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Der Trinkspruch, weichender deutsche Kronprinz am Dienstag beiderGalatafel in Straßburgausbrachte, hatte folgenden Wortlaut: .Im Namen Ihrer Majestäten drS Kaisers und der Kaiserin spreche ich den hier versammelten Vertretern dieser Lande die Freude aus, welche allerhöchstdieselben empfinden, wieder unter Ihnen zu weilen. Gleichzeitig aber habe ich der hohen Genugthuung Ihrer Majestäten über den herzlichen Empfang, der ihnen hier in diesen Tagen bereitet ward, Ausdruck zu geben. Möge immer mehr in den Reichslanden die Erkenntniß sich befestigen, daß des Kaisers und seiner Regierung unab lässiges Streben auf das Glück, das Blühen und Gedeihen dieser schönen Provinzen gerichtet ist, dann wird es wohl um dieselben stehen. Ich erhebe mein Glas und leere dasselbe auf daS Wohl von Elsaß-Lothringen und der Stadt Straß burg." — Gestern früh 7 Uhr 50 Min. begaben sich Prinz Wilhelm von Preußen und der Großherzog von Baden nach dem Manövergebicte bei Dettweiler. Der deutsche Kronprinz, welcher mit unserem König um 9^ Uhr mittelst Sonderzuges dorthin nachfolgte, wurde am Eingang des Ortes Dettweiler von den daselbst versainmelten Bürgermeistern des Kreises Zabern, der Geistlichkeit beider Bekenntnisse, den Lehrern mit den Schulen, Beamten und Kriegervereinen von Dettweiler, wie von einer zahlreichen Landbevölkerung empfangen und jubelnd begrüßt. Das Hagenauer Land hatte einen langen Zug reichgeschmückter Wagen mit Mädchen in der Sonntags tracht entsendet. Auch Graf Moltke wurde bei seinem Ein tritt in Dettweiler mit lauten und lange fortdauernden Hochrufen empfangen. Der deutsche Kronprinz, welcher am Bahnhofe zu Pferde gestiegen war, nahm die Begrüßung des Bürgermeisters von Dettweiler, wie der Geistlichkeit entgegen und drückte das Bedauern des Kaisers aus, dem Manöver fernbleiben zu müssen, da sich Se. Majestät zu ermüdet fühle und her Schonung für die nächsten Tage bedürfe, doch werde er dem Kaiser sagen, wie sehr man sich hier aus den Empfang des Kaisers gefreut habe und wie schön der Ort geschmückt fei. Der Kronprinz nahm darauf Blumensträuße entgegen, welche ihm von den Ehrenjungfrauen, von Kindern und von Landleuten gereicht wurden. Freundlich dankend, drückte er wiederholt das Bedauern des Kaisers aus, an dem Erscheinen in Dettweiler verhindert zu sein. Darauf ritt der Kronprinz die langen Reihen ab und wurde überall freudigst begrüßt. Inzwischen hatten die Uebungen begonnen. Nach einem Zusammenstoß des linken Flügels des Westkorps mit dem rechten Flügel des Ostkorps und nachdem der vorbereitende Artillerickampf beendigt war, ließ der Kronprinz um 12^/» Uhr angesichts der großen Hitze und da die Durchführung des Manövers bis zur Entscheidung zu viel Zeit beansprucht haben würde, die Uebung abbrechen und kehrte nach abgehaltener Kritik Nachmittags 1 Uhr von Dettweiler nach Straßburg zurück. — Die deutsche Kaiserin ist am Dienstag wohlbehalten aus Straßburg wieder in Baden-Baden eingetroffen. — Die deutsche Kronprinzessin reiste aus Südtirol nach Genua ab, wohin sich auch der deutsche Kronprinz von Straß, bürg aus zu begeben beabsichtigt, falls keine besonderen Er eignisse dazwischen treten. — Von Berlin aus stellt man in Abrede, daß der nach Nom zurückgegangcne preußische Ge- andte von Schlözer dem Papste ein Handschreiben des deut- chen Kaisers überbringe. Nach der „Magdeburger Zeitung« steht fest, daß im Spätherbst an Vereinbarungen über die „weitere Revision der Maigesetze« herongetreten werd en wird. n Alle» m vor solche« er 1886. Eltern nd k>«ui. sandten zur guter GM irisier Corl .bend 11 Uhi afen ist. 1. rtassevtM tag Nach«. Mächte die Rede ist, darf als Beweis dafür aufgefaßt werden, daß man in Moskau die Resultate der diplomatischen Besuche der letzten Zeit fürchtet. Besonders ist man mit der unentschiedenen Haltung der sogenannten Russenfreunde in Bulgarien unzufneden, deren apolitische Unklarheit aller dings auch jeder Beschreibung spottet. So hat der bei der Ueberrumpelung des Fürst«! Alexander bekanntlich stark betheiligte Metropolit Clement sich vor einigen Tagen gegen einen Vertreter des russischen Blattes „Nowosti" dahin ausgesprochen, er halte eine Aussöhnung zwischen dem Battenberaer und Rußland für das beste Mittel, das Wohlergehen Bulgariens zu fördern. Die russenfreundliche Partei m Sofia ist sich also darüber noch nicht einmal klar, daß ihren Moskauer Freunden jetzt nichts lieber wäre als ein neuer Aufstand gegen^die bulgarische Regent schaft, die man bereits von Rußland aus ebenso anfeindet, wie ehemals den Battenberger, daß sogar die Einsetzung des Herzogs Alexander von Oldenburg zum Fürsten von Bulgarien die Moskowiter nicht voll zufrieden stellen kann, welche Bulgarien einfach durch russische Truppm okkupiren lassen, die Städte Sofia und Phillpoppel aber in Etappen des russischen Vormarsches gegen Konstantinopel ver wandeln möchten. So offen spricht man das freilich nicht aus, man beansprucht nur für Rußland das Recht Bulgarien ebenso zu okkupiren, wie solches Recht von den Mächten Oesterreich-Ungarn bezüglich Bosniens und der Herzegowina zugesprochen wurde. Vor Allem bekämpft man eine baldige Neuwahl eines »Fürsten von Bulgarien. "In diesem Sinne sagt die „Moskauer Zeitung«, der Berliner Vertrag setze zwar die Möglichkeit einer solchen Wahl voraus, es dürfte sich aber wohl in der That herausstellen, daß man im vollen Sinne des Wortes den Fürsten von Bulgarien werde direkt einsetzcn und eine wirkliche Wahl nicht der bulgarischen Volksversammlung, sondern der Uebereinstimmung der Mächte werden überlassen müssen. In der Herstellung der letzteren lägen aber einst weilen die Hauptschwierigkeiten für die Lösung dieser Frage. Es ist klar, daß den von der „Moskauer Zeitung" ver tretenen großen und einflußreichen Kreisen Rußlands weniger an der Uebereinstimmung mit den Mächten als daran gelegen ist, das Schicksal Bulgariens möglichst lange unentschieden zu lassen. Will Rußland die Neuordnung der Dinge in Bulgarien sich streng auf dem Boden des Berliner Vertrages vollziehen lassen, so wird keine Macht dagegen Einwendungen erheben. Weiter geht selbst die Forderung des englischen Kabinets nicht, das nur nach einer Sicherung seiner Interessen für den sehr wahrscheinlichen Fall strebt, daß die Türkei sich völlig in die Arme Rußlands wirft, um dort der Auf lösung entgegenzuschlummern. Italien hat bereits seinen Willen kundgethan, ohne Rücksicht auf Deutschland und Oesterreich-Ungarn seine auswärtige Politik so zu halten, daß es von jedem Ereignisse Vortheil ziehen kann. Den Stand punkt Frankreichs scheint ein der „Pol. Korresp.« zuge- gangcnes Schreiben aus Paris richtig zu kennzeichnen, wonach der Konseil.-Präsident Freycinet den neuen Bot schafter Herbette mit dem bestimmten Auftrag an den deutschen Kaiserhof sendet, energisch für die Aufrecht erhaltung der Bestimmungen des Berliner Vertrages einzu treten, welchen Freycinet für das einzige Mittel ansieht, den europäischen Frieden zu wahren. Was man in Paris vor Allem wünsche, sei die Verhütung eines Orientkrieges. Man rathe auch deshalb den Bulgaren, sich der größten Klugheit bei ihren Kundgebungen zu befleißigen, um pein liche Verwickelungen zu verhüten. Doch auch Rußland würde gut daran thun, keinen Kommissar nach Sofia zu entsenden. Die französische Negierung, heißt es in jenem Schreiben, welche aufrichtig friedliche Absichten hege, werde überall beschwichtigend einwirken. Damit werden auch Deutschland und Oesterreich-Ungarn einverstanden sein, wenn auch das Verfahren Rußlands gegen Bulgarien die Ungarn so empörte, daß sie deshalb bereits anfingen, den Werth der deutschen Bundesgenossenschaft einer heftigen Kritik zu unterziehen, welche sogar die oft zu offiziösen Kundgebungen benutzte „Köln. Ztg." zu unliebsamen Rück- äußcrungen veranlaßte. Die Ungarn mögen sich mit den Deutschen der verschiedensten Parteien trösten, die sich ebenfalls zu der Ansicht bekehren mußten, daß Europa noch einige Jahre des Friedens dringend braucht, welche wohl oder übel mit einigen Zugeständnissen an Rußland erkauft werden müssen. Selbst die konservative „Neue Preuß. Ztg." meint aber, es sei Zeit, von den offiziösen Herabsetzungen des Battenbergcrs abzulassen, welche nur den russischen Uebermuth steigern. Rußland werde seine Wünsche bei Neubesetzung des bulgarischen Thrones berücksichtigt sehen, aber das Recht der übrigen Mächte, dabei mitzuwirken, bleibe unantastbar und könne durch den Willen eines einzelnen Staates nicht ersetzt werden. Die Entscheidung der Zukunft Bulgariens liegt demnach jetzt in Petersburg, wo der Zar sich in nächster Zeit wird entscheiden müsse», ob er bei Regelung der bulgarischen Frage sich mit dem bisher Errungenen zufrieden gebm und das Emverständniß mit den übrigen Mächten aufrecht erhalten will, oder ob er es vorzieht, auf die weitgehenden Wünsche der Pansla- visten einzuaehen und Arm m Arm mit Katkow sein Jahr hundert in die Schranken zu fordern. Die Zukunft Bulgariens. In Sofia ist am Montag die gesetzgebende Versamm lung, die sogenannte „kleine Sobranje", in größter Ruhe und Ordnung eröffnet worden. Das große Bild des Fürsten Alexander im Sitzungssaale-' war verhüllt, die Wer des jetzigen und des vorigen Kaisers von Ruß- land waren aus dem Saale ganz entfernt worden. Wäh- md sich vor dem Berathungsgebäude eine große Menschen menge ansammclte, die sich jedoch sehr ruhig verhielt, füllten Hunderte von Offizieren in Galakleidung die Vorhalle der Sobranje Die von dem Fürsten Alexander eingesetzten Regenten Bulgariens, Stambulow, Karawelow und Mut kurow nahmen vor dem leeren Thronsessel, die Minister auf den Stufen des Thrones Platz. Die Offiziere stellten sich unter Führung des Militärkommandanten von Sofia, des Majors Popow, links vor der Rednertribüne auf. Die fremden Diplomaten wa-.cn vollzählig erschienen. Die Mit glieder der Sobranje setzten sich ohne Parteiunterschiede bunt durcheinander, nur die mohammedanischen Mitglieder, welche erst nach der Eröffnungsrede in den Saal eintraten, nahmen gesonderte Plätze ein. Zunächst beantragte der Deputirte Vultchow, des abwesenden Fürsten Alexander ehrend zu gedenken, was unter minutenlang währendem Mimischem Beifall geschah. Als Alterspräsident bestieg der greise bäuerliche Abgeordnete Bosniakow den Präsi- dentenstuhl, worauf die-Namensliste aller Deputirten ver lest« wurde. Unter lavtloser Sülle verlas sodann Stam bulow im Namen der bulgarischen^ Regentschaft tue bereits bekannte Eröffnungsrede, welche mit der Ankündigung schloß, daß die Regierung, dem Wortlaut der Verfassung gemäß, in kürzester Zeit die „große Sobranje" zur Fürsten vahl einberufen werde, um den jetzt erledigten Thron nicht lange unbesetzt zu lassen. Diesen Schlußworten folgte stürmischer Beifallsjubel, worauf die drei Mitglieder der Regentschaft und die Offiziere den Saal verließen, wogegen die Minister in dem letzteren verblieben. Es folgte nun eine Pause von fünf Minuten, dann ging die Wahl der Vorsitzenden vor sich. Zum Präsidenten wurde Ziskow, zum Vizepräsidenten Tontschew gewählt, welche Beide der russenseindlichen Partei Radoslawows angehören. Die jetzt in Sofia tagende kleine Sobranje wird wahr scheinlich noch im Laufe dieser Woche wieder geschlossen verden. Es handelt sich nur darum, die Eröffnungsrede der Regentschaft mit einer Adresse zu beantworten, die Fassung eines Telegramms an den Zaren festzustellen und einen Kredit von 3 Millionen zum Ankauf des Privat- eigenthums des Fürsten Alexander zu bewilligen. Bei der großen Beliebtheit, deren sich der Fürst im ganzen Lande erfteut, werden sich selbst die Anhänger Zankows dieser Bewilligung kaum widersetzen, die dann einstimmig erfolgen vürde. Weit schwieriger wird es sein, die Zustimmung der Sobranje zu einem anderen Schritt zu erlangen, den die bulgarische Regentschaft angesichts der Ebbe in allen Staatskassen für unerläßlich hält. Die schon vor einem halben Jahre von der Sobranje bewilligte Anleihe von 2» Millionen hat bisher noch keinen Abnehmer gefunden und soll die russische Regierung ersucht werden, für diese Anleihe eine Bürgschaft zu übernehmen, welche russische I Bankhäuser sofort willfährig machen würde. Die Mehrheit der Sobranje dürfte gegen einen so demüthigenden Schritt Bedenken hegen, zumal derselbe ziemlich aussichtslos ist, I da man in Petersburg der jetzigen bulgarischen Regentschaft ebenso geringes Wohlwollen widmet als dem Verbannten I Prinzen von Battenberg. Unverkennbar ist das Peters- I bnrger Kabinet bezüglich Bulgariens noch zu gar keinem bestimmten Beschluß gelangt, da es weder die Großmächte «och die nationalen Kreise in Rußland verletzen möchte. I -Lie Letzteren sind trotz der ungewöhnlichen Auszeichnung, I welche der Zar ihrem Führer und Meister Katkow, dem I Herausgeber der „Moskauer Zeitung«, zu Theil werden I ueß, m der allerübelsten Laune. Katkow selbst glaubt, daß I der selbständigen Politik Rußlands bei der Minister- I deaegnung in Franzensbad ein unheilbarer Schaden zu- I Mgt wurde. ! nationalen russischen Kreisen gilt heute das I welches den Fürsten Alexander ereilte, vorzugs- I als ein Werk des Fürsten Bismarck, wofür Rußland I Wermals Dankbarkeit zollen müsse, daher Katkow ausruft: I E s zehn Battenberger, als irgend welche, Rußlands I Weit einschränkende Verbindlichkeiten!" Die allenthalben I - d zu Tage tretende Aufregung, sobald jetzt von I Wd einer Ausgleichung oder Entschädigung anderer »rath. ereiu. September, lötzcher :llung des uMei^r reibeM-FA md Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen und Müschen Behörden zn Freiberg nud Brand. Verantwortlicher Redakteur: Julin- Braun in Freiberg. ss Inserate werden bis Vormittag 11 Uhr angmom- -lb. Freitag, Seu 17. September. 1«»6 0«d«e Mekler. 86. kii. sereS lieb« neu, welch« schmückt« hten, unsm kluch dank« ür die tröst-