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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188605292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18860529
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18860529
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-29
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.05.1886
- Autor
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A 123 Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Sette 2 N 123 188«. Es fiel mir ein, was mein Möglichstes die Beiden gesagt. Gelegenheit, mit der Sie war ein neckischer zu welchem auch der In der Ansprache des „und gegenwärtig das eines von Dir und dem und gleichsam wie ein fand im Kremlpalast ein Diner statt, Metropolit JohannikiuS geladen war. Letzteren ist nachträglich die Stelle Glück hat, die thatsächliche Erfüllung gesammten russischen Volke gehegten Fräulein Helmer mir kurz vorher über Im Lause des Abends sand ich hübschen Ada ein Gespräch anzuknüpfen. Er verbeugte sich tief. Einen Augenblick sah ich in das rische, lustige Gesicht mit den treuherzigen, blauen Augen, >ann streckte ich ihm meine Hand entgegen und sagte scherzend: „Ich will Ihre Versicherung auf Treu und Glauben hin nehmen und wenn ich dasielbe verspreche, so wird sich Groß mama nicht täuschen. Uebrigens will ich gleich von meinem Recht als Kousine Gebrauch machen und mich ein wenig orientiren lasten. Da steht zum Beispiel am zweiten Fenster eine reizende junge Dame, deren Namen ich gar zu gern wüßte.' Bei diesen Worten blickte ich fragend zu ihm auf und bemerkte, daß fein Gesicht sich höher färbte. Äermächtniß überkommenen Wunsches zu sehen' dahin berichtigt, daß der Metropolit gesagt haben soll „und gegenwärtig das Glück hat, die thatsächliche Erfüllung eines Deiner und des gesammtm russischen Volkes inbrünstigen Wünsche zu sehen.' Eine in Canea stattgefundenc Versammlung von Volksver tretern der Insel Kreta sprach sich entschieden gegen die Behauptung verschiedener Blätter aus, daß die Kretenser die Vereinigung mit Griechenland nicht wünschten. Man nahm eine Resolution an, in welcher hervorgehoben wird, daß die verschiedenen in den letzten Monaten stattgehabten öffentlichen Kundgebungen, in denen die Vereinigung mit Griechenland verlangt wird, der Ausdruck des freien Willens des kretensi- schen Volkes waren, dessen unabänderlicher Wunsch stets die Vereinigung Kreta's mit Griechenland sein werde. Von den nordamerikanische« Behörden ist gegen den deutschen Anarchisten Johann Most in New-Jork der Prozeß wegen Aufreizung zum Aufruhr eingeleitet worden. — Aus Chikago meldet man, ein dortiges Haus habe einen Kontrakt mit der französischen Regierung abgeschlossen, sieben Millionen Pfund präservirtes Fleisch in Blechbüchsen für das französische Heer zu liefern. Bon der Synode. — Dresden, 27. Mai. Zunächst handelte es sich heute um die Beschlußfassung über die von der Regierung zu erlassende, seinerzeit vom Landtage einstimmig beschlossene Verordnung betreffs der An wendung der ßtz 3 und 21 des sogenannten Parochial- lastengesetzes vom 8. März 1838. Diese Verordnung bezweckt die Grundsätze, welche bei Erhebung von Gemeinde anlagen gesetzlich festgestellt sind, auch auf die Erhebung von Anlagen für Kirchen- und Schulbedürsniste anzuwenden. Aus Antrag des Berfastungsausschustes der Synode, für welchen Bürgermeister vr. Haberkorn-Zittau referirte, ertheilte man dieser Verordnung einstimmig die verfassungsmäßige Zustimmung. — Hierauf gelangte die Petition der Glauchau- Hohnstein-Oberlungwitzer Pastoralkonferenz, den Kirchen- befuch der Schulkinder betreffend, zur Berathung. Der - Se. kgl. Mich seiner Gel Majestäten a beglückwünscht w Hoheit zum Hau — Unter dei »ehmigten Persor Emmnung deS H Bataillon Nr. 12 Adjutanten des s lSmgl. Hoheit; xagniechesS im 2 gleicher Stellung fSrdcrung des Nr. 12 Frecher kompagnieches ir Patent; die Err an 1. Jäger-Bal mäßigen Premie Charakterisirung lieutenant an de Graf Vitzthi Hauptmanns un Nr. 28 Weige Nr. 12; die Bl Srtillerie-Regim mann und Batte die Beförderung Regiment Nr. Lompagnicchef i ohne Patent. — Die bei sur dieses Früh vehrmannsschl mittags, wieder Auch bei dem l 200 Landwehr 28. d. M. a morgende Tag i sehr reges Lebe Einlegung von — Das i direktion I Nachbestellung! selbe nicht meh kunst auf die e nehmen. Zu i nicht in der Lc betreffenden Fo hofften Weife i — Am S weihfestes grammmäßig e Schützen im S in Bari 2 erkrankt und 1 gestorben. — Wie aus Sizilien berichtet wird, ist der Lavastrom deS Aetna bereits in Nicolosi eingedrungen. Von Catania und von Messina sind Munizipal- gardrn und Pompier» mit Karren zur Hilfeleistung abge- sandt worden. Unterstützungen und Wohnungen zur Aufnahme der Flüchtlinge werden vorbereitet. Der von dem französische« Ministerrathe beschlossene und gestern von dem Justizminister Demole der Kammer vorgelegte Gesetzentwurf über die Ausweisung der Prinzen besteht aus zwei Theilen. Im ersten wird der Minister des Innern ermächtigt, den Mitgliedern und Familien, welche früher in Frankreich geherrscht haben, den Aufenthalt in Frankreich zu untersagen; in dem zweiten Artikel find die Strafen festgesetzt, welche im Falle der Uebertretung deS Aus- enthaltsverbotS durch das Zuchtpolizeigericht zu erkennen sind. Die höchste Strafe ist fünfjähriges Gesängniß. Der Justiz minister verlangte für die Vorlage die Dringlichkeitscrllärung und erinnerte daran, daß die Republik die gegen die Prinzen gerichteten Gesetze abgeschafft habe und deshalb erwarten durfte, daß die Prinzen die Staatseinrichtnngen achten würden. Diese Erwartung wurde getäuscht; die Prinzen ergriffen viel mehr jede Gelegenheit, dir Republik zu erschüttern. Die Re gierung erachte deshalb den Zeitpunkt für gekommen, diesem Zustande ein Ende zu bereiten Der Minister wurde während der Verlesung deS Entwurfs vielfach durch mißbilligende Zu rufe der Rechten unterbrochen. Der Deputirte Maills erhielt deshalb den Ordnungsruf. Ter Sozialist Basly schlug vor, dir Güter der früheren französischen Herrscherfamilien der franzö sischen Nation zurückerstatten zu lasten, um damit die AlterS- versorgungskasse auSzustatten. Die Kammer beschloß für die Regierungsvorlage die Dringlichkeit und verwies dm Antrag Basly'S an die Kommission für Berathung der Vorlage über die Prinzmausweisung. Guyot brachte einen Antrag auf Trmnung deS StaateS von der Kirche ein. — Hmte findet in Paris daS Leichmbegängniß des Oberst Herbinger statt, der im Tonkin-Kriege dm Rückzug von Langson anordnete und deshalb vor dem Kriegsgerichte sich zu verantworten hatte. Seit seiner Rückkehr nach Paris war Herbinger krank; dennoch zirkulirte das Gerücht, er hätte sein Ableben gewaltsam beschleunigt, weil er den unbegründeten Vorwurf, welcher nach dem durch dm Rückzug von Langson verursachten Sturze des Ministers Ferry Wider ihn erhoben wurde, er hätte dm Rückzug im Zustande der Trunkenheit angeordnet, nicht ver winden konnte. Rochefort beabsichtigt, das Leichmbegängniß zu einer Kundgebung gegen den Exminister Ferry zu benutzen. Vorgestern Abend ging über Bordeaux eine Windhose nieder, welche beträchtliche Verwüstungen anrichtrte und wobei zahl reiche Personm verletzt wurden. Im englische« auswärtigen Amte fand gestern eine große von Gladstone einbrrusene Versammlung liberaler Deputirter statt. Gladstone bekundete dabei die Absicht, eine wichtige Abänderung der Homerule-Vorlage vorzuschlagen. Wenn in der zweite» Lesung das Parlammt die Vorlage an nehme, würden die Einzelheiten nur in der Kommifsionsbe- rathung vor dem Herbst in Erwägung gezogen werden. Cham berlain und Hartington wohntm der Versammlung nicht bei Die Londoner Blätter veröffentlichen aber ein Schreiben Chamberlains, worin derselbe jeden. Versuche zur Organisation der liberalen Partei, welche eine schwere Krisis durchzumachen habe, dm besten Erfolg wünscht und die Hoffnung ausspricht, es werde durch Mäßigung und gegenseitiges Entgegenkommen noch möglich sein, die liberale Partei wieder zu einigen. Im Unterhaus« wurde gestern die irische Waffenbesitz-Bill mehrere Stunden lang berathm, ohne daß es darüber zu einem Be schluß gekommm wäre. Gladstone erklärte schließlich, falls die zweite Lesung der irischen Verwaltungsbill erfolge, werde die Regierung die weitere Berathung dieser Bill innerhalb des Umfanges einer gewöhnlichen Session vom Hause nicht verlangen. Die russische« Majestäten besuchten Mittwoch Nach mittag in Moskau mehrere Wohlthätigkeitsanstalten. Abends Kobold, so recht noch ein glückliches Kind. Wir wurden bald ganz vertraut mit einander und verabredeten allerhand gemein schaftliche Vergnügungen. Dieser erste Gesellschastsabend verlief zur allgemeinen Zu friedenheit ; in den nächsten Tagen wurden Visiten gefahren und dann regnete es förmlich Einladungen. Der Enkeltochter und muthmaßlichen Erbin der für ungeheuer reich geltenden Gräfin Seeburg wurde von allen Seiten gehuldigt, und ich war sehr bald das Schooßkind der Gesellschaft geworden. BiS jetzt hatte ich Randow noch nicht wiedergesehen, heute indessen machte ich mich darauf gefaßt. Der preußische Ge sandte gab einen Ball und es war zu erwarten, daß Ravdow sich diesem nicht entziehen würde. Ich hatte mich nicht getäuscht. Meine Großmama liebte es nicht, früh zu fahren. So sanden wir auch heute die Gesellschaft fast vollzählig versam melt und meine Blicke fielen sofort aus die von Herren um ringte Gestalt Cclestm's. Im duftigen, weißen Spitzenkleid, ein paar dunkclrothe Kamelien in dem durch einen von Brillanten funkelnden Kamm zufammengehaltenen schwarzen Haar, sah sie so reizend auS wie je. Auch sie bemerkte mich sofort, ihre Augen ruhten mit grenzenlosem Staunen auf mir, sie wmdcte sich, wie um Auf klärung bittend, an einen der sie umringenden Herren, dann trat sie plötzlich auS dem KreiS und kam nur mit ausgestreckter Hand einige Schritte entgegen. „Also Sie, Magdalene, find die so mythenhast aufgetauchte Komtesse Seeburg, von der alle Welt von früh bis Abend redet? Welche Ueberraschungen für mich, Sic hier als Enkel tochter unserer lieben Gräfin wicderzufinden! Was wird Oskar dazu sagen?' Bei den letzten Worten flog ein leiser Zug von Ironie um ihre blaßrothen Lippen. „Sie haben ja nun Ihr ehrgeiziges Ziel erreicht," fuhr ,e leise fort, „und stehen ebenbürtig in unserem Kreise. Sind Sie nun glücklich und zufrieden?" „Gewiß bin ich das, Frau von Randow," entgegnete ich ruhig, ohne den Hohn in ihren Worten zu beachten, „voll kommen glücklich, aber nicht des hochtönenden Namens wegen, den mir das Schicksal in den Weg geworfen — im Gegentheil, ich trüge viel lieber den bescheidenen, aber mir so theuren meines Vaters — sondern weil ich endlich ein Wesen gefunden, das mich wahrhaft liebt und das ich von ganzem Herzen wieder lieben und verehren darf." „Wie sentimental!" spottete sie achselzuckend, „nun, diese Gefühlsseligkeit werden Sie in der großen Welt bald genug verlieren. Da ist Alles hohl; es klingt wohl hell, wen» mm an die Glocke schlägt, aber es ist doch nur leerer Schall." Ein bitterer Zug legte sich um ihren wunderschönen Mund, aber gleich daraus rief sie lebhaft: „Ah, da kommt Oskar!" Herr von Randow kam wirklich direkt auf uns zu. „Soeben höre ich die wunderbare Mär von der verstoßenen Grafentochter, die einem einfachen Lehrer zu Liebe ihre Eltern verließ, und deren Tochter endlich das harte Herz der Groß mutter bezwang. Ich muß mich selbst überzeugen, daß Fräulein Werner, die ich in tiefer Einsamkeit in Heidelberg vermuthete, sich mitten unter uns befindet. Willkommen in Wien," sagte Herr von Randow warm und reichte mir zum ersten Male seit langer Zeit die Hand. Für einen Moment legte ich die meine hinein, unsere Blicke begegneten sich, ich zitterte und wendete mich schnell ab. Celeste stand mit fest zusammengcpreßten Lippen dabei, ihre funkelnden Augen beobachteten fcharf, jetzt schlug sie gereizt den mit Brillanten besetzten Fächer zusammen. „Bitte, Oskar, führe mich in den Tanzsaal, die Musik be ginnt, und ich denke, Du wirst es Dir nicht nehmen lassen, wie immer den ersten Walzer mit mir zu tanzen." „Ich bedauere, liebe Celeste, diesen Wunsch kann ich Dir nicht erfüllen," entgegnete er kühl. „Du weißt, daß Dir der Tanz streng verboten ist; es hieße Deine Gesundheit muth- willig aus's Spiel setzen." „Aber ich will, ich will tanzen," brach sie in leidenschaft licher Heftigkeit aus, während der kostbare Fächer in ihren bebenden Händen zerbrach. „Was thut es denn, wenn ich mir schade? Fragst Du etwas darnach, ob ich gesund oder krank bin? Ich will mein Leben genießen, so lange Jugend und Schönheit mein sind, was dann kommt — bah, auch da» werde ich ertragen können." „Du bist unnatürlich aufgeregt, Celeste,' erwiderte Herr von Randow ruhig; „es war unklug, Dich schon heute an der Gesellschaft theilnehmen zu lasten. Das Beste wäre cs, wir fahren nach Hause. Der Pflicht ist genügt." „Der Pflicht und immer nur der Pflicht! Ich haste diese» Wort. Aus Pflichtgefühl duldest Du mich in Deinem Haufe und bist artig und höflich gegen mich, aus Pflichtgefühl rufst PrtitionsauSschuß (Referent: Konsistorialrath PraseNm n- Baur-Leipzig) beantragte, die Petition zur Bnückstchichma m dem Sinne zu empfehlen, daß die an vielen Orten M dankenswerther Bereitwilligkeit anerkannte Brrpflichtuna der Rcligionslehrer, die Schulkinder, insbesondere der beiden letzten Schuljahre, durch Lehre, Ermahnung und Beispiel zu regel- mäßigem Kirchenbesuche anzuhalten, im Sinne der früher« Verordnungen vom 9. Juni 1835, resp. 13. August 1842 zu allgemeiner Durchführung gelange. Superintendent Weidauer. Glauchau verwendete sich als einer der Mitunterzeichner der Petition für die in derselben ausgesprochenen Wünsche. Sekretär Superintendent Vr. Richter-Freiberg konstatirte, daß el in seinem Kreise mit dem Kirchenbesuche der Schulkinder nicht schlecht bestellt sei und daß er seinen Lehrern das Zeugniß geben könne, zur Förderung des Kirchenbesuches Nichts Unter lasten zu haben. Auf dem Lande seien übrigens viele äußere Dinge ost die Ursache, welche die Kinder vom Besuche zurück hält. Man dürfe nicht vergessen, nicht blos durch die Schule, sondern auch auf das HauS und durch dieses wiederum aus die Kinder zur Hebung des Kirchenbesuches zu wirk«. Pfarrer Immisch-Göda forderte seine Amtsbrüder auf, sich nicht nur an die Verordnungen zu halten. Professor Pötzschke-Plauen i. V. erörterte die Ursachen, welcheeiuer Hebung des Kirchenbesuches in manchen Gemeinden entgeges- stehen. Superintendent vr. Blochmann-Pirna wünschte, daß den Kindern beim Gottesdienste bessere Plätze angewiesen werden. Superintendent vr. Großmann-Grimma Kat für den Ausschußantrag ein. Oberbürgermeister vr. Stübel« Dresden bezeichnete den Antrag als undurchführbar. Super intendent vr. Pank- Leipzig bekannte sich zu denselben An schauungen. Der Staatsminister Or. von Gerber erklärte daß das Ministerium die Angelegenheit der Mitte nächste» Monats zusammenlretenden Konferenz der Bezirksschulinspektor« zur Besprechung übergeben werde. Kammerherr v. Friesen - Rötha bemerkte, daß abnorme Zustände in großen Städte» nicht dahin führen könnten, von allgemeinen Bestimmungen ab- zusehcn. Zuletzt gelangte der Ausfchußantrog unter Berück sichtigung eines Zusatzantrags des Superintendenten Acker mann einstimmig zur Annahme. Den letzten Gegenstand der Tagesordnung bildete die Petition der wendischen Geistlich« zu Bautzen, dahinlautend, die Synode wolle ihren Einfluß geltend machen, daß die wöchentlichen Schlachtviehmärkte in Dresden vom Montag aus einen anderen Tag verlegt werden. Der Petitionsausschuß beantragte „Empfehlung zu thunlichster Berücksichtigung". Im Verlaufe der Debatte wieg Oberbürgermeister vr. Stübel- Dresden auf die Schwierig keiten der gewünschten Verlegung hin. Staatsminister vo» Nostitz-Wallwitz erklärte, daß die Regierung bereits die Frage erwäge, ob wirklich eine Nothwendigkeit vorlicge, die Montagsmärkte zu verlegen. Es handele sich hier um eine alte volkswirthfchaftliche Gewohnheit. Vielleicht ließe sich auch dadurch ein Ausweg finden, daß das Vieh bereits am Son»- abend nach dem Marktorte gebracht werden und hier ohne beträchtliche Mehrkosten den Sonntag über stehen könne. Er gebe wiederholt die Zusicherung, daß die Regierung Alles thu» wird, um allen begründeten Beschwerden zu begegnen. (Bravo!) Der Anttag wurde hierauf einstimmig zum Beschluß erhob«. werdet Euch gut vertragen." „Darf ich hoffen, meine gnädige Kousine, daß diese Vor aussetzung sich erfüllen wird? Ich will dazu beitragen." Aus der Jugendzeit. Roman von 49. Fortsetzung. Nachdruck verboten. ' „Die Zeit ist ein wenig kurz, indessen ich kann ja beginnen," entgegnete sie freundlich. „Da ist also die alte Prinzessin A, ' eine liebenswürdige Dame, daS Haupt der Gesellschaft, mit ihrer reizenden Nichte, Fräulein Ada von Stein, an die Sie sich sicher bald anschließen werden. Neben dieser nenne ich Herrn Kurt von Wellheim, einen weitläufigen Verwandten Ihrer Großmutter, der gar zu gern die niedliche Ada erringen möchte, aber der alten Prinzessin, die mit der Nichte ganz andere Absichten hat, nicht genügt. Kurt ist ein gutmüthiger, lustiger Mensch und ganz besonderer Liebling Ihrer Groß mama. Dann General Z. mit drei verblühten Töchtern, Ober- regierungsrath von L. mit seiner jungen koketten Frau, der Minister Gras G. mit Tochter und zwei leichtsinnigen Söhnen, und mehrere andere ältere und jüngere Leute, über die Sie sich selbst ein Urtheil bilden können. Die Zierde unserer Ge sellschaft lernen Sie leider heute nicht kennen, die schöne Randow ist leidend, ihre zarte Konstitution ist den viele« Vergnügungen, denen sie sich allzu leidenschaftlich hingiebt, nicht gewachsen. Die gesammte Herrenwelt Wiens liegt ihr huldigend zu Füßen, mit Ausnahme ihres Gatten. Man spricht nicht gerade günstig über daS Eheglück deS jungen Paares, das noch kein Jahr verhcirathet ist. Doch da erzähle ich Ihnen lange Ge schichten von Personen, die Sie nicht kennen, mithin auch nicht interessiren." „Im Gcgentheil, ich bedaure lebhaft Frau von Randow s Krankheit; ich hatte mich schon auf das Wiedersehen mit ihr gefreut. Sie müssen wissen, Fräulein Helmer, daß ich andert halb Jahre im Hause ihrer Eltern Erzieherin war." Das höchste Staunen spiegelte sich auf dem Gesicht der guten Dame, aber Großmama's Eintritt verhinderte sie, ihrer Verwunderung Worte zu geben. Bald darauf versammelten sich ihre Gäste in den strahlend erleuchteten Räumen. Ich wurde richtig als Komtesse See burg, Enkelin der Gräfin, vorgestellt und fand als solche ein ungemein freundliches Entgegenkommen. Meine Aufmrrkfamkeit lenkte sich bald ausschließlich au ein ganz junges Mädchen in blaßgrünem Seidenkleid, einen weißen Rosenkanz in dem üppigen, rothgoldig schimmernden Blondhaar. Ich war so in den Anblick dieser wirklich aller liebsten Erscheinung versunken, daß ich erschrocken zusammenfuhr, al» Großmama's Stimme neben mir sagte: „Liebe Magdalene, da bringe ich Dir einen jungen Mann, der um die Gunst bittet, als Vetter von Dir angenommen zu werden. Kurt ist mir ein lieber Verwandter; ich hoffe, Ihr Du die Aerzt Leben zu erh Thoren, wüßte Sie warf beiden Händen „Um Gott wechselnden Le wo wir sind." Sie richte kehrte sie uns Einige M Tanzsaal trat, eines jungen Gemahl behau Wer konw Kurt von Hause, Groß gesehen, wem gesührt hätte, «in anderer 2 Kreis. Die I würdig zu u auch mir sehr schast geschloss dann Kurt, wüthigen junx Eines ui ritte im Pr reiten zu lerr und unter K Reiterin. So unter Der Februar Fest, den Ge irgend einer hatte man t zu stellen, beschäftigt, d Personen z Herredcn w dem Herrn i Die Pri letzte sollte o stattfinden. Mit eige Herrin ich I Hände und hätten. O, Vertrauen u Bleich > Räume, die losen Emrich „Es ist ein Fräulein von Stein, Nichte der alten Prinzessin." „Ah —" machte ich unwillkürlich.
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