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Irunaerstr. I 17292 befördert unter »A 188" die Ex pedition dieses Blatt-s- 64911 Ritterstt. 14,"4. thge, r. FULqu (früh- Kurfürftenstr- Z, 1. Et.). Wiss-?JZEZTHZEKKHSIEFFU com Sonntag Ums einem Sohn Entsinnst Du Dich des Sanges «Ellinor«f Nun wohl, noch einmal lasz mich von ihr reden. Sie liebte ganz von Leidenschaft durchglüht, Und weil sie wähnte, daß der Mann die Liebe Und ihre wonnetrunt'ne Zärtlichkeit Jn gleichem Maße dann erwidern werde, Wenn dato-ein Wunder neue Lebenskraft Und neue Schönheit ihren Leib umstrahlten, So nahm sie von des Todesengels Hand Die Knospe Jugend und die Rose Schönheit, Die er aus einem Trauevhause trug Und ließ das wette Antlitz damit schmücken. Er that es gern, denn Elltnor versprach Nach einem Jashr schon seinem Nus zu folgen- Das saht entfloh, der düstte Mahnee rief kund llinoe ging heim - ikn Liedesrausche.- geuk weht um ihren Pol mild der Lenz. obald die ersten Bei chen ihm entfprießen Liegt auch ein weäßer Falter drüber hin. I ist die Seele llinors, die wartet, Ob et, den sie stirbt, doch einmal kommt Und wär» es augf Minuten, auf Strande-« Sie will ja nicht-, als nicht vergessen fein. und kommt er dennf Er tommtaur Mndstunde, Ein kungeh Übermllth’ges Weib am rni. Sie itstern, tosen, tauschen laute Schtoiire. - So treten fie gnn Grabe Ellinors. » Nach kurzem chtoeigrn fkeicht das Weis, das lecke .Dn haft die ale Frau och nicht geliebjt Gast grad heran-, war es Gefchmacksoemeungv Und er ent egnet: »Mind, tvas fällt Dir ein« Ich half fige nie geliebt. Doch klugertveiff Nahm ich den vollen Becher-, den fie bot- Um ihn nicht anderwärts mit Furcht zu trinken. Bach nahm die Kostbarkeiten unid das Gold, it denen- fie mich reichlich überschüttet, Auf daß ich sorgenfrei und frohen Mutbs Mir mich und Dich ein Neft en schaffen konnte. Das war doch klug, nicht toa k, mein hetsensfchatiw »Ci freilich war das tlug und mehr noch. ivsiss « »Der Frau ward das zu Theil, was fte verdient, Warum vernarrt fie ftch in folchem Alter Und glaubt an Gegenliebe.« Akk, fo dumml Es fi zum Lachen. Lach« nur mit, mein Liebe-« Der Mann verziehi den Kftgefchlossnen Mund, It lacht, dem jungen Wei, zu gefallen. Da ftreift der weiße Falter fein Gesicht Und - fonderloak wie wird hm fest fo bange, Wie Zeigt das fonxiefo iräge Blut u Kopf Im pudeuncht merkt-s da- AXeis un fpkschn —- STEIEF ZEIT-PFfo Tmf vl Die böse KATE- gkh die bog tückifsps lächelst-- M IVka p keckch etmn Menschen »Ist 111 Mkt II tausendfache- m · I. Etternsündem Macht-ra- verbotqu »Weder nur der Junge diese Schlechtigieiten hat? Er lügt, wie edruckt, er snascht, wo er nur etwas erwischen tann, er schimpft und schlägt seine Geschwister, und doch sieht er bei uns Tu Hause nie etwas Untechtes, mein Mann und ich geben Acht, daß ie Kinder ja kein unschsnes Wort hören, und doch, und docht« Haben Sie, meine eehrten Leserinnen und Leser, schon einmal eine, Mutter auf die Art kammeen gehöris Gen-ißt Vielleicht hatten Sie selbst Gelegenheit, itber Unarten Ihrer eigenen Kinder betrübt zu sein, und zwar um so betriibtee, als Sie der sesten Ueberzeugung waren, selbst nichts dazu bei ettagen zu haben, daß ei so gekommen ist. Und doch! wenn man auss den Grund gebt, wenn man sich vor Augen hält, daß das Kind ja nicht ais Lügner, ais Räscher oder mit sonst einer schlechten Eigen schaft aus die Weit kommt, und wenn man bedenkt, daß viele Kinder, ohne daß sie mit anderen. vielleicht bereits verdorbenen Kindern in Be rührung kamen, doch hie und da schon in stilhester Jugend Fehler zeigen, die das Entsetzen der so warm ihren Schuß like-enden Mutter erregen, so wird man dieser sich leinee Schuld Bewußtenfdoch viel leicht den Vorwurf nicht ersparen können, daß sie in ihret·ubergroßen Liebe Mancheg übersehen hat« das den Keim zu den später so sehr beilagten Untugenden legte. s Wenn wie nun im Folgenden einige Kleinigkeiten berühren, die, scheinbar an und siir sich ganz harmlos, sich später doch zu argen Fehle-n ais-wachsen, so haben wir immer nur Familien im Auge, in denen gegenseitige Liebe und Achtung, Anstan und gute Sitte die unverrückbaren Grundlagen aller handlungen bilden. Denn daß aus gamiliem in welchen Streitigkeiten zwischen den Eltern aus der agesordnung sind, wo Vater und Mutter sich vor den Kindern gegenseitig beschimpfen. vielleicht gar prügein, wo die Kinder den Vater seien arbeiten, dasiir aber öster berauscht nnd die Mutter eine liiderltche Witthschast sitZren sehen, daß aus solchen Familien nur wieder Kinder hervorgehen i unen, die eben solche lockere Grundsätze haben, tsie die Eltern, und die mit der Zeit ebenso roh unsd gemein werden, wie diese, dars uns doch nicht Wunder nehmen, das ist selbsizkerstiindlid « « · ««« « « f Und doch werden in wirklich anständigen Fckmilienäsehler bei der Erziehung begangen, deren Früchte uns später oft ers keckem Sind wir nicht oft eni äst, wenn wir eine wieder um Kinde gewordene Untie- spielen fes-n seit ihrem lenken Ist-Titus Ie- ds«ds· Ost 5. März. aus dem Polster liegt, alle Viere von sich spreizt und vor lauter Freude sjubely daß uns das Herz, lacht. Es ist aber auch zu nett, wie »ei· die Mami mit dem reisenden, rosigen Patschhiindchen ins lachend-e Gesicht schlägt, wie sie dann immer, wie beim Weinen, ihre Hände unter verstelltem Wimmern vor die Augen giebt und ihm geich darauf laut ins Gesichtchen lacht, wenn sich dies, erschrocken von der Wirkung des Schlage-T etwas sauer zusammenzith Wie oft haben wir das schon gesegem wie oft haben wir das schon selbst gemacht, und doch ist es un noch nicht eingefallen, daß wir durch diese harmlose Spielerei das noch äußerst zarte, so leicht empfängliche Gemüth unseres Lieblings dem tollsten Wechsel von Gefühlen aussetzen, daß wir das Kind an Täuschung gewöhnen, daß wir die Wahrhaftigkeit der Empfindung trüben, und daß dies Alles «um so größere Berwiistungen im Gemüthsleben des Kindes anrichtet, je früher dieses Spiel mit ihm getrieben wird. Erschreckt nicht, liebe Mutter, über die Lügenhaftigteit Euerer Kinder, Jhr selbst habt sie im zartesten Alter daran gewöhnt, Gefühle zu äußern, die nicht am Platze waren, Freude zu äußern, wo die natürliche Empfindung Thrctnen verlangt hätte. Erschreckt auch nicht, wenn die Kinder ihre Geschwister roh behandeln. Damals, als die Mutter das Kind an leitete, ihr mit den winzigen Fäustchen ins Gesicht zu schlagen, da mals, als das Strampelpeterchen so herzig folgte, als man zu ihm sagte: »Putzi, bau’ die Mamat«, damals schon wurde der Keim ge legt zur künftigen Rohheit. Wird auch nicht in jedem Falle aus dem Scherze Ernst, erheben Gott sei Dank nur tu seltenen Fällen und auch da nur die derrottetsten Kinder wirklich die Hand gegen die Eltern so bleibt doch ein Bischen davon übrig und dies äußert sich dann als Un ehorsam, Widerwille gegen Rathfchltige, Rohheit gegen die Geschwister usw. lPat das Wickellind auch unbewußt ie Hand erhoben, ein Stache bleibt difch zurück im Herzen; ob im Spiel oder im Ernst, das ist einerlei, nie darf das heilige Haupt der Mutter andersberiihrt werder aIF in siebet f · f Ein anderes Bild. Das Bübchen rutscht aus dem Boden herum, viele Versuche, sich auf den schwachen Beinchen zu erhalten, sind schon mißlungen, aber endlich bringi’ö der kleine Kraftmensckk doch zusammen, sich auf die FüMen zu stellen unid herzig unbeholfen astet er sich vor sichtig an der nd fort, bis er Hur Mutter kommt die ihn freudig in die Höhe hebt und vor Wonne beinahe zu Tode küßt. Wie leuchten da die Aeuglein des kleinen Nichisnutz, tolz über seine Leistung, öindet er den besten, weil natürlichsten Lohn an der lieben Mutter ruft. Diese aber glaubt noch ein uebri es thun zu müssen. Jn der Freude giebt sie dein Bürschchen auch noch ein Bonbon, und wie lange dauert es, und der Bub, der Anfangs nur aus Lust am Gehen gegangen ist, geht nur mehr. wenn er ein Bonbon, einen Pfennig oder sonst etwas belommt. Aber rasch gewöhnt er sich unter der zärtlichen Anleitung der liebevollen Mutter an, nicht nur nicht zu gehen, sondern überhaupt nichts mehr zu machen, wen-n er dafür nicht belohnt wird. Wie ost hören wir denn nicht: »Geh’, mache das, dann betommst Du ein Bon bon!« oder: »Wirsi Du das lassen, sonst beiomtnst Du nichts!« und hat der Junge einem Andern eine Gefälligteit erwiesen, ist nicht oft » die erste Frage, wenn er’ö glücksitahlend erzählt: »Was hat er Dir denn idasiir gcgebenW Und da wundert Jhr Euch dann, wenn der Bube «naschhafi, ungefällig, habgierig, neidisch usw. wird. Wer hat ihn denn angekettet, dies Alles zu werdens Durste der Papa, die Taute, der Onkel anders heimkommen, als wenn sie etwas in der Tasche gehabt haben, und versprafz nicht die Mutter wie osi vor dem Illi ehem »Wenn Du brav bi , bringe ich Dir etwas mitt« Und welch Einmende Rufe der Bewunderung für die Klugheit des kleinen chiinsels hört man nicht, wenn er ohne alle Umstände die Ase duechli bett« um das Mitgan hu suche-l Iß et dass Ist I lan- M eins und ge Fagons, Zwar-, und braun ),12,15, 1240 289 ist-fein 30, 33, ,0-48. 17597 Ins-s » on Preisen. ohn ? Zuge-! Ilscu Haks- und Herd. Redqctipu von Sitvia Braut-, Drecke-pp Bis er die schwere Lügenschuld geküßt. Dei-n Liebster, Weib, sieht fortan, selbst im Traume, Die Gaben, die er heuchlerisch erschlich, Das Gold, das er in seinen Säckel füllte, Als Klä er vor des Ew’gen Richterstuhl- Borbei sfnd Eure stolzen Zukunftspläne, Vorbei ist Eurer Liebe Flittertand Sie bringt Euch künftig eitel Noth und Hader- Nun er die Liebe Ellinors verhöhnt, Den siinibigen Betrug gerühmt als Klugheit, Sein falsches Wesen klar gezeichnet hat, Nun er voll Scham und immer nur voll Scham An sie, die todte Freundin denken muß, Nun ist der Mann verloren fiir dies Leben. Erst wenn auf seinen eig’nen Hügel einst Der weiße Falter lsenkt die zarten Schwingen, Dann hat die See e Ellinors oerzieh’n Und seine arme Seele findet Frieden. s. B.