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städtischen Behörden zu Freiberg und Brand Ü Erscheint jeder Kg 11Z I andern Tag. E zweimonatlich rsckvu. -f- 16,7 » k. IIIll! des die Schnellin, ^Ivelie, !k llU«! ause. tritt frei. militärischen Grade seien zwar Eigenthum der Inhaber derselben; aber der Herzog von Aumale und Prinz Murat hätten die von ihnen innegehabtcn Grade nicht auf regel rechten, Wege erworben. Die Kammer nahm hierauf mit 375 gegen 168 Stimmen eine Tagesordnung an, in welcher mittags von Augsburg fort; die Ankunft in München erfolgt 11 Uhr 30 Minuten. Der Kaiser wird aber mit Rücksicht auf die noch dauernde Hoftrauer nur mit dem Prinz-Regenten und der königlichen Familie im Bahnhose verweilen. Nm 1 Uhr schon verläßt der Kaiser München und trifft Nach mittags 4 Uhr 30 Minuten in Salzburg ein, wo Nachtquartier genommen wird Am anderen Tage gedenkt der Kaiser über !end das Ziel seiner Reise, Gastein, zu erreichen. — Der putsche Kaiser und das deutsche Kronprinzenpaar sandten dem >erühmten Schriftsteller Gustav Freytag anläßlich seine- 70. Geburtstages telegraphische Glückwünsche. Der Kaiser ließ Freytag mitthcilen, daß er seinem Bilde in der Nationalgalerie in Berlin einen Platz angewiesen habe. Der bescheidene Schriftsteller, der sonst in Wiesbaden lebt, bewies übrigen-, daß es ihm mit der Ablehnung aller ihm von nah und fern in reicher Fülle zugedachten Huldigungen völliger Ernst war. Ganz in der Stille hat er sich bereits in der vorigen Woche von Wiesbaden nach seiner von ihm mit besonderer Vorliebe besuchten ländlichen Besitzung Liebleben beiGotha begeben, woselbst er seinen 70. Geburtstag im engsten Familienkreise feierte. Sämmtliche österreichische Blätter veröffentlichen einen Ausruf des Erzherzog- Albrecht zur Errichtung eines Radetzky- Denkmals in Wien. Das Wiener .Fremdenblatt" schließt einen diesem Aufruf gewidmeten Artikel mit dm Worten: „Wenn die Armee es ist, die in erster Linie der edlen An regung des Erzherzog-Feldmarfchalls folgt, dem Geiste und der unvergänglichen Größe Radetzky'- werkthätig huldigt, so werden die Bürger der Monarchie nicht Zurückbleiben, um eine langversäumte Ehrenschuld abzutragen. Eine Mahnung zur Nachfolge in der Treue für Kaiser und Reich, eine Mahnung, zu bewahrm die Einheit und Größe des Vaterlandes, soll un- das Denkmal sein, das die Pietät und Dankbarkeit von Volk und Heer dem verewigten Helden aufrichtcn wird in dem Mittelpunkt des Reiches." — Ein in Prag erscheinende» Czechenblatt behauptet, daß der österreichische Finanzminister von Dunajewski ein Entlassungsgesuch eingereicht habe und daß bereits mit dem Vizepräsidenten der Prager Fmanz-Landes- Direktion, Baron Chertck, wegen Uebcrnahme des Finanz- Portefeuilles unterhandelt werde. — In einer Volksversamm lung in Krems hat sich der freisinnige Abg. Steinwender sehr freundlich über die Berufung der beiden neuen Minister vr. von Gautsch und Marquis de Bacquehem geäußert. Dr. Steinwender erklärte ganz offen, daß seine Parteigenossen einem Beamten-Ministerium, wenn eS unparteiisch seine- Amte» walte, keinen grundsätzlichen Widerspruch entgegensetzen würden. — Von Dienstag Mittag bis Mittwoch Mittag sind in Triest an der Cholera drei Personen erkrankt und eine gestorben. Nach dem amtlichen italienischen Cholerabericht sind von Dienstag Mittag bis Mittwoch Mittag an der Cholera nk lieben Nch lche sofort I« troffenen U» ich beim A> ö erschlag«! mk aber am ige FleiM crgelte ihm ang vor dies« 1886. Wüstner, besitzer. gk. sied sanft M >er unser gm Hann Gott ensjahre. erlassene«, ag Nachmittz — »s Jahrgang - ' Freitag, -e» 16. Juli Tagesschau. Freiberg, den 15. Juli. Der deutsche Kaiser traf gestern früh 8 Uhr in Kon stanz ein, wurde daselbst von dem Großherzog und der Großherzogin von Baden empfangen und begab sich sofort nach Mainau. Auf dem Bahnhofe in Konstanz waren die Spitzen der Behördm, mehrer« Vereine, sämmtliche Schulen und «ine große Menschenmenge versammelt, welche dm Kaiser enthufia- stisch begrüßte. Bon der Insel Mainau wird der Kaiser am Sonntag nach Augsburg abreism und dort im Hotel .Drei Mohrm" übernachten. Wie die .Neuesten Rachrichtm" er fahren habm, trifft der Prinz-Regent Luitpold von Baiern am 1S. Juli früh 8 Uhr 33 Minutm zur Be grüßung de- Kaiser» in Augsburg ein und begleitet dmselbm bis München. Von Seiten der Stadt Augsburg werden die umfassendsten Vorbereitungen für einen würdigm Empfang getroffen; Bürgermeister von Fischer, Regierungsdirektor vr. Groh und Fürst Fugger-Babenhausen habm buvetzs längere Unterrcdungm in dieser Hinsicht gepflogen. vöt ' der Kürz« des Aufenthaltes und wegen der Schonung, welcher der Kaiser bedarf, ist indessen ein größerer Euwfang oder der Besuch der Ausstellung nicht zu erwarten. — Am Montag, 19. Juli, geht mittelst Extrazuges die Reise um 10 Uhr 1b Minuten Bor« Amtsblatt für die königlichen Verantwortlicher Redakteur: Iuliu- Braun i« Freiberg. Linken die baldige Begnadigung der Decazeviller Hetzer Duc-Quercy und JuleS Roche zuzusagen. Je mehr Zu geständnisse aber diese Freunde Rocheforts erlangen, desto mehr wenden sich die geävgstigten Besitzenden in Frankreich von dem schwächlichen republikanischen Regiment ab und dem Monarchismus zu, der schließlich als Retter der Gesellschaft und Ordnung erscheint. Das Nationalfest des 14. Juli 1886 begann wahrlich in Folge der Ausweisung Aumales unter sehr ungünstigen Auspizien. Ucher Weise zu sichern. Bei diesem Werke haben sich in! Deutschland Fürst und Volk die Hand gereicht, um alle! Umsturzgedanken zu bannen, den inneren Frieden zu festigen und das Reich den neidischen Nachbam gegenüber immer ^niger und mächtiger erscheinen zu lassen. Statt daran zu le men und mit Deutschland an der. der höchsten Kulturaufgaben gemeinsam zu arbeiten, erschöpft Frankreich feit Jahren seinen nationalen Wohlstand jeden Wochentag Nachmitt. 8 Uhr für den ß Preis vierteljährlich 2 Mark 2d Pf., s ; 1 M. 50 Pf. und einmonatlich 75 Pf. ß lNg. Nahm» i 18. Ich u. s. w. iß gestattet >ereins-Vk, v, Vorst. erichtete, nhiitten Orleans und das NatianalfeÄ. I durch eine rastlose Vervollkommnung seiner Wehrfähigkeit, Die nnv oas um einen Rachekrieg gegen das deutsche Reich vorzuberelten, Der Tag, an welchem vor 97 Jahren die Bastille in dessen Ziel in erster Linie die Wledereroberung der Reichs- Paris erstürmt wurde, ist gestern von den französischen lande ist, die ursprünglich deutsch waren und mit deren Republikanern abermals als sogenanntes Nationalfest be- Einverleibung das deutsche Reich nur sich wieder geholt gangen worden, obgleich die Erinnerung an den Bastillen- hat, waö ihm wider alles Recht vordem entrissen worden sturm ebensowenig wie der ehemalige Napoleonstag sich zu ist. Eine gemäßigte und friedlich gesinnte französische einem allgemeinen Volksfest eignet, weil eben nur eine ein- Republik hätte an dem deutschen Reich den besten Nachbar zelne, wenn auch herrschende Partei Grund hat, sich dieses gefunden und würde dadurch vollauf Zeit und Sicherheit Tages zu freuen. An diesem Feste nahmen die Monarchisten gehabt haben, in ihrem Gebiete Wohlstand und Kultur zu Frankreichs weniger als je Antheil; wie bedeutend die Zahl fördern. Die deutsche Staatsleitung lieferte wiederholt dieser Partei aber ist, zeigte sich bei den letzten Wahlen, die bündigsten Beweise dafür, daß sie keinerlei Regierungs- wo mehr als ein Drittel der französischen Wahler sich für wechsel in Frankreich begünstigen würde und weder die monarchistischen Kandidaten entschied. Mittelst des den Erfolg der Bonapartes noch den der Prinzen offiziellen Apparats bringt irotzdem die republikanische von Orleans wünsche, welche nur durch einen blutigen Partei alljährlich am 14. Juli ein glänzendes Fest zu Bürgerkrieg zur Herrschaft gelangen und sich in der Stande, bei dem sich stets das chauvinistische Element durch letzteren nur durch auswärtige Kämpfe behaupten könnten, lärmende Kundgebungen vor dem Denkmal der Stadt Seitdem aber so entschieden deutschfeindliche Männer wie Straßburg auf dem Eintracht-Platze geltend macht, in diesem die Generäle Campenon und Boulanger in der dritten Jahre aber noch außerdem das patriotische Gefühl an dem französischen Republik zu Macht und Einfluß gelangten Aufzug mehrerer aus Tonkin zurückgekehrter Truppentheile und der ganzen Jugend in Frankreich von Klein auf der entflammte. Diesmal wurde das Fest durch den strömen- Haß gegen die Deutschen eingeimpft wird, hat die deutsche den Regen sehr beeinträchtigt. Trotzdem drängte sich eine zahl- Regierung vollen Grund, mit verschränkten Armen zuzu lose Menschenmenge auf dem Eintrachtsplatze zusammen, sehen, wie die Machthaber der Republik Fehler auf Fehler wo Deputationen der verschiedenen patriotischen Vereine, machen und die Parteien in Frankreich sich gegenseitig zu der Turner, der Schützen, der Patriotenliga, der Studenten Grunde richten. Einer der gröbsten Fehler war die doch und Polytechniker mit beflorten Tricoloren und Kränzen, nur aus unnützer Furcht vor den Radikalen beschlossene' -welche Turner an der Statue befestigten, vor dem Stand- Ausweisung der Prinzen, welche erst die diplomatische Ver bild der Stadt Straßburg vorüberzogen. Die Musikkorps tretung Frankreichs im Auslande vollständig in Verwirrung spielten die Marseillaise und sonstige patriotische Stücke, brachte und dann die Streichung der im Heere beliebten Die von der Revue auf dem Stadthausplatze zurückkehrenden Herzöge von Aumale und Chartres aus der Armeeliste Schüler-Bataillone defilirten sodann ebenfalls vor der nach sich zog. Der dritte Sohn des Königs Ludwig Statue. Ueberhaupt trug das ganze Fest mehr den Philipp, der am 16. Januar 1822 geborene Herzog von Lharakter einer Vorbereitung zum Reoanchekrieg als den! Aumale hat diese Maßregel durch eine Herausforderung eines Freiheitsfestes. beantwortet, indem er in einem an den Präsidenten Vrövy In drei Jahren soll das hundertjährige Jubiläum des gerichteten Briefe sich zum Anwalt aller durch die obige Bastillensturms in Paris überaus glänzend begangen werden, Maßregel betroffenen Offiziere aufwarf und dem Präsidenten wenn bis dahin die Republikaner dort noch am Ruder sein dec Republik gegenüber behauptete, daß die militärischen werden, was immerhin fraglich erscheint. In dem nun bald Grade dem Machtbereiche des Staatsoberhauptes entrückt verflossenen Jahrhundert habm sich nur wmige der strah-1 seien. Der Protest ist insofern gegründet, als weder der lenden Hoffnungen verwirklicht, mit denen Frankreich die Frei- StaatSchef, noch der Kriegsminister einem französischen heitsgedanken Rousseau's, Diderot's und d'Alembert'S be- Offizier seinen Grad nehmen und durch Dekret aus der grüßte. Auf den Sturm der Bastille folgte bald genug die Armee entfernen kann. Dies darf nur durch kriegSgericht- Schreckenshenschaft Robespierre's, Danton's und Marat'S, liches Urtheil geschehen und der Kriegsminister hat lediglich auf diese die Cäsarenwirthschaft Napoleon des Ersten und das Recht, einen mißliebigen Offizier während zweier Jahre in dem bunten Wechsel der Ereignisse mußte Frankreich die I zur Disposition zu stellen. Immerhin warf nun auch der Zeiten des Bourbonenthums, des Orleanismus, der zweiten sonst so friedfertige Herzog von Aumale die Maske als Republik, des zweiten Kaiserreichs und der dritten Republik guter Staatsbürger ab und erklärte ebenso wie sei» Neffe, über sich ergehen lassm, ohne nur annähernd das zu der Graf von Pans, es in seinem Manifest gethan, der erreichen, was seinen erhabensten Patrioten und edelsten Republik offen den Krieg. Dahin brauchte man es gar Denken: im vorigen Jahrhundert als Ideal vorgeschwebt nicht kommen zu lassen, denn der bejahrte Herzog war als hatte. Unter einem altersschwachen republikanischen Regi- DivisionSgeneral längst zur Reserve versetzt und konnte ment, das auf der schiefen Ebene immer mehr nach links abwärts nach der Annahme des Ausweisungsgesetzes nie wieder ein gleitet, geht Frankreich dem Sälulum der ersten großen Kommando in dem republikanischen Heere erhalten. Die Revolution entgegen, im Innern durch die Patteizersplitterung Streichung aus der Heeresliste war also überflüssig und zerrüttet, nach Außen vereinsamt durch eine abenteuerliche im Grunde nichts weiter als ein Zugeständniß an die Politik, die nichts gelernt und nichts vergessen zu haben radikalen Schreier. scheint. Im Jahre 1789 war es der sogenannte dritte Bei der jetzigen Strömung in Frankreich konnte es nicht Stand, das in seinen Menschenrechten gekränkte Bürgerthum, ausbleiben, daß der Ministerrath nach der in dem Schreiben welches die Pforten des Bastillen-Gesängnisses sprengte Aumalcs enthaltenen Auflehnung gegen die Staatsgewalt und den Palast der Bourbonen umtobte, im Jahre 1889 auch dessen Ausweisung beschloß und daß die SenatL- wird es voraussichtlich der sogenannte vierte Stand sein, Mehrheit ebenso wie die Kammermehrheit diesem Regierungs- der in Frankreich die Erfüllung aller der Versprechungen beschlusse lebhaften Beifall zollte. In der Deputirten- drohend fordern wird, mit welchen die Machthaber der kämmer beantwortete der Kriegsminister Boulanger einen dritten Republik den arbeitenden Klassen gegenüber stets so von dem Deputirten Keller wegen der Maßregelung ' freigebig waren, ohne mit der Verbesserung der Lage der Herzogs von Anmale ausgesprochenen Tadel dahin, Arbeiter planmäßig vorzugehen. Wie die Biene in der ' Fabel hat dagegen das deutsche Volk aus dem Gedanken des Jahres 1789 nur das Gute gesogen und das Gift darin gelassen; es hat in dem verflossenen Jahrhundert nach und nach rin lebensfrisches verfassungsmäßlges Regiment „ „ , „ errungen, für das Bürgerthum eine gesicherte achtbare die Haltung des Kabinets gebilligt und gleichzeitig dem Stellung gewannen und bereits in den letzten Jahren be- Vertrauen Ausdruck gegeben wurde, daß das Kabinet den Sonnen, auch das Dasein der unbemittelten Volksklassen republikanischen Gesetzen bei Allen Achtung zu verschaffen gegen die Wechselfälle des Lebens in echt Menschenfreund- missen werde. Ferner wurde mit 331 gegen 180 Stimmen ... m, k— an-.. ^'beschlossen, die Rede des Kriegsministers durch öffentlichen Anschlag bekannt zu machen. Diese Begeisterung der Kammermehrheit wird aber dem französischen Konseil präsidenten kaum sehr erfreulich scheinen, denn er muß nun erst recht darauf rechnen, von Boulanger und den Radikalen auf der Bahn weiter gedrängt zu werden, die er mit seinem Ausweisungsentwurfe nur sehr ungern betrat. Schon mußte er sich dazu bequemen, einer Deputatton der äußersten M- TlMblM. ld: 14,o o L atzt « Seit« «n betr. rute, »erstag, ukof -Inserate werden bis Bormittag 11 Uhr angenom- men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile I oder deren Raum 15 Pf. ", Fliege trut, brig blch ck. Depots »rkt. >e, oder ;en, Schlaf mzustäniq Schlagslch Lufl., do, arzt»-«, nm, kost«-