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An manchen Stellen fanden wir harten Widerstand, und wir haben erfahren, daß auch die Kanaken zuweilen Gegner sind, mit denen man rechnen muß, das beweist chon unsere Zahl von 1 schwer, 2 ziemlich schwer und 5 leicht Verwundeten. In Kabakadar und Kabaire war die Zahl der Gewehre auf Seiten der Schwarzen ebenso groß wie auf unserer. In letzteren beiden Orten landeten wir nicht weniger als K Mal, ohne jedoch die beiden Hauptanführer Tovering und Tolonglong, welche eine bestimmte Strafe zahlen sollten und sich besten weigerten, gefangen zu haben, dafür richteten wir ihnen jedoch einen Schaden an, welcher vielleicht daS Zehnfache der Strassumme ausmacht und erschossen dem letzteren allein 2 Söhne und 2 Neffen, erhielten aber selbst mehrere Verwundete." Die Branntweinsteuer-Kommission des deutschen Reichs tages beendete gestern die allgemeine Berathung und wird sich erst am Montag wieder zusammenfinden. — Das preußische Abgeordnetenhaus genehmigte gestern in zweiter Lesung den Gesetzentwurf über die Heranziehung von Militärpersonen zu den Gemeindeabgaben, ferner in dritter Lesung die Kanal- Vorlage mit einer Resolution wegen schleuniger Vornahme der Vorarbeiten und baldigste Vorlegung des Gesetzes über die Regulirung der oberen Oder. Ministerialdirektor Schulz hatte vorher erklärt, falls die gegenwärtige Vorlage noch in dieser Session verabschiedet werde, würden die Vorarbeiten für die obere Oder thunlichst beschleunigt werden. Darauf wurden die Entwürfe über den Beitrag Preußens zu dem Nordostsee kanal und über die schwebende Schuld angenommen. — Auf dem Vereinstage der landeskirchlichen evangelischen Bereinigung (kirchliche Mittelpartei) ist vorgestern in Halle auf Antrag des Professor Beyschlag folgender Beschluß gefaßt worden: „Im Hinblick auf den Friedensschluß deS preußischen Staates mit der römischen Kirche und die an den selben für die evangelische Kirche geknüpsten Forderungen und Anträge erklären wir: 1) Wir hoffen, der Staat werde nicht vergessen, daß die Wurzeln seiner sittlichen Kraft vor allem in der Reformation und ihre Grundsätze wahrenden evangelischen Kirche liegen. 2) Wir halten es für recht und billig, auch im eigenen Interesse des Staates liegend, daß derselbe die evangelische Kirche durch eine entsprechende Dotation in den Stand setze, ihren Aufgaben — namentlich in der deutsch evangelischen Diaspora — bester zu genügen. 3) Wir pro- testiren dagegen, daß unter dem Titel „größere Freiheit und Selbständigkeit der evangelischen Kirche" die Freiheit der evangelischen Universitäts-Theologie bedroht und eine hierarchische Forderung der Kirchenverfastung versucht werde. Eine größere Freiheit und Selbständigkeit unserer Kirche können wir nur dann erwarten, wenn unsere bestehende Kirchenverfastung in - ihrem ursprünglichen Sinne gehandhabt und ausgebildet wird." Dem österreichischen Abgeordnetenhaus« ging eine Re gierungsvorlage zu, welche die Verlängerung der Einstellung der Schwurgerichte in Cattaro betrifft. Das Haus beschloß gestern einstimmig, in die Einzelberathung des Unfallversicherungs gesetzes einzutreten. — Auf eine Vorstellung der österreichischen Regierung über mannigfache Beschwerden gegen das rumänische Zollamt Jtzkany gab das Bukarester Kabinet die bündigste Zusage ab, daß auf alle bis zum 31. Mai die rumänische Grenze überschritten habenden Waaren der Konventionaltarif angewendet wird. — In dem galizischen Orte Lubieu traf ein Hofquartiermeister ein, der dort die für den Kaiser Franz Josef und besten Gefolge während der Dauer der galizischen Herbstmanöver als Absteigequartiere bestimmten Räumlichkeiten besichtigte. An das Hoflager in Lubien sollen seinerzeit auch galizische Deputationen berufen werden. — In Triest werden wegen zweier Cholera-Todesfälle, die in der italienischen Nach barstadl Udine vorgekommen sind, die Vorsichtsmaßregeln ver schärft; auch werden an der Grenze Vorkehrungen gegen die mögliche Einschleppung in verdoppeltem Maße getroffen. Sollte die Cholera im Gebiete von Udine sich ausbreitcn ,was nicht unwahrscheinlich ist, da bereits aus der Umgebung von Udine ein neuer Fall gemeldet wurde, so ist die Errichtung eines Sanitätskordons an der Grenze in Aussicht genommen. Nach dem amtlichen italienischen Cholerabericht sind von Mittwoch Mittag bis zum Donnerstag Mittag an der Cholera in Venedig 20 Personen erkrankt und 13 gestorben, Tagesschau. Freiberg, den 28. Mai. Bei dem deutschen Kaiser verabschiedete sich gestern die Prinzessin Friedrich Karl von Preußen, um heute früh 8 Uhr von Berlin nach Schloß Albrechtsberg bei Dresden abzureisen. Ebenfalls um sich zu verabschieden, war die hohe Frau bereits Mittwoch Nachmittag zu dem deutschen Kronprinzenpaare nach Potsdam gefahren. — Der deutsche Kronprinz wohnte mit dem Erbprinzen von Meiningen und mehreren preußischen Ministern Mittwoch Nachmittag der auf dem Sophicnkirchhofe in Berlin stattgefundenen Beerdigung des großen Geschichts schreibers Leopold von Ranke bei. Die Beerdigung erfolgte in feierlicher Weise unter Betheiligung der gesummten Berliner Studentenschaft und der Kapazitäten der Wissenschaft und Kunst. Die unabsehbare Wagenreihe wurde von den Gala- Equipagen des Kaisers und des Kronprinzen eröffnet. -Um b^/, Uhr setzte sich der Kondukt in Bewegung und ging über die Linden und den Lustgarten nach der Sophicnkirche, woselbst sich der deutsche Kronprinz mit seinem Schwiegersohn einfand. — Ueber die bereits besprochene Exekutionsfahrt des deutschen Kreuzers „Albatroß" entnehmen die „Schleswiger Nachrichten" dem Privatbricse eines Matrosen Folgendes: „Wit haben in Neu-Britannien und Neu-Irland sechs Wochen lang nicht nur gespielt Krieg, sondern auch wirklich geführt. Die Ursachen sind Euch bereits bekannt: Mord, Diebstahl, Brandstiftung seitens der Eingeborenen. Die Strapazen, denen die Be satzung ausgesetzt war, sind wirklich ungeheuer gewesen: Nachts um 2 oder 3 ging es von Bord, dann stundenlanger Marsch durch Urwälder, Moräste, durch Schluchten und Flüsse, ! 1886. tar (Texas) iser innig- Tenzler. Freunde» Elter« ster. g. eundlichst ch Karten chütze» die Mit- o.Mai, kale zahl- sta«d. riß uns der insern heiß- und Vater, ich Obt«- e. t der Bitte Sv. Jahrgang. — Sonnabend, den 28. Mai Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Braud Verantwortlicher Redakteur: In Vertretung Ernst Mauckisch in Freiberg. und Tageblatt. ist" tfindendea Schützt» raden ae- en. Ba- zeicbnetem. Mlegen. st-her. leit, kleine Gefälligkeiten zu erweisen, zeugen allemal für eine angeborene Gutmüthigkeit und für eine zur Gewohnheit gewordene lobenswerthe Selbstverleugnung. Kleine Bemühungen werden ebenso oft aus Ge dankenlosigkeit als aus Trägheit verabsäumt und häufig genug von Solchen, die über die Unmöglichkeit, Großes zu leisten, bitter Klage führen. Thut nur das Wenige treu und nehmt jede Gelegenheit wahr, Euch nützlich zu machen, so wird sich Euch bald genug ein größerer Wirkungskreis eröffnen. Jedenfalls ist es besser, ein Meister im Kleinen zu sein, als ein Stümper im Großen. Wer immer thätig ist, früh aufsteht und jede Gelegenheit zum Wirken wahr^ nimmt, der wird bald genug Arbeit finden und sich zulctz nur darüber beklagen, wenn ihm bei seiner einfachen Be schäftigung Aufschub oder Hindernisse bereitet werden. KleineFreuden werden lange nicht genug geschätzt, weil der Sinn sür einfache Verhältnisse in bedauerlicher Weise mehr und mehr schwindet, der Schein immer mächtiger wird und nur das Mächtige noch Anziehungskraft besitzt. astend wai n VerlO r so liebe. That zu ns Drang, seine trch iehrem siii auch alle» verwandte« das ehre». zefühllestw bitten, bah wem Leid« Dabei erweisen sich so viele große Freuden als Täuschungen > und das rastlose Jagen nach Vergnügen und Genuß er quickt nicht, sondern reibt auf. Wenige schätzen die kleinen Freuden eines Morgenspaziergangs in unserem herrlichen ^ospitalwald; Viele sitzen sich dafür lieber auf weiten und ostspieligen Reisen allerhand Unbequemlichkeiten und Ge- ähren aus. Die Jagd nach dem Glück und die Gier nach rohem Vergnügen sind im Grunde doch nur Zeichen der Geistesarmuth und Leerheit des Herzens, denn der Mensch mit echter Geistes- und Herzensbildung genießt durch Kunst und Natur, ohne sich viel darum zu bemühen. Je durch- bildeter Seele und Herz sind, desto mehr vergrößert sich die Zahl der kleinen Freuden und desto geläuterter wird der Geschmack dafür. Tausend liebliche Blumen blühen auf dem Lebenswege jedes Menschen, wissen Auge aber immer nur gierig in die Ferne schweift oder neidisch das Besitz thum des Nachbars mustert, der zertritt dieselben achtlos und glaubt schließlich iu einer Wüstenei zu leben. Leider sind die kleinen Sünden im Leben ebenso alltäglich wie die allerdings oft recht quälenden und nur von einem starken Sinn zu bemusternden kleinenSorgen. Die angeborene Nachsicht gegen unsere eigenen Schwächen, der Trieb zur Beschönigung unserer Fehler, der Mangel an Selbsterkenntniß — das Alles läßt uns unsere Sünden häufig kleiner erscheinen, als sie in Wirklichkeit sind und doch bedarf es der Wahrheit gegen sich selbst und steter Wachsamkeit, um immer auf dem rechten Wege zu bleiben. Die Reihe der alltäglich vorkommcnden kleinen Sünden ist sehr laug und wäre es überflüssig, die oft recht traurigen Folgen geringfügiger Vergehungen auszumalen. Nur der ehrliche Drang nach Selbsterkenntniß kann uns darau führen, wie weit wir selbst in denselben befangen sind und wie gut cs ist, die Sünde niemals gering zu achten, weil sie uns so leicht über den Kopf wächst und uns und Andere in das Verderben stürzt. Für den großen Menschen giebt es eigentlich wenig kleine Dinge, denn sein erhabener Sinn adelt das Geringe und gestaltet das Kleine groß und schön. Die Art, wie Jemand kleine Pflichten erfüllt, kleine Gefälligkeiten und Bemühungen ausübt, sich über kleine Sorgen erhebt, kleine Freuden würdigt und kleine Sünden vermeidet, liefert den deutlichsten Beweis, ob seine Erziehung von Jugend auf eine richtige, edle und wirksame war oder nicht. Es gehört wesentlich zur Erziehung des Menschengeschlechtes, das letztere daran zu gewöhnen, auf kleine Dinge zu achten und . sich auch bei anscheinend unbedeutenden Handlungen von höheren Beweggründen leiten zu lassen. Dem irdischen Sinn gelten so viele Dinge nur deshalb als Kleinigkeiien, weil ihm dafür der rechte Maßstab fehlt, dem von der Binde befreiten Auge, das im ewigen Osten das volle Licht er hält, wird nach der Verheißung des Meisters Goethe sicher „das Unzulängliche dort ein Ereigniß!" Kleine Dinge. Unserer Zeit ist ein solches Streben nach Großem eigen- thümlich, daß man nichts mehr scheut als den Vorwurf der Kleinigkeitskrämerei und vielfach Den schon für groß und genial angelegt hält, der sich durch eine Vernachlässigung keiner Dinge von den Alltagsmenschen unterscheidet. Niemand wird leugnen, daß eine übermäßige Beachtung von Kleinig keiten lästig werden kann, aber nicht alle Dinge sind unbe deutend, die auf den ersten Blick so erscheinen. Wie sich aus dem massenhaften Kleinen die große Gesammtheit auf baut und das Wohl des mächtigen Ganzen von dem rechten Bestand und der richtigen Lage der kleinen einzelnen Theile abhängt, ist jedem Beobachter des Lebens bekannt. Es giebt aber auch eine Menge kleiner, viel zu wenig beachteter Dinge, mit denen wir fortwährend zu thun haben und deren Vervollkommnung mit zu den größten gehört, zu der wahren Lebensaufgabe des Menschen. Solche Dinge sind die an Jeden herantretenden kleinen Pflichten, kleinen Ge fälligkeiten, kleinen Bemühungen, kleinen Sorgen, kleinen Freuden und kleinen Sünden. Kleine Pflichten, treu erfüllt, schärfen den Ord nungssinn und die Thatkrast; ihre Vernachlässigung erzeugt dagegen Verdruß und Unzufriedenheit. Eine solche kleine Pflicht ist das Frühaufstehen, bei dem es nur auf den guten Willen ankommt und das schließlich nicht nur keine Ücberwindung mehr kostet, sondern nur Genuß bereitet, die Gesundheit und die Heiterkeit fördert und die Mußezeit bereichert. Daran schließt sich eine zweite kleine Pflicht, icke Arbeit pünktlich und planmäßig zu vollziehen, eine Pflicht, deren Angewöhnung vielen Verdruß erspart. Wer hat nicht schon gefunden, daß die pünktliche Beantwortung einer schriftlichen Anfrage, die prompte Bezahlung einer Rechnung, das schnelle Ausbessern eines kleinen Schadens bedeutenden Nutzen bringen kann, während das Aufschieben solcher geringfügigen Mühewaltungen zuweilen unverhältniß- mäßigen Schaden verursacht. Durch geschmackvolle Kleinig keiten, passende Zusammenstellungen, durch einige Blumen u. dgl. m. wissen viele Frauen fast ohne Kosten eine Haus haltung behaglich und gemüthlich zu machen und oftmals den Gatten und die Söhne von kostspieligen Zerstreuungen fern zu halten. Zu den kleinen Pflichten gehören auch die Nachsicht gegen fremde Schwächen und das Streben, immer guter Laune zu sein, wodurch das Gemüth von Zank- und Tadelsucht frei bleibt. Eine allzuängstlich auf kleine Pflichten gerichtete Aufmerksamkeit kann leicht zur lästigen Pedanterie, sogar zur Vernachlässigung wichtigerer Angelegenheiten führen. Das wird aber niemals Dem begegnen, der sich daran gewöhnt, das Kleinste mit Bedacht zu thun. Kleine Gefälligkeiten werden viel zu selten er wiesen, trotzdem sie eigentlich den schönsten Ersatz bieten für die selbstverständlich seltene Gelegenheit, wahrhaft Großes zu leisten. Sie üben uns in der Tugend der Selbst verleugnung, Dienstwilligkeit und Uneigennützigkeit, weil sie uns zwingen, über den Charakter unserer Umgebung liebe voll nachzudenken und weil man für solche kleine Dienste fast nie auf Dank zu rechnen hat. Welche Freude trotzdem kleine Gefälligkeiten bereiten können, wie häufig man durch dieselben große Beliebtheit erlangen kann, das zeigt sich so recht, wenn Jemand, der nur geringe Mittel und Gaben besitzt, Kranke durch Blumen und Früchte erfreut. Bekannte, die nicht ausgehen können, besucht, Schwachsichtigen vor liest, Schwerhörigen ein Gespräch verdolmetscht, mit Verein samten Schach spielt u. s. w. Der Wunsch und die Fähig