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ine and. rau. —7» 7» 7» 71, Nach«, m zahl, j Kt eath Liebe e un- und mk ld. res ge- X1itL88» o vodl- n-kcdw m uvä r Leid« ter voir , U. ' ° R. > Denen. Blumen c letzte» n Kirch- crg für isikchore ermusik. cit dem Ille vor n möge. ich mich crzlicheu schweren langen icnFnm ubert, Inserate werden bi« Vormittag II Uhr angenom men und beträgt der Preis sür die gespaltene Zelle oder deren Raum Id Ps. Tagesschau. Freiberg, den 28. Januar. Der deutsche Reichstag beschäftigte sich gestern zunächst mit der Berathung einiger Etatstitel, welche an die Budget kommission zur Vorberathung überwiesen waren. DoS Extra- ordinarium des Etats des Reichskanzlers und der Reichskanzlei (zur Erhöhung der Feuersicherheit im Dienstgebäude Wilhelm straße 77: 11000 M.) wurde debattelvs bewilligt; ebenso dir zur Förderung der künstlichen Fischzucht im Etat des Reichs amts des Innern ausgeworfene Summe von 20 000 M., unter Ablehnung eines Antrags von Massow, die Summe auf 30000 M. zu erhöhen. Die zweite Berathung des Etats der kaiserlichen Marine wurde bei Titel 2 des Extraordi- nariums: zum Bau eines Avisos 1. Rate 800 000 M. (dessen Streichung die Kommission beantragte) fortgesetzt. Wieder blieb die Abstimmung zweifelhaft. Die Auszählung ergab 100 Stimmen sür, 105 gegen die Annahme dcS Etatstitel»; derselbe war also abgelehnt. Den Rest des Marine-Etat» erledigte man ohne Debatte, ebenso den Etat des all gemeinen Pensionssonds. Es folgte der Etat des Reichs- > Jnvalidenfonds, der in Einnahme und Ausgabe bewilligt wurde. Zu dem letzteren Etat waren eine Reihe von Petitionen seitens einiger Magistrate eingegangen um Er- : Mäßigung des Zinsfußes für Darlchne aus dem Jn- - validcnfonds. Die Kommission hatte sich über einen Antrag , bezüglich dieser Petitionen nicht einigen können, Abg. von Köller schlug Uebergang zur Tagesordnung vor. Abg. ' Rickert legte Protest ein gegen das Verfahren des ReichS- , konzlers, der aus eine Petition de» Bromberger Magistrat» den Bescheid ergehen ließ, er stehe zwar aus Billigkeilsgründ« der Angelegenheit sympathisch gegenüber, werde aber durch die Haltung des Reichstages in Finanzfragcn gehindert, dem Wunsche des Magistrats zu entsprechen Der Schatzsekretär von Burchard erläuterte die Stellungnahme des Reichskanzler- dahin, daß dieselbe dem ablehnenden Votum der Petitions kommission entsprochen habe. Außerdem wäre aber auch im Februar v. I. die Haltung des Reichstages in finanziellen Dingen derart gewesen, daß der Reichskanzler sich zu seinem Ausspruch sehr wohl berechtigt halten durste. Abg. v. Köller warnte davor, bei den Schuldnern des Jnvalidenfonds Hoff nungen zu erwecken, die sich nicht erfüllen könnten. Nachdem noch der Abg. I)r. Bamberger sür Zurückweisung der Petitionen, Abg. von Kardvrff für eine wohlwollende Er wägung derselben gesprochen, wurde die Debatte geschlossen. Ein Beschluß wird in dritter Lesung gefaßt werden. — Das preußische Abgeordnetenhaus lehnte gestern mit 241 gegen 148 Stimmen den Antrag des Abgeordneten Uhlendorsf (Einführung der geheimen Abstimmung bei den Abgeorduetenwahleu und bei den Kommunalwahlen) ab. An der Debatte hierüber bcthciliglen sich die Ab geordneten von Eyncrn, von Zedlitz-Neukirch und von Hammerstein gegen, Abg. Windthorst für den Antrag. Ter Minister von Puttkamer erklärte, die Regierung beharre auf ihrem früheren Standpunkt, die öffent lichen Wahlen für das Abgeordnetenhaus und sür die Kommunal vertretung beizubehalten. Die preußische Regierung habe bisher keine Schritte gethan und beabsichtige auch künftig keine Schritte, welche dahin gehen, die geheime Abstimmung bei den Reichstagswahlen abzuschafsen. Heute kommt im Abgeordneten haus« der hochwichtige Antrag Achenbach (Ausweisungen) zur Berathung. — Im prcußischcn Hcrrenhaus e ist folgen der Antrag eingebracht worden: „In Erwägung, daß es dem preußischen Staate verfassungsmäßig obliegt, das Zurückdrängen des deutschen Elementes durch das polnische in einigen östlichen Provinzen der Monarchie zu verhindern, und daß die Landes vertretung das Recht und die Pflicht hat, mit der Staats- regiernng bei Verfolgung dieses Zieles nachhaltig zusammenzu- wirken, zu erklären: daß das Herrenhaus die Königliche Staatsrcgierung dauernd bei ihrer Aufgabe, den Bestand und die Entwickelung der deutschen Bevölkerung in jenen Provinzen sicher zu stellen, unterstützen wird. Unterzeichnet ist dieser Antrag von den Herren I)r. Dernburg, v. Kleist Retzow, Graf Moltke, Fürst Hatzfeldt-Trachcnberg und Frhr. v. Tettau. — Dem braunschweigischen Landtage geht ein Gesetzentwurf zu, wonach statt des durch die Landschaftsordnung vom 12. Oktober 1832 vorgeschriebcncn Erbhuldigungseides, welcher auf den Landesfürsten aus dem Hause Braunschweig lautete, sür die Dauer der Regentschaft ein Eid gesetzt wird, Worm die Treue und der Gehorsam dem Regenten des HerzogthumS geschworen wird. — Aus München berichtet man, daß die gesammte Rechte der bairischen Abgeordnetenkammer die Regierung über deren Stellung zum Branntweinmonopol inter- pelliren wird. Nachbestellungen auf die Monate Fevruar und Mürz werden zum Preise von 1 Mark 50 Pf. von allen kaiserlichen Postanstalten sowie von den be kannten Ausgabestellen und der unterzeichneten Expedition angenommen. Expedition des Freiberger Anzeiger. 38. Jahrgang. Freitag, den 29. Januar in. Uhr, iw iel'schm iE sgv, » Hern cuhallnl- aer ladet '. B. rMgerAiyeia^ md Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand. Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun in Freiberg Usr Io«. Darauf »Wefel, ladet er- , Dir. Die griechischen Wirren Die gründliche Niederlage, welche das Ministerium Salisbury am Dienstag Abend bei der Berathung der Adrcßdebatte im englischen Unterhanse erlitten, ist ebenso überraschend als verhängnißvoll für die Gestaltung der Dinge auf der Balkanhalbinsel. Gleichzeitig mit dem Tele gramm, welches den Zwischenfall im englischen Parlamente meldete, wurde in Berlin die Morgennummcr der „National- Zeitung" auSgcgeben, deren Leitartikel mit folgenden bereits von den Thalsachen überholten Sätzen schloß: „In die günstige Gestaltung der Orientdingc könnte höchstens der Sturz des Kabinets Salisbury eine Störung bringen. Eine solche Katastrophe ist indessen Dank den inneren Partcivcrhältnissen und Zuständen Englands für's Nächste ziemlich unwahrscheinlich, und so wird man der nunmehrigen Entwickelung der Orientkrisis mit ziemlicher Ruhe entgegen setzen dürfen." Eine ähnliche Zuversicht hegten die meisten deutschen Blätter, ohne zu berücksichtigen, daß Gladstones Türkenhaß von vielen seiner Landsleute gethellt wird und die liberale Partei veranlassen mußte, schnell einen Ansturm auf das Tory-Ministerium zu wagen, ehe dasselbe seine Drohungen gegen Griechenland verwirklichen konnte. Das Zusammengehen Salisburys mit Deutschland, ohne besondere Rücksicht auf die anderen Mächte, wirkte auf den greisen Staatsmann Gladstone geradezu aufreizend, so daß derselbe jede Gelegenheit willkommen hieß, sich mit dem leitenden Minister zu messen. Als deshalb der Unlerstaatssekretär Chaplin ein von Collings beantragtes Amendement über die Bodenfrage unvorsichtiger Weise als Mißtrauensvotum gegen das Kabinct bezeichnete, erklärte Gladstone sich sofort mit dem regierungsfeindlichen Antrag einverstanden und gleichzeitig seine Bereitwilligkeit, für alle etwaigen Folgen der Annahme des Amendements die Verantwortlichkeit zu übernehmen. Dadurch, daß die Parnelliten sich zu den Gegnern der Regierung schlugen, ging das zu einem Miß trauensvotum gestempelte Amendement mit 329 gegen 250 Stimmen durch und dem Ministerium Salisbury bleibt setzt nur die Wahl, zurückzutreten oder das Parlament auszulösen. Das Wahrscheinlichste ist jetzt ein neues Ministerium Gladstone, von dem die Griechen das Beste hoffen. Der greise liberale Staatsmann hat zwar dem Ches der Stadtverwaltung von Athen telegraphisch die Hoffnung ausgedrückt, daß Griechenland einen Konflikt mit den wohlerwogenen Rathschlägcn der vereinigten Mächte vermeiden werde, trotzdem wird die Niederlage Salisburys unmittelbar nach dessen Drohung mit einer Flottenabsendung von den Griechen als ein Rettungsstrahl jubelnd begrüßt werden. Mit einem Schlage hat die griechische Angelegenheit eine andere Wendung genommen, da es das bisherige englische Kabinct war, welches am entschiedensten gegen Griechen land auftrat. Der diplomatische Schritt in Äthen, welcher dort eine so große Entrüstung hervorrief, ist von der eng lischen Regierung ganz selbständig cingcleitet worden: Lord Salisbury hat jedoch die Al ächte von diesem Vorgehen verständigt, und diese haben demselben nicht nur zugestimmt, sondern auch die nöthigen Einleitungen getroffen, daß eine etwaige Flotten-Dcmonstratiou nicht von der englischen Marmc allein ins Werk gesetzt werde, sondern daß die Flotten aller Mächte sich daran bethciligen. Von Paris aus wird bestritten, daß Frankreich sich von Anfang an gegen dieses Vorgehen ablehnend verhalten oder daß seine Haltung Griechenland Anlaß gegeben hätte, sie als Er- muthigung anzusehcn. Der Vertreter Frankreichs erklärte sich vielmehr sofort bereit, an der Versammlung der Ge sandten in Athen theilzunchmen, in der darüber berathen wurde, auf welche Weise Griechenland von einer kriegerischen Unternehmung zur See abgehaltcn werden sollte. Es lagen zwei Entwürfe vor: der eine sprach bereits von materiellen Verhinderungsmaßregeln, der andere begnügte sich damit, 188« den Seekrieg zu untersagen. Für die weitestgehende Sprache, welche im Falle einer nochmaligen Ablehnung Griechen lands zu Verhinderungs-Maßregeln verpflichten würde, traten England und Italien ein. Rußland und Deutsch land standen nicht ganz auf demselben Standpunkte, waren aber nicht abgeneigt, sich strengen Maßregeln anzuschlicßen. Für eine mildere Fassung verwandten sich Frankreich und Oesterreich-Ungarn, und diesen beiden Staaten schlossen sich nach längerer Debatte auch die übrigen Mächte an. Selbst die in diesem Sinne abgefaßte geineinsame Erklärung hat in Griechenland eine unbeschreibliche patriotische Aufregung hervorgebracht und ist man dort entrüstet über den Angriff auf die nationale Unabhängigkeit. Von einem Ministerium Gladstone ist zu erwarten, daß es im Gegensatz zu Salis bury die Mächte veranlaßt, Griechenland das zuzugestehen, was man Serbien zugestand, das Recht, für feine nationalen Forderungen Gut und Blut zu wagen. Die Mächte können darauf, besonders wenn der griechisch-türkische Krieg loka- lisirt bleibt, um so eher eingehen, als die Türkei weit stärker als Griechenland ist und deshalb keiner Vormünder bedarf. Mit der Landmacht der Griechen ist cs nach Angabe eines Korrespondenten der Wiener „Neuen freien Presse" sehr übel bestellt. Mit Ausnahme der zwei ältesten Re serven steht zur Stunde das ganze Aufgebot waffenfähiger Männer bei den Fahnen. Vom Friedensstande, der 30000 Mann beträgt, ist dadurch die Armee auf 70 OM Mann gebracht. Inzwischen ist aber die Ordre erlassen, den jüngsten Jahrgang, der erst nächstes Jahr zur Assen- tirung gelangen sollte, auch noch kuzubernsen; dieser wild mit 13 OM Mann veranschlagt, und demnach die gesammte im Felde stehende Armee 83 OM Mann ohne die beiden letzten Reserven ausmachen. Ueber den Geist, die Fähig keiten, Ausrüstung und Bewaffnung der Truppen kann kein Urtheil gefällt werden, denn daS Gros derselben befindet sich an der nördlichen Grenze des Landes, und Diejenigen, die in Athen in Garnison liegen, ein peloponnesisches Regiment, durch wegs starke, sehnige Leute aus dem Gebirge, sind von Tausenden als die besten und stärksten ausgesucht worden. An Offizieren ist großer Mangel, und konnte derselbe selbst dadurch nicht ersetzt werden, daß bereits vollkommen invalide zum Felddienste herangezogcn wurden. Der König wird sich in Begleitung des Generals Vavasscur demnächst zur Jnspizirunq der Truppen nach den nördlichen Landesgrenzcn begeben. Die Seewchr ist zwar klein aber tüchtig, weshalb es für Griechenland der größte Nachtheil wäre, wenn die Mächte den Seekamps verhinderten. Nach den neuesten Ausweisen zählt die griechische Flotte 2 Panzerschiffe, 2 Dampskorvetten („HellaS" und „Admiral Miaulis"), 6 Kanonenboote und mehrere kleine Fahrzeuge, in Summe 33 Schiffe mit 2784 Mann. Die beiden ersterwähnten Panzer schiffe sind die Panzerkorvette „Olga" und das Panzerfahr zeug „Georgios". Die „Olga", 1869 in Muggia bei Triest vom Stapel gelaufen, hat einen Fassungsraum von 2060 Tonnen, eine Panzerstärke von 150 Millimeter und eine Maschine von 350 Pferdckraft, welche es ihr ermöglicht, 10 Knoten zurückzulegen. Die „Olga" führt 2 neunzölligc und 10 sicbeuzöllige Armstrong-Geschütze. Der „Georgios" wurde 1867 in England erbaut. Derselbe hat einen Panzer von 170 Millimeter, 2400 Pferdekraft und läuft mit 13 Knoten Geschwindigkeit: seine zwei ncunzölligen Geschütze stehen in einer sechseckigen Panzerkasematte. Diese Flotte wird von dem Kontreadmiral Kanaris befehligt, der all gemein als ein tüchtiger Seeoffizier gilt; außerdem wirkt der Admiral Lejeune, ein in griechischen Diensten stehender Franzose, als Organisator der Marine. Unter allen Um ständen geht aber Griechenland in einen ungleichen Kampf, > der ganz aussichtslos wäre, wenn nicht erwartet werden ' müßte, daß das Losschlagen der hellenistischen Vormacht ' gleichzeitig von den Bewohnern Mazedoniens und der Insel Kreta als das Signal zum Ausstand gegen die Türkei an- gesehen wird. Ist schon eine solche Empörung wenig im i Sinuc der Mächte, die eben erst mit Mühe und Noth den ' serbisch-bulgarischen Konflikt schlichteten, so erscheint den selben der sehr wahrscheinliche Fall noch bedenklicher, daß die Griechen von den Türken geschlagen werde» und der i Rache derselben dann durch eine europäische Einmischung wieder entzogen werden müßten. Leider sind die Dinge, theilweise durch die Schuld des schroffen englischen Ver treters in Athen, dort so weit gediehen, daß ein ver nünftiges friedliches Einlenken der Griechen nicht mehr zu erwarten steht. Lstchrmtiedru Wochcnwg JiachmiN. ü Uhr für den andern Tag. Prri« vierÄjiihrUch 2 Mart 2L Pf., zwelmonatuch I M . SO Pf. und eimnonatlich 7d Pf.