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är 111 Amtsblatt für die kömglichen und Wüschen Behörden zn Freiberg nnd Brand. Verantwortlich« Redakteur: Iuliu» Braun iu Freiberg. Wrfchewt jeden WoÄmwg Ruchmitc. ü Uhr den ander« Tag. Preis vierteWSrtick N Mack 'M Pf., Mtmvnatl^ 1 M. V0 Pf. und «iMMnatttch7L Pk. > 8». Jahrgang. - " Sonnabend, de« IS. Mai. Jnsemte «erden Ä» Vormittag N Uhr angmom- men und be^,t derDm» für di- a^paiime ZM vser oeren Naum ib Pf. " -, k- erhebliches Opfer anschen, nachdem von dem einst so stolzen I Erwägung beantragt. Die übrigen Petitionen wurden hierauf vielgepriesenen Bau der kirchenpolitischen Gesetzgebung deS gemäß der Anträge der Kommission durch Uebergang zur Ministers Falk nur noch vereinzelte Trümmer vorhanden Tagesordnung erledigt. — Die Kommission deS Abgeordneten- sind, deren Hinwegräumung mehr nützen als schaden dürfte. Hauses für die Berathung deS Gesetzentwurfes, betreffend die Das jetzt begonnene Friedenswerk ist ein Werk des Ver- Gewährung eines preußischen Beitrages von SO Millionen trauens, welches freilich in erster Linie persönlicher Natur Mark zum Bau des Nord-Ostsee-Kanals, hat sich für die Be scheint. Daß Papst Leo XIU. den Frieden mit Deutsch- willigung dieser Summe ausgesprochen, welche durch eine An land aufrichtig anstrebt und dem Staate niemals unmög- leihe zu decken ist. — Auf Grund des Sozialistengesetzes erließ liche Bedingungen stellen wird, glaubt nicht nur der deutsche das preußische StaatSministerium eine Verordnung, wonach in Reichskanzler, davon ist vielmehr fast Jedermann in den Kreisen Berlin, Potsdam, Charlottenburg, Teltow, Nieder- Deutschland überzeugt. Ebenso werden die Friedensliebe barnim und Osthavelland, alle Versammlungen zur Berathung unseres Kaisers und sein hochentwickelter Gerechtigkeitssinn von öffentlichen Angelegenheiten, ausgenommen zur Besprechung selbst von ultramontaner Seite nicht angezweifelt werden von Wahlen, der vorgängigen schriftlichen Genehmigung der können. Unter solchen Umständen ist es fast überflüssig zu Polizei bedürfen. Diese Verordnung gilt bis zum Termin schäften das ganze deutsche Reich in Mitleidenschaft zog. fragen, wie viel von den Schutzwehren, welche der preußische des Ablaufs des alten Sozialistengesetzes (30. September d. I.). Nicht leichtfertig ist dieser Streit begonnen worden; nicht Staat vor dreizehn Jahren gegen die römische Hierarchie In den Kreisen der Reichsregierung hat es einen sehr ohne ernste, schwerwiegende Gründe wird er jetzt, ohne errichtete, noch übrig bleiben oder ob der Staat wehrlos guten Eindruck gemacht, daß bei der vor einigen Tagm in daß eine Entscheidung erfolgte, wieder eingestellt. Der sein wird, wenn einmal in Rom das Fricdensbedürfniß Frauen bürg stattgehabtcnJnthronisation des neuenBischofs Gegensatz, in den die römische Kirche zu dem neu er- minder lebhaft als jetzt empfunden werden sollte. Zunächst von Ermland, vr. Thiel, sowohl dieser als auch der bei der standenen deutschen protestantischen Kaiserthum getreten war, ist dafür gesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel Feier anwesende srühere katholische Feldprobst, Namszanowski, mußte nothwendig in Preußen eine lange Auseinander- wachsen, denn die Stellung aller freisinnigen Parteien in mit unverkennbarer Absichtlichkeit und mit Nachdruck ihre setzung zwischen Staat und Kirche herbeisühren, die Viel- Deutschland zur Kirchenpolltik ist keine solche, daß daraus! und ihrer katholischen Mitbürger patriotische Gesinnung be- sach an die alte Kaiserzeit im Mittelalter nnd an die das ultramontane Zentrum große Hoffnungen für die Zu- tonten. Offiziös schreibt man darüber: „Im ganzen deutschen Kämpfe zwischen Welfen und Ghibellinen erinnerte kunft schöpfen könnte, ganz abgesehen davon, daß der jetzige Vaterlande werden diese Worte der beiden Bischöfe eine Ebenso aber mußte ein so edler Charakter wie unser greiser Waffenstillstand bereits das feste Parteiband erheblich I freudige Aufnahme finden; denn sie legen Zeugniß ab für ihre Heldenkaiser den Augenblick herbeisehnen, wo es ihm möglich lockerte, welches bisher der klerikalen Partei Stärke verlieh I patriotische Gesinnung. Dies Gefühl wird um fo stärker fein, wurde, die Gewissensnoth von Millionen katholischer Unter-l und die Maigesetze überwinden half. !als weder der Bischof von Trier noch der Erzbischof von thanen zu lindern und feinem ganzen Volke nicht nur die Auf ein Zusammengehen mit den Deutschfreisinnigen im Köln bei ihrer Inauguration so warm des Vaterlandes ge- Seguungen des politischen, sondern auch diejenigen des deutschen Reichstage kann künftig das Zentrum nicht mehr dacht haben, als es in Frauenburg geschehen ist, obwohl kirchlichen Friedens wieder zu Theil werden zu lassen, rechnen, weil sein rechter Flügel himmelweit von dem sicherlich die westliche Bevölkerung dadurch gleich sympathisch Diesen Herzenswunsch des greisen Kaisers zu erfüllen, hat Standpunkte entfernt ist, den der freisinnige Führer Virchow berührt worden sein würde, wie es jetzt die östliche ist.- — Fürst Bismarck alle Hilfsquellen seines Geistes erschöpft im preußischen Abgeordnetenhaus mit Verlosung „Trennung Die hochkonservative „Neue Preußische Ztg." bringt einen sehr Md ist, Dank der friedfertigen Gesinnungen des jetzigen der Kirche vom Staate" kennzeichnete. Ebenso wenig kann scharfen Artikel gegen die französische Racheluft, die neuerdings, Oberhauptes der katholischen Kirche, auch dahin gelangt, es dem ultramontanen Rufer im Streite, dem Abg. Windt- wie die Ansprache des Kriegsministers Boulanger in der wenn nicht einen Frieden mit dem Vatikan, so doch einen Horst, entgangen sein, daß die Nationalliberalen durch ihren Kriegsschule zu Saint-Cyr und die Rede des Bischofs von Waffenstillstand abzuschließen, der eme längere Dauer Widerspruch gegen die kirchenpolitische Vorlage keineswegs ChLlons bei Enthüllung des Denkmals der 1870 gefallenen verspricht. die Gunst des Reichskanzlers verloren haben. Dem Letzteren Krieger beweisen, in Frankreich wieder stärker hervortritt. Durch die Annahme des kirchenpolitischen Gesetzentwurfs war es sogar sichtlich erwünscht, etwaigen allzuweitgehenden Der Artikel des Berliner Blattes schließt: „Die Herren jenseits in der von dem Herrenhause erweiterten Fassung sprach das Forderungen bei der weiteren Abräumung der Maigesetze der Vogesen sollten den Mund weniger weit aufmachen, be- preußische Abgeordnetenhaus seine Zustimmung zu der so gegenüber sich auf eine stattliche Minorität berufen zu sonders wenn es zu dem Zwecke geschieht, die nachgerade auf hochwichtigen Vereinbarung des deutschen Reichskanzlers können. Fürst Bismarck ergriff vor einigen Tagen die eine recht harte Probe gestellte deutsche Geduld noch weiter mit der römischen Kurie aus. Die Herstellung eines Gelegenheit, dem nationalliveralen Abgeordneten Schläger zu versuchen." — Die bairische Kammer stellte für die freundlicheren Einverständnisses zwischen den verschiedenen in einem längeren von dem Kanzler mit großem Eifer ge- abgelehnten 140000 M. für die Erweiterung der Kaserne Bekenntnissen war ein so allgemein und dringend gefühltes führten Gespräch die lebhafteste Versickerung zu ertheilen, in Bamberg, 95 000 M. für die Kaserne iu Speier und Bedürfniß, daß sich die Mehrheit der preußischen Volks- daß er über die ablehnende Haltung der nationalliberalen 45 000 M. für das Exerzierhaus in Neuulm ein und ge- vertretung demselben nicht entziehen konnte. Vor der Hand Partei bei der Abstimmung über die kirchenpolitischen Bor- nehmigte schließlich den Militäretat für 1886/87, ca. 45*/» ist der Friede freilich noch nicht ein vollkommener, sondem lagen nicht die geringste Mißstimmung empfinde. Den kirch- Million Mark, und das Etatsgesetz bei 137 Abstimmenden es liegt bis jetzt eigentlich nur ein entscheidender Schritt lichen Frieden in Preußen haben auch die Freunde des einstimmig. Die Anträge Kaßler auf Aenderungen des Armen- nach diesem Ziele vor. Ist aber auch das Ende des Abg. Schläger gewollt, sie erachteten nur die betreffende gesetzes behufs Entlastung der Gemeinden wurden nach leb- kirchenpolitifchen Kampfes noch nicht herangekommen und Vorlage als kem geeignetes Mittel, dieses allgemein ge- Hafter Debatte mit 73 gegen 62 Stimmen angenommen, besteht auch noch ein winziger Theil der aus demselben wünschte Ziel zu erreichen und lehnten deshalb die Mit- trotzd^n der Minister des Innern diese Anträge lebhaft be- hervorgegangenen Mai Gesetzgebung, so ist doch das Prinzip Verantwortung für diesen Schritt der Gesetzgebung ab. kämpft hatte. dieser von dem Vollgefühl der Staatsgewalt eingegebenen Gelingt es trotzdem, auf dem jetzt von der preußischen Re- Es fällt in Wien auf, wie lebhaft die zu dem Aster- Gesetze durch die letzten Beschlüsse des preußischen Land- gierung beschrittenen Wege zu dauernden befriedigenden reichlichen Ministerium in innigen Beziehungen stehende tages vollständig preisgegeben und läßt sich nicht wieder Zuständen zu kommen, so wird sich ganz Deutschland dortige alte „Presse" die Thatsache betont, daß einige süd herstellen. Es kann sicher niemals vergessen werden, daß der darüber freuen und es dankbar anerkennen, daß Fürst slavische Blätter die Nothwendigkeit der Einverleibung Bosniens leitende deutsche Staatsmann die von ihm selbst in den siebziger Bismarck entschlossen von dem Pfade abgewichen ist, den erörtern und daß in der österreichischen Monarchie nur zwei Jahren wiederholt dargelegten Gedanken über das Ver- er vor dreizehn Jahren gemeinsam mit dem Minister Falk extreme Blätter sich gegen die Annexion aussprechen, während hältniß zwischen Staat und Kirche neuerdings als unhaltbar einschlug. die übrigen kroatischen und serbischen Journale dieselbe als bezeichnete. Ebensowenig kann es der Vergessenheit anheim- etwas Selbstverständliches hinnehmen. Die russische Presse fallen, daß die freisinnige Partei nachträglich ihre Mit- verhält sich nach Ansicht des Wiener Blattes weniger ablehnend, Wirkung bei dem Kulturkämpfe als einen Jrrthum aner- Freed erg, den 14. Mm als man erwarten konnte; es trete nur in einigen Blättern die kannte. Sollte einmal später der Staat die Nothwendig- Der deutsche Kaiser besichtigte gestern Vormittag auf leise Andeutung auf, daß die Annexion nur möglich wäre, keit empfinden, wieder eine Schranke gegen die Ansprüche dem Tempelhofer Felde bei Berlin die kombinirte zweite wenn Rußland irgend eine Entschädigung auf der Balkanhalb- der Kirche aufzurichten, so wird er dazu ein ganz neues Gardeinfanteriebrigade, bestehend aus dem Kaiser Franz-Garde- inscl dafür erhalten würde. — Am vergangenen Sonntag hat System wählen müssen, keineswegs aber auf den als ver- grenadierregiment Nr. 3 und dem Garderegiment zu Fuß. — Erzherzog Albrecht von Oesterreich früh 8 Uhr Trebinje zu fehlt erkannten Grundgedanken der vor dreizehn Jahren In seiner gestrigen Plenarsitzung rrtheilte der deutsche Wagen verlaffen, auf dem Sattel des Glivagebirges aber ein begonnenen Mai-Gesetzgebung zurückkommen können. Aus Bundesrath dem Gesetzentwurf über die Besteuerung des Pferd bestiegen, um nach der auf der Kronica-Kuppe erbauten dem hoffentlich auf lange Zeit hinaus abgeschlossenen kirchen- Zuckers seine Zustimmung und genehmigte den Abschluß einer Befestigung zu reiten. Nachmittags erfolgte der Besuch der Politischen Kampfe ist weder der Vatikan noch das Zentrum Ucbereinkunft mit Großbritannien zum gegenseitigen Schutz Stadt Bilek, zu welchem die montenegrinischen Gäste geladen als Sieger hervorgegangen und ebensowenig kann sich die der Rechte an Werken der Literatur und Kunst. — Das! waren. Der Erzherzog besichtigte dort die Moschee, die preußische Staatsleitung als besiegt erachten; der einzige preußische Ab geordnetenhaus nahm gestern in zweiter griechisch-orientalische Kirche, die mohammedanische und die neue Sieger ist vielmehr der Gedanke der Duldsamkeit, die «Lesung den Gesetzentwurf über den Staatsbeitrag zu den I interkonfessionelle Schule, überall von der Bevölkerung freudigst einzige Errungenschaft die Erkenntniß von der Unerläßlich- Kosten des Zollanschluffes von Altona unverändert an und begrüßt. Sodann erfolgte die Besichtigung des Militär- keit der absoluten Gewissensfreiheit. Wenn auch tue crthcilte zu den Rechnungen der Oberrechnungskammer auf Etablissements in Neu-Bilek. Am Montag fand Revue über Zentrumspartei durch unermüdliche Angriffe gegen die das Jahr 1884/85 Decharge. Die Petition des Gemeinde-1 die Garnison und die Besichtigung der Festungsobsekte statt. Maigesetze viel dazu beigetragen hat, die jetzige Entscheidung I raths Rheinbrohl, betreffend die Kosten für die außerordent- Nach dem neuesten amtlichen italienischen Cholera herbeizuführen, muß es dieselbe doch als einen bittern lichen polizeilichen Maßregeln, welche dort im Februar 1882Ibericht sind von Mittwoch Mittag bis Donnerstag Mittag an Wermuthstropfen im Freudcnkelch betrachten, daß sie vorher getroffen wurden, als bei einem protestantischen Begräbniß die I der Cholera in Ostuni 4 Personen erkrankt und 2 gestorben, die polnischen Mitkämpfer opfern mußte, um nicht die katholische Kirchengemeinde das Glockengeläute verweigerte und in Oria 1 Person erkrankt und 1 gestorben, in Bari 20 er- Errungenschaften der Kirchengesetznovelle in Frage zu stellen, die Gendarmen deshalb die Kirchenthüren erbrachen, wurde krankt und 4 gestorben, in Venedig 3 erkrankt und 4 gestorben. Die von dem Fürsten Bismarck der Kurie zugcsagte durch Urbcrgang zur Tagesordnung erledigt. Die Kommission Der französischen Regierung dürste der unangenehme weitere Revision der Maigesctze läßt sich kaum als ein > hatte die Ueberweisung der Petition an die Regierung zur'Eindruck nicht entgangen sein, den die von dem Kriegsminister Nach dreizehn Jahren Der Maimonat ruft nicht nur den denkwürdigen Tag in das Gedächtniß zurück, an dem vor nun fünfzehn Jahren (am 10. Mai 1871) mit dem Frieden zu Frankfurt der deutsch-französische Krieg einen ruhmvollen Abschluß fand, er erinnert auch an den neuen Kampf wider Rom, der am 1l. Mai 1873 mit dem Erlaß des Gefetzes über die Vor bildung und Anstellung der Geistlichen in Preußen seinen Anfang nahm. Dreizehn volle Jahre hat dieser Streit «währt, der zwar unblutig verlief, aber doch manches schwere Opfer kostete und manches stille Glück zerstörte, ein Kampf, der direkt zwar nur das Königreich Preußen .... aber auck durck die dabei erreaten Leiden-