleanistischen Jour- nalS „Soleil du Midi" wiederholt Ruhestörungen stattge. sunden, deren Bewältigung der Polizei erst gelang, nachdem sie ansehnlich verstärkt worden war. Die gestern in London stattgefundene Berathung des eng» lisch«« Ministrrkabinets zeitigte den Beschluß des Kabinett Gladstone sofort zurückzutreten, ohne die Einberufung des Parlaments abzuwarten. Bis jetzt erscheint eS noch zweifelhaft, ob Lord Salisbury die Bildung deS neuen KabinetS über- nehmen wird, falls Lord Hortington sich weigert, in dasselbe einzutreten. Daß die Königin zuerst nach Salisbury schicke» wird, ist aber zweifellos. Trotz aller Gerüchte und Muth, maßungen steht es noch keineswegs fest, daß Lord Hartingtoa bereits einen endgiltigen Entschluß gefaßt, wohl aber, daß er erklärt hat, die Unterstützung eines Ministeriums Salisbury dem Eintritte in dasselbe vorzuziehen. Die in Nisch versammelte serbische Skupschtina wählte einen Adreß-, einen Gesetzgebungs-, einen Petitions- und eine» Finanzausschuß. Der Adreßausschuß zählt fünfzehn, die übrige» Ausschüsse dagegen zählen nur neun Mitglieder. In Folge eines Kompromisses sind in jeden Ausschuß auch drei Oppositionelle gewählt worden. Von den nordamerlkanischen Blättern wird das Ende des Tariskrieges verkündigt. In einer Versammlung der Generalagenten der westlich, nordwestlich und südwestlich von Chikago befindlichen Bahnen beschloß man, alle Re duktionen der Tarife zu widerrufen und die Volltarife wieder einzuführen. — Nach den neuesten in New-Jork aus Mat» maros eingegangenen Privatnachrichtm hat dort ein Zusammen stoß zwischen einer kleinen Schaar Aufständischer und einer Truppenabtheilung stattgefunden, wobei die ersteren starke Ver luste erlitten. Mehrere aus amerikanisches Gebiet geflüchtete Aufständische sollen gefangen und erscbosfen worden sein. Oertliches. Freiberg, den 21. Juli. — Se. Majestät der König wird dem Vernehmen nach das Königschießcn der priv. Scheibenschützen-Gesellschast zu Dresden Donnerstag, den 22. Juli, Nachmittags 3 Uhr, mit seinem Besuche beehren. — Aus Grund Z 46 des Unfallversicherungs gesetzes vom 6. Juli 1884 in Verbindung mit 1 undS des Gesetzes über die Ausdehnung der Unfall- und Kranken versicherung vom 28. Mai 1885 sind die von dem königlich sächsischen Staatsfiskus verwalteten Baggerei-, Binnen schiff sah rts-, ^Flößerei-, Prahm- und Fähr betriebe, für welche nach § 2 Absatz 2 des letztgedachtm Gesetzes an Stelle der Berufs - Genossenschaft der Staat ge treten ist, dem für die Betriebe der königlich sächsischen StaatS- Eisenbahnen errichtete« Schiedsgerichte zu Dresdm zugetheilt worden. Aus bewegter Zeit. Roman von O. Bach. 37- Fortsetzung. Nachdruck verboten. Melancholisch blickte der Mond herab, als trauere er mit über das Elend und die Schlechtigkeit der Erdenkinder; fein bleiches Licht ergoß sich über die Männergestalten, über den Sarg und verlieh dem sich langsam bewegenden Zuge ein un heimliches Gepräge. Emen Augenblick blieb Rimini zögernd auf der Schwelle des kleinen Hauses stehen, in dem die Sektion stattfinden sollte, ein leiser Schauer rieselte über seinen Körper, aber gleich darauf raffte er sich zusammen und hochaufgerichtet überschritt er sie, die Lippen höhnisch zusammengezogen. Mil einem lauten, markerschütternden Schrei sank Rieden- hofer auf feine Knie, als er den geöffneten Sarg sah, als sein Blick die einst so geliebte Gestalt traf; er war bleich wie ein Schatten geworden und seine Augen wurzelten an dem fast unveränderten Antlitz Floria's fest, ein leises Aechzen drang aus seinem Munde; heiße schwere Tropfen flossen aus seinen Augen auf die weiße, abgezehrte Hand der Todten, die sie krampfhaft aufs Herz gepreßt hielt; aber mit übermenschlicher Anstrengung gelang es ihm, Herr feiner aufgeregten Empfindung zu werden; hastig erhob er sich aus seiner knieenden Stellung und mit einem Schritt stand er neben Rimini, der düsteren Auges, aber scheinbar unbewegt, vor der Leiche seines durch ihn gemordeten Weibes stand, und seine Hand wuchtig auf den Arm des Begleiters legend, raunte er ihm zu: „Elender, rührt Dich dieser Anblick nicht? Hast Du jetzt noch den Muth, zu leugnen, diesen Mund der Lüge zu zeihen? Willst Du, daß der Leib Floria's zerrissen, daß er, der rein und unberührt von hinnen gegangen ist, von den Händen der Männer entweiht wird? Hast Du mit der Tobten ebenso wenig Mitleid, wie Du der Lebenden gezeigt?" Rimini riß sich los, ein Blick der Wuth, des Hasses traf den tieferregten jungen Mann, und weit von ihm weg tretend, sagte er eisig: „Nicht ich war es, der diesen Akt gewollt, ihr letzter Wille war ja auch dies! Entweder — oder! Entweder der Wille einer Todtcn ist heilig, oder er ist es nicht. Was dieser Un sinnige von mir will, verstehe ich nicht. Die unerwiederte Liebe jener Frau hat ihn wohl des Verstandes beraubt." „Genug der Worte," fiel Oswald Grunow ein. „Für Sie, Hauptmann von Ricdenhofer, ist dieser Anblick nicht. Ich fordere Sie als Arzt auf, während der Sektion die Halle zu verlassen; das Resultat wird Ihnen dann mitgetheilt werden. Herr Rath," — er wandte sich an einen der fremden Herren — „ich bitte, dem Hauptmann auf eine Stunde Gesellschaft zu leisten. Meine Herren, ich bin bereit." Aus der Todtengräberwohnung traten noch zwei andere Herren, die dem Doktor Beistand leisten mußten; Riedcnhofer wankte, mit einer Ohnmacht kämpfend, hinaus. Nach einer für Riedenhoser furchtbaren Stunde, die er zwischen Gräbern aus- und abgehend verlebte, ohne aus die Unterhaltung der ihn begleitenden Herren zu hören, wurde er durch einen der Todlengräber aufgefordert, wieder einzutrctcn. Nichts verrieth mehr die schauerliche Untersuchung. Der Sargdeckel verhüllte wieder die irdische Hülle Floria's; Alles, was an die traurige Handlung, die sich hier unter dem Schleier der Nacht abgespielt, erinnern konnte, war sorgfältig bei Seite gebracht, und nur die Anwesenheit der jungen Assi stenzärzte Grunow's, die ernst und feierlich neben dem ge schlossenen Sarge standen, .verrieth einen wissenschaftlichen Akt, der gegen die sonstige Gewohnheit schon hier ausgeführt worden war. Riedcnhofer warf einen raschen, fragenden Blick um sich und einem leisen Wink Doktor Grunow's folgend, trafen seine Augen Rimini, der todtenbleich, mit schlotternden Knieen, an der Wand lehnte; die Augen mit Blut unterlaufen — ein Bild des starren Entsetzens, der tödtlichsten Furcht. Seine Hände waren krampshaft zusammengepreßt; sein Athem ging schwer, und mühsam hielt er sich aufrecht, während der Marquis de Salvo und der zweite Beamte still beobachtend neben ihm standen. Als Riedenhofcr cintrat, blickte er wild um sich; ein heiseres, wildes Lachen tönte über seine blassen Lippen und hastig aus den jungen Mann zutretend, rief er außer sich: „Gut denn, ja. Es ist wahr, was sie gesagt, sie ist mein Opfer geworden! Ich bekenne mich für fchuldig; die Beweise sind ja gegen mich, aber hier, dieser erbärmliche Wicht, ist der Urheber des Verbrechens. Ich mußte sie tödten, um ihre Frauenehre, die sie diesem Mann, dem Feinde meines Vater landes, geopfert, zu retten. Oder sollte vielleicht der Ehemann geduldig zusehen, wie sein ihm durch den Priester, durch Gottes Wort angetrautes Weib, einen Anderen liebt? Macht jetzt mit mir, was Ihr wollt! Bindet mich, fesselt mich; aber sorgt dafür, daß auch er, der einen moralischen Mord an ihr und mir begangen hat, bestraft wird!" Mit tiefer Entrüstung hatten die Anwesenden die abscheu lichen Worte des Verbrechers angehört. Die tiesste Indignation sprach sich in den bleichen Zügen der Männer aus und Alle schienen bereit, den Erbärmlichen, der cs im Angesichte seines Opfers wagte, es zu schmähen, zu bestrafen; doch Doktor Grunow winkte ihnen, ruhig zu bleiben. Er legte beschwichtigend seine Hand auf den Arm Rieden- hofer's, der bei Rimini's frechen Anschuldigungen bleich wie der Tod geworden war und im Begriff stand, sich aus den Verleumder zu stürzen; dann aber trat er ernst, mit erhobener Hand auf den Italiener zu und langsam und seierlich sprach er die Worte: „Graf Rimini, Sie lügen! Ihre Gemahlin ist nie Ihre Gattin, nie die eines Anderen gewesen, nur der schwärzeste Verleumder vermag sie eines sträflichen Verhältnisses zu zeihen! Sie wissen selbst, wie rein und fleckenlos das Bündmß der Gräfin Floria mit Hauptmann von Riedenhoser gewesen und daß nur politische Gründe sie getrennt haben. Der moralische Mord, den Sie jetzt an Ihrer edlen Gemahlin begangen haben, begehen wollten — denn Dank unserer Wissenschaft ist er Ihnen nicht geglückt — ist noch schlimmer, niederträchtiger, I als der physische, der Ihnen gelungen, und ich spreche Ihn« im Namen der Anwesenden, im eigenen Namen, meine grenzen- I loseste Verachtung aus. Sie sind nicht werth, daß ehrliche I Menschen mit Ihnen eine Luft athmen, nicht würdig, zur I Rechenschaft gezogen zu werden. Leider befiehlt das Testament I Ihrer Gemahlin, daß Sie für Ihr Verbrechen nicht durch- I den irdischen Richter bestraft werden, sondern in sich, in dtn Verhältnissen den gerechten Lohn für Ihre Unthat finden sollen, aber hier, diese Herren sind Zeugen Ihres Eingeständ nisses, waren Zeugen der Untersuchung, die bis zur Evidenz bewiesen hat, daß Floria Corti, Gräfin Rimini, an Gist ge storben ist und Sie, Graf Rimini, der Gemahl der Tobten, ihr Mörder sind. Das Schwert der Gerechtigkeit soll Zeit Ihres Lebens über Ihnen schweben, mit dem Bewußtsein Ihres Verbrechens sollen Sie weiter leben, aller äußeren Mittel ent blößt, bis Sie, arm und elend, Ihr Verbrechen einsehen und bereuen lernen. Herr Marquis de Salvo, Herr Hauptmaim von Riedcnhofer, Sie, meine Herren Räthe, haben das Weitere zu veranlassen, ich habe das Meinige gethan!" Ec übergab den beiden Letztgenannten ein von ihm rasch ausgesetztes Protokoll, welches von seinen Assistenzärzten mit unterschrieben war; dann nickte er den Herren freundlich zu, drückte Riedcnhofer die Hand, raffte seine chirurgischen Instru mente zusammen und verließ die Halle. Aber nach wenig« Minuten schon kehrte er zurück und auf den Sarg deutend, sagte er traurig: „Stören wir nicht länger die Ruhe der unglücklichen Frau. Graf Rimini hat sich das Recht verscherzt, ihr zum zweiten Male das Geleit zu geben; er bleibt wohl unter Ihre» Schutze, meine Herren, zurück; aber Sie, Riedcnhofer, und meine Herren Kollegen bitte ich, dem Sarge zu folgen, der an seine» ehemaligen Platz gestellt werden soll." Gebeugten Hauptes, von den verschiedenen Eindrücken, die er empfangen, im Innersten erschüttert, folgte der Hauptmann an Grunow's Arm den vorausfchreitenden Todtengräbern, die auf einen Wink des Arztes den Sarg auf die Bahre gehoben und nach feinem ehemaligen Platze trugen. Der Morgen sing bereits an zu dämmern, als der traurige Alt beendet war und nach einem leise gesprochenen Gebete verließen die Herren gemeinschaftlich den Gottesacker, während Rimini mit dem Marquis de Salvo und den beiden Beamten nach der Wohnung des Marquis de Salvo fuhren, der von seinem Gesandten bevollmächtigt war, die Rimini'sche Erbschaftsangelegenhcit zum Abschluß zu bringen. Vor Wuth schnaubend, bebend vor Zorn, unterschrieb Ri mini die Verzichtleistungsakte, die ihn fast zum Bettler machte; ein wilder Fluch entrang sich seinem Munde, dann aber riß er sich los, mit einem Wuthblick auf den Marquis, einer finsteren Drohung gegen Grunow und Riedenhoser eilte er aus dem Zimmer, und schon eine Stunde später führte ihn der nächste Eisenbahnzug aus Berlin, das ihn wie ein Ge- fängmß angähnte. — Die Freiberg macht -er Zeit vom 1 ein großes, noch (Zehnender) gest — Nach «i sammlung der L am 23. Juni letztere gegenwä Günther in T bescher Heinrich sitzenden, ferne, anwalt Or. Tri und Lederhändl — Bei der war der fchöm dicht gefüllt r Plätzchen zu er Md fand reich von Saro wur ließ, daß diese rechnet ist. 2 Hornisten Uhl jür Trompete Komposition „! lohnt. Von d< Oper „Rienzi" bot einen er' wackeren Jäger selben Garten feiner anerkenn Abend und e herzlich zu gör — Vor lii Klassen der B besondere Unte selben beizutrc mit 12. Klasse stellung ab. ( 1 bis mit 7 Hk der übrigen S für sich). Di, von den Mitgl Prozent), durc vom 30. Leben Ministerium fü quantum und sind dieser so die Beamten ! solche der kü laut dem soe am Ende de' 1884 zeigte Noch ein« die Großmuth Strafantrag t nicht recht zu schichte traten eine kopfschütt „Ganz k, gangen Word- schlüpfen lasse Doch de „Dann w damit wohl r Uebrigens en Der ist aus macht, und d Darüber lass, bin müde; d schöne Weib!' Mit ein sie sich, um aufzusuchen. Riedenhos Morgen fand im Laufe dck Anna vn zu bcschwicht sand sich unsc frischer und Das Bei aufregenden! füllt war, g Besprechung leichter aus. 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