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sonutaq stu- Ztkamag Yammerstnndenssxrzäqknngem Born nahen Kirchthurrn verkündet die Uhr die vierte Nachmittags stvnde, und schon bricht die Dämmerung herein. So zeitig. Ja, man merkt, daß der December bereits rüstig vorgeschritten ist Wie lange wird es dauern, dann ist die Herrlichkeit des lichter gefchmüciien Weihnachtsbaumeö vorüber, die Mäuse knabbern in irgend einer Hofecke an den Zweigen und freuen sich, wenn die geizigen Mäuschen, ihre Feinde, ein Stück Pfeffertuchen abzunehmen ver ga en. « « So wird Verlust zum Gewinn, hier im Kleinen, dort im Großen, wie OF P·l.Z"fkl!l.getape.kügk.. - . . . . -. » Und isT nicht auch die Dämmerstunde, in der wir feiern, hören und nachdenken, schödigend für Andere? Sind die vielen, vielen Frauen und Mädchen, die ums tägliche Brod arbeiten müssen, nicht iibel daran durch die Mehrausgabe fiir die unentbehrliche Lampe! Doch genug von dieser schmerzlichen Alltagsphilosophie, Mama will erzählen. Sie hat den Tag über Briefschasien geordnet. die Rechnungen fiir Neujahr zurückgelegt und unsere Wunschzettel durch gesehen. Noch hält sie dieselben in der Hand, »ein Zeichen, daß sie davon sprechen möchte. Haben wir zu viel gewünscht? Wahrscheinlich. Gut, daß die Schatien irn Zimmer das Er röthen verbergen. Mama beginnt in ihrer ruhigen besonnenen Ari: » »Ihr habt da eine Masse Dinge aufgeschrieben, die völlig un-» noihig sind, es wäre Verschwendung, sie anzuschaffen. i Da sieht z. B.: eine neue Polstergarnitur für mein Zimmer, genau zu der neuen Tapete passend. « Weil die Tapeie erneut ist, sollen die alten guten Möbel ohne irgend einen stichhaliigen Grund auch neu bezogen werden? Gestattet mir. daß ich Euchein darauf bezüglicheö, lehrreiches Ge fchkchtchen mittheile und hiernach nochmals frage, ob Jhr auf Eurem Wunsch be-harri. ’ Jm Volksmunde lreisl die Redensart: »Drelmal umziehen ist so gut, wie einmal abbtennen.« Jch habe früher niemals verstanden, was man damit ausdrücken wollte, denn ich sagte mir, die Kosten fiir den Möbeltransport seien wohl laum im Stande. ein Vermögen zu verschlingen, die Besitzer der Mobel nach öfteretn Wohnungswechsel zu ruiniren. Ebensowenig könne man bei einer halbwegs tüchtigen Haushaltungsleitung voraussetzen, daßldie Möbelstiicke und die Wirthschaftggegenstände durch leicht sinmge und unzweckmäßige Berpackung unbrauchbar würden. Eine ordentliche und sparsame Hausfrau hält den Holzspahn zusammen. qDas Schicksal eines Ehepaares hat mich schließlich über die vor ertoahnte voltgthilmliche Redensart aufgeklärt Er, der Mann war Beamter, als er sie, ein überaus nettes, nur etwas verwöhnteg und etwas zu schsngelstig erzogenes Mädchen hei rathete. Gleich allen jungen Männern, welche eine höhere Lehranstalti besucht und, weil es ’mal so Sitte, während der Studienzeit Clott sie-i lebt haben, brachte er eine stattliche Unkahl Schulden mit in ie Ehe. Die Frau besaß außer der sehr elegan en Ausstattuna nur ein paar hundert Mart, also nur« einen Nothpfennig. Das Geld wurde leider nicht als solcher angelegt, sondern siir Kleinigkeitem die zur «stil getechten« Einrichtunf der Wohnung gehst-ten, verausefabh Mit den Glaub gern des Mannes schloß man en Ablommenx s- tellten you des-neigt werden, formu- vek Mann tu eine mee- Seine Haus nnd Herd. Redaction von Silvia Brand, Drc s d en. aufriicke Leider, ich betone das Wort besonders, leider geschah das unerwartet schnell und zwar innerhalb eines Jahres. Niemand war darüber froher als Diejenigen, die von dem Be amten Geld zu fordern hatten, nun war ja der Augenblick gekommen der sie fiir ihre Besorgnisse entschiidigen sollte. Die guten Leute lauschten sich, ihre Hoffnung wurde zu Wasser. Anstatt des ganzen Betrage-s erhielten sie eine winsig kleine, kaum nennenswerthe Summe, aber sehr viele freundliche Worte und Ver tröstungen. Der Schuldner setzte ihnen auseinander, daß der Umzug und die Neueinrichtnng unendlich viel gelostet habe, daß er darauf nicht vorbereitet gewesen sei usw. Jn Wirklichkeit Verbiclt sich die Sache so: Zuvörderst erachtete es das junge Ehepaar fiir schicklich, vor seinem Domieiltvechsel eine große Festlichleit zu veranstalten. Die Festlich keit verschlang mehr als ein Monatseintommen und hinterließ keinerlei Nutzen, sondern Verdruß iiber iible Nachreden, Jeder gestattete sich eine Kritik, selbst der llnfiihigste. Wir wissen, wie es zu gehen ·dflegt, wenn man in Gesellschaft mehrerer Personen von einem Gastmahl heimtehrt. Der Eine sagt, der Wein taugte nichts, obschon er mehr als reichlich davon getrunken hat; der Andere tadelt den Braten, der Dritte die Tafelordnung, kurz, gemätelt wird und« in welch undankbarer Weise, mit welcher Falschheit. Könntet-i die Gastgeber vernehmen, wag man von ihnen und ihren Darbietungen trotz der Lobeserhebungen, die man ihnen ins Gesicht schleuderte, hinterrücks spricht, sie würden sich hüten, Gastereien ab zuhalten. » Doch zurück zu unserem jungen Ehepaar. Nach der Uebtrsiedelung in die andere. ziemlich entfernte, jedoch größere Stadt stellte es sich heraus, daß die sämmtlichen Tapeten des ermietheten Logis zwar sehr modern, sehr wirtunasvoll waren, aber - mit den Möbeln durchaus nicht barmonirten. Dieser Umstand brachte ,die junge Frau zu Thriinen, sie konnte sich gar nicht beruliigen. lief aus einem Zimmer ins andere und jammerte, daß ihr S ch d« n h e i t s - gefii bl durch den unharmonischen Eindruck beleidigt werde, daß sit »sich schäme, Jemand in solche geschmacllos aussehende Raume an siibren, daß sie ernstlich krank werde, falls ihr Gatte, ihr Theodor nicht eine Aenderung treffe. Der arme Theodor, er war viillig rathlos, völlig wie vor den Kopf aeschlagen. Immer und immer wieder vergegenwärtiate er sich, wie herrlich, wie ruhig sie bisber inmitten der mächtigen Möbel und levviche und Decorationen gebaust, wie seine Freunde, soaar seine Vorgesetzten ibn beneidet hatten, nnd nun sollte mit einem Male Alles unschiin, Alles unbrauchbar sein? Warum nur? War es denn gar so schlimm, daß in dem sogenannten Salon neben hellgriinen Tabeten blaue Möbel standen, blaue Pottiören hingen, konnten die Möbel nicht auch in ein anderes Zimmer gestellt werden? Das mufite doch gehen. Ä , , « Menn man die aesammien Möbel anders vertheilte, das eine Schlafaemackj als Salon verwendeie, aing es gewiß. Theodor empfand einen förmlichen Siolz ob feines Organi« saiiongtalentes nnd konnie kaum den Schluß der Bureaustunde er warien. Welche Freude wiitde feine Ria zeigen, wie dankbar würde sie fiir den von ihm gefundenen Ausweg fein. - Das unvernünftige Frauchen war aber weder erfreut noch dank bar, ais ihm der Gatte das Ergebnis feines Nachgtiidelns über-: mittelie, im Gegeniheii, es fühlte sich verlehh dagaiellmäßig behandeltl In einem Ton, den Theodor noch nie an der sanften Mc wahr- 18. December. genommen hatte, schalt sie, daß er wohl glaube, die Tochter eines Flickschusters geheirathet zu haben, die nicht wisse, was in besseren Kreisen zu einem standesgemäßen Auftreten nöthig sei. Niemals werde sie die kammerartige Stube mit dem einfachen, weißen Ofen zu ihrem Salon machen, niemals; sie werde auch das Speise zimmer nicht verlegen, nein, absolut nicht« Entweder müßten die be treffenden Räume mit anderen Tapeten versehen werden, oder die Möbel müßten andere Bezüge erhalten, Theodor möge wählen; sie bleibe so wie so ungern an einem Orte, wo man gleich zu Anfang mit solchem Unglück zu kämpfen habe, wenn Theodor nicht männlich handle, müsse sie bei einer Verwandten Zuflucht erbitten. Leider wiederum sage ich leider - handelte der bedauernss werthe Gatte nicht männlich. Anstatt der Frau das Ungehörige ihres Gebahrens ernstlich zu verbieten, anstatt zu bestimmen: die Möbel, die fast noch neu sind, bleiben unverändert, die Tapeten bleiben unver ändert, und Du bleibst auch unverändert an der Seite Deines Mannes-, sonst sind wir geschiedene Leute, ansiatt die verblendete und eigen sinnige Frau auf die Sorgen hinzuweisen, welche durch Neu anschassungen entstehen, anstatt ihr die Verpflichtungen ins Gedächtnisz zurückzurufem welche man den Gläubigern gegenüber zu erfüllen hatte, ließ sich der Mann in die Enge treiben, einschiichtern und überreden. Tapezirer hielten ihren Einzug. die Möbel tonrden mit frischen Bezüaen ansaestattet. Selbstverständlich gehörten dazu neue Portidrem neue Ueber gardinen, neue Wanddecorationen, die bisherigen wanderten in eine fTruhe auf den Oberboden des Hauses « Als dem Manne die Rechnungen voraelegt wurden, erschrak er. Einen solch hohen Betrag hatte er nicht befürchtet. Allein. es war nichts daran zu ändern, er durfte als Beamter sich keine Blöße geben-, er mußte zahlen- Eine ganze Nacht verbrachte Theodor im Aufs und Abschreiten. Mit welcher Ausrede konnte er seine alten Gläubiqer abfpeifen, sie zu nochmaliger Gestitnduna veranlassen? Er fand keine Aus-rede, nur der Unnug mußte ihn entschuldigen, und somit sandte er den barrenden Gläubiaern eine Unmasse schöner Worte und Vertröstunaen und die lleincn Geldbeträae. Darauf liefen Vorwurfsvolle Briefe, Klageandrohungen ein: man ließ durchbliclen, daß man das in ihn aesetzte Vertrauen bereue, daß man die Behörde in Anspruch nehmen werde, und wie sonst all die Reden mißmuthig gemachte-.- Menschen lauten. Dem jungen Beamten ward himmelanast dabei. Hätte er einen erfahrenen Freund aebabt, so hätten sich die An gelegenheiten vielleicht durch den vermitteinden Dritten regeln lassen, aber er konnte Niemand um Rath fraaen, und deshalb that et das Dämmstr. was Einer thun tann, er begab sich in Wuchethänbr. Bald saß er darin fest, wie in einem Eisen. Die Summen, die tex· aus Wechsel·vvn den ·t;Luchel·-etn «entnahn;, lnm die früheren Verbindlichkeiten zu iiigen, wuchs en mit Zinsen und Rinieszinien lawinenariia an, nach einem weiteren Jahre war Theodor so vers ckmidei. daß er in einem Moment der Verzweiflung zurn Revoiver ariss und sich den Schädel zerfchmetterir. Die iunae Frau lvar nun iunae Wittwe. Ob sie die Ursache des Selbstmordes ganz und gar erkannt Ins begrissen. ob sie sich aeiagi hat: iiir ein paar neue Möbel besiige und Gardinen, iiir Deinen übertriebene- Qang nach stiigerechier und siandes ernssei ZirnrneransiiaiiungM hast Du Deinen waacheh aber festen-guten ann hingeopieti, ich weis .