Suche löschen...
Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 05.11.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188711053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18871105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18871105
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-11
- Tag 1887-11-05
-
Monat
1887-11
-
Jahr
1887
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr Itl Sonnabend, de« 4 November 1887 7S. Jahrgang Drr Krach in Leipzig. Der Zusammenbruch der Leipziger Disconto-Gesellschaft hat weit über die Grenzen unseres Landes hinaus Aufsehen erregt. In Leipzig selbst richtete sich, nachdem der erste Schreck über die Flucht der beiden Directoren vr. Jerusalem und Winkelmann überwunden, der Unwille fast in gleichem Grade auf die Mitglieder des AussichtsratheS. Denn nur ein einmaliger Vergleich der dem AufsichlSrathe vorgelegten Debi- toren-AuSzüge mit den Büchern der Bank hätte die groben Unregelmäßigkeiten und verübten Betrügereien sofort ergeben müssen. In der Buchhalterei wurden nämlich die Debitoren- Ausuige richlig und gewissenhaft aufgestellt: ein Schreiberder Disconto»Gesellschaft, Namens Münch, der gleichzeitig als Geheimsecretär des Dircclors vr. Jerusalem fungirte, soll dann die von den Directoren willkürlich umgeänderten Aus züge abgl schrieben haben, die später dem AufsichlSrathe vor gelegt und von diesem jedenfalls ohne vorausgegangene Ver gleichung mit den Hauptbüchern als richtig anerkannt wurden. Wie die „Leipz. Ztg." mittheilt, ist dieser biedere Helfer Münch ebenfalls spurlos verschwunden. Bis jetzt verlautet noch nicht das Geringste davon, daß die in den glänzendsten Verhältnissen befindlichen Mitglieder des Auffichtörathes sich erboten hätten, das durch ihre unerhörte Vertrauensseligkeit für die jetzt noch in banger Ungewißheit schwebenden Gläubiger der falliten Gesellschaft herbeigeführte Unheil irgendwie zu lindern. Auch den Actionären gegenüber, welche im Vertrauen auf die ge wissenhafte Prüfung der Geschäftsführung durch den Aufsichts- rath sich bei der Disconto-Gesellschaft betheiligten, sind diese ehrenwerthen Herren, welche doch für diese Mühewaltung ihre Tantiemen empfingen, moralisch zu Entschädigungen ver pflichtet. Vielleicht erwarten düse Aufsichtsraths-Mitglieder nur dis genaue Feststellung des von der Bank erlittenen Verlustes, um erst zu wissen, welche Opfer ihnen die Erfüllung einer solchen Ehrenpflicht auferlegt. Einige Berliner Firmen, welche bei dem Fall der Leipziger Disconto Gesellschaft in Mitleiden schaft gezogen sind, scheinen jedoch dem Verwaltungörath ein solches freiwilliges Anerbieten nicht zuzutrauen und haben deshalb Herrn Rechtsanwalt vr. Hirschel bevollmächtigt, den Verwaltungsrath für die aufgedecklen Mängel in der Beauf sichtigung des Vorstandes, in der Prüfung der Bilanzen rc. voll verantwortlich zu machen. Es wäre herzlich zu wünschen, daß dieses Vorgehen mit Erfolg gekrönt würde, nicht nur, damit Viele, die im Vertrauen auf die geachteten Namen der Verwaltungsraths-Mitglieder ihr Geld Hingaben, ihrem Schaden beikommen und vor herben Verlusten bewahrt bleiben, sondern auch, damit den Aufsichtsräthen anderer Gesellschaften das Gefühl ihrer Verantwortlichkeit schärfer eingeprägt würde. Der in Leipzig vorliegende prägnante Fall wird Manchen stutzig machen, der es bisher nicht begreifen konnte, wie in großen Handelsstädten einzelne Großkaufleute, Bankiers rc. fünf bis sechs, oft noch weit mehr mit bedeutender Verant wortlichkeit verbundene VrrwaltungSrathSstellen gewissenhaft begleiten und daneben noch ihr eigenes umfangreiches Geschäft überwachen. Wenn sich die Leipziger VerwaltungsrathS-Mit» glieder zu Vergütungen aus freien Stücken nicht verstehen, muß die Principfrage ihrer Verantwortlichkeit auf dem Rechts wege zur Entscheidung gelangen, was im Interesse des ganzen Actienwesens gewiß nur zu wünschen ist. Erweisen sich die Bestimmungen des AcliengesetzeS als unzureichend, die Haft pflicht der Leipziger Aufsichtsraths-Mitglieder rechtlich zu be gründen, dann kann eine lebhafte Agitation zur Erstrebung einer Verbesserung des neuen AcliengesetzeS nicht ausbleiben. Schon jetzt erklärt ein Fachmann in der „Köln. Ztg.", daß die Hafipflichlfrage in dem neuen Actiengesetze noch keineswegs in einer der öffentlichen Rechtsanschauung entsprechenden Weise geregelt ist. Für diese nicht gerade erfreuliche Behauptung führt der Verfasser des betreffenden Artikels folgende Gründe an: „Nach dem Actiengesetz können Schadenersatzansprüche gegen den Vorstand und den AufsichtSrath nur erhoben werden, wenn dies in der Hauptversammlung mit einfacher Stimmenmehrheit beschlossen oder von einer Minderheit, deren Antheile den fünften Theil des GrundcapitalS darstellen, verlangt wird. Diese Minderheit hat den fünften Theil des Actiencapitals für die Dauer des ProcesseS gerichtlich zu hinterlegen und dem Gerichte glaubhaft zu machen, daß sie dieselben seit min destens sechs Monaten, von der entscheidenden Versammlung zurückgerechnet, besitzt. DaS Letztere gilt auch von dem Actien- besitz (ein Zehntel des Actiencapitals), welcher zur Beantragung einer gerichtlichen Prüfung des Geschäftsbetriebes erforderlich ist. Die Actionäre, welche sich ihres Aktienbesitzes entäußern, sind also nicht in der Lage, als Minderheit gegen die Ver waltung vorzugehen, wogegen für einen dahingehenden Beschluß der Hauptversammlung der Nachweis eines längeren Actien- besitzeS der stimmenden Actionäre nicht erforderlich ist. Hieraus folgt auch, daß die vermeintlichen Haftpflichtigen die Actien ankaufen und zu ihrer Entlastung durch vertraute Personen vertreten lassen können. Der Einzelaclionär hat auch jetzt kein Klagerecht gegen eine ersatzpflichtige Verwaltung, wohl aber der Gesellschaftsgläubiger gegen den Vorstand. Gegen den AufsichtSrath können dagegen die Gläubiger nur dann vorgehen, wenn derselbe entgegen den gesetzlichen Bestimmungen die Vertheilung nicht verdienter Dividende gestaltet hat, ein Fall, den man bei der Leipziger Disconto-Gesellschaft allgemein für ausgeschlossen hält, denn es kommt, nach allen vorliegen den Miltheilungen, nur mangelhafte Ueberwachung des Vor standes und ebensolche Prüfung der Rechnungen und Bücher in Betracht. Daß es den Aktionären angesichts solcher Gesetz» beftimmungen nicht leicht wird, etwaige thatsächliche begründete Schadenersatzansprüche geltend zu machen, liegt auf der Hand. Ein Fünfttl des gesammten Actiencapitals zum Zwecke eines Klageantrages zusammeuzubringen, ist schon schwer, der Nach *) Autorisirtcr Abdruck auö dem soeben erschienenen Buche: „Sünden unserer Zeit", Sociale Sittenbilder von Carl Bött cher (Dresden, E. Picrson'S Verlag) — ein Buch des muthigsten Kampfes gegen grell zu Tage tretende gesellschaftliche Mißstände, auf das wir Misere Leser hiermit nachdrücklichst aufmerksam machen. Preis LI IM. Die Red. weis des halbjährigen Besitzes und die Hinterlegung desselben während der Klageführung aber noch schwieriger zu bewirken. Dagegen macht der erhebliche Preisrückgang der Actien eö den mit der Schadenersatzklage bedrohten Personen sehr leicht, so viel Actien zusammenzukaufen, als sie brauchen, um ihren Freunden die Mehrheit der entscheidenden Hauptversammlung zu sichern." Bemerkenswerth ist, daß die Beamten der Leipziger Gesell schaft die willkürlichen Gestaltungen der Rechnungsausweise längst bemerkt hatten, ohne dieselben zur Anzeige zu bringen. Eine solche Unterlassung ist nur dadurch zu erklären, daß diese Beamten bei einer Anklage gegen den Vorstand ihr Brod zu verlieren fürchteten. Man wird ihnen diese pflicht widrige Unterlassung kaum so hoch anrechnen können, als den Mitgliedern des Aufsichtsraths die arglose Annahme jener ge fälschten Ausweise ohne jede eingehende Prüfung. Anonyme Ariefe.*) Von Carl Böttcher. Was sich heutzutage, inmitten unserer glänzenden, vielseitigen Errungenschaften auch sehr vervollkommnet hat, ist die Insulte — ein Geschoß, mit dem sich sehr leicht hantiren läßt! Man nimmt als Ersatz für Geist, Geschmack, Vernunft, Ehre etwas Ruß aus dem Kamin eines finsteren Empfindens, etwas Schmutz aus der Kloake eines unsauberen Herzens, etwas Koth aus der Pfütze eines schlechten Charakters, schleudert das Ganze gegen das von ehrlich biederen Augen überstrahlte Gesicht eines braven Menschen — die Heldenthat ist geschehen. So lange derartige Manöver mit offenem Visir und im Lichte des Tages inscenirt werden, sind sie nicht so gefährlich. Da ist die Möglichkeit geboten, den Gegner zur Rechenschaft zu ziehen, läßt es sich nach Umständen mit ihm debattiren, verständigen, vielleicht auch aussöhnen, kann man ihn auch vollständig ignoriren; sobald sie aber in den Nebel der Anonymität schlüpfen, — sie so anonym wie möglich austreten — erhält die Geschichte ein un heimliches Colorit. Das führt zu den anonymen Briefen, jenen famosen Zuschriften, die unter allen Schriftstücken die fluchwürdigsten sind. Ein solch' verpöntes Papier schlägt in den Frieden des Hauses plötzlich ein, wie eine Granate, scheucht den Schlaf, weckt die Sorge, quält die Äugeu und Gedanken, den Bedrängten im dumpfen Un behagen schlummerloser Nächte zurücklassend ... In der werß- schimmernden, in üppiges Grün gebetteten Villa, in der thurmhohen, unter verschimmeltem Dach ruhenden Mansarde, im Prunkgemach des Thrones, im Dunstkreis des Souffleurkastens — überall der gleiche Erfolg. Vielleicht wird es der Wirkung nach nur von einem Schreiben übertroffen, von dem Todesurchetl — übertroffen? — nein, ist es der Wirkung nach ihm gleichgestellt. Denn nur zu ost bildet ein anonymer Brief das Todesurtheil für die Ruhe der Familie, für Tage voll Glück und blühenden Wohlstand — wohl gar für ein Leben. Ja wohl, leider ja, auch für ein Leben. Noch vor nicht langer Zeit wußten die Zeitungen hierfür einen neuen, düsteren Beleg. Eine herrlich erblühte, anmuthvolle Jung frau, die einzige, kaum zwanzigjährige Tochter eines angesehenen Bürgers in einer deutschen Residenz, hatte sich mit einem hoch geachteten jungen Manne verlobt. Als dieser seine Braut eines Tages besuchte, kam es zwischen den jungen Leuten zu einem äußerst erregten Wortwechsel. Der Bräutigam erhob gegen seine Verlobte verschiedene Vorwürfe, die später von der öffentlichen Meinung als unbegründet bezeichnet wurden. Plötzlich zog er ein Dolchmesser, stieß es tief in sein Herz und stürzte entseelt zu Boden. Und die Ursache ? Bei der Leiche fand sich ein anonymer Brief, in welchem die Ehre der jungen Dame aufs Schändlichste verdächtigt wurde. Ein anonymer Brief! .... Gewiß, eine prächtige Erfindung für den infamen Thäter einer solch' elenden Schurkerei! Dies ist das feste Schild, hinter welchem sich schaurige Obskurität, mitleiderregende Inkompetenz, mikros kopische Unbedeutendheit am liebsten verbirgt; dies ist die stolzaus ragende Burg, wo ungestraft zuchthausreife Schufterei über Moral, brettfluthende Unwissenheit über Gelehrsamkeit, waschechte Dumm heit über Verstand am frechsten zu Gerichte zu sitzen wagt; dies der höllische Schlupfwinkel, in welchem sich das Geziefer des Canaillenthums so zu Hause fühlt und so sicher herumkriecht. Spaßhaft berührt es, wenn man beobachtet, wie die anonymen Briefschreiber in lächerlicher Impertinenz gern für eine Gesammtheit reden, sich so eine Art Autorität zulegend. Da salbadern sie: „Die ganze Stadt verurtheilt Ihr öffentliches Auftreten" — „Alle Welt ist entrüstet, weil —", „Man hat allge mein daran Anstoß genommen, daß —", während sie doch schreiben sollten „Meine lumpige Nullität, meine erbärmliche Inkompetenz erdreistet sich mitzutheilen —" So ziemt es sich belarften Gaunern, diesen aus dem finstern Loch der Anonymität hercu szffchenden Schlangen, denen Schopen hauer zuruft: „Hallunken, nennt Euch! denn vermummt und ver kappt Leute anfallen, die mit offenem Angesicht einhergehen, das thut kein ehrlicher Mann, das thun Buben und Schufte. Also, Hallunken, so nennt Euch!" Dabei erhitzen sie sich in der Kühle ihrer Niedertracht oft ganz hochgradig. Einer dieser anonymen Helden schrieb an eine Nedaction fol genden Stoßseufzer: „Ach — ach — nein, ich komme kaum zu Athem, weiß mich kaum zu fassen, weiß vor Erregung kaum die Feder zu halten, kann auch kein Wort schreiben, nein, kein Wort, kein einziges Wort. Nur hauen möcht ich, hauen, hauen — ach — ach, nur hauen!" Ja, nennt Euch Hallunken! Sie thun es nicht, die Braven. Ihr düsteres Metier greift vielmehr weiter um sich. O. es giebt nur zuviel von Bosheit durchfurchte Gesichter, die sich gern zu schadenfrohem Lächeln verzerren, zu viel heimtückische Hände', ine so gern die Brandfackel der Zwietracht entzünden, zu viel verleumderische Herzen, die sich mit wahrer Wonne an fremden Qualen weiden. Und das mehr oder weniger auf allen Stationen des Alters, in allen Schichten der Gesellschaft. Kein warmer Hauch des Mitleids, nicht die leiseste Regung des Erbarmens für das bedrohte unglückliche Opfer .... Das Gift wird verspritzt, die Kugel abgeschossen .... Sie fliegt, sie pfeift, sie trifft — ganz gleich, was sie zer trümmert. Da ist ein junges, vom reinsten Glück umsonntes Ehepaar. Er, ein zärtlich liebender Gatte, sie, ein in thaufrischer Schönheit pran gendes Weib, m dessen tiefdunklen Augen etwas von der Jugeud- seligkeit ihres Kindes erglänzt — ein liebendes Weib, das nur ihren soviel Geduld und Entsagung erheischenden Pflichten lebt . . Was, diese glückleuchtenden Wangen wären nicht fahl zu kriegen? In so schöne Augen sollten keine Thränen steigen? Lächerlich! Ein Paar anonyme Verdächtigungszeilen an den Gatten wirken Wunderdinge, besonders, wenn sie verschiedentlich variirt und in bestimmten Zwischenräumen wiederholt werden. Nun lebt wohl, Ihr frohen Tage, lebt wohl, ihr schlummer- süßen Nächte, leb' wohl, du sorgloser Blick, du Helles Kinderlachen! Ob ihr in alter Pracht jemals wiederkehrt, ach, wer weiß es? Bangen, die Brust umschnürendes Bangen nistet jetzt im Herzen. Jetzt, löbliche Polizei, löse Deine Herkulesaufgabe, entpuppe den Elenden, befreie die junge Frau aus der teuflischen, sich mehr und mehr zusammenziehenden Schlinge! Vergebens! .... Der letzte Hoffnungsschimmer erstirbt im Herzen der Bedrängten. Ein stillentsagendes, schmerzvolles Dulden tritt an seine Stelle. Dazu wird die Einsame von allem möglichen Argwohne gemartert, und plötzlich empfindet sie im Innern eine furchtbare Leere, das dunkle Vorgefühl eines großen Lewes, einer schrecklichen Katastrophe, die mit Elementargewalt hereinbricht. Ist es denn gar zu sehr zu verwundern, wenn endlich eine resolute Frau sich bei Gelegenheit selbst Hilfe verschafft, wie es in Frankreich Frau Clovis Hughes durch Erschießen ihres schänd lichen Verleumders Morin gethan — Frau Clovis Hughes, zu deren in tiefer Nacht erfolgten Freisprechung von Seiten der Ge schworenen das ganze wachende Paris applaudirte! Und welch' ein schallendes Halloh, wenn es endlich einmal gelingt, solch' einen emsig gesuchten Gesellen auszuspüren, ihm die Nebel kappe der Anonymität abzureißen und ihn im Glanze der Tages beleuchtung am Ohr gefaßt herbeizuschleppen. Wie erbärmlich sich da die Nachteule im Lichte der Sonne ausnimmt! Und wie innig sie wieder nach ihren Schlupflöchern verlangen mag! Zumeist zeigt es sich dann auch, daß der anonyme Briefschreiber ein Mensch war, der sein Gewissen, wenn er jemals eins besessen, beizeiten abschaffte, weil er meinte, auf der Schiffahrt des Lebens muß man solch' unnöthigen Ballast über Bord werfen, erkennt man ferner, daß sich dieser Wicht alle vollgültigen Anrechte zu einem Freiquartier im Zuchtbause schon längst erworben. Literarisches. Eine neue musikalische Zeitschrift! Liegt ein Bedürfniß zur Vermehiung der bereits bestellenden Mustkzdtungen vor? Wenn das Neue, was sie bringt, gut ist —jedenfalls. Der seit dem I. October in C. A. Koch's Verlag (Z. Sengbusch) in Leipzig erscheinende „Musikalische Hausfreund", Blätter für ausgewählte Salonmufit, hat sich die Auf gabe gestellt, begabten Komponisten den Weg in die Oeffentlichkeit zu ebnen und den Abonnenten die Gelegenheit zur Anschaffung einer billigen musikalischen Hausbibliothek zu bieten. Die erste Nummer bringt auf 8 Quartseiten eine Clavier-Jntroduction von B. Grundmann, eine Gavotte von B. Sänger, beide leicht und gefällig, wie für die Fingerfertigkeit der bolden Leserinnen gemacht, und Geibel's tiefempfundenes Lied „Wohl springt aus dem Kiesel", von Otto Fuchs im Geiste des großen Lyrikers musikalisch illustrirt. Da im Feuilleton auch unsere beliebtesten Schrift steller zu Worte kommen, läßt der Inhalt des Blattes an Abwechselung und Gediegenheit nicht« zu wünschen übrig und verbürgt das Wachsen und Gedeihen des neuen Unternehmens, das pro Quartal, bei vierzehn tägigem Erscheinen, nur 1 M. kostet. Die gelesenste Gartenzeitschrist — Auflage 26 000! — ist der praktische Nathgeber im Obst- und Gartenbau — erscheint jeden Sonntag reich illustrirt. Abonnement vierteljäbrl. l Mark. Probenuwmern gratis und franco durch die Königl. Hofduchdruckerei 'krovitrsck L 8oku in Frankfurt a. d. Oder. Aus dem Inhalt der neuesten Nummer: Der Kaiser Alexander- Apfel (illustrirt). — Das Anlegen von Gärten (illustrirt). — Von der Quecke (illustrirt). — Aufbewahrung von Obst. — Die Mängel und Krankheiten der Obst- und Beerenweine — Die Schlingpflanzen, ihre Eultur und Verwendung in Gälten mit deutschem Klima (illustrirt) — Weshalb müssen wir Wechselbau im Gemüsegalten einführen? — Um schau im Garten (illustrirt). — Aleinere Mtttheilungen (illustrirt). — Neue Bücher. — Briefkasten. — Nachlese. Schwarzseid. Mantelstoffe, Pelzbezüge rc. v. 3.6A bis 31.60 (ca. 60 versch. geures) — Damaste, ^oscovite, ksr!6, Veloutins, Ncüwtins etc.—vers.meter weise zollfrei ins Haus das Seidenfabrik-Dspüt <A. Lleirire- Irvrx (K. u. K. Hoflicf.) LNrlvN. Muster umgehend. Briefe kosten 20 Pf. Porto. Reinschmeckende und gut bekömmliche Biere sind die jenigen der Actien - Bierbrauerei Meitzner Felsenkeller, wovon die Hauptniederlage für Großenyain bet Kaufmann ^uliu8 vietre sich befindet und woselbst diese Biere in Originalfüllung zu den bekannten Preisen abgegeben werden. annoncirt am zweckmäßigsten, bequemsten -«VT-UTAT und billigsten, wenn man Anzeigen zur Vermittelung übergiebt an die erste und älteste Annoncen »Expedition von Hassenstein L Vogler in Dresden, Wilsdrufferstratze 24. Für Großen hain und Umgegend am hiesigen Platze vertreten durch LLvri». Xalsspliokss Post« unck lolvgrapksnLmt. koststrasse (Linxavg von der KIosterZasse). I. ^nnabwe von Dele^ranimen ununterbi oeben, zedock Machts und an 8oun- uncl keiertaZen 9 —12 II. und I — 5 II. im Ammer Im Hoke liolcs. II. ^nnabme und Ausgabe von kost - Sendungen und Leitungen: au ^Voebentageo 8—> II. und 2 — 8 II.; au Sonu- und keiertagen 8 —9 ll. und 5 — 7 L.; Einschreibbriefe verden auch ausserhalb Oer gewöhnlichen Dienst- stunden gegen besondere Oebüdr angenommen, jedoch von 7 —8 II. krük unä von 9 — 10'/, L. Abends nur im Timmer mit dem Eingänge vom Lote. links erste '1'bür. kosthriekkLsten: blarkt (nm Hause 271); innere Lerllner 8trasse (Lctchaus an der kromenade); innere Dresdner Strasse (am Dieustgebäude der kOnigl. .ämtshauptmannsedakt); innere Mundorter Strasse (beim Liudenplatre); kadeburger klat^ (am rotben Lause); äussere Dresdner Strasse (k. ^seniUe's Oarten- haus, vor der Drucke); äussere Meissner Strasse (am Lause Ko. 491). Die Kriete verden abgekolt 9'/, und 11'/« Lür Vor mittags, 1'/,, 4'/«, 6'/« und 8'/, Lkr blachmittags, ferner an den Heiden kahnhofsgebäudev -an der kerrouseite). kostkreimariceu (amtl. Verkaufsstellen) in den Handlungen von Kirst L t'o., Lauxtmarkt; ^.d. kiebhoru, innere Meissner; Kobert kollwar, äussere Naundorfer Strasse: Kobert Schemmel, Dresdner Strasse, neben der königlichen ^mtsbauptmaunscbaft; ferner in Slcässeben bei k. V'otscbke. in Strancd beim Lastvirtb Orak ksbn-VvIvgfspkea-öuroLUX kir das reisende kubllcum geöffnet von 7 L. frllb bis 9 L. Abends.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)