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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188606136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18860613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18860613
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-06
- Tag 1886-06-13
-
Monat
1886-06
-
Jahr
1886
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.06.1886
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N 135. Freiberger ««reiger ««d Tageblatt. Teile 2. 1»8«. Tagesschau. Freiberg, de« 12. Juni Bon freisinniger wie von klerikaler Seite wird Einspruch gegen die Verlängerung der Session drS deutsche« Reichs tages erhoben. Die »Liberale Korrespondenz" erblickt in dieser Absicht eine Verspottung des Parlamentarismus und droht mit passivem Widerstand. DaS Hauptorgan der preußischen Ultra- montanen, die .Germania", meint, «S habe schließlich Alles seine Grenzen. Der deutsche Reichstag sei seit dem 19. November beisammen und habe rin tüchtige- Stück Arbeit hinter sich. Sollten aber seine Arbeiten bis tief in den Sommer hinein fortgesetzt werden, dann könne man eS keinem Abgeordneten verdenken, wenn er zur Beschlußunsähigkeit beitragen helfe. Der Aufenthalt in Berlin lege jedem Abgeordneten materielle Opfer auf, die doch nicht unnöthig gesteigert werden sollten. Dann bedürfe der Körper auch der Erholung, während die privaten Verhältnisse eines jeden Abgeordneten ebenso besorgt sein müssen. Eine längere ParlamentS-Sesfion würde deshalb unter der Zustimmung de- Volles im Sande verlaufen. — DaS noch immer in Berlin forttagende preußische Herrenhaus genehmigte gestern den Nachtragsetat unverändert, nachdem der Kultusminister von Goßler die Angriffe aus die Maßregeln der Unterrichtsverwaltung energisch zurückgewiesen und erklärt hatte, der Nachtragsctat bezwecke lediglich die Stärkung de- politisch-sozial werthvollen deutschen Elements und sei keines wegs ein tödtlicher Streich gegen da- Polrnthum. Die Maß- regeln gegen die akademischen polnischen Vereine seien nach langen Erwägungen aus dem Gefühl der Verantwortlichkeit befchloffen worden. Die Vorlage wegen Brseitiguug der Schuld von dreißig Millionen wurde genehmigt, ebenso die Vorlage, brtr. den Verkehr auf Kunststraßen mir der Beschränkung der Vorlage aus die Provinz Posen. Unser Kaiser besichtigte gestern aus dem Bornstädter Felde bei Potsdam das Regiment GardeS du Korps uni dasjenige der Gardrhusaren und begab sich dann nach Schloß Babelsberg. Der Truppenbefichtigung hatten bcigewohnt das deutsche Äonprinzenpaar, die Großherzogin von Baden, die Prinzessin Wilhelm von Preußen mit ihren Söhnen, die Erb- Prinzessin von Meiningen und die Prinzessinnen Viktoria Sophie und Margarethe von Preußen. — Der Kaiser verlieh dem Premierlieutenant Meisl vom k. s. 8. Infanterie-Regiment Nr. 107, dessen glänzend bestandenes Examen auf der Berliner Kriegsakademie die Aufmerksamkeit des Chefs der letzteren er regt hatte, einen prachtvollen Ehrensäbel und beauftragte das Berliner Generalkommando, dem auf diese Weise Ausgezeich neten von der ihm zu Theil gewordenen Gnade Mittheilung zu machen. Der Säbel, welcher die Form des sächsischen Jnfanterie-SäbelS hat, zeigt am reich verzierten Griff die Widmung „Vs. I. (daneben die Kaiserkrone) dem Premier- Lieutenant Meisl." Die Klinge selbst ist eine wundervoll ge zeichnete Damaszener Klinge. — Dir deutsche Kaiserin ließ dem preußischen Kultusminister von Goßler ein Schreiben zugehrn, in welchem die hohe Frau beklagt, daß ihr Gesund heitszustand ihr nicht gestattet habe, an der Seite ihres Ge mahls der Enthüllung des Denkmals deS Königs Friedrich Wilhelm IV. beizuwohnen. DaS den bairischen Kammern zugehende umfassende Gutachten der Aerzte über die Aufzeichnungen und Handlungen de» König» seit über zehn Jahren läßt die unzweifelhafte giftig« Umnachtung drS Königs Ludwig II- von Baiern, xlche nunmehr eine vollständige ist, erkennen. Es bestätigt ch, daß dir StaatS-Drlrgation, welche dem König die Regrnt- chastSproklamation mitthrilen sollte, zwei Stunden sestgrhalten, «z. von Neuschwanstein inS alte Schloß gebracht worden ist ZezirkSamtmann von Hohenschwangau, der sich verpflichtet stelt, dem König seinen Schutz angedeihen zu lasten, erwirkte chließlich von diesem die Freilassung der Delegation. Die Seele deS Widerstandes des König» gegen die Delegation soll der Adjutant Gras Dürckheim gewesen sein, gegen welchen noch für den Bedürfnißfall ein Verhastsbcsehl dem in Hohen- chwangau stationirten Gendarmerieosfizier übergeben wurde. Der Beweis, daß an alle Eventualitäten gedacht werden mußte und gedacht worden ist, liegt in der Thatsache, daß die Truppenkommandanten der Provinz Schwaben den Befehl er- sielten, einer eventuellen Aufforderung der Behörden von Füßen Folge zu leisten. Unter den Bewohnern dieser Stadt, der nächsten Bahnstation von Hohenschwangau, sowie der ländlichen Umgebung herrschte eine ungeheure Ausregung, welche dieselben veranlaßte, für den König und gegen die Regentschaft und deren Abgesandte Stellung zu nehmen Vor gestern gingen von München Spezialkommistäre des Ministeriums des Innern ab, um die Anordnungen der Aerzte und der Delegation thunlichst schleunig auszusühren und gestern soll bereits die ärztliche Behandlung des unglücklichen Monarchen in Hohenschwangau in schonendster Weise begonnen haben. Die Hostheater in München sind geschloffen. Trotz der spannungsvollen Lage ist die Stimmung der Bevölkerung voll kommen ruhig und friedlich. Die hundertjährige Jubel feier zum Gedächtniß Ludwigs I. ist auf ungewisse Zeit ver schoben worden. Der Kaiser von Oesterreich stattete gestern dem in Wien eingetroffenen japanischen Prinzen Tul Schimi einen Besuch ab. — Das österreichische Abgeordnetenhaus nahm die Fortsetzung der Eisenbahnlinie Metkovich-Mostar bis Sera- jewo endgiltig an und beschloß mit großer Mehrheit, in die Spezialdebatte des Zolltarifs einzugehen. — Gestern genehmigte das ungarische Unterhaus in zweiter Lesung den Zolltarif nach der Regierungsvorlage, ferner den Gesetzentwurf, betr. die zollfreie Einfuhr von Mais und Hirse aus Bulgarien und Serbien und endlich das Gesetz, betreffend die Fortsetzung der Eisenbahnlinie' Metkovich-Mostar bis Serajewo. Im Laufe der Debatte über letzteren Gesetzentwurf beleuchtete der Ministerpräsident Tisza die Vorzüge dieses Bahnbaues in finanzieller, strategischer und wirthschaftlicher Beziehung und betonte, sich den Ausführungen des oppositionellen Vorredners Lipthay anschließend, die hohen militärischen und kulturellen Verdienste der gemeinsamen Armee um die okkupirten Pro vinzen, die er heute würdige, wie er sie stets gewürdigt habe. — Am Abend vorher hatte sich in Pest abermals eine größere Volksmenge in den Straßen zusammengerottet. Das Militär schloß die aus etwa 2000 Personen bestehende Ansammlung ein. Nach Entfernung der Fraum und der Neugierigen wurde der auS Arbeitern und Pöbel bestehende Rest truppwci nach dem Polizeigcbäude und den Kasernen abgeführt un daselbst festgehalten. Von der italienische« Deputirtenkammer ist Bianchelli zum Präsidenten gewählt worden. — In der Zeit von Mitt ¬ och Mittag bis Freitag Mittag sind an der Cholera m enedig 30 Personen erkrankt und 14 Personen gestorben in Bar, aber nur 3 Personen erkrankt. — Wie man aus Sizilien meldet, ist der Aetna wieder vollständig ruhig und kehren die Einwohner von Nicolosi nach ihrer ganz verschont gebliebene« Stadt zurück. Wie e» scheint, haben die belgische« Arbeiter ihren Plan, am 13. d. M. eine große Kundgebung zu Gunsten de» allge meinen Stimmrechts zu veranstalten, trotz deS Verbot- der ! Regierung sowie der Bürgermeister der einzelnen Städte nicht ausgegebrn. In Folge dessen sind allerhand Gerüchte über umfastende militärische Vorsichtsmaßregeln vorbereitet. DaS »Journal de Bruxelles" wendet sich gegen alle Mittheilung«, über militärische Maßregeln, um den Vorkommnissen au» Anlaß der Kundgebung am 13. Juni zu begegnen, bemerkt aber, alle Wohlgesinnten könnten in Ruhe den Ereignissen ent gegensetzen und volles Vertrauen zu der festen Haltung der Regierung hegen. In Gent haben in Folge der jüngsten Er neuerungswahlen für die Deputirtenkammer, welche zu Gunsten der klerikalen Kandidaten autfielen, Ruhestörungen stattgefunden. In den Kohlengruben des Hennegau ist ein neuer Streik auS- gebrochen. Bei der gestern in der französische« Kammer fortge- etzten Berathung über die Ausweisung der Prinzen bean- pruchte der Minister Freycinet die Initiative zu Maßregeln zogen die Prätendenten für die Regierung. Der Konseil- oräsident sagte, die Prinzen könnten sich nicht verschwören im engen Sinne des Wortes, aber sie seien ein lebendiges Ver- prechen des neuen Regiments und suchten die bestehende Re- zieruvg herabzusetzen. Alle Regierungen hätten ähnliche Maß regeln ergriffen und die Republik könne ebenso wenig wie andere Regierungen höheren Nothwendigkeiten auSweichen. Der Graf von Paris habe inkorrekt gehandelt, als er das diplo matische Korps einlud; ihm (Freycinet) seien vertrauliche Mit- thcilungen von Diplomaten zugegangen, welche durch die Ein ladung in Verlegenheit gesetzt worden seien. Weder in Frankeich, noch im Auslände dürfe die Meinung bestehen, daß es zwei Regierungen im Lande gebe; er wolle aber nicht die Ausweisung aller Prinzen, sondern nur diejenige der direkten Prätendent n. Tie Kammer beschloß darauf mit 310 gegen 233 Stimmen in die Berathung der einzelnen Artikel der Vorlage betreffs der Prinzenausweisung einzutrcten. (Siehe Depeschen.) Gladstone erklärte im englische« Unterhause, daß da- Parlament wegen eines Kabinetswechlels sofort zusammentreten müsse, wenn das Ergebniß der nächsten Wahlen zeigen sollte, daß das Land die irische Politik der Regierung mißbillige oder wenn auch nur der geringste Zweifel zulässig sei, daß das Land seine Politik gutheiße. Damit gab sich der Führer der konservativen Opposition, der ehemalige Schatzkanzler Hicks Beach, zufrieden. Auf Anordnung der türkische« Behörden ist die Be obachtungsfrist aller Triester Provenienzen, welche nach der adriatischen Küste der Türkei bestimmt sind, auf eine zehn tägige Quarantäne erhöht worden. Für Provenienzen aus Triest, welche nach anderen Theilen der Türkei bestimmt sind, bleibt die fünftägige Beobachtung in Kraft. Aus bewegter Zeit. Roman von O. Bach. 5. Fortsetzung. Nachdruck verboten. »DieLiebe zu unserem gemeinsamenVaterlande, fuhr Floria fort, »ich hoffe, daß die» Gefühl wenigstens echt in Ihnen ist, bleibt ein Band, dos un» — oder vielmehr unsere Interessen ver knüpft, um meinem Volke zu nützen und zu gleicher Zeit mich an dem Manne, der sich an mir und meinen heiligsten Em pfindungen versündigt hat, zu rächen, ist die Aufgabe meines Lebens, ist der Grund, daß ich hier lebe, hier, wo mich Alles, AlleS an unser Elend mahnt. Ich verlange von Ihnen keine direkte Hilfe," setzte sie stolz hinzu, »ich betrachte Sie nur als den Statisten, den ich nicht entbehren kann zur Jnszenirung meines Stückes. Gute Nacht, Herr Graf. Wir haben uns wohl nichts mehr zu sagen." Sie wollte mit einem kühlen Gruße das Zimmer verlaffen, doch der Graf vertrat ihr mit einem hastigen Schritt den Weg; ein fieberhafter Glanz lag in seinen Augen, sein Gesicht war aschfarben. »Sie haben Muth, Madame, so mit mir zu sprechen, und beweisen mir dadurch, daß Sie mich für besser halten, als Sie eS sagen," meinte er mit mühsam niedergehaltenem Zorne, »fürchten Sie nicht, daß endlich einmal die Löwennatur, di in mir lebt, auch Ihnen gegenüber zum Ausbruch kommt, ich die Kette breche, die Sie mir angelegt? Wissen Sie, Sie in meinen Händen sind und daß ein Wort von mir Si uiederschmettern kann. Die Rolle, die Sie spielen, ist gefähr lich, denn die österreichische Regierung liebt es nicht, Spione im eigenen Lande zu haben." Eine geringschätzende Bewegung drückte ihre Gleich giltigkeit aus. »Ich zahle bester, als die Oesterreicher," sagte sie höhnend, »das vergessen Sie nicht so leicht, Herr Graf." Hochaufgerichtet, das schöne Haupt zurückgeworfen, schritt fit aus dem Zimmer. Mit einem leisen Fluche folgte ihr der Graf. Kurt begab sich am nächsten Morgen in das Gesandtschafts- Hotel, wo er in das Privatkabinet des Herrn von Werther geführt wurde. Der Gesandte stand beim Eintritt seines jungen Attaches an seinen Schreibtisch gelehnt, die Augen sinnend in die Ferne gerichtet. In dem Antlitz des Gesandten lag ein nachdenklicher Ernst, als er, die Begrüßung des Herrn von Puttlitz mit einem freundlichen Händedruck erwiedernd, auf einen in seiner Nähe stehendm Sessel deutete, auf den der junge Mann sich niederließ, während Herr von Werther das hohe, elegante Zimmer mit langsamen Schritten durchmaß, die Hände aus dem Rücken verschlungen. »ES ist mir lieb, daß Sie mein gestriges Schreiben er halten und, wie mir Ihr frühes Kommen beweist, den Ernst der Situation begriffen haben. Ich fürchte, lieber Puttlitz, daß unseres Bleibens in Wien nur noch kurze Zeit sein wird, und daß wir bald aus der schönen, gastfreundlichen Stadt mit einen lieben und angenehmen Bewohnern scheiden müssen, um ernsteren Geschäften nachzugehen. Es werden noch viele Worte erst gesprochen werden; wir werden noch manche Depesche zu wechseln haben und die Kabinette von Wien und Berlin können sch auf manche unerquickliche Auseinandersetzung gefaßt machen, ehe es zu einem ernstlichen, positiven Kampfe kommt, der den der Feder und der Zunge endet; aber ich fürchte, ich fürchte, daß der Krieg mit unserem einstigen Verbündeten nicht zu um gehen ist und wir nur allzu bald vor einer unangenehmen Alternative stehen werden. Die Note, die ich Ihnen in einer Abschrift beigelegt, spricht von ernstm Zerwürsniffen in den Herzogthümern Schleswig-Holstein." Puttlitz war den Worten des Gesandten mit regem Inter esse gefolgt. Eine leichte Bläffe lag auf seinem schönen und edlen Gesichte, als er meinte: »Ich kann es noch nicht glauben, Exzellenz, daß wir so schnell mit unserm Alliirten brechen werden. Die Zeit, die uns so eng mit Oesterreich verknüpfte, lebt noch zu deutlich in Allen fort, um an ein ernstliches Zer reißen des Bandes zu denken." Ein leises Lächeln flog über den Mund des Gesandten; seine lebhaften Augen dickten fast neckend über die erregten Züge des jungen Mannes hin, als er, ihm ein wenig näher tretend, fragte: »Aufrichtig, Herr von Puttlitz, würde Ihnen der Krieg mit Oesterreich auch dann so unmöglich, so unfaßbar erscheinen, wenn Sie nicht mit süßen Banden an Wien gefesselt wären? Sollten Ihnen, der Sie so viel mit unsern lieben Wienern — ich selbst habe sie gern — verkehren, nicht schon einige Symptome von Verstimmung gegen uns vorge kommen fein?" Puttlitz hatte sich von seinem Platze erhoben und stand, die schlanke Gestalt hoch ausgerichtet, vor Herrn von Werther. »Ich habe das Prinzip, Exzellenz, mit einem Freunde niemals zu politisiren; es werden sonst zu leicht Gegner daraus, und ich muß gestehen, daß mir bisher noch keine Veränderung in der Gesinnung der mir bekannten Offiziere ausgefallen ist. Allerdings sehen sie in mir den preußischen Beamten, wie ich in ihnen die österreichischen Militärs sehe, und unsere Gespräche nehmen selten eine ernste Richtung, mit Aus nahme", fuhr er gepreßt fort, »die Unterhaltung mit meinem Freunde Riedenhofer, der die Ehre hat, von Eurer Exzellenz gekannt zu sein." »Sie lernten Riedenhofer, wenn ich nicht irre, auf schles wig-holsteinischem Bodm kennen?" fragte Herr von Werther interessirt. »Oberlieutenant von Riedenhofer, Hauptmann ist er erst seit einem Jahre, hat mir in jenen Tagen die herzlichsten Be- weife treuer Freundschaft gegeben und ist und war ein wackerer Kamerad. Wir haben die Feuertaufe unserer Freundschaft bei Düppel und Alfen empfangen; in Berlin, bei dem Durchmärsche der österreichischen Truppen nach dem Kriege, war Riedenhofer der Gast meiner Eltern." »Und dir schöne Schwester Riedenhofer's soll Ihnen nahe tehen?" fragte der Gesandte freundlich. »Ich hoffe, Mathilde von Riedenhofer einst als meine Gattin heimzuführen", war die einfach gegebene Erwiderung. »Es wäre zu bedauern, wenn die kommenden Ereignisse einen nachteiligen Einfluß aus Ihre Verhältnisse, lieber Puttlitz, ausübten. Glauben Sie, daß Fräulein von Riedenhofer sich von politischen Wirren in ihren Herzensangelegenheiten be irren ließ?" »Ich fürchte es nicht," meinte Puttlitz hastig, „trotzdem", setzte er mit einem leichten Seufzer hinzu, „Fraumherzen un berechenbar sind." Mit einer freundlichen Handbewegung entließ der Gesandte den jungen Mann. In der Kanzlei war ein lebhaftes Treiben, und Puttlitz wurde von den ihn befreundeten Sekretären genau unterrichtet, was eigentlich im Werke war, und nachdem er einige Stundm sich feinen Berufspflichten gewidmet hatte, rüstete er sich mit schwerem Herzen zu dem Besuche bei Riedenhofer's, die ge wöhnt waren, ihn um die Mittagsstunde, wenn auch nur auf kurze Zeit, bei sich zu sehen. Besorgnisse, Gedanken, die bisher dem heiteren, leicht lebigenjungen Manne ganz fremd gewesen, kreuzten sich in einem Kopfe. Wie viel dazu die Liebe zu Mathilde von Riedenhofer, die Furcht, sie durch die bevorstehenden Konflikte möglicher weise zu verlieren, beitrug, wollen wir unerörtert lasten; auf jeden Fall hatte ihn die Unterredung mit seinem Gesandten zu ernstlichem Nachdenken gebracht, und nicht ohne Bangen sah er der Begegnung mit Mathilde entgegen, trotzdem sie ja noch gar nichts von den politischen Fäden, die sich mehr und mehr verwirrten, wissen konnte. Er hatte den Kärthnerring bald erreicht, und in hastigen Schritten eilte er die breite, teppichbelegte Treppe hinauf, nachdem ihm der Portier die hohe Eingangspforte des pracht vollen Gebäudes mit devoter Verbeugung geöffnet hatte. In dem reizend eingerichteten Wohnzimmer der Familie von Riedenhofer, die aus der Dame des Hauses (der alte Baron von Riedenhofer war seit einigen Jahren todt), der Tochter Mathilde und unserem Bekannten, dem Hauptmann von Riedenhofer bestand, saß am Fenster, das die Aussicht nach der belebten Straße hatte, ein reizendes junges Mädchen von vielleicht ein- bis zweiundzwanzig Jahren, während eine ältere Dame, die Gesellschafterin der Baronin von Rieden hofer, Fräulein Marianne von Goldinger, vor ihr stand, um ihr eine seine Handarbeit, die sie soeben vollendet hatte, zu zeigen. (Fortsetzung folgt.) - Am di» Stad 1) Das schreiben de »eihe feiten Dung, l mügetheilt v 2) Man Stadtsteuerei Amat Mai Hvifion der »ieherS Ord 3) Vers, «schrieben r 4) Man wm Grunds stück von 0, b) Zur kasemement qmrtierungs Schmidt ver 6) Vor Leise der L will man ni Losten der > für die sog MO Mark I Luch sollen I ter Schupp, I aus den 6 I mortisirt v I nunmehr ar I ter Anleihe 7) Das I rung einer si I bei Ausstell I vorgelegt w 8) Es > I Herren Sta I Die Stadtv I ihrerseits 4 I zunächst di I Sohlenliefcr I ochtung vor S) Zwei I achten des ! 10) Da I steigert wer 11) Dü I dorgeschlage I Kollegien g« D gestellt weri D 12) Da I deS Bau-l W.Das Bau; I im Stadtv I reduzirten i I sichtlich um Hierübe I Angelegenhc — Die I Sfsnete Her I emeS Dank W luffung de, I Eingegangei W beschloß ü I suales zur I eine Ausstc I Haltung ein I einstimmige W gepflasterte, I 120 Mark I sich eine I I Ceim, s I Etadtrath > beschloß e I Antrag d I ziegelei ein W Materials D Veräußern I aus den A W bei. Der I für die d I willigung I streitung d W haltenden I fich unter I Feuerwehr W Kollegium I Bürgerme I dessen der I die Stadt I 2 Jahre M sührung e W und Vern I zu kreiren I den Inha I Sitzungen I eingehend W Beschafft» M sand, dere W wurden. I bei. Wie I dar Kolle, *) Ein,
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