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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 04.12.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-190112044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19011204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19011204
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-12
- Tag 1901-12-04
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Monat
1901-12
-
Jahr
1901
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Vertreter aller Berufsstände seien gehört worden. Die Ver bündeten Regierungen seien ferner überzeugt, daß auch auf Grund dieses neuen Tarifs Handelsverträge zu Stande kom men könnten. Weiter geht der Schatzsekretär namentlich da rauf ein, daß vielfach das System der Werthzölle verlangt worden sei. Dieses eigene sich aber für- Deutschland ganz und gar nicht. Das System dieses neuen Tarifs sei, wie er glaube, ziemlich fehlerfrei; es habe den Einzclrcgierungen zur Berathung vorgelegen und ebenso auch der Beurtheilung der Handelskammern. Nachdem die vorbereitenden Arbeiten Jahre lang gedauert haben, wird es wohl auch im Reichstage nicht so schnell gehen. Das Hauptinteresse wird sich auf die land- wirlhschaftlichen Zölle concentirey. Die Verbündeten Regie rungen werden jedenfalls für die Landwirthschaft Alles thun, so weit es mit den allgemeinen Interessen vereinbar ist. Abg. Graf Sckwerin-Löwitz (cons.) beginnt damit, er müsse über die wenig anständige und über die vaterlands lose Art, mit der ein Theil der Preisse gegen diese Vorlage aufgetreten sei, sein Bedauern aussprechen. Das Ausland sei ja geradezu aufgefordert worden, gegen uns Front zu machen. Im Uebrigen wolle er auf allgemeine Betrachtun gen nicht eingchen, sondern sich im Wesentlichen mit dem Ent wurf selbst beschäftigen. Lebhaft bekämpft worden sei der selbe auch von der Rhederei; aber diese nehme doch im Rah men unsrer deutschen Gesammtwirthschaft nur einen kleinen Raum ein. Man habe gesagt, wenn daS Vaterland es ver lange, müsse sich auch unser Bauernstand opsern. Aber wenn die Frage gestellt werde: retten wir untre Bauern oder schützen wir die Leute in ihren Dividenden, so sage er selber offen: retten wir die Bauern! (Beifall rechts ) Das Ver halten der Socialdemokraten verstehe er ja, denn von diesen wisse er, daß sie überhaupt bemüht seien, unsere ganze Ge sellschaftsordnung umzustürzen. Seine Mahnungen richteten sich deshalb auch nur gegen diejenigen Gegner der Vorlage, die noch nicht gewillt seien, an unseren ganzen gesellschaft lichen Verhältnissen zu rütteln. Die Art, wie Grat Bülow heule die Vorlage begründet habe, unt-richeidet sich sehr vor- theilhaft von der Stellungnahme seiner beiden Amtsvorgänger, namentlich von der Caprivis. Er sei bereit, nachzuweisen, daß unsre Landwirthschaft den Getrcidebedarf aus Eigenem decken könne, selbst wenn sich über kurz oder lang die Be völkerung Deutschlands noch verdovpeln sollte. Unsere bis her eingeschlagene Wirthschaftspolitik müsse allerdings unsere Volkeernährung jo gefährden, wie die Volksernährung zur Zeit in England gefährdet sei- Feststellen müsse er, daß die Verbündeten Regierungen den Wünschen dis Wirlhschaft- iichen Ausschusses doch leider nicht in allen Punkten gefolgt seien; sogar gerade auch nicht in den entscheidenden Punkten. Er hoffe deshalb auch, daß von der Stellungnahme des Wirthschafilichen Ausschusses zu allen Einzelfraaen der von dem Hause cinzusetzenden Commission werde Milthcilung ge macht werden, damit die Commission diese Stellung des Aus schusses wenigstens aenan kennen lerne. Allein schon die Höhe der ländlichen Arbeitslöhne, durch welche die landwirth schaftlichen Productionskosten so sehr gesteigert worden seien, rechtfertige die Erhöhung der Zölle bis zu dem von den Land- wirthschaftskammern geforderten Ausmaße. Wir werden m der Commission Anträge aus weitere Erhöhung der Getreide- Zölle stellen und werden von deren Schicksal unsere Entschei dung über die ganze Vorlage abhängig machen. Anderen falls ist die Vorlage für uns unannehmbar. Es genügt Nicht, die Minimalzollsätze nur für die vier Hauptgelreide- arten festzusetzen. Denn es ist zu befürchten, daß alsdann bei den Verhandlungen über die Handelsverträge dem Auslande uni so mehr Conccssionen bei den Zöllen auf an dere landwirthschaftliche Products gemacht werden würden. Diese Besorgniß besteht bereits. (Rufe rechts: sehr richtig!). Der Reichstag muß aber auch in Bezug auf die Minimal- tarjse für Getreide deutlich erklären: Diese Minimalsätze haben für uns die Bedeutung, daß die Verbündeten Re gierungen bei den neuen Handelsverträgen nicht unter diese Minimalsätze herabgehen dürfen. Das ist für uns die Be- deutung des Doppeltarifs! Auch wir wollen Handelsverträge, aber — und das unterscheidet uns von Ihnen, wir wollen sie nicht um jeden Preis, wir wollen sie nicht auf Kosten einzelner Erwerbszweige. Bedenklich sind meine Freunde darüber geworden daß uns nicht in der Begründung der Vorlage klar gesagt worden ist, was in Bezug auf Kündi gung der bestehenden Handelsverträge beabsichtigt wird. Nach den uns gegebenen Versprechungen bezüglich eines stärkeren Schatzes für die Landwirthschaft Halle ich es mit meinen Freunden für unbedingt ausgeschloffen, daß die Handelsver träge auch nur -in einziges Jahr länger, als dies unbedingt geschehen muß, in Kraft bleiben. Die Landwirthschaft setzt ihre Hoffnung nicht auf die Zölle allein. Aber alle ihre Anstrengungen müssen erfolglos bleiben, wenn ihr dieser Schutz versagt wird. Erlebt sie auch diesmal wieder eine Enttäuschung, so muß ihre Stimmung geradezu eine ver- zweifelte werden, und eine schwere allgemeine Krise die Folge sein. Die Aussicht, daß sich vielleicht die Bauern in die Gefolgschaft der Herrn Singer und Genossen einreihen lassen, ist doch gewiß auch nicht verlockender, als sür die afrikanischen Buren die englische Oberherrschaft. (Lachen.) jRedner em pfiehlt schließlich Verweisung der Vorlage an eine Commission. (Beifall rechts). Abg. Molkenbuhr (Soc.): Daß wir nicht grundsätzlich gegen die Landwirthschaft eingenommen sind, das beweist doch, daß wir s. Z. mitgestimmt haben für die Aushebung des Jdemmtätsnachweises. Der Vorredner sührt die land- wrrthschafmche Nothlage mit zurück auf die gestiegenen länd- Pchen Arbeitslöhne. Er sagt aber nicht, wie hoch, oder eigentlich wie niedrig denn die Landarbeiter-Löhne in Wirk lichkeit sind. Wenn eS richtig ist, wie Graf Schwerin sagt, daß auch d,e Bauern vielfach in Noth und verschuldet sind, so liegt das hauptsächlich daran, daß die Bauern sich nicht rechtzeitig und energisch gegen den Großgrundbesitz zur Wehr gesetzt haben! Heute noch zahlen die Bauern im Osten an den Schulden, die sie ferner Zeit auf sich nehmen mußten be hufs Ablösung der Hand- und Spanndienste für den Groß grundbesitzer. (Rufe links: Sehr richtig!) Sie verlangen, ob die Zeiten gut oder schlecht sind, «in Recht auf hohe Grundrente. Dieses Recht wurden Sie aber doch nur dann haben, wenn Sie nachweisen könnten, daß Sie selbst oder Ihre Vorfahren als Rentner erschaffen worden waren. (Un ruhe rechts, Heiterkeit links.) Redner weist dann die agrarische Behauptung zurück, daß nicht der Zoll, sondern der Zwischen händler, der Müller und Bäcker, das Brod vertheuern. Wenn der Bäcker so gestellt ist, wie eS Herr Oertel-Sachsen immer schildert, wenn er die Bäcker-Verordnung bekämpft, dann kann der Bäcker ganz gewiß nicht den Zoll tragen. Es bleibt also dabei, daß der Consument ihn trägt! Sie können jedenfalls versichert sein, daß wir hier mit ebenso großem Eifer für die Interessen der Consumenten, der Arbeiter, der hungernden Kinder kämpfen werden, wie Sie für die Inter essen der Grundbesitzer kämpfen werden. Der Mehrwerth des Grund uud Bodens infolge der Zölle berechnet sich auch schon nach dem jetzigen Tarif auf N/» Milliarden (Gelächter rechts). Und wenn wir Ihnen auch das jetzt Geforderte bewilligen, so werden Sie in Ihrer Unersättlichkeit doch immer wieder kommen mit neuen Forderungen. Sie beklagen sich über die Leutenoth. Aber die Agrarier haben gerade das Meiste dazu beigetragen, den Arbeitern das Landleben zu verleiden, mit ihrem Festhalten an der Gesindeordnung. Der Herr Schatzsekretär behauptete vorhin, man habe alle Interessenten gehört. Das ist nicht richtig; man hat nur diejenigen gehört, die an den Zöllen als Besitzende ein Inter esse haben! Der arme Arbeiter dagegen ist nicht gehört worden, obwohl er in den höheren Brodpreisen die Zölle bezahlen muß! Sie versichern zwar, die Landwirthe werden bei höheren Zöllen auch höhere Löhne zahlen können. Aber was nützt den Arbeitern das, wenn sie ihre Nahrungsmittel theuer bezahlen müssen. Außerdem haben Sie stets nur so hohe Löhne gezahlt, als Sie es mußten, um nur überhaupt Arbeiter zu bekommen. Der Arbeiter wird also durch die höheren Zölle in seinem Nahrungsstande nicht aufgebessert, sondern noch herabgedrückt werden. Man sieht das ja auch an der Entwickelung in Amerika. Unter den hohen Schutz zöllen sind dort die Arbeiter nicht selbständiger geworden, sondern zu Kruchten von Eisenbahnkönigen, Schweine-Grafen usw herabgedrückt worden. Wenn Sie wegen der Wirth schaftspolitik Neuwahlen ausschreiben wollen, seien Sie über zeugt, Sie würden einen Reichtstag zusammen bekommen, dem Sie garnicht wagen würden, eine solche Vorlage anzu bieten! (Beifall linkS). Hierauf vertagt sich das Haus. Dienstag I Uhr: Fortsetzung der ersten Lesung des Zolltarifentwurfs. Schluß 1/46 Uhr. Telegramme. Leipzig, 3. Deccmber. Ein bedauerlicher Unglücks- fall ereignet« sich auf dem BaierisHr« Bahnhof, wo der 55 Jahre alte Kohlenhändler Taubeuheim beim UrverfchreUen der vahngeleis« oon einem Rangirznge erfaßt und überfahren wurde. Der Verunglückte, dem beide Bern« zermalmt wurden, ist kurz nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus gestorben. Berlin, 3. December. Einige« irrthümlichen Mit- theilnngen gegenüber über die von England bereits an Vie deutsche Regierung gezahlten Entschädigungen für die in Südafrika durch den Krieg geschädigten deutschen NcichSangehörigen stellen die Morgenblätter fest, daß die Auszahlung von 600,000 Mt. seitens Englands a» die deutsche Regierung uns von dieser wiederum aa die direkt Geschädigten durch Vrr- mitteluug des Auswärtigen Amtes erfolgt ist. Berlin, 3. December. Die socialdemokratische Frac- tion wird morgen (Mittwoch) im Reichstag die so« der socialdemokratischen Partei veranlaßten Proteste gegen jede Eryöhung derLebenömrttelzölle übergeben, die im ganzen mit 3,431,754 Nuterschristen versehe« sind. Berlin, 3. December. Wie das „Berl. Tagebl." erfährt, hat die österreichisch-ungarische Regierung hier ihr Bedauern über die preutzenfeindlicheu Kund gebungen der Pole» in Galizien ausdrücke« lasse«. Vresla«, 3. December. Das Breslauer Kriegs gericht verurthetlte se« Rittmeister Preßler vom schlesischen Trainbataillon Nr. 6 wegen Beleidigung nnd Geldborgens von Untergebene» zu 30 Tage« Stubenarrest. Mannheim, 3 Deccmber. Im Zimmer der Unter prima des hiesige« Gymnasiums erfolgte in der Unterrichtsstnnve des Prof. Zettler eine Explosion, durch sie der Lehrer uns drei Schüler durch Glas splittererheblich verletzt wurden. Prof. Zettler sank blutüberströmt und bewußtlos zu Boden und mutzte, ebenso wie die drei verletzten Schüler, im Wage« i« seine Wohnung gebracht werden. Kopenhagen, 3. December. Der norwegische Dampfer „Baagan", ans Drontheim kommend, ist auf offener See infolge einer Explosion an Bord ein Rauv »er Flammen geworden; zwei Menschen kamen dabei «ms Leven. Wien, 3. December. Der Abg. Tscha« ist ans dem alldeutschen Verbände ausgetreten uns wir» sich keiner Fraction mehr anschließe». Wolfs „Vstveutsche Rundschau" stellt gegenüber den Gerüchten, die Alldeutsche Bereinigung werde eiu neues Parteiorgan gründen, fest, datz sie auch ferner das Parteiblatt der Alldeutschen bleiben werde. Wien, 3 December. Wie weiter berichtet wird, find die vermögeuSrechtliche« sowie die Etikettesrage«, welche bisher einer offiziellen Verlobung der Erz herzogin Mari« mit dem Prinzen Salm, Leutnant im preutzischen 2. Garde-Regiment, entgegenstanden, noch nicht erledigt. Schwierigkeiten bietet auch die Frage der Abtretung des Majorates der Familie Salm Salm an den muthmatzliche« Bräutigam, wozu in erster Reihe die Einwilligung »eS derzeitigen Majo- ratSyrrr« erforderlich ist. Die zweite Frage ist die, ob die Erzherzogin «ach ihrer Vermählung de» Xitel „Kaiser!. Hoheit" beibehalt«» soll oder nicht. Wie«, 2. December. Ans der Station Sollerau fand heute Nacht ein Zngzusammenstotz zweier Personen, züge statt, wobei drei Personen schwer nnd 19 leicht verletzt wnrden; drei Wage» wurden zertrümmert. Lemberg, 3. December. Die Meldnng, der deutsche Konsul Baron Speffardt habe Lemberg verlaff««, ist ««richtig; der Consnl hat sich nicht von seinem Posten entfernt. Haag, 3. December. Die holländische Regierung unterhandelt mit der englischen Regierung wegen eines MaflentranSPorteS von Bnrenfraue« und -Kinder« nach Holland. Frankreich und Nutzland sollen dies Vorhaben Hollands unterstützen. Nizza, 3. December. Wie hier verlautet, hat der Zar eine Villa in Turbia käuflich erworben. Nizza, 3. December. Die Ankunft des englischen Königs wir» für Januar erwartet «ad sein Auf enthalt hier auf drei Wochen geschätzt. Er wir» durch Frankreich offiziell «nv nicht inkognito reise«. Brüssel, 3. December. Einem Vertreter »eö „Etoile belge" erklärt ttr. LeyvS, seine Reise nach Deutsch land steh« iu keinem Zusammenhang mit s-m süs- ' afrikanischen Kriege; auch vie Nachricht oon einer angebliche« Reise des Präsidenten Krüger nach Algier sei unrichtig, da der Präsident nicht daran denke, Utrecht zu verlaffen. London, 3. December. Wie ans Vrylaid gemrlset wird, find in der Umgegend dort Bure« ausgetaucht. Die Engländer habe« angeblich einige Höhle» «nt- deckt, iu denen grotze Vorräthe von Munition und Proviant lagerten. (?) — Dcwet sott mal wieder „beinahe" in Gefangenschaft gerathen sei«, in der Nähe von Kronstadt, wo er sich augenblicklich mit einem kleinen Commando aufhält. Die Colonne« Elliot und French verfolgen den Feind. Lonvo«, 3. December. Die Meldungen von neuen Friedenöveryandlnngen werden nun auch von Seiten »er Regiernng bestätigt. Die vielfach verbreitet« Annahme, »aS hierbei eine Vermittelung von dritter Seit« thätig sei, wird jedoch als unbegründet be zeichnet. Schanghai, 3 December. Die Regiernugstruppen finv von Boxer« im Nordosten geschlagen worven. Der Hof wird am 14. d. M. nach Peking abreisen; sämmtliche Beamte« sind aufgefordrrt worven, auf ihre Posten zurückzukehre«. New York, 3. December. Aguinaldo soll vor ein Kriegsgericht gestellt und alsdann nach Guam oe- portirt werden. New-York, 3. December. Das OberbundsSgericht entschied, datz die Philippine« amerikanisches Gebiet seien und somit keine Zollerhebungen stattfinde« können. Aalls nnn der Cougretz kein Mittel findet, eine Schranke gegen de« Archipel aufzuriÄteu, so wirdderVertrag mit Spanien, «ach welchem 16 Jahre lang spanische Waareu Zollvergünstigungen genie- tze» sollen, nicht in Wirksamkeit treten können. Auch können sich schlimme Unzuträglichkeiten sür den amerikanische« Hanvel ergebe«. Ferner bringt die »urch die erwähnte Entscheidung anSgelöste Ein wanderung vom Archipel verdächtige Erscheinungen aus oem ArveitSmarkt« mit sich, fodatz »nve»ingt die Bewegung sür die Unabhängigkeit der Philip pinen sehr an Bode« gewinnen mutz, sofern nicht der Cougretz Rath schaffe» kau«. Washington, 3. December. Der Congretz hielt gestern Abend seine erst« Sitzung ab; währen» ser- selbe« kam die Botschaft des Präsidenten zne Ver, tesung. Dieselbe empfiehlt dem Cougretz Sie An nahme eines Gesetzes, daS de» Anarchisten de» Ein tritt in Amerika verbietet nnd weiter erschwerende Vorschriften für die in »en Vereinigten Staaten au- sässtgen Anarchisten enthält. Der Präsident beglück wünscht alsdann das Land zu der ausgezeichnete« Geschäftslage und berührt des weitere« die HeereS- frage, wobei er erklärte, daß «s «othwendig sei, sich mit der Organisation der Truppt« zu befassen. Be züglich der Tariffrag« erklärt ver Präsident, daß es augenblicklich keine weise Politik sein würde, Ab änderungen des Tarifs vorzunshmen, eS sei aber wünschenswerth, auf ein Bestehen von Gegenseitig- keitsverträgen hinzuarbeite«. DerPrästdentempfichlt alsdann die Vermehrung der Handelsmarine und die Beibehaltung der Goldwährung. Bezüglich der Kolonien erklärt er, die Lage sei mit AnSnahme der Philippinen überall befriedigens, nur anf de« letztere« herrsche« noch immer «nrnhige Zustände. Weiter machte der Präsident eine Anspielung auf den in terozeanischen Kauai uns die FrieveuSconferenz im Haag, und erklärt ferner, die Monroe-Doktrin dürfe nicht als sriudlich gegen die eine oder andere eonti- nental« Macht betrachtet werde«. Die Botschaft schließt, nachdem sie »«s Ablebens der Königin Vicloria uns der Kaiserin Friedrich gedacht hat, damit, »atz sie die Politik der offene« Thür in China empfiehlt. Washington, 3. December. Das Staatsdepartement demeuttrt die Nachricht von vem Tode der Miß Stone. Die Union wird bei der Pforte Vorstellungen wegen der Haltung der türkischen Behörden erhebe«. Kirchliche Nachrichten. Mittwoch, den 4. December. WAltstadtwaldeavurg. Abends 8 Uhr Adventsabendgottes dienst. Callenberg. Vorm. 9 Uhr Advents-Wochengottesdienst mit Beichte und Communion. Donnerstag, den 5. December. Ziegelheim. Vorm. 9 Uhr Advents-Wochencommumon. Herr Diaconus V. Walter. Anmeldungen Abend yorher im Pfarrhaus«. Markt- und Börsenberichte. Waldenburg, 3. December. 85 Kilogramm Weizen 13 Mk. 2ö Pf. bis 13 Mk. 75 Pf. 80 Kilogramm Korn 11 Mk. 00 Pf. bis 11 Ml. 25 Pf. 70 Kilogramm Gerste 9 Ml. 50 Pf. bis 10 Mk. 00 Pf. 50 Kilogr. Hafer 6.00 bis 7.75. 50 Kilogr. Kartoffeln 1 Mk. 75 P. bis 2 Mk. 00 Pf. 50 Kilogr. Heu 2 Mk. 75 Pf. bis 3 Mk. 75 Pf. 50 Kilogr. Stroh S Mk. 50 Pf. bis 3 Mk. 00 Pf. V» Kilogramm Butter 65 Pf. bis 70 Pf. 4 Stück Eier 30 bis 32 Pf. >/- Kilogramm Rindfleisch Pf. 66 bis 70 Pf. V- Kilogr. Schweinefleisch 75 bis 80 Pf. '/> Kilogr. Schöpsenfleich 70 Pf. bis 00 Pf. Kilogr. Kalbfleisch 65 Pf. bis 00 Pf. Kälber 34 bis 36 Mk. pro 50 Kilo lebendes Gewicht. Chemnitz, 2. December. Schlacht- und Biehhof. Auf trieb: 386 Rinder, 859 Landschweine, 0 ungar. Schwein«, 77 Kälber, 921 Hammel, 0 Ziege. Preise: Rinder I. Qua lität 56-67 M. II. Qualität 49-66 M. u. III. Qualität 54—58 M. für 100 Pfd. Schlachtgewicht. — Landschweine. 100 Pfund Lebendgewicht 66 -69 M. bei 40 Pfund Tara per Stück. — Kälber 100 Pfd. Schlachtgewicht Mk. 34-39. — Hammel 100: Pfd. Lebendgewicht 25—28 Mk. Altenburg, 30. November. 1000 Kilogramm Weizen: 158 bis 163 Mk. Roggen 138—142 Mk. Brau-Gerste: 138-150 Mk. Futter-Gerst«: 120 - 135 Mk. Hafer: 135—156 Mark. Berlin, 2. December. (Amtliche Schlußpreisfeststellungen der Berliner Produclenbörse.) Weizen, per December 167,00 per Mai 169,00. per Juli 009,00. Tendenz wenig verändert. Roggen per December 140,00. per Mai 144,25. per Juli 000,00. Tendenz fest. Hafer per December 149,75. per Mai 153,75. Tendenz schwach. Mais, per December ! l36,50. per Mai 126,00. Tenöen- schwach. Rüböl per ! December 55,30, per Mai 53,10. Tendenz fest, i Spiritus 70er loco ohne Faß 31 99
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