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Bisher wurde angenommen, daß die RrichSregierung dem deutsche« Reichstage in der nächsten Session die Feststellung der Friedensstärke de« HeereS wieder auf sieben Jahre, also rin neues Sep kenn at Vorschlägen werde. Jetzt bringt aber die »Neue Preuß. Ztg.' folgende überraschende Meldung: .Wie verschiedentlich und feit längerer Zeit aus den betheiligten -reisen verlautet, kann zunächst nur das Eine als an den maßgebenden Stellen beschlossene Sache angesehen werden, daß ein neues Septennat nicht mehr in Vorschlag kommen wird. Es soll die Ziffer de» stehenden Militärs auf unbegrenzte Zeit festgesetzt werden und nur dann dem Reichstage mir Abänderung zur Berathung vorgrlegt werden, wenn dir fortschreitende Vermehrung der Reichsbevölkerung auch eme Erhöhung der Präsenzziffrr nothwendig macht. Nach den be- siehenden ReichSgesrtzrn soll 1 Prozent der Bevölkerung zur Abhebung gelangen; demgemäß wurde bei der letzten Ver- mehrnng der Truppen 1880 auf die Zählung von 1875 Rück sicht genommen. Seit dieser Zeit find aber zwei Volkszäh lungen wieder vorgenommrn wordeu, welche zusammen eine Erhöhung der BcvölkerungSziffer um über 4 Millionen er geben haben. Anscheinend ist Man an den maßgebenden Stellen noch nicht einig darüber, ob man bei den zu machenden Vor schlägen über die Präsenzziffer der Armee von 1888 ab die Zählung von 1880 oder die von 1885 zu Grunde legt. Eine Gitscheidung hierüber müßte vorauSgehen, eh« daS Weitere zm definitiven Berathung gelangt." — Sollte fich diese Nach- richt bestätigen, so müßte man sich tstif sehr stürmische Reichs- tagSdebatlen gefaßt machen. — Die Ernennung eines neuen Staatssekretärs iw Reichsschatzamt dürfte nicht «us fich warten lassen, da bei der Beschleunigung der Wahl der Wunsch maßgebend ist, bereit, den nächsten ReichShauS- haltsctat durch den neuen Chef d»S Schatzamts im Reichstage vertreten zu sehen. Es heißt aber, alle bisher angegebenen Namen — Direktor Aschenborn, Geh Rath Schraut rc. — träfen nicht zu. — Ueber den Bau de» Nord-Ostser-KanalS ist das .Zentral blatt der Bauverwaltung' tu der Lage, Folgendes mitzutheileu: .Dem im Preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten angestcllten Geheimen Ober-Vaurath Baensch, welcher bisher mit den technischen Vorbereitungen deS Entwurfs betraut war, wurde die Prüfung der Pläne, der Anschläge und der Bau ausführung nebenamtlich übertragen. Die kaiserliche Kanal- Kommission, welche in Kiel ihren Sitz hat, besteht aus dem Regierung«- und Baurath Fälscher als technischem und dem Regierungsrath Löwe als verwaltendem Mitgliede. Unmittel bar unter dieser obersten Behörde arbeitet das Hauptbauamt, besten technische Abtheilung von einem Wasserbauinspektor ge leitet wird. Für die besondere Leitung und Ausführung der Bauarbeiten werden vier Bauämter errichtet, an deren Spitze Wasserbau-Inspektoren stehen, und zwar in Brunsbüttel, Burg, Rendsburg und Kiel. Das Bauamt in Brunsbüttel umfaßt die MündungS-Anlagen und großen Schleusen-Bauten an der Elbe und ist nicht weiter in Unterbehvrden getheilt. Di« drei übrigen Bauämter sind m je drei, zusammen neun Abtheilungen zerlegt, denen Regierungs-Baumeister vorstehen. Im Bezirke des Bauamts in Burg sind besonders die umfangreichen Erd- arbeiten zur Durchschneidung der Wasserscheide zwischen der Elbe und Eider von Wichtigkeit; das Bauamt in Rendsburg umfaßt das Gebiet der Eider bis zum Beginn des jetzigen Elder-Kanals bei Steinrade, während dem Bauamt in Kiel die Durchstechung der östlichen Hauptwasserschcide zwischen Nord- und Ostsee-Kanal und die Anlage der Schleusenwerke Md der Mündung bei Holtenau an der Kieler Bucht zufällt. ES find die Verhandlungen zur Heranziehung der technischen Beamten bereits eingelritet und sollen Techniker aus den verschiedenen deutschen Bundesstaaten bei dem Werke betheiligt werden." Der Kaiser von Oesterreith stattete gestern Vormittag dem aus Gleichenburg in Wien eingetroffenen König von Serbien einen Besuch ab und empfing einen längeren Gegen besuch desselben. — In Wien wurde am Sonnabend der Orientalistenkongreß geschloffen. Der Vorsitzende von Kremer theilte mit, daß der nächste Kongreß im Jahre 1888 in Stock holm zu einer vom König Oskar noch zu bestimmenden Zeit fiatlfinden werde. Nach einer Abschiedsrede des Präsidenten brachte Professor Roch ein Hoch aus den Protektor des Kon grestes, Erzherzog Rainer, aus. Der Letztere erklärte sodann mit einigen Worten, in denen er auf die fruchtbringenden Arbeiten der Lektionen hinwics und hervorhob, daß die Mit glieder des Kongresses in ihre Heimath die Ueberzeugung mit- mhmen würden, wie bei aller Wahrung der Eigcnthümlichkeitcn und Ueberlieferungen die Völker durch gegenseitige Berührung nur gewinnen könnten — den Kongreß für geschloffen. Der Unterrichtsminister vr. Gautsch hatte sein Fernbleiben durch BerufSgrschäfte entschuldigt und den Kongreß zu seinen Er folgen beglückwünscht. — Wie man auS Klagenfurt meldet, ist dort Freitag Nachmittag der Fürstbischof von Gurk, Petrus Funder, im Alter von 66 Jahren verstorben. Derselbe war Mitglied de« österreichischen Herrenhauses. — In Ungarn erregt rin Schreiben, welches der Romandichter und Abgeord nete MauruS Jokai an seine Wähler richtete, großes Aufsehen. Es heißt darin: ,DaS Verhältniß zu Deutschland ist für unS mehr eine moralische Stütze, als eine faktische Hilfe bei einem etwaigen Kriege. Deutschland, durch Frankreich gebunden, kann mit unS keine Militärkonvention schließen." — DaS .Buda pester Tagblatt' will wissen, daS austro-deutsche Bündniß sei bis Ende 1894 verlängert worden. Den niederländische« Kammern ist eine Rrgierungs- Vorlage über eine Abänderung deS Gesetzes über Vereint und Versammlungen zugegangen. Darnach sollen künftig alle Kund gebungen oder öffentliche Vereinigungen im Freien ohne Ge- nehmigung der Ortsbehörde verboten sein. Letztere darf solche bedingungsweise ertheilen, indem sie die Mitführung von Fahnen und Embleme« verbietet. Der Minister des Innern kann, wenn die Umstände die- erfordern, die Vereinigungen zeitwrise oder allgemein oder in gewissen Gegenden untersagen. Di« Aufrrizung zu einer strafbaren Handlung oder zum Uü- gehorsam gegenüber dm Gesetzen, gleichviel ob diese Aufreizung nur eine indirekte, bedingungsweise oder in allgemeinen Aus drücken gehaltme ist, berechtigt die Behörde zur Auflösung einer Versammlung oder kines Zuges. Von der Budgetkommission der französische« Deputirtm- kauuner wurde der Schwiegersohn Grövy's, Wilsoo, zum Bericht erstatter gewählt. Zur Deckung des auf 164 Mill. Franks veranschlagten Fehlbetrags beschloß die Budget-Kommission, 53 Mill, der Einkommensteuer zu entnehmen und 51 Mill, durch verschiedene neu anzusetzende Einnahmeposten aufzubringen. — Der Konseilpräfident Freyciuet empfing am Sonnabend in Bordeaux dm dortigen Erzbischof, welcher als Vertreter der Geistlichkeit der Hingebung der letzteren für die politischen und kirchlichen Pflichten Ausdruck gab und auf seine guten Be ziehungen mtt der Departementsbehörde hinwies. Der Minister erwiederte, der Wunsch der Regierung, daß überall gute Be ziehungen beständen, sei nur erfüllbar, wmn Jeder in seiner Sphäre bleibe. Freycinet beabsichtigt, am Mittwoch nach Paris zurückzukchren. Dort ist gestern der König von Griechenland un strengsten Inkognito eingetroffen. Derselbe wird nach kurzem Aufenthalt nach Marseille reisen, um sich dort nach Athen einzuschiffm und auf diese Weise die Quarantäne zu um gehen, der unter anderen die aus Triest anlangmdm Schiffe unterliegen. — Der spanische Botschafter in Paris, Albareda, erhielt den Auftrag, die französische Regierung zu ersuchen, es dem Verschwörer Zorrilla von nun an unmöglich zu machen, von Frankreich auS Unruhm in Spanien anzuzetteln. Der .TempS' veröffentlicht eine bezügliche offiziöse Note, worin eS heißt, Albareda werde uach der Rückkehr des Konseilpräsidcnten Freycinet mit demselbw hinsichtlich der wechselseitigen Be ziehungen und der beide Länder interesfirenden Fragen eine Besprechung haben. Insbesondere würde die Weinfragc, auf welche Freycinet in seiner Rede zu Montpellier hinwies, sowie die Frage der Grenzbewachung dm Gegenstand dieser Be- prechung bilden. Die ultraradikal« französischen Blätter fordern Zorrilla auf, nicht zu verschwinden und versichern, daß die Regierung nicht wagen könne, gegen ihn Maßregeln zu er- greifm. Die Pariser Blätter veröffentlichen das republikanische Manifest, welches der Herzog von Sevilla erlassen hat. DaS Kriegsgericht in Madrid verurtheilte die Rädelsführer im letzten spanischen Militäraufstand, den General Villa- campa, dm Lieutenant Serrano und fünf Unteroffiziere zum Tode. Die Hinrichtung soll auf der Wiele San Isidoro statt- inden. Ein großer Zug, an dessen Spitze die literarischen und wissenschaftlichen Institute stehen, wird sich nach dem Königs chl oß begeben, um von der Königin Gnade für die Verurtheilten >u erflehen. Die Regentin ist dazu geneigt, wird aber darin von der unnachsichtliche Strenge für unerläßlich erachtenden Regierung gehindert, so daß auch die Villacampas Tochter vom Papst zugesagte Vermittelung daran nichts ändern dürfte. Anscheinend als Antwort auf die Aeußerungen Tiszas im ungarischen Parlament schreibt das bekannte Organ des englische« Premierministers Salisbury, die .Morning-Post', es könne nur dadurch ein europäischer Brand verhütet werden, wenn Deutschland Oesterreich seine Unterstützung gewähre. England könne seine Flotte nicht über den Balkan setzen, des ¬ halb müsse dort ein anderer Polizist dm Fried« aufrecht erhalt«. Die erste Sorge der englischen Regierung sei die Bewahrung deS Bündnisses der parlamentarisch« Unionisten. — Am Sonnabend hielt der englische Schatz kanzler Lord Churchill in Bradford eine Rede, in welcher derselbe etwa Folgendes sagte: .Weit ernster als alles Andere sei gegenwärtig die Sachlage in Bulgari«. AlS Salis bury im vorig« Herbste sich äußerte, da habe man all« Grund gehabt, anzunehmm, daß die bulgarische Union unter dem Fürst« Alexander zur Entwickelung einer glücklich« und un abhängig« Natton führen werde, der« wachsmde Stärke schließlich die Lösung der orientalisch« Frage herbeiführm könnte. Diese Hofstlung« seien augenblicklich größtentheilS zertrümmert. Emer brutal« und feig« Verschwörung sei eS gelungm, ehe der junge Staat sich befestig« konnte, die Regierungsautorität des Fürst« zu brech« und Bulgari« seines daS Verträum genießenden Führer- zu beraub«. Gegenwärtig scheine die Freiheit Bulgariens, wie auch die Serbiens und Rumäniens stark gefährdet. Diese ernste Frage errege natürlich große Aufmerksamkeit in England. Die Be hauptung, England habe an der Frage kein erusteS oder materielles Jrttereffe. scheine ihm wenig begründet. Englands Sympathie mit der Freiheit der Nation« sei eine althergebrachte und bild« die Grundlage für die altüberlieferte auswärtige Politik Englands. Europa danke einen wesmtlichen Theil seiner national« Freiheit den Bemühung« Englands, wodurch auch Deutschland und dir Niederlande zurrst von dem DrSpotiSumS Philipp'- von Spanien, später Louiö' XlV. befreit Word« sei«. Beaconsfield habe 1878 die junge Freiheit der Balkan- floaten, welche nahe daran gewesen, auS der arg« türkisch« Mißverwaltung in die Traufe der ^russischen Autokratie zu fallen, gerettet. Die Rede TiSza'- im ungarisch« Parlament zeige, daß die Erhaltung der Freiheit und Unabhängigkeit der Donaufürstenthümer und Balkanstaatm zu dm HauptlebenS- fragm der österreichisch« Politik gehöre. Daher sehe England mit großer Gmugthuung, daß die Macht, die am direktesten und tiefsten dabei intereffirt sei, den Anfang mit dieser groß« inter national« Arbeit mache. — Der englisch« Regierung ging an- Indien die Meldung zu, daß in dem dortig« Distrikt Godavery verheerende Uebrrschwemmung« stattgefunden haben. Eine große Anzahl von Bewohnern der von der Uebrrschwemmung heim- gesucht« Dörfer wollte dm Damm durchschneidm, um dem Wasser nach der entgegengesetzten Seite einen Abfluß zu schaffen. Die Bewohner der jenseits des Damme- liegende« Ortschaft« leisteten indessen Widerstand; es kam dabei zu einem heftigen Zusammenstoß, wobei gegen 1"0 Personen ge- tödtet wurden. Durch Tagesbefehl ist dem russische»» Marinereffort ge stattet worden, Mannschaften sämmtlicher Flottentheile mit Be endigung der diesjährig« Schifffahrt bis zum 1. März k. I. zu beurlauben. — Das ministerielle .Journal de St. Peters- bourg' schreibt: „DaS ungarische Abgeordnetenhaus hat in weiser Befolgung des von dem englischen Parlamente und dem deut schen Reichstage gegeben« Beispiels darauf verzichtet, die Interpellationen betreffend Bulgarien zum Gegenstände von Debatten zu machen, welche ohne Zweifel ebenso erregt, wie unzeitgemäß und unfruchtbar gewesen wärm.' Wie man aus Sofia berichtet, begabm sich die bul garischen Minister am Freitag zu dem russischen diplomati sch« Agent« General von Kaulbars und gaben demselben Kmntniß von den in Betreff der Forderung« Rußlands ge faßten Beschlüssen des Ministerrathes. Darnach werden jme Forderung« bezüglich der Aufhebung des Belagerungszustandes und der weg« deS Staatsstreichs Verhaftet« angenommen, dagegen wird eine Verschiebung der Wahlen zur großen So- branje mit Rücksicht auf daS bulgarische Wahlgesetz als un möglich bezeichnet. Gleichzeitig wurde aber erklärt, daß auf eine Wiederwahl des Fürsten Alexander verzichtet werde. Auf daS Ersuch« der Minister, diese Beschlüsse dem Kaiser Ale xander zu übermitteln, erwiederte General von Kaulbars, die Entschließung« des Kaiser- seien durchaus feststehende, doch sei er bereit, die ihm gemachten Mitthcilungen zur Kenntniß des Ministers v. Giers zu bringen. — Die in Sofia er scheinende neue Zeitung .Nezawisima Bolgaria' sagt in ihrem Programm-Artikel: „Bulgarien frei, unabhängig, ohne Kom missäre und Okkupation«, das ist unser Programm!" In diplomatischen Kreisen wird vielfach die Nachricht verbreitet, Rußland hätte in Berlin angefragt, ob Deutschland die Kaul- barS'schen Forderungen unterstützen werde und daraufhin die Antwort bekommen: Deutschland sei abgeneigt, sich in die inneren Angelegenheiten Bulgariens einzumischen.