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ich lieb« nit schmerz- il 1887. ^laffene«. l 1887. ibend Nach. ».I., n Lokale. mir plötzlich lttin «storv als sehr str. 18. rdurch an, . der Beig- Kriedri» on 57 Jah- hier m die 4- 12,7 ««. 4- 4,» "8 s in der im Alter reuen, un- v Enkels, e, drängt rwandten, h Bewch :n schön« itung zur grten, un- :n. Dank osteswotte Kreher auch dem z am Vor- für das zahlreiche, ahne und :rrn Turn en Worte ten Jung- nen durch och ehrten, ils unsern ch entgegen, c sein und ihren. e Haufe. iter, 8vk«r. l 1887 r oller, will- »8! Nate: >iger. n Wittman» Millöcker. iLtro». 29. Aprüt i. 64. 65.66. BeMF^eig^ Berarttwortlicher Redütte«: Jali«« Brau« in Freiberg. ,N0 Landern Dia. Preis vierteljährlich S Mark 25 Pf., I «/»- w» zweimonatlich IM. 50Pf.undrimnonatlich75Pf. j Tagesschau. Freiberg, den 29. April. Der deutsche Kaiser ertheilte Mittwoch Nachmittag dem deutschen Botschafter am Hofe zu St. Petersburg, dem General v. Schweinitz, eine längere Audienz. Im Laufe des gestrigen Vormittags empfing der Kaiser mehrere höhere Offiziere, arbeitete Mittags mit dem General von Albedyll, hatte dann eine Konferenz mit dem Kciegsmtnister und unternahm Nach mittags eine Spazierfahrt im offenen Wagen. — Die dem Auswärtigen Amte in Berlin über den Schnäbele-Fall zuge gangene Mittheilung des Reichsjustizamtes besagt Fol gendes : Im Monat Februar wurden der Handelsagent Klein Nachbestellungen «f die Monate Mai und Juni »erde« z«m Preise von 1 Mk. 50 Pf. von alle« kaiserliche« Postanstalte« sowie vo« de« be» ktunrte« Ausgabestelle« und der unterzeichnete« »xpeditio« angenommen. Expedition des Freiberger Anzeiger. 40. Jahre«»». ii Inserate werden bi» Bormittag 11 Uhr angenom- !I aHOHMt Sonnabend, den 30. April. 1887 Md Tageblatt. Amtsblatt für die kimiglichca Md städtischen Behörden zu Freiberg und Braud seinem Leben einen scheinbaren Halt zu geben. Die junge Gattin ist dann unglücklich und macht ihre Familie unglück lich, ohne den wahren Grund ihres Seelenzustandes zu errathen oder ein Mittel dagegen zu finden — leider ein alltägliches Vorkommniß! Gegen diese traurigen Folgen weiblichen Nichtsthuns verweist Th. v. Aschenberg jedes junge Mädchen auf den Schutz, den es demselben gegen solches Leid gewährt, wenn es sich frühzeitig der Haushaltung annimmt, was ja nur eine Vorbereitung auf seinen künftigen Beruf ist, oder sich mit Künsten und Wissenschaften ernsthaft beschäftigt. Leider giebt es junge Mädchen, die nach verflossener Schulzeit nicht wissen, wie sie die edle Zeit hinbringen sollen; sie verwenden alle ihre Kraft, diese kostbare Gottesgabe zu vergeuden; sie bearbeiten sie mit ihrer Häkel- oder Strick- nadel, betäuben sie mit Klaviergeklimper, verkürzen sie durch zwecklose und-b oft langwellige Besuche. Dennoch ist die Zeit für junge Mädchen ebenso werthvoll wie für ihre Väter und Brüder, denn Niemand ist auf der Welt ohne Lebenszweck. „Der Beruf der Frau- sagt Th. von Aschen berg, „ist im Innern des Haufes zu wirken, während der Mann seinen Wirkungskreis außerhalb desselben hat. Das Feld der Arbeit und Pflicht aber in dem anscheinend so engm Raume der Familie ist so ausgedehnt, daß wohl kein Mädchen lange zu suchen braucht, um zu finden, was es thun soll. Können z. B. die Pflichten der christlichen Nächstenliebe besser ausgeübt Eden, als durch die zarte ftnd liebevolle Hand einer Frau?' DaS junge Mädchen, welches wacker in der Häuslichkeit Hilst und auch außer dem Hause Edles und Gutes erstrebt, welches das Ver gnügen nur als eine Erholung und zufällige Abwechselung, die Arbeit aber als die natürliche Grundbedingung seines Daseins anfieht, wird sich stets wahrhaft glücklich fühlen. Ein solches edles wirksames weibliches Wesen zeigt immer eine heitere Haltung, ein von der Zufriedenheit der Seele verklärtes Antlitz, eine von sanfter Thätigkeit erhaltene und erhöhte Juamdschönheit. Dagegen erscheint ein in Nichtsthun und Vergnügen verbrachtes weibliches Leben bemitleidenswerth und dennoch giebt es Eltern genug, die ihre Töchter aufwachsen lassen wie die Lilien auf dem Felde, die nicht säen und nicht spinnen und die doch ernährt werden, Eltern, welche es gar nicht merken, wie diese Lilien nach dem Uebermaß zu früh und zu häufig genossener Lustbarkeiten immer bleicher und siecher werden und lebensmüde hinwelken. Der eigentliche Beruf des Weibes ist die Ehe aus Liebe, nicht diejenige aus Berechnung oder aus Langeweile. Diesen Berus zu erfüllen, ist nicht allen Mädchen vergönnt, aber allen ist die Möglichkeit gegeben, sich durch Thätigkeit der Mitwelt auf irgend eine Weise nützlich zu machen Eines jener zarten nichtsthuenden Wesen, die solchem thätigen Leben ganz fern stehen, mag wohl einmal auch einem Manne eine Leidenschaft einflößen, dauernd kann den rechten Mann nur fesseln, was gesund an Seele und Leib ist, was, Geist von seinem Geist, bereit ist mit ihm zu schaffen, mit ihm zu kämpfen, die Frau, die, selbst in Thätigkeit erwachsen, wenigstens seine Arbeit voll zu schätzen weiß. Glücklicher Weise gab es und giebt es noch in Deutschland viele solcher thätiger, edler, weiblicher Wesen und wenn das deutsche Volk an Kraft, Gründlichkeit, Thätigkeit, Frömmigkeit und Demuth sich Vortheilhaft auszeichnet vor vielen anderen Nattonen, so dankt es das ganz besonders den Gattinnen und Müttern, die selbst in der Jugend die rechte Erziehung erhielten und auf das ganze Volksleben im besten Sinne erziehlich einwirkten. Diesen herrlichen Vorzug soll sich das deutsche Volk niemals rauben lassen; mögen die weib lichen Wesen anderer Nationen ihr Leben in süßem Nichts thun verträumen; das deutsche Weib sei der treueste, geliebteste und geehrteste Mitarbeiter des deutschen Mannes! Süßes Nichtsthun. Vor wenigen Wochen haben auch in diesem Jahre wieder zahlreiche Knaben und Mädchen die Schulzeit be endet, um als Jünglinge und Jungfrauen in das Leben zu treten. Von dm Knaben sind viele in die Lehre gegangen oder haben sich irgend einer höherm Lehranstalt zuge- wendet, um sich Kenntnisse anzueignen, die für einen ge- lehrt« Berus erforderlich sind. Ein Lebm voll ernster Arbeit und mühevoller Thätigkeit eröffnet sich in dieser Periode des Lebens dem jungen Mann, der den Kampf M'i Dasein aufnehmen muß, welcher zwar selten ein lecher ist, aber das Herz dennoch weit mehr befriedigt als em müßiges Genußleben. Die wenigm Menschen, welche durch eine Verwickelung seltener Umstände frühzeitig zur Unthätigkeit verurthellt sind, leben immer sich und wideren zur Last; die Langeweile macht sie unruhig, miß« vergnügt und boshaft; sie zerfallen mit sich, mit Gott und der Welt, wenn sie die in ihnen schlummernden besseren Eigenschaften nicht verwenden und zur Geltung bringen linnen. Ihnen fehlt die rechte Lust am Dasein, denn nur Der genießt die Freiheit und das Lebm, der täglich sie er- lümpsen muß; ihnen fehlt jene edle Befriedigung des Ar- ftitns, der im innern Herzen spürt, was er erschafft mit seiner Hand! Das Sprichwort: „Rast ich, so röst ich" wird immer wahr befunden werden, weil Müßiggang der Luster Anfang ist und nur der stete Gebrauch der uns verliehenen edlen Kräfte dm Schild der Ehre blank erhält Es sind das Wahrheiten, die gerade jetzt fast allgemein «Knut werden, denn in unserer Zeit haben das hastige lieberarbeiten, das Ueberspannen der Kräfte, der rücksichts lose Kampf um die Existenz, um Ehre und Gut, besonders die wilde Jagd nach Gewinn und Genuß sogar Verhältnisse angenommen, die oft weit über das Ziel hinausschießen. Seltsamer Weise giebt es aber in dieser kampf- und arbeits- freudigen Zeit gar viele .Kreise, in welchen man anzunehmen scheint, die Vorsehung habe nur den Mann zur. Arbeit, die Frau aber zu süßem Nichtsthun geschaffen. Gegen diesen verhängnißvollen Jrrthum, der gerade in den Mittelklassen zu der Zeit so verderblich wirkt, in welcher eine geliebte Tochter die Schule verläßt oder aus der Pension wrückkommt, wendet sich ein in der Zeitschrift „Frauen- oeruf" (Verlag von Herm. Weißbach in Weimar) enthaltener sehr lehrreicher Aufsatz über das „Nichtsthun der Frauen". Die Verfasserin, Th. von Aschenberg, sagt im Eingang, sie wolle dabei nicht von der Gattin und Mutter sprechen, die sich oft so von häuslichen Sorgen uud Beschäftigungen überwältigt sehm, daß sie kaum Zeit finden, die nöthige Ruhe zu genießen. Sie wmdet sich vielmehr an jene junge Rädchen, die nach vollendeter Erziehung in eine neue Welt treten, ohne Zweck und ohne ernstliche Beschäftigung. Sie verlassen die Pension oder auch nur die Schulbank und leben nun ganz im elterlichen Hause, ohne etwas Rechtes zu thun. Die Eltern sind stolz auf die junge Schönheit; sie führen sie mit Wonne in die Gesellschaft em, auf Bälle, ui Theater und Konzerte. Mit Freude verschwenden sie uv den Liebling jene tausenderlei gehaltlosen Frivolitäten, Wonach ein junges Herz lechzt. Solche junge Mädchen leben nicht eigentlich in völligem Nichtsthun; sie sind viel- wehr sehr eifrig beschäftigt, durch ihre Jugend und Anmuth »uf das Herz der Männer zu wirken und so dem Haupt- riele ihrer Wünsche, der Ehe, zuzusteuern. Wie viele junge «ute glauben zu lieben und sind nur unbeschäftigt! Die Zuneigung ist zuweilen nur ein Blendwerk der Einbildungs- Mi, nicht ein wahres Gefühl. Ist der Gegenstand des Mthums der Familie nicht genehm, so entsteht daraus Ui lange Reihe wirklicher oder eingebildeter Kümmernisse. Rauches junge Mädchen läßt sich auch an den ersten besten Rann verheirathen, dessen Bewerbung der Familie genehm P, nur um aus der Oede des Daseins zu entkommen und in Straßburg und der Fabrikant Grebert in Schiltigheim unter dem Verdacht des LandeSverrathS verhaftet und zur Untersuchung gezogen. Bei Klein wurden drei Briefe gefunden, welche Auskunft über die Befestigungsarbeiten in Straßburg verlangen und aus welchen sich ergiebt, daß der Briefschreiber gleiche Nachrichten bereits aus Metz erhielt. Klein gestand, daß er im Jahre 1879 oder 1880 von dem französischen Po- lizeiagenten Hirschhaurr in Paris mit der Spionage in Mainz und Straßburg beauftragt Word« und für seine Auskunft über die Beschaffenheit der Forts in Mainz und Straßburg bis zu seiner Verhaftung 200 Mark monatlich erhalle» habe. Bor etwa zwei Jahren meldete ihm Hirschhauer, er habe mit der Sache nichts weiter zu thun, werde ihn aber an den Chef deS Renseignements, den Obersten Vincent in Paris, empfehlen, und er solle seine Briefe einstweilen an Pisard in Nancy adresfiren. Er habe dies gethan, bis er von Schnäbele auf« gefordert worden sei, seine Briefe künftig an Kenzig in Pont- a-Mousson zu adresfiren. Die bei ihm gefundenen Briefe rührten von Schnäbele her. In Folge däses Geständnisses habe der Untersuchungsrichter dir Fahndung auf Schnäbele und dessen Verhaftung bei Betreten deutsch« Gebiets ungeordnet. Diese Verhaftung habe erwiesenermaßen auf deutschem Gebiete stattgefunden. Schnäbele habe bei der ersten Vernehmung jede Schuld geleugnet und behauptet, seine Verhaftung sei aus fran zösischem Gebiete erfolgt; er halt« aber letztere Behauptung nicht mehr bestimmt aufrecht, gebe vielmehr dir Möglichkeit eines Jrrthum» zu, räume ein, die fraglich« drri Briefe g«- schrieb« und die as» landeSvertäthertsch gekennzeichnete Korre spondenz KleinS vermittelt zu haben. Der genannte Oberst Vincent sei der aus den LandeSverrathSprozeflen wider Sarauw und Prohl bekannte Chef des französischen Nachrichtmbureau». Der Untersuchungsrichter habe gegen Schnäbele den Haftbefehl wegen LandesverratHS erlassen. Der Angeschuldigte Grebert scheine zu den französischen Grenzpolizeibeamten, insbesondere zu dem Polizrikommiffar Gerbert in Avricourt, ähnliche Be ziehungen wie Klein zu Schnäbele unterhalten zu haben. — Der Budgetausschuß des deutschen Reichstage» berieth gestern in sechsstündiger Sitzung den Nachtragsetat, wobei die Kasernenbauten, bezüglich deren noch keine Pläne Vorlagen, sowie die für die Echöhung der Schlagfertigkeit der Armee geforderten fünfzig Millionen, welche für daS Artillerie- Retablissement bestimmt sind, ausgefchieden wurden. Die übrigen Posten wurden unverändert bewilligt. Ueber die Forderungen für strategische Bahnen wird in der nächsten Sitzung am Sonnabend Beschluß gefaßt. — Dem Reichstage wurde die von dem kaiserliche» statistischen Amt ausgearbeitet« Zusammenstellung des Ergebnisses der Reichstagswahlen au» dem Jahre 1887 mitgetheilt. Das Grfammtergebniß in sämmtlich« 397 Wahlkreisen ist darnach Folgendes: Bei einer am 1. Dezember 1885 ortsanwesendcn Bevölkerung von 46 855 704 Köpfen betrug die Anzahl der wahlberechtigten Wähler 9 769 802. Davon wurden abgegeben bei den ersten Wahlen 7 540 938. Davon fielen auf Kandidaten der Deutsch konservativen 1147 200, deutsche Reichspartei 736 389, Nationalliberale (auch gemäßigt Liberale) 1 677 979, deutsch- freisinnig (auch fortschrittlich liberal) 973104, Zentrum 1516 222, Pol« 219 973, Sozialdemokraten 763 128, Volks- Partei 88 818, Welfen 112 827, Dänen 12 360, Elsässer 233 685, Unbestimmt 50427, Zerspittert 8826. Bei den engeren Wahlen ging die Zahl der giltig abgegebenen Stimmen auf 7 527 601 zurück. Davon erhielten: Deutschkonservative 1 160 869, Reichspartei 745 378, Nationalliberale 1 711069, Deutschfreisinnig 986 517, Zentrum 1537351, Polen 221825, Sozialdemokrat« 673283, Volkspartei 79891, Welfe» 107121, Dänm und Elsässer unverändert, Unbestimmt 50295, Zersplittert 7957. Von 100 giltig« Stimmen sind demnach auf die Nationalliberalen gefallen 22,7, Zentrum 20,4, Deutschkonservativ 15,4, Deutschfreisinnig 13,1, Reichs partei 9,9, Sozialdemokraten 8,9, Pol« 3,0, Welfen 1,4, Volkspartei 1,1, Dänen 0,2, Elsässer 3,1. — Dem Vernehmen nach wird am Sonnabend der deutsche Bundesrath über die Branntweinsteuer berathm. — Das preußische Herrenhaus erledigte gestern den Gesetzentwurf über Er gänzungen des Aussiihrungsgesetzes vom 24. April 1878 zum deutschen Gerichtsversassungsgesetz. Sodann genehmigte da» Haus den Gesetzentwurf über die Abgrenzung und Organisa tion der Bcrufsgenossenschastm auf Grund des ReichsgesetzeS über die Unfall- und Krankenversicherung der in land- und örstwirthschastlichen Betrieben beschäftigten Personen, sowie )« Gesetzentwurf, betreffend das Theilungsverfahren und de» gerichtlichen Verkap' von Immobilien im Geltungsbereich deS rheinischen Rechts der Fassung des Abgeordnetenhauses. — Im Verlauf der gestrigen Verhandlung deS preußische»