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Bei der gestrigen ersten Lesung der Branntwein- fteuer-Vorlage im deutschen Reichstage führte der Finanzminister von Scholz aus, daß die Verbündeten Re gierungen von der Vortrefflichkeit des Monopols zwar nach wie vor überzeugt seien, sich aber zum Entgegenkommen entschlossen hätten, theils um das Bessere nicht den Feind deS Guten sein zu lassen, theils mit Rücksicht auf die vielfach vorhandene Abneigung gegen daS Monopol, schließlich auch, um zu einem Abschluß zu kommen. Die jetzige Vorlage sei das Ergebniß einer völlig erneuten Prüfling der Verbindung einer Verbrauchsabgabe mit vermehrtem "MaischraUm und Matcrialstcuer, sowie einer UebergangSsteuerabgabe. Durch die in dem Gesetz angcdeutete Möglichkeit, dasselbe auch auf die süddeutschen Staaten auszudehncn, habe man allen Wünschen ohne Schädigung der einzelnen Zweige am besten dienen zu können geglaubt. Bei der bezüglichen Verbrauchsabgabe bleibe man noch weit hinter dem zurück, waS in anderen Staaten der Verbrauch zu leisten vermöge, ohne daß der Verbrauch erheblichen Schaden erleide. Es sei eine allmähliche lieber« gangssteuer vorgeschlagen worden, um an die hohe Steuer zu gewöhnen; der Entwurf aber wolle diese Steuer möglichst nahe am Verbrauchsort erheben; er verschone alle Stadien bis zum Schankwirth mit lästigen Kontrolmaßregeln und Verkehrsstörungen. Daß dieser Modus, fuhr der Finanz- miuister fort, keinen Uebergang zur Fabrikatsteuer gestatte, sei in den Augen der Verbündeten Regierungen gerade ein Vor theil, weil diese Steuer höchst unvortheilhast erscheine, da sie da einsetze, wo die Gewinne am kleinsten seien, während die Gewinne des Einzelhandels kolossale seien. Die Sleuerkon- trole sei in sehr mäßigen Grenzen gehalten, doch sei zu hoffen, daß der Schmuggel keine große Ausdehnung annehmen werde. Die Verbrauchsabgabe werde den Konsum erheblicher ver mindern als beim Monopol. Eine verheerende Wirkung des Rückgangs auf die Brennereien sei durch die Vergütungs bestimmungen des Entwurfs ausgeschlossen, zudem bleibe zu gewerblichen und hauswirthschaftlichen Zwecken der Brannt wein steuerfrei. Leider habe man die gesundheitlichen Zwecke, wie beim Monopol, nicht berücksichtigen können. Die Preßhesefabrikanten seien durch den Entwurf nicht schlechtergestellt. Der Minister bat schließlich eindringlich, das Entgegenkommen der Regierung zu würdigen und das damit bezweckte praktische Ergebniß zu ermöglichen. Hierauf meinte Abg Richter, wenn daS Gesetz zur Annahme gelange, müsse man eine Quote für Säufer zurücklegen. Der Entwurf ver- rathe das Strebe» nach einer großartigen Plusmacherei, denn die Verbrauchscinnahme solle mehr betragen, als die bisherigen Steuern von Bier, Salz, Kaffee, Zucker und Petroleum zu sammen. Andere Staaten hätten allerdings ebenso hohe Steuern, aber in Folge von Krieg und Unglücksfällen, während hier dasselbe ohne Nöthigung geschehe. Der Voranschlag der Regie rung sei viel zu niedrig, die wirklichen Erträge würden weit größer sein. Von einer Unterstützung der Gemeinden könne nicht die Rede sein, sonst könne man ja denselben einfach die Erhebung der Konsumsteuer überlassen. Weder das Bedürfniß der jEinzclstaaten, noch der Reichskasse rechtfertige so hohe Steuern, auch der Nothlage der Landwirthschast werde man durch dieselben nicht wirksam entgegcntrctcn können. Die Ver- lheuerung des Branntweins sei um so unbegreiflicher, als der Reichskanzler selber den Branntwein als ein Lebensmittel für die ländlichen Arbeiter bezeichnet habe. Das in dem proviso rischen Entwurf vorgesehene Uebergangsstadium müsse die In dustrie schwerer als alles Andere schädigen. Der Prmzipual- und der Eventual-Entwurs gäben sich an Schlechtigkeit nichts nach; bezeichnend sei, daß die Strafbestimmungen für später Vorbehalten würden. Man habe sich auch nicht gescheut, die Die JnbilSums-Ausftekung der hl. Akademie der Künste in Berlin Am Sonntag ist durch unsern Kaiser in dem neuher gerichteten Landes-Ausstellungspalast zu Berlin die Jubi läums-Ausstellung der kgl. Akademie der Künste feierlich eröffnet worden. Durch den Ankauf und Umbau des in Stein und Eisen dauerhaft errichteten Hygiene-Ausstellungs- Palastes ist das Ausstellungswesen in der deutschen Reichs hauptstadt mächtig gefördert und der lebenden und schaffenden Kunst eine würdige Stätte bereitet worden, wo sie ihre Schätze vor einer mitgenießenden zahlreichen Bevölkerung entfalten kann. Die Eröffnungsfeier zeigte die moderne Kunst anerkannt als einen wichtigen Faktoren des öffent wurde, ihre Werke unter einander zu vergleichen und den Zeitgenossen bekannt zu machen, geschah der erste Schritt auf dem Wege, welcher Em. Majestät erlauchte Vorfahren dazu führte, die ehedem nur die Einzelnen erfreuenden Werke der Kunst zu einem Besitze des Volkes zu machen und da durch den idealen Schätzen Wirkung in's Große zu geben. Dieser, einem gesunden Verlangen der Natton entsprechende Grundgedanke hat der Stiftung, deren wir heut in Dank barkeit gedenken, die Kraft verliehen, die unmittelbar fol genden verhängnißreichen Zeiten nicht nur zu überdauern, sondern mit erneutem Aufschwung aus ihnen hervorzugehen Ein Völkergewitter ohne Gleichen, dessen Zeuge Ew. Majestä vor mehr als 80 Jahren gewesen sind, hat das alte Europa von Grund aus verändert. Auch das stille Schaffen der Kulturmächte und besonders dieKunst ist tief davon erschüttert mm und betrat der Preis für dk gespaltene Zeile D LHFMUH oder deren Raum lö Pf. M.vw worden. Hatte sich bis in's vorausgehende Jahrhundert )ie künstlerische Ueberlieferung stetig vollzogen, so daß eine Generation der andern das Palladium des mit der Natur versöhnten Ideals anvertrauen konnte, so erhob sich nun mehr Zwietracht unter seinen Priestern. Es bleibt ewig denkwürdig, daß gerade Männer aus dem Norden es ge wesen sind, welche in Wort und Schrift, in Baukunst, Zlastik, Malerei die Botschaft von Hellas verkünden. Was Linckelmann, ein Sohn der Mark, den Künstlern zuge rufen, ward in dem Dänen Thorwaldsen, in dem Schles wiger Carstens und in dem anderen edlen Sproß der Mark, in Schinkel zur That: die Kunst der Griechen tand als Muster vor dem Geiste der Schaffenden. Line andere Schaar, aus deren Mitte Cornelius hervorragt, ust die deutsche Vorzeit zauberkräftig zurück und strebt in den vielgestaltigen Wandlungen der Romantik neuen Zielen zu. Dazwischen aber treten Künstler auf — an ihrer Spitze »er Berliner Altmeister Schadow — welche theils rn geistiger Nachfolge Schlüter's theils in hingebender Beobachtung der Virklichkeit den Anregungen unseres heimischen Bodens olgen und Nachkommen erziehen, in denen wir mehr und nchr von unseren eigenen Zügen wiederfinden. Wenn auch in immer anderen Formen, erfüllen diese Gegensätze die Geschichte der modernen deutschen Kunst. Den Widerstreit aber schlichtet damals wie heute in freier Wahl der Fürst. Wohl wissend, was ein Jeder von ihnen galt, haben Ew. Majestät erlauchte Vorfahren und Ew. Majestät Allerhöchst — wie andere hochsinnige Häupter unseres Volkes — den Genius, wie er sich gab, gewähren lassen, ihm die Aufgaben gestellt, an denen er sich prüfen und erproben, dem Pater land zu Ehr' und Zierde schaffen konnte. So envuchs mannigfaltig, wie es deutsche Art ist, auch unsere Kunst. Von Jahrzehnt zu Jahrzehnt in ihren Gebieten sich er weiternd, gewährt sie die Fülle der Erscheinungen, die wir in all ihrer Verschiedenartigkeit würdigen und genießen, gern hoffend, daß die mancherlei Gaben zuletzt in Einem Geiste der Wahrheit, der Gesittung und der Vaterlandsliebe zusammcnwachsen werden — nach dem Vorbild der Geschicke unsrer deutschen Stämme,oie unter lichen Lebens, dem die Spitzen des Staates bereit sind, in einer im ganzen Vaterlande bemerkbaren Weise fördernd zur Seite zu treten. Die Stelle, wo in der Hauptstadt des deutschen Reiches der Kunst und dem Wetteifer friedlicher Kräfte weite Hallen errichtet sind, ist nun durch den deutschen Heldenkaiser geweiht worden, der auch bei diesem Frievenswerke an die bedeutenden Ueberlieferungen seines ruhmvollen Ahnen, Friedrichs des Großen, anknüpfte, welcher »ach einem kampfbewegten Leben vor hundert Jahren noch kurz vor seinem Tode die Berliner Akademie zu einer wahren Pflanzschule der vaterländischen Kunst machte. Zu der Eröffnungsfeier hatte sich am Sonntag eine geladene glänzende Festversammlung zusammen gesunden, in welcher um 12Vi Uhr das« deutsche Kronprinzcn- paar, die Prinzessinnen Viktoria, Louise und Margarethe von Preußen, der Erbprinz und die Erbprinze ssin von Meiningen und die Prin zessin von Hohenzollern erschienen. Eine halbe Stunde später verkündeten die jubelnden Hochrufe einer zahllosen Menschenmenge das Herannahen des Kaisers; Kavallerie-Fanfaren ertönten, auf den Mastspitzen wurden Flaggen gehißt und vor dem Altan am Fuße der Kuppel des Palastes erklang ein Militärmarsch. Vom rechten Seitensaale her begrüßte den greisen Monarchen ein von der königlichen Hochschule für Musik vorgetragener, von Professor vr. Joachim komponirter und geleiteter melodischer Festgruß. Nachdem der Kaiser, welcher die Großherzogin von Baden führte, Platz genommen, hielt der deutsche Kronprinz als Ehrenpräsident der Jubiläums-Aus stellung eine Ansprache, in welcher er zunächst dem greisen Monarchen als dem Protektor der Ausstellung den ehrfurchtsvollen Dank der deutschen Künstlerschaft darbrachte und dann fortfuhr: „Unser Jahrhundert hat trotz der gewaltigen Umgestaltungsarbeit, mit welcher cs auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens ringt, die Tugend der Pietät bewahrt: Denkmäler erheben sich überall, wo ein großer Mensch gewirkt hat, und die Erinnerung an edle Thaten der Vergangenheit wird dankbar gepflegt. Auch die Ausstellung der Akademie der Künste, welche Ew. Majestät heute zu eröffnen die Gnade haben wollen, beruft sich auf eine folgenreiche Aeußc- rung königlicher Huld aus vergangener Zeit. Es ist die vor 100 Jahren vollzogene Stiftung der Berliner Aus stellungen durch König Friedrich den Großen, glorreichen Andenkens, welche wir feiern, und wir schicken uns dazu an mit dem Gefühle, daß die Saat, die er gesät, vielfältig Frucht getragen. Doch wenn der große König der heimi schcn Kunst, weil sie ihn nicht vollauf befriedigte, den An trieb gab, sich selbst und der Nation von Zeit zu Zeit öffentlich Rechenschaft abzulegen von ihrem Thun und Wollen, dürfen Ew. kais. und kgl. Majestät mit Genugthung den Blick auf die Leistungen werfen, welche die Künstlerschaft unserer Tage als Ernte ihres Fleißes darbringt. Indem vor 100 Jahren den Künstlern Preußens die Gelegenheit verschafft Königs entgegen, der mit offenem Auge und Hellem Blick tets erkannt hat, was zum Wohle des Vaterlandes frommte. Alles, was wir Großes und Gutes heute in unserm Lande »ewundcrn, ist auf dem Fundament aufgebaut, das er gelegt ;at; überall, wo er seine Hand anlegte, entstand ein Werk, )as den Dank der Nachwelt verdient. Ich bin hocherfreut, laß diese Jubiläums-Ausstellung dazu Gelegenheit bietet, )en großen König auch auf diesem Gebiete zu erkennen und den Dank und die Schätzung auszusprechen, die er verdient vor aller Welt.' Nachdem oie Festversammlung in ein von )em Präsidenten der Akademie Karl Becker ausgebrachtes Hoch auf den Kaiser drei Mal jubelnd eingestimmt hatte, unternahm der letztere mit dem gesammten Hof und den ürstlichen Gästen einen Nundgang durch die Ausstellungs räume. md Tageblatt Amtsblatt fiir die königlichen nnd städtischen Behörden zn Freiberg nnd Brand Verantwortlicher Redakteur: In Vertretung Ernst Mauckisch in Freiberg. Ew. Majestät väterlicher Leitung aus hadern den Brüdern ein einig Haus, eine starke Familie geworden sind, in der ein Jeglicher eine Stelle ausfüllt. Die Jubiläums-Ausstellung unserer Akademie bietet das reichste Bild künstlerischen Schaffens dar, welches je in Berlin geschaut worden. Nicht unsere heimischen Künstler allein und ihre deutschen Genoffen haben ihr Bestes dargebracht; althergebrachter Sitte gemäß ist auch das Ausland gastlich eingeladen worden, und mit freudiger Bereitwilligkeit sind die Künstler aus den Nachbar staaten und aus weiter Ferne dem Rufe gefolgt. Ihnen Allen rufen wir ein aufrichtiges Willkommen zu. Gleich zeitig aber sei ihnen die Mahnung an's Herz gelegt, darüber zu wachen, daß unsere Kunst ihrer höchsten Be stimmung nicht untreu werde, der Menschheit, Hoch und Niedrig, Arm und Reich, ein Quell jener Erhebung und Beseligung zu werden, welche zur Gottheit emporweist. Dann auch vermag sie erst den anderen Beruf zu erfüllen, der ihr gesetzt ist, trotz aller Mannigfaltigkeit ihrer Äuße rungen die Völker und die Menschen zu einigen im Dienst des Idealen! Zu den Erzeugnissen freischaffender Kunst, welche unsere Ausstellung varsührt, gesellt sich ein Bauwerk seltener Art. Hervorgerufen durch die erfolgreiche Kultur- that des neu geeinten deutschen Reiches aus klassischem Boden giebt dasselbe in archäologischer Treue ein Abbild jenes Zeustempels wieder, vor welchem dereinst die Spiele der Hellenen zu Olympia gefeiert wurden — eine rühmliche Leistung künstlerischer Begeisterung und Thatkraft. Von seiner Zinne schaut der Siegverleihcr herab auf den fried lichen Wettkampf moderner Völker um den Lorbeer. Mit Ew. k. und k. Majestät aber mögen die heimischen Künstler im Rückblick auf oie Vorfahren das glückliche Bewußtsein thcilen: „Wohl Dem, der seiner Ahnen gern gedenkt!" Hierauf ergriff der preußische Kultusminister I)r. v. Goßler das Wort zu einer kurzen Ansprache, in welcher er die Zahl der Aussteller und die ausgestellten Werke nannte, die bei dieser festlichen Gelegenheit verliehenen hohen Auszeich nungen verkündete und zuletzt die Ausstellung im Namen des Monarchen für eröffnet erklärte. Nun erhob sich der Kaiser und sprach: „Aff einem anderen Boden, als wir cs gewohnt sind, begehn wir heute die Erinnerung an den großen König, unter dcscn Schutz vor hundert Jahren die erste der akademischen Kunst-Ausstellungen eröffnet worden ist. Auch hier tritt unS das hellleuchtcnde Bild des großen