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«1«. st ver- rau. — ?tv — 7« 7!» amtlichen > Lang- Seitzen« ft unfer schmerz- orf, für »brücke, nersdorf, chricht, , Ent recht, c vom en soll, euen. 'annten »aß am erzens- wieger- enen. . Nach- fibergs- lseres gust imen- Otto sowie >ebm- bniß- :aden, i das Gott sein. ° U. - « R. - ° R. starb ruhig Hroß- rder. : von d Be tz zur unser agen Gefühl wohlthätiger Ruhe, aus dem es sich nur ungern reißen lassen wird. Ebensowenig Neigung scheint der Prinz- Regent zu haben, dem wilden Parteitreiben, das sich im Organisation gerade mit Rücksicht auf die wirksame Unter stützung, welche sie dem Staate zu gewähren im Staude sein würde, zu empfehlen. Wir bleiben nach wie vor der Ueber- zeugung, daß der Antrag nicht zeitgemäß war in Rücksicht auf den Zweck, und noch mehr in Rücksicht auf die politische Wirkung. Ein Blick auf die Organe der verschiedenen Parteien genügt, um sich zu überzeugen, eine wie tiefe Mißstimmung erzeugt wordm ist, welche die Parteien, die zu vertrauensvoller Mitarbeit au dm Zwecken nationaler Politik berufen sind, in Stellungen gedrängt hat, die nicht ohne wechselseitigen Wider spruch und Vorwurf behauptet werden können.' — Die in vielen Kreisen herrschende Stimmung spiegelt sich in dem Aufruf deS ständigen Ausschußes des deutschen Protestanten- vercinS wieder. Dieser Aufruf theilt dm Beschluß mit, im Herbst eine öffentliche Versammlung der Gesinnungsgenossen im Hinblick auf die verhängnißvoke Wendung in der Politik deS leitmdm deutschen Staates gegenüber der römischen Kirche und der Rückwirkung auf die evangelische Kirche einzuberufen. Die Schlußworte des Aufrufs lauten: »Lasset uns zu einem großen evangelischen Bunde zusammenschließen, damit der wachsenden Macht der römischen Weltkirche der Geist und die . Kraft des geeinigten deutschen Protestantismus entgegenstehe und die Quelle deutscher Geistesfreiheit rem bewahrt werde!' Unser Kaiser wurde gestern früh wieder bei seinem Morgenspaziergange in EmS von dem Großherzog von Mecklenburg-Schwerin begleitet, der Mittags 12 Uhr mit der Großherzogin nach Koblenz fuhr, um dort der Kaiserin einen Besuch abzustatten. — Offiziösen Meldungen zu Folge hat der deutsche Reichs-Postdampfer »Oder' von Antwerpen aus am 3. Juli Nachmittags mit voller Ladung seine Weiterreise angetreten; ja aus Mangel an Raum mußten sogar mehrere Frachtaufträge zurückgewiesen werden. Nimmt man die ausgezeichnete Aufnahme und Be grüßung hinzu, deren sich der Dampfer seitens der belgischen Interessentenkreise zu ersreuen hatte, so erscheinen die Aussichten, unter denen das Unternehmen in's Leben trat, gewiß ebenso vertrauenerweckend, als viclverheißend. — Dem auswärtigen Amte in Berlin ist von London aus eine Depesche des eng lischen Generalkonsuls in Zanzibar mitgetheilt worden, wonach die drei seit länger als fünf Jahren in Mittelafrika befindlichen Reisenden Junker, Schnitzler und Casati sich zur Zeit nördlich von der Landschaft Unyoro gesund und munter aufhalten. Briese derselben sind nach Europa unterwegs. Diese Botschaft ist um so erfreulicher, als von dem Afrikareisenden vr. Fischer, ' der von dem Bankier Junker in Petersburg mit einer Hilfs- > cxpedition zum Aussuchen seines Bruders betraut war, vor . Kurzem ein Telegramm eingelauscn ist, das in seiner kurzen , Fassung allerdings nicht ganz verständlich wurde, indeß zu sich dem Vorwürfe der Inopportunität, welcher gegen ihr Vorgehen erhoben wurde, zu entziehen, so würden sie erst nachzuweisen haben, daß von der Stimmung im Lande demnächst ein Druck zu erwarten sei, welcher eine» Wandel der Mehrheit bewirkt. Wir haben uns nicht über zeugen können, daß eine solche Stimmung vorhanden ist; wohl aber, daß nicht blos der Rationalismus, sondern auch die aus dem Boden des Evangeliums stehende Glaubensinnigkeit und -Zuversicht sich mit Organisationen nicht befreunden will, welche leicht in Gefahr kommen, sich selbst Zweck zu sein, wenngleich man augenblicklich bescheiden genug ist, die geplante kirchliche besagen scheint, daß er bei dem beabsichtigten Vordringen über Baringo auf Hindernisse gestoßen und zur Rückkehr veranlaßt sei. — Aus Berlin ist der Schriftsteller Christensen auf Grund des Sozialistengesetzes ausgewiesen worden. Derselbe, be kanntlich einer der Angeklagten in dem Prozeß .Jhring-Malow', war ein rühriger, aber in gemäßigten Formen auftretender Agitator, der namentlich in den Arbeiterbezirksvereinen volks- thümliche, wissenschaftliche Vorträge hielt. Christensen begab sich nach Dresden; er hat seinen Aufenthaltsort angeben müßen, damit er für eine etwaige Strafverbüßung erreichbar ist. An Stelle des zum österreichischen Handelsminister eniannten Marquis de Bacquehem wurde der gemäßigt liberale Hofrath Graf Franz Merveldt zum Landespräsident von Schlesien berufen. — Vor der Abreise des Kaisers Franz Josef von Wien erschien dort der ungarische Ministerpräsident Tisza, um dem Monarchen über den Stand der Ausgleichsfrage Be richt zu erstatten. Tisza suchte dabei mit der österreichischen Regierung über die Haltung der letzteren, sowie über daS Maß der seitens des österreichischen Reichsraths mit Sicherheit zu erwartenden Unterstützung des Kabinets möglichst ins Reine zu kommen. Die ungarische Regierung wird die Mittheilung der österreichischen Regierung, betreffend die vom Abgeordneten hause des Reichsrathes beschlossenen Abänderungen des Zoll- tariss, abwarten, um daraus zu ersahren, bezüglich welcher ae für ngung 1, des age ich Nach- Vikar Grabe re. tachm. Das bairische Kabinet. - Seit der erschütternden Katastrophe, die sich bei dem Schlosse Berg am Starnberger See vollzog, sind fast vier Wochen vergangen und das dahinrauschende Alltagsleben läßt das anfangs so tief erregte bairische Volk das traurige Ereigniß bereits nur noch als eine trübe Erinnerung an sehen. Die bairischen Gesandten im Auslande überreichen den Monarchen, an deren Höfen sie bisher beglaubigt waren, neue Beglaubigungsschreiben des Prinz-Regenten Luitpold von Baiern und dieser nimmt wiederum von den in München wohnenden fremden Gesandten in besonderen feierlichen Audienzen die neuen Beglaubigungsschreiben der befreundeten Regierungen entgegen. Der bairische Landtag ist geschlossen worden, ohne daß eS zu einem Personen Erschcint jeden Wochentag Nachmitt. b Uhr für den !I ... Jahrgang. fLÄ?« I Mittwoch, den 7. Juli md Tageblatt. Amtsblatt für die Kniglicheu und städtischen Behörden zn Freiberg nnd Braud. Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun in Freiberg. machten Vorschläge, die trotz aller Mißliebigkeit ihrer Ur heber von der öffentlichen Meinung anerkannt werden mußte, schließlich auch die Gegner der Regierung zur Nach giebigkeit zwang und es der letzteren unmöglich machte, den Ministern eine entschiedene Niederlage zu bereiten. Die Rücksicht auf die allgemeine Wohlfahrt machte es zumeist unmöglich, dem Kabinet bei der Erledigung gesetzgeberischer Vorschläge eins zu versetzen. Für prinzipielle Kämpfe eignet sich der politische Boden weit besser als derjenige der Ver waltung, aber gerade die letztere bildet die Hauptaufgabe der Staatsgeschäfte in den Einzrlstaaten, während die großen politischen Fragen der Reichsregierung und dem Reichstage Vorbehalten bleiben. Dem Kabinet Lutz konnte aber die klerikale Mehrheit deS bairischen Landtages wohl große Zurückhaltung den ultramontanen Ansprüchen gegen- über, aber keine mangelhafte Verwaltung vorwerfen. Unter ziemlich ungünstigen Vorbedingungen, unter einem menschenscheuen Monarchen, mit dem das Ministerium nur noch mittelbar verkehren konnte und mit einer Landtags- > Mehrheit, die ihren Widerwillen offen zur Schau trug, sind in Baiern während der Mandatsdauer des jetzigen Landtages erhebliche gesetzgeberische Errungenschaften erzielt worden. Durch das von dem Finanzmintster Riedel aus- Landtage nach dem Tode des Königs Ludwig II. zeigte, I gearbeitete Einkommensteuergesetz und durch die Neuregelung nachträglich Rechnung zu tragen. Der Widersinn, daß der Branntweinsteuer und des Malzaufschlages ist die gerade die Partei, welche die Pläne und Bestrebungen des Steuerkraft Baierns in möglichst gerechter und aus- Königs Ludwig stets verketzert hatte, den Anspruch erhob, gleichender Weise in Anspruch genommen worden. Durch ihn an seinen Ministern zu rächen, ist dem Prinzen nicht ent- die Landeskultur-Rentenanstalt, die Hagelversicherung und ! gangen. Ebensowenig konnte es ihm angenehm sein, daß das Flurgesetz ist der Landwirthschaft manche wohlwollende !ihn diese wenig reichsfreundliche Partei ohne Weiteres aktz Förderung zu Theil geworden. Handel und Industrie ihren Gesinnungsgenossen proklamirte, während er selbst gewannen durch Vermehrung der Schienenwege, besonders feit sechzehn Jahren sich es zur höchsten Ehre geschätzt durch die Vervollständigung des Netzes der Nebenbahnen, hatte, das vollste Vertrauen und die Hochachtung des Für Kirche und Schule, für Wissenschaft, Kunst und greisen deutschen Kaisers zu genießen. Der Letztere soll die Kunstgewerbe, für Straßenanlagen, Forstpflege, Heil- Absicht hegen, nach Beendigung der Kur in Ems auf der anstalten u. s. w. ist in den letzten Jahren in Baiern viel Fahrt nach Gastein einige Tage in München als Gast des geleistet worden, was mit der Politik nicht das Geringste I Prinz-Regenten zu verweilen und dadurch die freundlichsten zu schaffen hat und dem bisherigen System dennoch zur I Beziehungen zu dem letzteren öffentlich zu bekunden. Bei Ehre gereicht. seiner solchen Sachlage läßt es sich nicht erwarten, daß der Prinz Gerade daraus erwächst aber auch die Hoffnung, daß Üdem Haß der bairischen Klerikalen noch nachträglich das bei den nächsten Landtagswahlen in Baiern die öffentliche iMinifierium Lutz opfern werde, dem man nicht seine sich Meinung sich mehr als im Jahre 1881 dem Ministerium Din sehr engen Grenzen hallende Freisinnigkeit, sondern seine Lutz zuneigt, das sich im Dienste der staatlichen Wohl- ^großc Vorliebe für das Reich und den Mangel hinreichender fahrt bewährt hat. Ein entschieden ungünstiger Wahl- »Begeisterung für bairische Reservatrechte zum Vorwurf macht, ausfall könnte doch schließlich eine Panei an's Ruder I Prinz Luitpold hat sich nicht nur davor gehütet, den bringen, welche zum Nachtheil der allgemeinen Verwaltung Wlntritt der Regentschaft mit der Entlassung des Kabinets die Fahne des Ultramontanismus schwingen und sich mit Mutz zu verbinden, sondern sogar in der Verabschiedung des Vorliebe mit Fragen beschäftigen würde, die besser dem »Landtages mit Nachdruck betont, daß er sich streng an die deutschen Reichstage Vorbehalten bleiben. iVersassung halten, aber auch den engen Verband mit dem Wiciche pflegen wolle. Aus demselben Grunde, weshalb er Was Ministerium nicht entließ, als er die Regentschaft an- " Miat, zeigt sich derPrinz auch abgeneigt, das längstangekündigte, Frerocrg. den 6 Juli Waber ihm heute erst unterbreitete Entlassungsge- Ueber die Stellung des deutschen Reichskanzlers zu dem Much zu genehmigen, welches das Ministerium Lutz nur einreicht, von dem preußischen Herrenhause in Abwesenheit der Minister Wum den Vorwurf zu entkräften, daß es zu Allem fähig sei, angenommenen Antrag auf größere Selbständigkeit für die Mm nur im Amte zu bleiben. Für die bairische Regierung evangelische Kirche waren die verschiedensten Ansichten ver- Miebt cs jetzt nur zwei Wege, der eine ist das Fortschreiten breitet. Die deshalb von der „Neuen Preuß. Ztg.' dringend Muf dem bisherigen entschieden reichsfreundlichen Pfade, der verlangte Aufklärung ist jetzt von der offiziösen „Nordd. Allg. Mweite lenkt in die sogenannte „patriotische" Bahn ein, Ztg.', wenn auch noch immer in etwas zurückhaltender Weise, Welche wahrscheinlich auf ultramontane Abwege führt. Folgt gegeben worden. Dieselbe schreibt: „Wir haben uns von vorn- Muf das Kabinet Lutz in Baiern ein Ministerium Francken- herein gegen die Absicht erklärt, dm preußischen Landtag mit Mein, so würde sich im deutschen Reichskanzleramt und einer neuen kirchenpolitischcn Frage zu befassen, nachdem soeben Mlbst im Bundcsrathe sehr bald ein gewisses Mißtrauen erst die Differenzen, deren Rückwirkung dem p»litischen Leben Memcrkbar machen, welches der bairischen Regierung nicht seit einem Dezennium fühlbar geworden, zum Ausgleich ge- Angenehm sein kann. Die deutsche Reichsregierung muß kommen waren. Wir begründeten unser Bedenken sowohl aus Mesondcren Werth darauf legen, daß der Regent des zweit- politischen wie aus konfessionellen Erwägungen und können jetzt Müßten Staates im Reiche sich mit Rathgebern umgiebt, wohl sagen, daß der Verlauf der Dinge im Abgeordneten- wie Me für die nationale Stellung Baierns nicht nur volles im Herrenhause unser Bedenken gerechtfertigt hat, wenngleich Merständniß, sondern auch eine wärmere Empfindung haben, dort durch die Haltung der Majorität, hier durch die Zurück- Mreilich ist es für den bairischen Prinz-Regenten auch Haltung der Regierung die aufregende Diskussion erspart wurde. Wringend wünschenswerth, daß seine Rathgeber von dem Der Antrag von Hammerstein konnte als Fraktionsantrag nur Mertrauen der Mehrheit seines Volkes getragen werden, in einer Form eingebracht werden, welche weit zurückblieb DaS bei dem jetzigen bairischen Ministerium nicht der Fall gegen die Ansprüche Derer, die den Impuls gegeben hatten; M sein scheint. Nach den Wahlen von 1881 stand wenigstens und bei seiner Befürwortung im Abgeordnctenhause zeigte sich, Me Mehrheit der bairischen Volksvertretung dem herrschen- daß selbst die Mitunterzeichner nicht einen und denselben Stand- Mn System feindlich, den Personen am Staatsruder mit punkt einnahmcn, während das Schicksal, welches die Mehrheit Mvcihülltem Mißtrauen entgegen. Wenn das Kabinet Lutz dem Anträge bereitete, keinen Zweifel darüber ließ, daß die ' Mit neuen gesetzgeberischen Vorschlägen vor den Kammern Ansprüche, welchen der Antrag Bahn brechen sollte, keine Aus- Mchicn, zögerte die Mehrheit in den letzteren, sich mit den sicht haben, die gesetzgeberische Unterstützung zu finden, deren ^treffenden Angelegenheiten eingehend zu beschäftigen und sie versassungsmäßig bedürfen. Wir wissen wohl, daß die chandclte dieselben in einer Weise, die nichts weniger als parlamentarische Lage der Gegenwart nicht maßgebend für die itgcgenkommend und wohlwollend war. Daß trotzdem die Zukunst ist. Aber wenn die Freunde des von Hammer- itaatsmoschine weiter funklionirte, lag in der Güte der ge- > stein'schen Antrages an die Zukunft appelliren, um oder Systemmechsel gekommen wäre. Seitdem aber in dem Hause auf der Praiinerstraße in München der Streit der Meinungen verstummt ist und die streng nach den Ver- sassungsbestimmungen eingerichtete Regentschaft tadellos sunktionirt, empfindet das bairische Volk ein unsagbares 1 Inserate werden bis Vormittag 11 Uhr angenom- ii LHFVZ» , men und beträgt der Preis sür die gespaltene Zeile I 1 XILDH oder deren Raum 1b Ps.