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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188609289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18860928
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18860928
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-28
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.09.1886
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X 225 Freiberger A«zeiger ««d Tageblatt. Seite S. IM«. «. er Gesell« ! Gouver- mitleidig gekleidete irkow ei«, htete groß l ihre ele« Schlosse» dem ei« iffer nach- inigmT» l der Jo- baß zwei und daß von Ao- Schlosse» m Fenster ark hinab, der Hohm ihr Ohr. und em- lange da» im Grabe htlnft war aus. Sir acht neba )t gut, so ie find ja sse Thee" eher wich, Thee auf« sich von bei erfuhr immer die n Stunde Zu den Ende dieser Woche in Dresden stattfindrnden HochzeitSfeierlichkeiten Ihrer kgl. Hoheit der Prinzessin Maria Josefa traf bereits heute (Montag) Erzherzog Karl Ludwig von Oesterreich nebst Gemahlin ein. Mittwoch den 2S. Sept, erwartet man die Frau Herzogin-Mutter von Genua und am darauffolgenden Tage den Herzog von Genua, Prinzen Tho mas von Savoyen, nebst Gemahlin, Prinzessin Maria Isabella. Auf dem Leipziger Bahnhose werden am Donnerstag der Erb prinz und die Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen eintreffen. Empfang findet bei sämmtlichen Herrschaften nicht statt. Weiter werden zu den Feierlichkeittu noch der Großherzog v. Toscana nebst erlauchter Gemahlin, sowie die Erzherzöge Ludwig Viktor und Franz Ferdinand erwartet. Die Ankunft des Erzherzogs Otto, des Bräutigams Ihrer kgl. Hoheit der Prinzeß Josefa, ist erst für den 30. d. M. in's Auge gefaßt. — Gestern und vorgestern war die Ausstattung der hohen Braut im königl. Refidenzschloß zu Dresden öffentlich zur Schau gestellt. Im ersten Saale ist die aus feinstem Linnen-Battist gefertigte Leib wäsche mit Plauen'scher Stickerei- und Spitzrn-Garnirung, die zum großen Theile auS dem C. W. Thiel'schen Geschäfte hrr- vorgegangen ist, gegenüber von Roben und Hüten ausgebreitrt. In der Mitte steht ein wahres Meisterstück guten Geschmacks, der Toilettentisch Ihrer kgl. Hoheit, der von Frau Busch zu Leipzig angefertigt wurde; er ist in blauem AtlaS gehalten, reich mit all' den Silber- und Krystallschalen und Büchschen besetzt, deren duftender Inhalt zum täglichen Gebrauche einer vornehmen Dame gehört, aber kaum dazu nöthig sein dürfte, die Jugendfrische, Anmuth und Schönheit unserer Prinzessin zu unterstützen. Die Toilettcngegenstände, als Kämme, Bürsten, Spiegel rc. sind in Schildpatt gehalten. Unter den Roben fällt besonders eine hellblaue Brokatrobe mit Kourschleppe auf, die äußerst zart in ihrer Zusammenstellung mit Silberspitzen und Silberstickerei wirkt. Noch mehrere Gesellschaftskleider in dem- elben lichten Blau sind da ausgestellt, ebenso Straßentoiletten n Schwarz, Grau, Mauve und verschiedenen anderen Mode- arben, einige besonders geschmackvolle Lortios äo Kal zum Theil mit zartesten Pelzgarnituren stehen inmitten der Roben. Das prachtvolle silberne Waschgeräthe, welches in mattschwarz lederbezogenem Koffer steht, ist der einzige Gegenstand von wahrhaft prunlhaftem Aeußern, doch auch dieser Eindruck mag mehr durch die Verwendung des Edelmetalls hervorgebracht werden, welches hierzu verwendet wurde. — Der zweite Saal, dessen Wände wie der des ersten mit prachtvollen Gobelins geschmückt sind, birgt die Bett- und Tischwäsche der Aus- tattung, deren Monogramme meisterhaft gezeichnet und gestickt ind, weite große Koupons herrlicher Spitzen, Morgenkleider in allen Farben, mit entsprechenden Häubchen und Pantöffelchen, eine Kollektion von Sonnenschirmen und EntoutcaS; künstliche Blumen in reicher Auswahl, eine Menge von Schuhen, Prome nadenschuhen, wie starke Stiefclchen, ferner einen mit roth- gelbem schwerem Seidenstoff überzogenen weißangoragefütterten Fahrpelz, eine Pelzrotunde, zierliche Hüte und blauseidebezogene Bettkissen, sowie die dazu gehörigen Kouverturen, welche mit Eider-Daunen gefüllt sind. Weiche Wollendecken und stylvoll gemusterte Piquaüberdecken liegen neben einander, alles in weiß und blau wundervoll mit den Initialen LI. cka. und der Königskrone gestickt. Die Leibwäsche und Taschentücher mit bunten Kanten oder ä gour-Stickereien gleichen Spinncngeweben. Weiche Frottirtücher mit schönen Kanten und Fransen liegen durch blaue Seidenbänder zusammengeschnürt zu Dutzenden, wie alle diese Wäsche, auf den Tafeln. Um alle Einzelheiten dieser fürstlichen Ausstattung aufzuzählen, deren geschicktes Arrangement die sachkundige Hand des Herrn Meyer (Bazar) vcrräth, müßte man daS Schildcrungstalent einer Scheherezade besitzen. Das Entzücken der versammelten Damenwelt gab fich ununterbrochen kund. In Leipzig wurde am Freitag eine Leistung vollbracht, welche bis jetzt ohne Scitenstück dastehen dürfte. Die männ lichen Mitglieder der im Trietschler'schen Etablissement mit irlem Erfolg auftretenden Schweizer Sängergesellschast wollten ich Leipzig einmal von oben auS ansehen und unternahmen u diesem Behuf eine Besteigung des ThomaSthurmes. Der Leiter der Gesellschaft, der von seinem letzten Winterausenthalt in Rußland her noch an Rheumatismus leidet, welcher ihm das Erklimmen solcher Höhen nicht gestattet, wäre gezwungen gewesen, sich von dieser Besteigung auSzuschlichen, wenn sich nicht in der Person eines jungen, der Gesellschaft angehörenden ge gegen Zeitungen mir» von ewohnnn npfe aot- Tschidnl ch daraif m Presse vird, wie n Sultan n daraus von dort len. rS in der he Wag» vifte» de» Bon osst- kt samat eabsichtigt hängiM regiert zil i gewM tige Bor« klären, sie Auge be ießen und Ausgabe Ll. Sayda, 26. September. Gestern Abend fand im Saale des hiesigen Gasthofes zum goldenen Löwen zu Ehren des nunmehr von hier scheidenden seitherigen Rathsaktuars Köhler, der morgen unsere Stadt verläßt, um sein neues Amt als Bürgermeister in Jöhstadt anzutretcn, solenner Abschieds kommers statt, zu welchem sich aus Stadt und Land eine sehr große Anzahl Freunde und Bekannte, sowie Gönner des Scheidenden, unter letzteren namentlich der Vorstand des hie sigen königlichen Amtsgerichts, Amtsrichter Weise, und der Vorstand der hiesigen königlichen amtshauptmannschaftlichen Delegation, Regicrungsrath Lotze, eingefunden hatten. Unser Stadtoberhaupt, Bürgermeister Wehner, eröffnete die Feierlich keit mit einer herzlichen Ansprache an den Scheidenden, wobei er der in demselben vereinigten Eigenschaften eines durchgehends pflichtgetreuen, gcwissenhaflen und leutseligen Beamten gedachte und ihm für sein zwanzigjähriges Wirken in hiesiger Stadt gemeinde Namens der letzteren wärmsten Dank aussprach, und überreichte ihm schließlich im Auftrage der beiden städtischen Kollegien als Zeichen jener Dankbarkeit und als Andenken von hiesiger Stadt eine mit entsprechender Widmung versehene sehr kostbare goldene Uhr. Der so Geehrte dankte tiefgerührt. Noch mancher Toast erscholl während des Kommerses auf den Scheidenden und bis nach Mitternacht blieben die Theilnehmer des Abschiedsfestes in würdiger Stimmung beisammen, aus welcher so recht deutlich hervorging, daß der Weggang unseres biederen Aktuar Köhler allseitig schmerzlich empfunden wird, daß aber auch der seitens unseres Stadtoberhauptcs bei obiger Ansprache mitauSgesprochene ausrichtige Wunsch, daß es dem Scheidenden in seinem neuen Wirkungskreise recht wohl ergehen und er mit seiner Familie immerdar recht gesund bleiben möge, in Aller Herzen freudigen Wiederhall findet. Im Laufe voriger Woche ist der Abschied unseres allbeliebten Aktuar Köhler auch von anderen Seiten, namentlich von den hiesigen Vereinen, denen er als beziehentlich direktoriales Mitglied an gehörte, insbesondere der freiwilligen Feuerwehr, in besonderen Versammlungen gefeiert und er selbst dabei mit zum Theil werthvollen Geschenken als ErwnerungS- und Dankesgabe be ehrt worden. Allseitige Glück- und Segenswünsche für ihn und seine Familie begleiten ihn an die Stätte seines neuen Berufskreises. * Frauenstein, 26. September. Vorgestern Abend and im Franke'schen Saale hier eine Versammlung der Mit flieder des Wohlthätigkeitsvereins „Sächsische Fechtschule, Filiale Frauenstein," statt, behufs Gründung eines OrtS-Ver- iands. Herr Oberfechtmcister Bernhardt begrüßte die Ber- ammlung, worauf Herr Buchdruckereibesitzer Geißler hier als Lerbandsoberfcchtmeister, Herr Kommis L. Richter als Ver- bandskassirer, Herr Lehrer Haupt als Verbandsschriftführer gewählt wurden. Zu kontrolirenden Ausschußmitgliedern wur den die Herren Weichel, Feller, Riesen und Bernhardt ernannt je Hm mingnez fter der otrn, die flich ein- Lber di« irakisch« voll« 'Mscha justelle», zu Be. arlamat - vertagt, Mächt« Meuterei Fürst« mord«, hrr, m« ) Fürst« der d« ch habe,' flaud w- üngunga verbürgt Mächt« sinsehllag iS Pacht soll und schieden« Vormittag dahin verkehrenden Züge führten noch sehr viel Publikum dem freundlichen Städtchen zu. — Im Laufe des gestrigen Tage« trafen ähnlich wie in früheren Jahren von dem in Zwickau garnisonirrnden Infanterie« Regimrnte Nr. 133 und von dem Chemnitzer Regiment Prinz Friedrich August je 6 Unteroffiziere und Gefreite in Freiberg ein, um bei der hiesigen Artillerie-Abtheilung einen vier- wöchentlichen Kursus im Reiten und Fahren rc. zu absolviren. Diese so ausgebildeten Unteroffiziere werden bei einem Feld zuge als Führer der BataillonS-MunitionSwagen verwendet. es jungm stattfinde, rhebungen in ihren mgel sind, id liebens« Sächsisches U Dresden, 26. September. Nach einer 1 Mündigen Sitzung ging gestern Abend 9 Uhr die Hauptverhandlung in dem sensationellen Prozeß gegen den GrafenKurtMaxi- milian von Seydewitz und den Kaufmann Albert Ziegler wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels und Betruges rc. vor dem königl. Landgericht zu Ende. Volle 9 Monate brachte der Herr Graf hinter Schloß und Riegel zu, ehe sein Schicksal durch den Richterspruch besiegelt werden konnte, v. Seydewitz hat cs eben so gut wie sein berüchtigter Genosse Ziegler verstanden, sich durch verbotene Glücksspiele ein lucullisches Leben auf Kosten der gerupften Mitspieler zu führen. Der jetzt 63 Jahre alte Gras trat 1845 nach vierjähriger Dienstzeit als Portepöefähnrich aus der preußischen Armee, nahm sodann Dienste bei der französischen Armee in Algier und führte hierauf fast 25 Jahre lang ein abenteuerliches Leben in Amerika. Mit 10000 Mark Vermögen kehrte er in sein Vaterland zurück; erbte von seiner Mutter etwa 75000 Mk. und verlor seitdem mehr als seines Vermögens im Börsen- spiel. Das Vermögen des Grasen besteht jetzt noch auS 5000 Mk.; außerdem bezieht er als Lehnsstamm noch eine Reute von 1040 Mk, wovon er aber seine kostspielige Existenz, ins besondere die theuren Reisen nach auswärtigen Spielorten nicht zu bestreiten vermochte. Ziegler ist mittellos. In der Regel gewann entweder von Seydewitz oder Ziegler bedeutende Summen. Namentlich in Posen war eS den Angeklagten gelungen, mehreren Offizieren der dortigen Garnison Summen bis zu 3000 Mk. abzunehmen. Als der Graf von Seydewitz im November v. I dort als „Schwindler" und »Hochstapler" von einem Haupt mann in's Gebet genommen wurde, quittirte er sofort über eine Summe von 800 Mark, die ihm ein anderer Offizier vom Spiele schuldete, nahm aber dann Reißaus. In Görlitz erklärte der Graf einem Justizrath, sein Schwager, ein hoher Polizeibeamter in Berlin, habe ihm früher mitgetheilt, Ziegler sei ein wohlsituirter feiner Mann. Gestern behauptete der Graf, er habe dem Mitangeklagten nicht in's Herz sehen können. Eine ganze Reihe von Symptomen spricht gegen dm Grafen und dessen Aeußerung: »Ich bin Kavalier und würde mich als Pasfionirter Spieler nicht scheuen, den letzten Hundert markschein zu verspielen; daS gewerbsmäßige Glücksspielen aber überlassen wir Kavaliere den Bauernfängern!" Das Urtheil lautete unter Freisprechung von der Anklage deS Betrugs auf je 9 Monate Grsängniß, wovon bei dem Grafen 5, bei Ziegler 4 Monate als verbüßt zu betrachten sind. rL Brand, 26. Septbr. Das Kommando der hiesigen freiwilligen Feuerwehr veröffentlicht eine Danksagung an die Einwohner der Stadt Brand, welche durch Schmückung ihrer Häuser am Verbandstage dieses Fest verschönten. Oertliches Freiberg, den 27. September. — Am vergangenen Sonnabend Abends 9 Uhr passirte im Kourirrzuge Se. königl. Hoheit der Prinz Friedrich August von Sachsen nebst seinem Adjutanten unsere Bergstadt Freiberg. Se. königl. Hoheit kam von einer in der Nähe von Eibenstock abgrhaltenen Jagd und kehrte zur Residenz zurück. — Amtliche Mittheilungen aus den Sitzungen d«» Stadtraths zu Freiberg. Sitzung vom 30. August 1886. I) Der Roth nimmt Kenntniß von der an ihn seitens der Realschule und des Militärvereins I ergangenen Einladung zur Theilnahme an der Feier deS Sedangedenktags. 2) Aus ein Gutachten des Bau-Ausschusses, betreffend Vor nahme dringlicher Reparaturen im Krankenhause, wird be schlossen, die nöthigen Vorkehrungen zu treffen und Herrn Bürgermeister Beutler zu ermächtigen, mit den Herren Sach verständigen Baumeister Göpfert und Haller unter Zuziehung de» Herrn Stadtrath Kunze über die Art der Bau-Ausfüh rungen am Gewölbe zu verhandeln und darnach den Bau selbst zur Ausführung zu übertragen. 3) Den Theaterdirektoren Hohl und Tauscher soll das Theatergebäude hiesiger Stadt zins- und abgabenfrei überlassen, brr Betrag, der für die Feuerwehr bei Vorstellungen zu ent- richten ist, soll aus der Stadtkasse bezahlt, der Betrag für den Theatermeister aber auf 3 Mark, inkl. Probe, pro Vorstellung herabgesetzt und dem Theatermeister für seine Person überlassen verden, Gehilfen auf seine Kosten zu engagirm. 4) Nachdem für den Laden im Parterre des Stadthauses 120V Mark Miethe geboten worden, soll derselbe zur Mehr- bietung ausgeschrieben werden. b) Den Vorschlägen des Gas-AusschusseS wegen Ausstellung von weiteren 23 Laternm wird beigctreten. S) Die Esse im kleinen Hospital soll, da defekt, auf Kosten der Stadt ausgesührt, darnach wegen Vermiethung desselben zum Preis von 550 Mark jährlich mit Herrn Stadtrath Stecher abgeschlossen, dieser auch veranlaßt werden, vor Vor nahme der noch im Hospital auszuführenden Baulichkeiten Bau zeichnung einzureichen. 7) Es bewendet bei der Mittheilung, daß RatHSV ollzieher- lasse, Sportelkasse, Sparkasse, Sradtkasse und Schulgeld-Ein nahme revidirt und richtig befunden worden sind. Den Eparkassenbeamten soll spezielle Dienstinstruktion zugehen. 8) Die Rathhausuhr soll von nun an täglich um 9 Uhr nach der Ortszeit eingestellt werden. S) In der Engegasse soll beim Neubau der Schleuße die alle vorhandene Schleuße ganz abgeworsen, die Ausführung selbst inll. Trottoirlegungsarbeiten sollen zur Vergebung aus geschrieben werden. 1V) Zur Herstellung eines ZauneS in der Jägerfiraße werden die erforderlichen Mittel beim Hospital St. Johannis vnwilligt. 11) Für die Korbflechterei beim städtischen Versorghaus soll ein besonderes Kesselhaus errichtet werden. 12) Hierüber wurden noch 2 Bau-Erlaubnißgesuche vor- grkagen und Beschlüsse in mehreren anderen persönlichen An gelegenheiten gefaßt. — Die königliche Amtshauptmannschaft macht bekannt, daß als Mitglieder der Körkommission für den amts hauptmannschaftlichen Bezirk Freiberg — neben dem Herrn Bezirksthierarzt Röbert hier — die Herren Rittergutsbesitzer Richard von Oehlschlägel auf Oberlangenau und Erbrichter Hermann Bennewitz in Langhennersdorf, als deren Stellver treter aber die Herren Mühlenbesitzcr Heinrich Steyer in Naundorf und Erbrichter Julius Opelt in Großwaltersdorf, gewählt worden sind und diese Wahl angenommen haben. Die im Bezirke bestehenden Bullengenosscnschaftcn und solche Alt gemeinden, welche einen gemeinschaftlichen Zuchtbullen halten, werden darauf aufmerksam gemacht, daß am 1. Septbr. d. I. ter Körzwang in Kraft getreten ist und daß sie nunmehr die Prüfung (Körung) ihrer Bullen ungesäumt hier zu bean tragen haben. — Am Sonnabend Nachmittag in der zweiten Stunde entstand in einem Hause auf der Akademiestraße ein Balken brand, welcher, wenn derselbe nicht zeitig genug entdeckt wurde, großm Schaden bringen konnte, denn über demselben Raum schlief Nachts eine zahlreiche Familie. Ein Balken, welcher in die Esse ging, hatte nach und nach Feuer gefangen. Als dies entdeckt wurde, brannte an der Stubendecke eine Helle Flamme heraus. Ein in der Nachbarschaft wohnender Feuer wehrmann löschte mit einer Handdruckipritze den Brand und sargte sür sofortige Freilegung des Balkens, um weiteres Un- M zu verhüten. — Die gestern Nachmittag in „Stadt Dresden" abgehaltene Herbstversammlung des Freiberger Stenographen- Berbandes war von ungefähr 60 Stenographen belucht. Unter Anderem stand auch die Preisvertheilung für die in Brand in diesem Frühjahr gelieferten Arbeiten auf der Tagesordnung. Drei Mitglieder des „Verein Gabelsberger" waren es, welche sich die drei ersten Preise errangen, nämlich die Herren Akademiker Heyn, Diätist Frenzel, z. Z. in Oederan, und Kontorist Vibrans. Den vierten Preis erhielt Herr Schwarz ms Brand. Für eine gleich gute Arbeit als die letzte prämiirte Warde dem Herrn Kommis Rcymond ein Diplom aus- gesntigt. Durch die Einrichtung des Wettschreibens im Ver bände wird gewiß ein Vorwärtsstreben bei allen betheiligten Vereinen erzielt, denn der Wettbewerb um den Preis ermuntert stets zu neuem Streben. — Gleichsam als Abschied von dem nun wieder auf 8 Monate verschwindenden Sommerfahrplan der Bahnlinien land sich am gestrigen Sonntage trotz der sehr kühlen Herbst last rin höchst zahlreiches Publikum bewogen, noch eine Partie in Ausführung zu bringen, so daß sich der Verkehr im All- gmeinen an diesem Abschlußsonntage wirklich noch als ein sehr frequenter bezeichnen läßt. Ein Hauptmagnet war unser Nachbarstädtchen Oederan mit seinem Jahrmarkt und Kirmesfest. Eehr Viele auS unserer Mitte pilgerten dahin, und so kam st, daß von den gestern verausgabten 1700 Fahrbillets weit über 300 nur allein für diesen Ort entfielen. Auch die heute Sämmtliche anwesende Gewählte nahmen die Wahl an. So dann legte der bisherige Verwalter der Kasse, Herr Oberfecht meister Bernhardt, Rechnung über die Einnahmen und Aus gaben ab. Dieselbe weist nach, daß bis jetzt vom Direktorium der Sächsischen Fechtschule für 215 Mk. 90 Pf. Frchtmaterial, inkl. der Schulen, bezogen und hierauf 89 Mark 40 Pf., «xkl. 13 Mark 4 Pf. Extragaben, bezahlt worden sind. Dem nun mehrigen Berbandskassirer Herrn Richter überliefert« der bis herige Kassenverwalter 65 Mk. 40 Pf. in Baar und 61 Mk. 40 Pf. in Material, waS den Betrag ergirbt, der abzüglich '/, der Mitgliedsbeiträge an die HauptverbandSkasse abzuliefrr» ist. Außerdem händigte Herr Oberfechtmeister Bernhardt dem Berbandskassirer Richter noch 6 Mark 17 Pf. Extragaben ein. Bei dem am 20. d. M. stattgrfundenen BereinSvergnügen wurden 91 Mark 96 Pf. eingenommen und für dasselbe 48 Mark 95 Pf. auSgegeben, so daß ein Ueberschuß von 43 Mark 1 Pf. erzielt wurde, über welchen der OrtSverbandS- vorstand verfügen kann. — Bei dem heutigen Erntedankfeste war daS GotteShauS bis auf den letzten Platz gefüllt. — Nächsten Sonntag predigt in unserer Kirche Herr stuck, tkeol. Grohmann von hier. Den 10, 17. und 24. Oktober finden die Gastpredigten der drei für die hiesige Pfarr stelle vom hohen Landeskonsistorium der hiesigen Kirchen gemeinde vorgeschlogenen Herren Geistlichen statt. — Während m unserer Gegend die Halmfrüchte Heuer einen so reichen Ertrag geliefert haben, daß man sich seit langen Zeiten keines solchen ErntesegenS erinnern kann, wird voraussichtlich daS Resultat der Kartoffelernte weit hinter den Erwartungen Zurück bleiben. Der Kartoffelanhang ist zwar bedeutend, doch tritt die Kartoffelsäule ganz enorm auf. Bei manchen Sorten ist die Hälfte und noch darüber schwarz. Hoffentlich macht daS Niederland eine bessere Kartoffelernte.
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