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l, i El vert! L. Ir« en Sohn 8 s kühle H Denen,»« luste so ab«, unsen agen. nk dem itze für s«i endeten tus hrein für h Gebern K und ch Entschlaf« !en Ruhe!» iber gilt dn uen für V o den In« Tragen > en, den le» ndes zu ei» . Doch» ten, nden anii chcdenlho» noch hois^ l gethan, « >cht zu sqg sichten a zu wo« h bleiben. i 1887. nde Familie ier. Theilnahme^ Kindes s» sten Dank I Schnei»^ Ara«. ! ig6^ ied nach sW e, Bater tLippms»» Dies zem durch an lterlafleat»! chsua 1881 nnlag Nach*! statt. iBerzerMBttet und TkgMM. Amtsblatt für bk königlichen und städtischen Behörden z« Freiberg nnd Brand. Berlmttoartticher Redaftear: Jaki »4 Brann in H121. Erschein! jeden WochenwgNachiuM. -„VU-r für xn andern Taa. Preis vierteljährlich » Mart 2ü Pf., zweimonatlich 1 M. SV Pf. und eir-.w-iüLch 7b Pf 40. Jahrgang. ——— Sonnabend, den 28. Mai. Inserate »erden bis Bormittag l t Uhr angenom men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeil« »der deren Raum IS Pf. 1887. Nachbestellungen den Monat Juni »en z«m Preise vor» 75 Pfennig von alle« serlichen Postanstatten sowie von de« be ute« Ausgabestellen und der unterzeichneter» »editson angenommen. Expedition des Freiberger Anzeiger. Die Branntweinsteuer Vorlage. I Der deutsche Reichstag, der schon seit einigen Tagen be- Rnllich an Beschlußunfähigkeit litt, hat am Mittwoch seine Mingstserien an getreten, die am 7. Juni bereits wieder zu »nde gehen. Die von dem Reichstage zur Vorberathung In Branntweinsteuer-Vorlage eingesetzte Kommission schloß In demselben Tage ihre Arbeiten ab, nachdem sie die zweite lesung des Entwurfs bis auf die Frage der Nachsteuer »KW hatte. Die Angelegenheit der Nachversteuerung In bei dem Inkrafttreten des Gesetzes vorhandenen Vor- Mthe schob die Kommission absichtlich noch bei Seite, damit Vs zur Entscheidung des Plenums, die kurz nach den Mngstfenen zu erwarten ist, kein großer Zwischenraum für Lpekulationen zum Nachtheil der Rcichskasse bleibe. Nach Im Ausgang der Kommissionsberathungen läßt sich an- Minen, daß die Annahme der Vorlage mit geringen Ab- Mderunaen gesichert ist und daß man die höhere Brannt- Mm-Befteuerung bereits so gut wie eine vollzogene That- Ich ansehen darf. Daran läßt sich um so weniger zweifeln, »s sich in der Kommission ein großer Theil des Zentrums «n Konservativen und Nationalliberalen behufs einer aus- «ichmden Geldbeschaffungaus der Branntweinsteuer ange- rhlossen hat. Fast alle Kommissionsmitglieder waren von «r Ueberzeugung durchdrungen, daß der Reichstag hierbei Gelegenheit habe, das Reich finanziell zu festigen und das Werk zu ergänzen, das er mit der Verstärkung der Wehr- vafl zum Schutz und zum NtHen des Reiches begonnen. Wie höhere Branntweinbesteuerung wird wie jede Steuer- lrhöhung manchen Kreisen unwillkommen sein und hat sicher luch ihre erheblichen Schattenseiten; die überwiegende Mehr- M der Kommissionsmitgliedcr war aber der Ansicht, daß We immerhin nicht zu unterschätzenden Nachtheile weit Mgewogen werden durch die Beifügung der Defizit-Wirth- Ichast, welche das Reich ernsten Gefahren gegenüber finanziell Merüstet dastehen ließ, durch die Beseittgung der Zolllinie Wischen Nord- und Süddeutschland hinsichtlich des Ver- Ms mit Spiritus, durch die Einschränkung des übermäßigen Plkoholgenusses uud durch die Verminderung der Schad Weit des Branntweins vermittelst der gesicherten Nekti- Mtion. I In finanzieller Beziehung erreicht die Gesetzvorlage Mn fiskalischen Zweck dadurch, daß, unter Beibehaltung Pn bisherigen Maischraum- bez. Materialsteuer und Ersatz derselben für die gewerblichen Brennereien durch eine Ab gabe von 20 Pf. pro Liter, noch außerdem eine Verbrauchs abgabe von 50 bez. 70 Pf. pro Liter eingeführt wird, deiche insgesammt 114550000 M. einbringen dürste. Die llmwandlung der bisherigen Maischraum-Steuer, die 47 Millionen emtrug, in eine dem bairischen System ähnelnde Maischraum-Staffelsteuer wird den Ertrag so weit vermin dern, daß man in Anrechnung des zu erwartenden Vcr- drauchsrückgangs und der Mehrkosten der Verwaltung nur üus höchstens 29 Millionen rechnen kann. Fügt man diese dem Erträgniß der Verbrauchsabgabe hinzu, so erhält man die Summe von etwa 143 Millionen Mark, was für das Reich eine sehr willkommene Mehreinnahme von 96 Millio- "fn Mark bedeutet. Auf die Sicherung dieses finanziellen Ertrages sind sehr umfangreiche Schutzbestimmungen und Zeitweise recht strenge Strafandrohungen gerichtet, von Anen einzelne wohl etwas zu weit gehen. Noch größere Bedenken sind gegen die ökonomische Seite der Vor lage vorhanden, bei deren Abfassung sichtlich die Absicht des Schutzes der landwirthschastlichen Betriebe gewaltet M. Indem der Gesetzentwurf einen geringeren und einen höheren Steuersatz einführt, können die bestehenden land- ^thschaftlichen Brennereien den größeren Theil ihrer Pro- Miou zu dem billigeren Satz Herstellen und die Konkurrenz hahezu erdrücken. Die in dem Entwurf vorbehaltene drei- Mige Revision des Gesammtbetrages der Zuwendung an ne Brenner und der Vertheilung derselben bietet keine be ordere Bürgschaft für Abhilfe, auch wird der Jnteressen- lampf dadurch nur zu einer dauernden Einrichtung. Von nationalliberaler Seite wird bei der Plenarberathung wr Interesse der Steuerzahler der nochmalige Versuch gemacht werden, die weitgehende Begünstigung der ländlichen Brenner auf Kosten der Reichskasse wesentlich herabzumindern. Ein Erfolg dieser Bemühung wäre aber nur dann zu erwarten, wenn dieselbe von Seiten des Zentrums und der Deutsch freisinnigen unterstützt würde, welche letzteren bei der Un möglichkeit, die Vorlage ganz zum Fall zu bringen, lieber zur Verbesserung des Gesetzentwurfs beitragen sollten. Sehr bemerkenswerth ist der politische Nutzen der Vorlage, welche es durch Einführung der Maischraum- Staffelsteuer und durch die Branntwein-Matenalsteuer den drei süddeutschen Steuergebieten ermöglicht, sich der nord deutschen Branntweinsteuer-Gemeinschaft anzuschließen. Die Vortheile, welche Süddeutschland von dem etwaigen Beitritt hätte, sind so groß, daß dazu die Erfüllung aller agrarischen Ansprüche, die von süddeutscher Seite zunächst als Vor bedingung hingestellt wurde, kaum nöthig sein wird. Als eine wahre Errungenschaft für die Volkswohlfahrt muß der beantragte, in gesundheitlicher Beziehung hochwichtige Rektifikationszwang angesehen werden, denn auf diese Weise wird das bei der neuen Besteuerung doch nur wenig ver- theuerte „Schnäpschen des armen Mannes" wenigstens aus verbürgt reinem Branntwein bestehen. Wmn in Zukunft weniger, aber besserer Branntwein getrunken werdm wird, ist das für die arbeitende Bevölkerung sicher sehr werthvoll. Die von anderen Staaten mit hohen Branntweinsteuern gemachten Erfahrungen lassen ermatten, daß der Rückgang des Verbrauchs nicht mehr betragen werde, als die Reichs regierung angenommen hat, nämlich 15 Prozent. Für die Händler ist es ein großer Bottheil, daß sie die Steuer erst zu zahlen haben, wenn sie den Branntwein in den freien Verbrauch bringen und daß auch dann die Steuer noch gestundet werden kann. Für den Zwischen handel ist die Stundungsfrist allerdings etwas zu kurz bemessen, denn wenn der Destillateur den Branntwein verkauft, muß er bei den jetzigen Kreditverhältnissen noch 6 bis 12 Monate warten, bis er sein Geld erhält. Außer der Gewährung einer längeren Steuerkreditfrist wäre auch eine Vereinfachung der Kontrole wünschenswerth und recht gut möglich. Wenn der Produzent jede Brannt weinabgabe der Steuerbehörde anzeigen und der Händler den Empfang in ein Lagerbuch eintragen muß, so ist eine doppelte Kontrole bei dem einfachsten Verehr möglich, ganz abgesehen davon, daß die hohen Strafen genügende Gewähr gegen Steuerhinterziehungen bieten. Der zu gewerblichen und wissenschaftlichen Zwecken zu verwendende Branntwein ist vollständig freigegeben. Nach alledem erscheint der Ge setzentwurf nicht als ein vollkommen fehlerfreies, muster- giltigcs vollendetes Werk, aber doch als das Beste, was bisher auf diesem Gebiete geleistet wurde. Ein Theil der angedeuteten Mängel wird sich bei der Plenarberathung beseitigen lassen; aber selbst, wenn bei der jetzigen starken agrarischen Strömung zunächst noch Manches unverändert bliebe, was man von liberaler Seite abgeändert wünscht, wäre das Unglück nicht groß, weil die Vortheile der Vor lage die Nachtheile weit überwiegen. Tagesschau. Freiberg, den 27. Mai Der deutsche Kaiser wohnte gestern Vormittag der Parade auf dem Tempelhofer Felde bei, nahm im Laufe des Nachmittags einige Vorträge entgegen und arbeitete dann allein. Um 5 Uhr fand aus Anlaß der Parade im Weißen Saal und in den angrenzenden Gemächern des Berliner königl. Schlosses ein Diner von 400 Gedecken statt. Am Abend besuchte der Hof mit seinen Gästen die Vorstellung im Opernhause und nahm dort während der Zwischenpausen auch den Thee ein. Heute Vormittag begab sich der Kaiser nach Potsdam, um auch über die dortige Garnison die große Frühjahrsparade ab zunehmen. — Ueber das Befinden des deutschen Kron prinzen bringt der „Reichsanzeiger" folgende offizielle Mit- theilung: „Se. kaiserliche Hoh. der Kronprinz erkrankte im Januar an einer Halsentzündung, welche in äußeren Er scheinungen, in einem geringen Husten und in einer intensiven Heiserkeit bestand und sich durch die bisher in ähnlichen Fällen bei dem Kronprinzen erfolgreich angewendeten Mittel nicht be seitigen ließ. Auch eine mehrwöchige Kur in Ems, welche übrigens auf das Allgemeinbefinden des Kronprinzen von bester Wirkung war, vermochte das örtliche Leiden des Kron prinzen nicht zu heben, sodaß die im Laufe der Erkrankung neben dem Leibarzt zugezogenen ärztlichen Autoritäten sich damit einverstanden erklärten, daß der englische Spezialist Morell Mackenzie mit seinem Urtheil gehört werde. Derselbe, vor einigen Tagen eingetroffen, fand nach wiederholter Unter- üchung des Kronprinzen den Zustand nicht so besorgniß erregend, daß er nicht hoffte, denselben durch zweckentsprechende Behandlung in nicht zu langer Zeit beseitigen zu können." Wie verlautet, wird der deutsche Kronprinz die Vertretung des Kaisers bei dem im Juni stattfindenden Jubiläum der Königin Viktoria übernehmen. Die königliche Yacht „Viktoria und Albert" erhielt Befehl, sich zur Ueberführung deS Kron prinzen und der Kronprinzessin nach England bereit zu halten. Den übrigen fürstlichen Gästen wird die Yacht „Osborne" kür die Reise nach London zur Verfügung gestellt werden. Die Theilnahme deS Kronprinzen an den Festen in England dürfte von dem Gesundheitszustand desselben abhängen; zunächst ist demselben die äußerste Schonung ärztlich empfohlen. — Am Mittwoch Abend traf der Prinz-Regent von Braun- chweig, Prinz Albrecht von Preußen, mit seinen beiden ältesten Söhnen in Berlin ein. Die ebenfalls in Berlin an gelangte Großherzogin Wittwe Matte von Mecklenburg-Schwerin ist nach kurzem Aufenthalte nach Wim weitergereist, wo in der Nähe Herzog Paul von Mecklenburg - Schwerin bedenklich am TyphuS erkrankte. — Gestern überwirS der deutsche BundeSrath dm Gesetzentwurf wegm Einführung der Gewerbeordnung in Elsaß - Lothringen dm zuständig« Aus schüssen und stimmte dem Ausschußberichte, betreffend dm Entwurf eines Vertrage» zur Unterdrückung de» Brannt weinverkaufs an Nordseefischer auf hoher See, zu. Die ersterwähnte Vorlage umfaßt siebe» Paragraphen und bestimmt, daß die Gewerbeordnung am 1. Januar 1888 in Elsaß-Lothringm in Kraft tritt. Die Landesgesetze bleiben jedoch maßgebend für Herstellung, Umsatz und Verbreitung von Schriften, Drucksache» und bildlicher Darstellungen, sowie betreff- der Theaterpolizei, Schließung von Wirthschaften und Befugniß zur Abhaltung öffentlicher Versteigerungen. Die höhere Verwaltungsbehörde kann gestatten, daß die vor dem Inkrafttreten in dm Fabriken bereits beschäftigten jugendlichen Arbeiter daselbst bis Neujahr 1890 in bisheriger Weise weiter beschäftigt werden. Die Bezeichnung der nach den LandeS- gcsetzm zuständigen Behörden und die nähere Bestimmung über die der Genehmigung bedürfenden gewerblich« Anlagen erfolgt durch kaiserliche Verordnung. — Dem preußischen Kultusministerium liegt jetzt die von der römischen Kurie vollzogene Ernennung des Bischofs Kopp von Fulda zum Fürstbischof von BreSlau vor. — Wie aus Stuttgart gemeldet wird, genehmigte die württembergischeAbge- ordnetenkammer mit 64 gegen 24 Stimmen die Re gierungsvorlage, welche die landwirthschastlichen Steuern um 1 Million erleichtert, die Gewerbe- und Gebäudesteuer dagegen entsprechend erhöht. Bei der vorgestrigen Verhandlung des österreichische« Abgeordnetenhauses über den Voranschlag für das Justiz- Departement sprach sich der Justizminister vr. von Prazal sehr kurz und zurückhaltend aus. Um so ausführlicher schil derte als Vertreter der Opposition der Abg. vr. JaqueS das österreichische Rechtslebm in den letzten acht Jahr«. Er ge dachte de» Stillstandes auf dem Gebiete der Kodifikation, und er brachte denselben mit der allgemeinen Lage in Zu sammenhang. Jede große Kodifikation setzt, wie er andeutete, ein kräftiges gelammtstaatliches Bewußtsein voraus, die heutigen politischen Wege aber gehen nach der Zersplitterung. Der Abgeordnete der inneren Stadt Wien bezeichnete als die ein zigen positiven Leistungen der Justizgesetzgebung die Aus nahmsgesetze und Fideikommisse. — In den vorgestrigen Schluß sitzungen des ungarischen Parlaments hoben die Präsidenten beider Häuser unter de» zu Stande gekommmen Gesetzen, besonders jene über Reorganisirung des Magnatenhauses und den Landsturm, sowie die Stärkung der Wehrfähigkeit hervor, wobei sie die seltme Emmüthigkeit betonten, mit welcher diese Gesetze angenommen wurden. Endlich wiesen dieselben auf die Lösung der Ausgleichsfragen hin, wodurch die Großmacht stellung der Monarchie, welche die Grundbedingung des staats rechtlichen Verbandes beider Reichshälften bilde, gestärkt und wodurch für Handel und Gewerbe eine wohlthätige Periode der Beständigkeit wieder herbeigeführt worden sei. Gestern wurde der ungarische Reichsrath von dem Kaiser Franz Joseph mit einer Thronrede geschloffen. In derselben wurde die Opferwilligkeit, mit welcher ungeachtet einer ungünstigeren Gestaltung der Finanzlage für die Sicherheit des Thrones und der Monarchie vorgesorgt worden, freudig anerkannt und