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letzt« Jahr« überall geehrt und geliebt, auch fernerhin reich Das walte Gott! Glückauf zum neuen Kais« ihr« Gratulationen dm 1 Uhr statt« die lcmdsäsfigm land, von Allen gesegnet bleiben! Jahre! 1 'N -5 müsim, ap» dem kein Mehr als gut war, werden kann, erscheint e- von besonderer Bedeutung, daß wir durch di« mglische Nachbarschaft vor der unmittelbaren Be rührung mit den muhamedanischen VolkSstämmm geschützt find." — Im Dome zu Breslau fand gestern Vormittag die feierliche Beisetzung der irdischen Hülle d«S verstorben« Fürstbischof- Herzog unter Theilnahme deS Oberpräfidtnt«, dreier Regierungspräsidenten, der Stadwerttetung und der Malteserritter statt Erzbischof Dinder aus Pos« zeit« brirte das Pontifikal-Requiem und Prälat SpirSke hielt die Trauerrede. Bon den freisinnigen Blättern OeftetttkrichO wird der Austritt der Deutsch« aus dem böhmisch« Landtag dahin ge« deutet, daß der Parlamentarismus in Böhm« thatfächltch z« Ende sei und nicht» übrig blieb als der Wett zu zeig« daß es nur noch czechisch« Sieger und dmtsche Besiegte giebt. Bo« Inserate «erd« bi» Vormittag 11 Ar ango m« und beträgt der Drei» für die - oder deren «am» 1» der schnödeste Materialismus, bei dem sich -Alles um Ge winn und «muß drrh^ dem nur da» mit dm Sinn« Wahrnehmbare gilt, der für dm Kampf um» Dasein kein« friedlichen und versöhnend« Abschluß kennt. In dieser ernst« NeujahrSstunde Immum Uür mit dieser Richtung nicht aus. Wenn wir «messen, wie daS heranaahende Jahr noch als ein uueutwivtbareS Räthsel vor uns liegt, wie wenig wir im Staude sind zu beurtheilm, was die nächste Zukunft un» briugt, wie wir kommende Gefahr« durchaus nicht vermeid« Gan«, wie leicht kriegerische Er eignisse alle unsere Pläne und Berechnung« zu uichte mach« können, da werd« wir unwillkürlich irre an rm- serem stolzen Selbstvertrauen und an aller erkünstelt« Philosophie. Der froüUUeuGluube der Kinderzrit, der unS Vertrauen zur BorsehutzH-A dünkt unS wieder ein köst liche» Gut und wie falt« wie ehemals die Hände, um vom Vater drob« ein^.Hlädige Führung zu erfleh«. Wmn dam» ia solcher geftgnetm Stimde sanftere Gefühle unsere Brust durchzieh«, wmn die alt« Ideale wieder inz früher« Glanze vor unS emporleuchtm, dann empfinden wir auch doppelt innig und dankbar für alle die Theureu, die unS im verflossen« Jahre Beweise der Liebe gegeben, dann erwärmt unS die Gottesliebe auch für die edelsten Ziele der Humanität, für die friedliche Beseitigung alles dess«, wa» die Mensch« untereinander verfeindet und zum Kampf antreibt. Die Zeit ist weder gut noch schlecht; sie ist eine Harfe, der ein Meister den herrlichsten Wohllaut entlockt, während der Stümper nur Mißklänge hervorzu rufen weiß. Je mehr die Menschheit sich veredelt, desto mehr verstummen auch die Klagen über die schlechte Zeit. Haben wir Frieden im eigenen Herzen, im Haufe, in der Gemeinde, im Vaterland«, dann brauchen unrein« etwaigen kriegerischen Ansturm äußerer Feinde nicht zu fürchten. Gott hat Deutschland bisher wunderbar geholfen; er wird auch weiter hüftn! Emst aber muthig, daS Herz voll Gottvertrauen und männlicher Zuversicht gehen wir der neuen Zeit mtgegen. Möge da» neu« Jahr ein glückliches sein für alle gut« Menschen; möge ein gesicherter Frieden im Innern de» Reiches und von Außen deutsch« Fleiß gedeihen lassen; mögen Kaiser und König, Reich und Vater- Amtsblatt für die königliche« mb Wüschen Behörden zu Freiberg and »enwtwMÜcha «WM»: I»li»S vrs» i» Freiberg » Mchrganr Smmaßmv, b« 1. Aanuar Sm» »««« Jah,. Wie die MeereSwog« auf und nieder wusch«, so flu- Het auch die Zeit in uaablässiget Belegung, bald sich zu lieblich« murmelnd« Well« kräusel»», bald wieder in Wilder-Brandung anstürmend gegen Riff und Klipp«. Für die Menschen hat diese Rastlosigkeit etwa» Beängstigende»; sie seh«, selbst wmn sie auf felsiger Warte steh« oder von einem festen Schiff getragen werd«, die duall« Wog« der Zeit immer mit Bangigkeit herannah«, denn sie können nicht wissen, wa» sie bring«, Segen oder Fluch, Rutz« oder Verderb« Es giebt aber Zeitpunkte, wo unser geistige» Auge besonder» gern zurückschweift in die festen Gefilde der Erinnerung an Vergangene» und sich, wenn auch vergeblich bemüht, dm Schleier zu durchbrech«, der un» da» Künftige verhüllt. Ein solcher Augenblick er scheint, wenn die Sylvrstergloeken da» Scheid« de» alt« Jahre» und gleichzeitig dm Anbruch eine» neum Jahre» verkünden und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sich inniger als sonst berührm. Bon dem Leuchtthurm der festlich« Stunde herabschauend, sehen wir da auf der ein« Seite die hohen Felsen der Vergangenheit aufgethürmt in fester unveränderlicher Form al» da» Gewordene, da» wir hinter un» hab« uud zu dem wir nicht zurück können. Länger aber haftet unser Blick auf.tr» schäumend« Meer der Zukunft, auf dem unbegreiflichen unfaßbaren Werden- dm, da» noch vor un» liegt, da» uns, je nachdem wir Muth besitz«, Furcht oder Bewunderung einflößt. Der Boden der Gegenwart, auf dem wir stehen, ist nur klein aber er ist doch fest genug, um un» zu tragen, und über un» leucht« freundliche Gestirne, die nach weisem Rath- schloß ihre Bahn« fortwandeln und die uns lehren, ebenso unentwegt fortzuschreiten auf unserem Pfad, der von der Vorsehung ebenso genau vorgezeichnrt ist, wie derjenige der Sterne droben. Bon dieser tiefernsten Bedeutung deS Jahreswechsels 'sind aber nicht alle Menschen erfüllt; gar Biele gehrn, ohne sich um die Zukunft zu bekümmern, in übermüthiger Lust über die Schwelle der neum Zeit. Sie wissen, daß sie an dem Schicksal nichts ändern können und suchen dem flüchtigen Augenblick abzugewinnen, was möglich ist. Wenn diese Freude, diese fröhliche Zuversicht, die besonders der Jugend innewohnt, sich paart mit gut«, edlen und muthigen Entschlüssen, wer wollte sie tadeln? Früh gmug gießt die Erfahrung bittere Wermuthstropf« in jeden Freudenbecher, früh gmug mahnt der Verfall deS Körpers an die Ver gänglichkeit des Irdischen, früh genug weht der Herbst unerbittlich das Laub vom Baume des Lebens und streut der Winter uns den Schnee auf das Haupt! Wohl Denen, die einen froh« Lebensfrühling recht zu genießen der- standen und glücklich Diejenigen, die sich im LrbenSlenz mit lieblich« Blumen schmücken! Wenn die Jugend in den Neujahrsstunden bei der dampfenden Syloesterbowle muthige Pläne für die Zukunft schmiedet, wenn sie ihr Herz erglühen läßt für die höchst« Ideale der Menschheit, für Liebe, Freundschaft, Ehre und Vaterland, so trübe in dieser Stunde keine düstere Vorahnung ihre Freude, so schimmere vor ihr ein leuchtendes Traumbild künftig« Glückes und die selige Hoffnung auf kommende skahlende Erfolge. Die Zeit trägt aber ein Janusgesicht, von dem die eine JünglingSseite fröhlich nach oben blickt, währmd die andere Sette greisenhaft zur Grube starrt. So giebt auch einem groß« Theile der Menschheit die Neujahrs- stunde Anlaß zu ernst« Erwägungen und Betrachtung« «ar Mancher fühlt sich da in sehr nützlicher Weise ermnert sÜr die Zukunft der Sem« mchr al» btSher Sorge z« trag«; gar Mauch« prüft im Süllen semen ngtnen Wmidel im vergangen« Jahre, erkennt begangen Fe^n . «nd gelobt sich selbst Besserung; gar Mauch« sieht sich durch da» rasche Verflieg« >d« Zett belehrt, wie doch so nichtig die wild« Jagd hm Mensch« nach Auhäufimg von GlückSgüteru und aachhäußeren Ehr« ist, von den« un» doch nicht» bleibt, wen» wir in da» unbekannte Land meilen^^g«setzt^° «uf den ganz« dar«« hdLM 'Smm. dm festländischen Besitz mußte der Sow» Dee deutschen Interessensphäre ist gesichert: Dm gaujt Mwtdckche Besitz zwischen So» Delgado uud dem Hak« sähr 4 Grad SO Strich südlicher Breiw s» dm Gem, somit auch der nördliche LheS d«SAqst^ einem der hervorragendsten deutsch-böhmischen LandtagS-Abge» ordneten erhielt der »Pester Lloyd" üb« die Motive de» Aus tritts deS deutschen Abgeordneten au» dem Prag« Landtage eine Zuschrift, in der eS heißt: «Nochmal» wollt« die Deut schen in dem diesjährigen Landtage di« Hand zur Verständi gung bieten; diesmal ab« wollt« die Mehrheit sie nicht eimual L hör«. D« Führ« de» czechischm «del», Fürst Karl Schwor- 1 zenberg, beantragte m schroffster weife dm llebergang zur Tagesordnung üb« dm nmm Antrag Plmer'S schon iu der I Tagesschau» Freiberg, dm 3l. Dezember. Bei dem BotschastSdiner, welches am 28. d M. bei dem deutsche« Kais« stattfand, soll der greise Monarch dem französischen Botschaft« Herbette besonders ausgezeichnet haben. Wie Pariser Blätter schreib«, berichtete Herbette dem Minister FlourenS, Fürst BiSmarck habe ihm die Versicherung «IHM, seine Politik wnde niemals auf ein« Angriff gegen Frankreich auSgrhm, so lange dieses nicht Feindseligkeiten be ginne. Herbette fügte seinem Berichte angeblich hiuzu, in Deutschland seien, abgesehen von dm Grenzstädten, keinerlei KriegSrüstungen bemerkbar. — Der dmtsche Kais« wird morgen die Neujahrsglückwünsche in folgend« Reihenfolge ent gegennehmen: Zunächst werden die Mitglied« der königlichen Familie dm kais«lichm Majestäten um LO Uhr ihre Glück wünsche abstattm, worauf dann die Herrschaften sich gemeinsam nach dem Dom zum Gottesdienst begebe«. Nach Beendigung desselben kehren die Majestäten nach dem PalaiS zurück und nehmm dort di« Glückwünsche d« Personen deS königliche« Hofe- mtgegen. Um 12»/, Uhr werden, geführt von dem . , deutschen Kronprinz«, die kommaudirmden Gm«ale dem I «st« Lesmig; nicht einmal die SuSschuhberathungsolke zuge» u. Am Nachmittag um l stmdm werd«. Line solch« vehcmdfimg könnt« sich die ' üchkeitru und d«rm Ge-I Dmtschm nicht -«fall« lass«. Der «uStritt ist «Ü» äußerste» D mahlmnen, und eiue hawe preußisch« Staat» - Min ist« u»d Äffchen Ob«-Sirch«^ ihn üW^ Der .ReichScmzeiger" veröffmtliH SWeveinkMum Mj sch« Deutschland und England Üb« de« zibar uud die Abgrenzung der deutsch« efsmsphärm iu «estafrika. Urb« dickt^MkedckcwEWW die offiziös« .Berliner pol,fisch« RachrHI«":WUHW sprach« de» Sultan» «streck« sich E Besitz der ganz« Küste vom Kap Ma^o, dDMWWW 2 Grad 2b Strich nördlich« Breite Uno de»WiDd» lande» bi» zu dm Nyassa. Nach obigem Abkoomt« rst^W unterbrochene Küsten besitz vom Kap DckgabobD Wpink, M Hafen 1 Grad südlich« «rette und eiuzckne Phnktt iw Nordm mit schmalem Umkreis de» dft Breite deS dem Sultan -ugrsprochmen KÜstms°N»»b«ttGH so hatten England und Frankreich bet vchnttchtmWw W MW. stbar 40 Seemeilm zuerkmurn wolle«, UM» j sich durch besondere Fruchtbarkeit «ud wmh ReKHMD « M gut« Häfen «-»zeichnet. Zum dmtsche»Sch^gebätttgehiirt M Im,« Kilima-Nziaro-GebttttS, em Besitz vou so «agry««r WWr - M dehnung, daß die Nutzbarmachung desselben dm de-isthm U» A tnnehmmigSgeist wohl für einige Iahrhuubetir^DkWifstM M dürste Besonder» werlhvoll für dm dmtschm Besitz ist d« Umstand, daß die großen Karawanenstraßm vom Buweulaud« M und dm Sern nach d« Küste durch die DmtsLatzd zugo- M sicherten Gebiet« führen. Da» England überlaste« Gebiet M hat seine Wichtigkeit hauptsächlich dadurch, daß r» d« briti» schm Monarchie dm sicher« Zugang von d« Küste Wch -M dem Viktorio-Nyanza-See «schließt, somit die Möglichbit gr- vW währt, dm südlichen Theil de» Sudan» ans dm au» jmme M See entspringenden Wasserstraßen zu «wich«, wa» bei d« 'M zu erwartenden nmm Kämpfen gegen die Eudantsm »oir stra- W trgischer Bedeutung sein dürfte. Die Thatsache, daß zwißh« M dm Somalj-Ländem, auf welche sich die vorliegend« Ab- 5 machung nicht bezieht, und dem dmtschm Schutzgebiete rin i Stück künftigen britisch« Kolonialreichs liegt, kamt für O un» schon deshalb nicht als unerfreulich augesrh« wekdm, well dadurch England di« Aufgabe zuerthrilt ist, da» Bordring« der fanatischen, kampsgeübten Wüstenstämme im Nordost« Afrikas und rin rtwaige» Vordringen d« Mahdibewegung in erst« Linie abzuwehrm. Angesichts d« deutsch« Kolonial- . Politik, welche nur dm Besitz solch« Gebietr anstrebt, w dmrn die deutsche Autorität ohne Anwmdung von Waffen gewalt, ohne Errichtung von Garnison« und sonstig« Auf wendung von militärisch« Machtmitteln aufrecht «halt«