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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188605275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18860527
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18860527
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-27
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.05.1886
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IS««» Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Seite S. w ist '1 mhauS, >at daS Sorge nd ein Hause rn der > dahin t mir >ngens te Ok to kam er wir lzheim. h that ieschäf- saugen pflegte mehr, llußen- icht ge he Er- ch nach suhlte, n, daß m mich 'ichen nn« inar- üttet, inzu- >euge. ischen der licher endm ischm inden mung lagen, e des olchen volles die cin- ttete. i dem l bez. Konsi- schc- Ent- >eipzig ichlen, ndung -uper- ifeind- )nntm chand- :inten- idalen, >ndcrn r Ein- stehen, ,l die irchen- zelnen gegen werde Wohl ricke« icdenl- äßlich. i u er tzken nt el- rochen, rg deS Debatte, i Vor- Frevelthaten sind mit 5 bez. 7 Tagen Hast bestrast worden. — Es wurde weiter einer Rohheit gedacht, welche von den Geschirrführern gegen die ihnen anvertrauten Zugpferde aus geübt zu werden pflegt. Dieselbe besteht darin, daß der am Halsriemen befestigte sogenannte Haftzügel unter der Zunge weg fest um den Unterkiefer des Handpferdes geschlungen und der Kopf desselben sodann an den Deichsclkopf gebunden wird. In dem einen der drei dem Vereine zur Kenntniß gekommenen Fälle dieser Art hat diese Manipulation eine Durchschneidung der Zungenspitze zur Folge gehabt. Dieser Verletzung ungeachtet, ist die Freisprechung des betreffenden Geschirrführers erfolgt, weil die schöffengerichtliche Beweisauf nahme zu der Annahme führte, daß derselbe durch das Auf bäumen des beim „Rücken" wild gewordenen Handpserdes in Lebensgefahr gerathen und zu der geschilderten Maßregel ge radezu genöthigt gewesen sei. Dagegen verurtheilte das nämliche Schöffengericht in einem anderen Falle einen hiesigen Fuhr werksbesitzer, welcher sein abgemagertes Handpferd, um cs zum Weiterziehen zu zwingen, in gleicher Weise mißhandelt hatte, Izu Geldstrafe von 10 Mark. Der Thierschutzverein hält es Oberdienstmann Herr Lieschke, welcher letztere in einem der erwähnten Fälle gegen die vorerwähnte Unsitte werkthätig ein geschritten war. Ferner wurde einem hiesigen Hüttenarbeiter, welcher gleichfalls in Ausübung des Thierschutzes von einem sein Pferd mißhandelnden Geschirrführer körperlich verletzt und hierdurch eine Zeit lang arbeitsunfähig geworden war, em Schmerzensgeld von 15 Mark aus Vereinsmitteln bewilligt. — Einen lediglich auf seine Initiative zurückzusührenden Erfolg hat der Verein dadurch auszuweisen, daß sein unter dem 16. März 1885 an den hiesigen Stadtrath gerichtetes Gesuch, die Einführung der Schlachtmaske bei Tödlm g des Rindviehes und die vorgängige vollständige Betäubung sämmtlicher Schlacht- !thiere, insbesondere der in den Privaischlächtereien zu schlach tenden Kleinviehes betreffend, geneigte Berücksichtigung gefunden hat, indem der hiesigen Fleischerinnung durch die genannte Be hörde aufgegebcn worden ist, in Zukunft beim Tödten des größten Schlachtviehes, als namentlich der Ochsen und Bullen, ausschließlich der Schlachtmaske, als des sichersten Tödtungsmitlels, sich zu bedienen, sowie darüber strenge Auf. sicht zu führen, daß beim Schlachten der übrigen Schlachtthiere, einschließlich des Kleinviehes, in allen Fällen dem Abstechen die Betäubung desselben mittelst Knopf- oder Schlagbeiles vorausgehe. Der städtischen Behörde sei für diese Anordnungen der leb hafteste Dank des Vereins dargcbracht. Nicht minderer Dank tretenden neuen Fahrplan der königl. sächsischen Staatsbahnen. Da feit dem Erscheinen des letzten Fahr planes unsere Abonnentenzahl abermals eine wesentliche Ver mehrung erfahren hat, genügt die uns von der Verwaltung der königlichen Staatsbahnen zugcsandte Zahl von Exem plaren des Fahrplanes nicht für unsere Auflage. Es ist uns jedoch eine größere Anzahl Fahrpläne freundlichst zugesagt worden, so daß wir hoffentlich in Mrze in der Lage sein werden, die noch fehlenden Exemplare baldigst nachzuliesern. — Wir geben im Nachfolgenden die unsere Station Frei berg betreffenden Abänderungen in gedrängter Kürze wieder. Abfahrt in Richtung Dresden: der erste Frühzug nicht mehr 6 Uhr 12 Min., sondern bereits 6 Uhr 5 Min.; der bis dato 8 Uhr 59 Min. dahin verkehrende Kourierzug erhält schon 8 Uhr 51 Min. seine Weiterfahrt. Daß der Montags und Donnerstags früh verkehrende Personcnzug bereits 3 Uhr 50 Min. früh abfährt, ist schon bekannt gegeben. In der Ab fahrt nach Chemnitz zu ist nur verändert zu notiren der Abgang des Kouricrzuges Nachmittags, und zwar ist derselbe nicht mehr 5 Uhr 29 Min., sondern bereits 5 Uhr 24 Mn. Der Hauptpunkt trifft die Abfahrt des ersten Frühzuges in der Richtung Freiberg-Bienenmühle-Moldau re. l Berg befand, >r hier ich mit führte- Meinung erstem Anschluß von Böhmen herein, 7 Min. später, also 12 Uhr 5 Min hier ankommt. Auch der letzte Abendzug von daher bringt noch Anschluß aus Oesterreich und trifft nm genannten Tage nicht schon 8 Ubr 37 Min., sondern erst 8 Uhr 49 Min. hier ein. — Am 14. d. M. hielt der hiesige Thierschutzverein seine Generalversammlung ab. Aus den, vom Vorsitzenden vorgetragenen Jahresbericht ist Folgendes hervorzuheben. Im vergangenen Vereinsjahre — 30. März 1885 bis 30. März 1886 — hat sich die in dem vorhergehenden Jahre ver minderte Zahl der bei der hiesigen Stadtpolizeibehörde, der königl. Amtshauptmannschaft, einschließlich der Delegation zu Sayda, und bei dem Vcreinsvorstand eingegangenen Anzeigen über begangene Thierquälereienund dergleichen wieder um vermehrt, indem 50 Personen — dm unter richt weniger als 16 wegen Bogelstellerei, Ausnehmens von Jungen aus den Nestern, bez. wegen Verkaufes einheimischer Singvogel — zur Anzeige ge kommen sind (gegen 33 im Vorjahre). Von den 12 Anzeigen, welche an den Vereinsvorstand gerichtet waren, konnten nur 5 als zur Einleitung des Sttafocrwhrens geeignet an die be treffenden Behörden abgegeben werden und haben 3 hiervon zu einer Bestrafung geführt. In dem einen Falle hat ein bei einem hiesigen Oekonomen in Dienst stehender Knecht den 10 Kühen seines Dienstherrn mit einem Taschenmesser in die Nasen und Flanken gestochen und denselben hierdurch mehrere circa 1 Zentimeter lange Schnitte beigebracht. In dem andere», von dem eigenen Meister zur Anzeige gebrachten Falle hat ein hiesiger Fleischerlchrling im Schlachthose einem zum Schlachten bestimmten Schweine vor dessen Tödtung mit dem langen Fleischermesser sechs Stiche versetzt und hierdurch Hüft knochen, Mastdarm und Blase durchlöchert. Diese beiden Die bis jetzt gewesene Abfahrtszeit desselben, 8 Uhr 5 Min., ist aufgehoben und hierfür ein früheres Abfahren und zwar schon 7 Uhr 35 Min. festgesetzt worden. Auch der lange zweistündige Aufenthalt in Bienenmühle ist bei diesem Zuge weggefallen, denn bineits 9 Uhr 32 Min. Vormittags ist man in Moldau und 11 Uhr 33 Min Vormittags in Brüx. Die Abfahrtszeit der übrigen Züge ist verblieben. In der Abfahrt nach Nosfen ist zu bemerken, daß nur der MittagSzug dahin um 5 Min. später, also erst 12 Uhr 15 Min. zum Abgänge gelangt, da derselbe nicht schon 11 Uhr 57 Min., sondern mit sein soll. Diese in vieler Beziehung wohlthätige Neuerung kann aber nur dann ohne nachtheilige Folgen für das hiesige Oeschästsleben bleiben, wenn dieselbe in der ländlichen Umge bung unserer betriebsfleißigcn Bergstadt hinreichend bekannt wird und sich die intelligenten Landleute des Bezirkes daran gewöhnen, an Sonntag-Nachmittagen etwas früher als bisher nach Freiberg zu kommen und ihre daselbst zu bewirkenden Einkäufe so einzurichten, daß die selben um 5 Uhr beendet sein können. Es steht zu hoffen, daß die Herren Gemeindevorstände in der Umgebung Frei bergs im Interesse der durch die Neuerung angestrebten größeren Sonntagsruhe die Bewohner ihrer Ortschaften wohl wollend aus den Inhalt der betreffenden Bekanntmachung des Stadtrathes zu Freiberg aufmerksam machen, welche in kurzer Frist in diesem Blatte wiederholt werden wird. Auf diese Weise kann der Geschäftsverkehr mit den Landleuten um Frei berg, auf welchen die hiesige Geschäftswelt mit Recht besonderen, Berth legt, ganz ungeschmälert bleiben und gleichzeitig eine größere Heiligung des Sonntags möglich werden, deren Werth und Bedeutung die biedere Bevölkerung der Umgegend unserer Stadt sicher zu schätzen weiß. — Die Mehrzahl unserer Abonnenten erhalten mit dieser Nummer unseres Blattes den am 1. Juni d. I. in Kraft gebührt der königlichen Amtshauptmannschaft, welche ihre Fürsorge für die leidende Thierwelt dadurch bethätigte, daß sie den Zughundebcsitzern und anderen Personen das Aufsetzen auf die Hundesuhrwerke während der Fahrt bei Strafe ver boten und überdies den Ersteren ausgegcben hat, im Sommer für genügende Tränkung und im Winter für die nöthige Erwärmung der Hunde mittelst Decken zu sorgen. Aach seitens des Vereins ist für die Zughunde durch unentgeltliche Verabfolgung von Schutzdecken, ebenso für die hungernden und frierenden Vögel durch reichliche Fütterung in den städtischen Promenaden im letzten, ausnahmsweise so langen Winter Fürsorge getragen worden. Vorige Weihnachten ließ der Verein durch Frau Berth, welche sich der Verbreitung thicr- sreundlicher Gesinnungen unter der Schuljugend in höchst anerkenncn-werther Weise unterzieht, wiederum 320 Stück Thierfchutzkalender unter die Schüler der hiesigen Näh- und Strohflechtschule vertheilen. Die inneren Angelegenheiten des Vereins betreffend, ist zu bemerken, daß derselbe bei dem im September vorigen JahreS in Zwickau unter dem Vorsitz des Herrn Geh. Regieruugsrath d'Alinge stattgefundenen Verbands tag sächsischer Thierschutzvcrcine durch Herrn Schuldirektor Marquard aus Dresden vertreten war, daß die Bibliothek wieder ersreulichen Zuwachs ersuhr und daß der Verein leider durch Todesfall, bez. durch Versetzung drei verdienstvolle Vorstandsmitglieder, die Herren Bergingenieur Breithaupt, Stadtältester Wiedemann und Bezirksthierarzt Möbius ver loren hat, an deren Stelle die Herren l)r. Frenzel, Guts besitzer Ochernal und Bezirksthierarzt Röbcrt dem Vorstand zugewählt worden sind Bei der in der Generalversammlung I erfolgten Neuwahl von vier ausscheidenden Vorstandsmitgliedern — Das hiesige Chokoladengeschäft von Herrn A. Gottschald, Zetersstraße Nr. 4, hat für die bevorstehende Fahnenweihe der wsigen Schützengilde sehr paffende Schaustücke ausgestellt. :S sind dies zwei in Relief auSgefÜhrte Medaillons von Chokolade und Kakaobutter, mit den Bildnissen des König- und der Königin. Die Bilder, welche ca. Meter hoch, sind prechend ähnlich und wirklich meisterhaft auSgeführt. DaS zeschmackvoll dekorirte Fenster, in dem nun auch wieder da- rüher erwähnte Stadtwappen mit ausgestellt ist, läßt manche« Zassanten bei demselben verweilen. — In dem heute Vormittag 10 Uhr 9 Min. »ach Dresden verkehrenden Personenzuge befand sich eine seltene Gattung menschlicher Wesen, nämlich 15 Mitglieder einer echten Jndianerfamilie vom Stamme der so wilden und blutdürstigen Sioux. Diese kupferähnlichen Naturkinder beiderlei Geschlecht- und auch in den verschiedenen Altersstufen besuchen die größeren Städte des europäischen Kontingents, um dort ebenfalls wie alle anderen uns bereits vorgeführten seltenen Bölkerstämme, ihre Spiele und Sitten zur Vorführung zu bringen. Heute kamen diese Fremdlinge von Chemnitz und begaben sich »ach Dresden. — Der Besitzer der einen vorgestern in Dorfchemnitz bei Mulda durch Blitzschlag eingeäscherten Wirthschaft war während des Brandes nicht zu Hause, sondern in Dresden zur Pserdeausstellung. Sein Sohn kam mit dem Abendzuge nach Freiberg, um den bedauernswerthen Vater hier zu erwarte« und ihn auf den betroffenen schweren Schicksalsschlag ruhig vorzubereiten. — Vergangene Nacht gegen 11 Uhr zeigte sich in süd westlicher Richtung am Horizont ein großer hell- und weit leuchtender Feuerschein. Es war der Ort Memmen dorf bei Oederan, welcher von einem größeren Schadenfeuer heim- gefucht worden ist. Daselbst wurden durch die Flammen ver nichtet daS Gut de- Oekonomen Herrn Lingke, sowie da- nebenstehende Wohngebäude eines Herrn Löwe. Wie verlautet, soll Brandstiftung nicht ausgeschloffen sein. — Se. Majestät der König verlieh dem militärischen Begleiter Sr. königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich August, Major L la suite des 1. Husarenregiments Nr. 18 Edler von der Planitz das Komthurkreuz 2. Klaffe deS Albrechts- Oldens. trat an die Stelle deS eine Wiederwahl ablehnenden Herr» Schuldirektor Wolf Herr Premierlieutenant Proviantmeister Dittrich, während die übrigen drei ausscheidenden Mitglieder, worunter der Vorsitzende, wiedergewählt wurden. — AuS orstrhendem Bericht dürfte zu ersehen sein, daß der hiesige Thierichutzvcrein trotz seiner wenig nach außen dringenden üirksamkeit auch im letzten Verrinsjohre nicht unthätig gewesen t. Möge derselbe auch ferner seiner edlen Aufgabe, da- Vohlbefinden unserer stummen Mitgeschöpfe zu befördern, gerecht werden. — Leider muß die gemeinschaftliche Fahrt des Brüxer Schützenkorps zum Besuche des Fahnenseste- der Freiberger Schützengilde unterbleiben, nachdem dem Brüxer SchützenkorpS- kommando von der k. k. Bezirkshauptmannschaft mitgetheilt wurde, daß das von demselben gestellte Gesuch um Bewilligung dieses AuSslugeS nach dem Auslande vom Ministerium nicht bewilligt worden sei. Infolgedessen unterbleibt selbst« erständlich auch die Veranstaltung des ExtrazugeS, zu welchem sich schon eine zahlreiche Anzahl von Theilnehmern gesunde» hatten. Sächsisches. M Dresden, 25. Mai. Der Ausschuß für Ferienkolonien beschäftigt sich gegenwärtig mit der Aus wahl derjenigen Orte, welche zum Landaufenthalt für die armen schwächlichen Kinder geeignet sind. Derselbe würde gern in ausgedehnte! Weise die waldreichen Gegenden von Mulda, Nassau, Rechenberg, Sayda dabei be rücksichtigen, sobald ihm die nöthigen Anmeldungen, welche an ^errn Bürgerschullehrer Wolf, Maternistraße 1, zu richten wären, thunlichst bald zugingen. sch Oederan, 26. Mai. Gestern unternahm der hiesige Gewerbeverein eine Exkursion nach Burgstädt »nd Rochsburg und besichtigte dabei die Handschuhfabrik von Winkler u. Gärtner in Burgstädt, sowie die Fabrik für Stuhl- und Strickmaschinen bau von Bach daselbst. Die Exkursion war vom schönsten Vetter begünstigt. — Am Montag hat der hiesige Gesammt- kirchenvorstand in der Bierling'schen Glockengießerei in Dresden vier neue Geläute, welche daselbst aufgestellt waren und wo runter daS H-äur-Geläute für die Martin Luther-Kirche in Dresden sich befand, besichtigt und sich von der Klangwirkung überzeugt. Für die hiesige Kirche soll an Stelle des alten unharmonischen Geläutes ein H-ckur-Geläute in Aussicht ge nommen sein. — Der Schneiderlehrling Moritz Beyer, welcher an vergangenen Ostern die hiesige I. Bürgerschule verlassen hat, ist vom königl. stenographischen Institut in Dresden in Anbetracht seines außerordentlichen Fleißes im Stcnographiren mit einem stenographischen Merkchen in Prachtband belohnt worden. Dem Institute haben die autographirten Werke deS Knaben: Das Lied von der Glocke «nd daS Drama „Wilhelm Teil" von Fr. v. Schiller und „Das Wirthshaus im Spessart" von Hauff vorgelegen. X. Sayda, 25. Mai. Am letztvergangenen Freitage habe» die diesjährigen ersten Sommerfrischler in hiesiger Stadt ihren Einzug gehalten. Besonders frisch haben dieselben die Tem peratur allerdings nicht gesunden, da Mittags daS Thermo meter 37 über Rull zeigte. Die mehrere Tage angehaltene, den jungen Saaten nachtheilig gewordene tropische Hitze hat gestern eine angenehme Unterbrechung erfahren durch ein von reichlichem Regen begleitetes Gewitter, welches Nachmittag- hier auslraf. Ein Blitzstrahl traf hierbei mitten in der Stadt einen Baum, ohne weiteren Schaden anzurichten. V Annaberg-Buchholz, 25. Mai. Gestern Nach mittag entluden sich in hiesiger Gegend mehrere heftige Gewitter. Es sind mehrere Blitzschläge zu bemerken gewesen, welche aber glücklicher Weise keinen nennenswcrthen Schaden verursacht haben. > In Hermannsdorf jedoch foll ein Bauerngut durch einen Blitz- ; strahl entzündet und vollständig eingeäschert fein. Nähere i Nachrichten fehlen noch. — Die prächtigen Waldanlagen vor». Oertliches. Freiberg, den 26 Mai. ; — DaS „Dresdner Journal" brachte gestern Abend an j seiner Spitze folgende der Bedeutung des Tages gewidmete - patriotische Betrachtung: „Für dos sächsische Volk, für alle treuen sächsischen Unterlhane» ist der heutige Tag ein freudiger 1 md bedeutsamer zugleich. Er bildet eine feierliche und für , das praktische, selbsteigene Wirken hochwichtige Grenzscheide im , Leben deS Prinzen Friedrich August, Herzogs zu Sachsen, jenseit welcher die Zeit der Volljährigkeit beginnt und , mt jeder neuen Jahreswelle reifere Erkenntnisse, ernsteres Pflichten, strengere Arbeit an jeden Strebenden heranträgt, I gleichviel ob er bürgerlichen Standes oder fürstlichen Herrscher-1 geschlechteS, der Zukunft Gott ergeben muthig entgegensteuer r. Aber jene Grenzscheide verlangt im Leben unseres erlauchten Prinzen keinen fremdartigen Umschwung. Gehört es doch zu! den sichersten Bürgschaften für jede schöne patriotische Hoffnung, I daß vom frühesten Knabenalter bis zu den Universitätsstudien, I bis zur Thätigkeit im Osfizierstande die ganze Erziehung dessen, der jetzt als Jüngling-Mann im Vollbesitze der Kraft Seineri Ahnen vor uns steht, eine einzige fortgesetzte Brücke war, Herz und Geist allmählich hinüberführend von der harmlosen Freude zur besonnenen Sammlung, vom frohen Genuß zur freiwilligen I entsagenden Werktüchtigkeit in der großen Schule des wirklichen Lebens. Wer sich willig von liebender treuer Elternhand solche Wege leiten ließ, die aufwärts führen, wer noch mit empfänglichem Kinderauge den seiner hohen Vorfahren sah, welcher strenge Weisheit mit Poesie, milde Humanität mit staatsmännischem Herrschersinn zu Vereinen verstand, ja wer -er begeisterte Schüler sein kann zweier erhabener Helden des deutschen HeereS, Sr. Majestät unseres ruhmvollen Königs und Sr. königlichen Hoheit des Prinzen Georg, die im schönen Familienbunde als Onkcl und Vater dem Strebenden leuchtend zur Seite stehn — wer dieses Glückes theilhaftig ist, der hat einen weiten Schritt voraus auf der Bahn zur edlen großen Lcbenserfüllung. Möge die Gnade des Himmels seinem 'Gange leuchten!" — Die königliche Amtshauptmannschaft sichert Demjenigen, welcher den Urheber eines in der Nacht zum 23. d. M. an 43 Kirschbäumchen auf der Freiberg-Olbernhauer- Straße verübten Baumfrevels dergestalt namhaft macht, daß Bestrafung erfolgen kann, dreißig MarkBelohnung zu. — In dankenswerther Weise erläßt heute der Stadt rath eine ausführliche Bekanntmachung über das Oeffncn und Schließen der hiesigen Geschäftslokale an Sonn- und Festtagen. Die von den städtischen Be hörden im Einverständniß mit der königlichen Superintendentur und dem evangelisch-lutherischen Landeskonsistorium beschlossenen Abänderungen bestehen in der Hauptsache darin, daß alle Kaufs- und Gewerbsläden Freibergs an Sonn- und Festtagen in der Zeit bis Vormittags ^,11 Uhr, Mittags von 12 bis I für feine Pflicht, gegen diese Unsitte mit allen ihm zu Gebote 1 Uhr und Abends von 5 Uhr ab geschloffen zu halten sind, stehenden Mitteln einzuschreiten. Ebenso hält er es für feine der Kleinhandel demnach von Vormittags V-11 Uhr bis 12 Ausgabe, durch Belohnungen auf Förderung des Thierschutzes 1lhr und Nachmittags von 1 bis 5 Uhr gestattet hinzuwirkcn. Derartige Belohnungen erhielten im vergangenen Jahre Herr Gendarm Horbach in Brand und der hiesige leichten m ein unden- > trau- idankeu Vinter- letzten jungen. ? Kannte e, wo >r doch >te ich würde,
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