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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 11.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188605116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18860511
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18860511
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-11
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 11.05.1886
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ZS 187. 14. Mai 1847 und seit Januar 1883 Flügeladjutaut de» Kaiser-) mit der am 7. November 1868 geborenen Herzogin Charlotte, Tochter des verstorbenen Herzog- Wilhelm von Mecklenburg- Schwerin und der Herzogin Alexandrine geb. Prinzessin von Preußen statt. — Zu längerem Aufenthalt traf m Koburg die Herzogin von Edinburg mit ihre» Kindern rin. — Die neuesten Nachrichten au- dem Hoflager de- König- von Württemberg in Nizza lauten recht beforgnißrrregrnd. Der württrmbergische Monarch soll am 5. Abend- einen Schlaganfall gehabt haben. Bon der .Pol. Korresp." wird die Meldung Wiener Blätter, daß der Kaiser von Oesterreich in der zweiten Hälste diese- Monat» eine Reise nach Dalmatten und der Herzegowina zu machen beabsichtige, mit dem Bemerken zurück- grwiesrn, daß in maßgebenden Kreisen von einer solchen Ab sicht nicht» bekannt sei. — Am Sonnabend traf der Statthalter von Galizien, von ZaleSki, in Pest ein, um dem Kaiser Franz Joseph über die HUse sür die Abgebrannten in Stry und über die Bauernbewegung in Galizien Bericht zu erstatten AakeSki wurde zu dem Hosdiner zugezogen, zu welchem auch mehrere ungarische Reich-tag-abgeordnete geladen waren. — Die österreichische Regierung verwahrt sich dagegen, daß die neue Zolltarif-Vorlage vorzugsweise deutsche Erzeugnisse hart treffe. Offiziös wird darüber gesagt: .Nicht um Vergeltung de» un» durch die Zollpolitik des Au-landeS zugesügten Schaden» hantÄt es sich, sondern um die Ergreifung jener Zollmaßregel», welche da» bedrohte Gleichgewicht unserer Handelsbilanz aufrecht erhalten können. Daß weder jetzt noch früher der Retorsionsgedanke die k. k. Regierung leitete, geht schon daraus hervor, daß die wichtigsten und markantesten der im März 1885 und jetzt vorgeschlagenen Zollrrhöhungen (sür Garne) in erster Linie England berühren." Der Bruder de» Königs von Italien, der Herzog von Aosta, trat Sonnabend Nachmittag von Genua aus aus der königliche» Jacht .Savoya" eine Reise nach Portugal an. — Loo Freitag Mittag bis Sonntag Mittag sind an der Cholera in Benedig 1S Personen erkrankt, 7 gestorben, in Ostuni 22 erkrankt, 6 gestorben, in Lattano 5 erkrankt, in Torre Santa Susanna 2 erkrankt und 2 gestorben und in Salice 1 erkrankt und 1 gestorben. Seit einigen Tagen hält sich der französische HandelS- mimster Lockroy m London auf, angeblich um die Einrichtung de» dortigen .Board os Trade" kennen zu lernen, in Wirk lichkeit abn, um persönlich sür die Pariser Weltausstellung Propaganda zu machen und derselben die offizielle Brtheiligung England» zu sichern. Der Handelsminister ließ bereits im .TevipS" versichern, daß er Gelegenheit hatte, die günstigen Dispositionen England» in Bezug auf die Ausstellung zu er kennen. — In Poris zirkulirt eine Adreffe, durch welche der französische Minister des Aeußeren um Einverleibung der „Neuen Hebriden"-Inselgruppe ersucht wird. In dem von der spanische« Regierung eingeleitetru Prozeß gegen den Anstifter deS am 4. September v. I. auf die deutsche Gesandtschaft verübten srevelhasten Angriffes ist am Sonnabend einer der Angeklagten zu einem Jahre Gesängniß vrrurtheilt worden. Der Offizier, welchem die Bewachung d«S GrsandtschaftshotelS übertragen war, wurde jedoch frei gesprochen. Englische Blätter veröffentlichen ein Schreiben deS Ex- ministerS Chamberlain, in welchem dieser erklärt, er würde sür die zweite Lesung der .Homerule-Bill" stimmen, wenn die volle Vertretung Irlands im ReichSparlamente beibehalte» werde. Dieses ZugrstLndniß müßte indeß vor der Debatte über dir zweite Lesung gewährt werden. Der General Wolseley soll, nach einer Behauptung deS Parlamentsmitgliedes William Johnstone, die Absicht geäußert haben, seine Entlastung zu fordern und ein in Ulster organisirteS Orangisten-Heer gegen die irischen Nationalisten anzusühren. falls Gladstone'S irische Bills angenommen würden. Tausend englische Offiziere seien bereit, ihm zu folgen. Lord Charles BcreSford, der bekannte Flottenkapitän und Freund Wolseley'», erzählte öffent lich, er sei mit diesem einig, zu resignircn und den Orangisten in Ulster zu Helsen, falls die Regierung dieselben zwingen sollte, dem Dubliner Parlamente zu gehorchen. Der russische KriegSmimster ist gestern schleunigst von Petersburg nach L vadia abgereist Ter von dort nach Bukarest zurückkehrende rumänische Sriegsminister Angelescu überbringt dem König Karl ei» eigenhändige» Schreiben des Kaisers von Rußland. Ein Erlaß des türkischen Sultan» vertagt die Eröff nung der kretensischen Generalversammlung auf den 12. Juli. Die Gründe der Abreise des türkischen Gesandten von Athen werd« in einem neueren Rundschreiben der Pforte ausführlich erörtert. — Der britische Botschafter in Konstantinopel, Mr. Thornton, zog sich durch einen Fall vom Pferde einen Bruch deS linken Schlüsselbeines zu. Bei den in Serbien stattgefundenen Wahlen zu der Nationalversammlung, der sogenannten .Skupschtma", hat sich folgender Resultat' ergeben: Gewählt sind 60 Anhänger der Regierung, 38 Radikale, 15 Anhänger der Ristic-Partei und 5 keiner bestimmten Partei Angehörige. Im Ganzen haben nur noch vier Nachwahlen stattzufinden. Mit den vodl König zu ernennenden 40 Mitgliedern verfügt demnach die serbische Regierungspartei über 100, die Opposition nur über 58 Mitglieder. AuS mehreren Städten der nordamerikanischen U«io« wird die Fortdauer der Arbeitseinstellungen behufs Erzwingens der Erhöhung der Lohnsätze und der Herabsetzung der Dauer der Arbeitszeit gemeldet. Ruhestörungen sind jedoch in den letzten Tagen nicht vorgekommen. Nach Cincinnati, wo man solche befürchtete, sind vier Milizregimenter zur Ausrecht- haltung der Ordnung abgesandt worden. In Chikago hat die Polizei noch weitere Mengen von Dynamit aufgefunden. Die anarchistische .Arbeiterzeitung" ist nach mehrtägiger Unter brechung am Freitag Morgen wieder erschienen; vom Bürger meister wurde derselben die Unterdrückung angedroht, falls sie fortfahren sollte, aufreizende Artikel zu bringen. Oertliches Freiberg, den 10. Mai. — Die königliche Garnison-Verwaltung macht bekannt, daß am Sonnabend, dm 15. Mai, Vormittags 10 Uhr in dem Bureau — Kasernenstube 37 — die Aussührung verschiedener baulicher Reparaturen in dm hiesigen Garnison-Anstalten in öffentlicher Submission vergeben wird. In dem Bureau können vorher die Bedingungen und Kostmanschläge ringesehen werden. — Sicherem Vernehmen nach ist der seitherige Hauptmann und Kompagniechef im hiesigen königlichen 1. Jägerbataillon, Herr Freiherr von Wagner, zum persönlichen Adjutanten Sr. königlichen Hoheit des Prinzm Friedrich August von Sachse» I besohlen und au seine Stelle Herr Premierlieutmant v. Teubern I zum Hauptmann ernannt worden. — Der Bergiogemeur Franz Hiller ist als technischer I Referendar bei dem Bergamte zu Freiberg angestellt Word». I — Der Vorstand der hiesigen Schützengilde richtet I an die gcsammte Einwohnerschaft Freibergs die herzliche Bitte, I durch Schmückung ihrer Häuser den Straßen unserer Berg. I stadt in den Tagm vom 29. Mai bis mit 1. Juni d. I. ei, I festliches Gepräge zu verleihen und dadurch ihre Theilnahme I an der Freude der Gilde über die ihr von Sr. Maj dem König I huldvoll verliehene neue Fahne in patriotischer Weise zu bekunde», I Zu dem Feste der Weihe dieses königlichen Geschenkes habe» bereits zahlreiche auswärtige Schützen ihren Besuch angekündigt und werden dieselben sicher in unserer gastfreundlichen Bergstadt rin herzliches Willkommen finden. — Der Kreisverein für innere Mission j, Freiberg hält am Dienstag, den 18 d. Mts., 4 Uhr Nach mittags in der.Herberge zur Hcimath" seine Generalversamm- lung ab. — Die Hauptversammlung des Vereins gegen HauS. bette lei findet Dienstag, dm 18. d. M, Abends 8 Uhr i« Gasthose .Stadt Altmburg" statt. — Für die bevorstehende zweite diesjährige Schwur gerichtsperiode wurden heute Vormittag in öffentlicher Sitzung des hiesigen kgl. Landgerichts folgende 30 Herren als Haupt- geschworene ausgeloost: 1) Erbgerichtsbesitzer Karl Robert Louis Eichler-Schönfeld, 2) Zigarrmsabrikant Eduard Wirth- Döbeln, 3) Erblehngutsbesitzer Hugo Kretzschmar, Mochau, 4) Zigarrmsabrikant Louis Hugo Gutmachrr- Roßmein, 5) Hotelier Gustav Eichler-Döbeln, 6) Roh- produktmhändler Robert Fiedler-Döbeln, 7) Spielwaaren- sobrikant Karl Gottlob Berger-Lengefeld, 8) Kaufman» Wilhelm Eduard Richter-Frauenstein, 9) Kgl. Oberförster Friedrich Wilhelm Röder-Rechenberg, 10) Rentier Karl Wilhelm H u tz s ch - Oederan, 11) Baumeister Edwin Hof mann-Nossen, 12) Rittergutsbesitzer Karl Philipp Steyer- Naundorf, 13) Gutsbesitzer Julius Löss el-Mutzschwitz, l 4) Kgl. Bezirlssteuer-Jnspektor OSkar Bruno Bellmann- Marienberg, 15) Kaufmann Emil Ringk-Zöblitz, 16) Kauf mann Karl Robert Hiller- Freiberg, 17) Gutsbesitzer Robert Bernhardt-Quohren, 18)Bäckermeister Hermann Richter- Hainichen, 19) Kaufmann Hermann Robert Nücke-Freiberg, 20) Gutsbesitzer Heinrich August Hauswald-Poffendorf, 2t) Drechsler Walther Rothe-Döbeln, 22) Bergrach Professor vr. Heinrich Gretschel-Freiberg, 23) Gemeinde vorstand Ferdinand Leberecht F r i tz s ch e - Weigmannsdors, 24) Mühlenbesitzer Karl Heinrich Engelhardt-Rüdenau, 25) Fabrikant Hans Laudien-Freiberg, 26) Privatus Bernhard Gappisch-Döbeln, 27) Kaufmann Georg Rein hard Stenger-Hainichen, 28) Rentier Wilhelm Heinrich Berndt-Nossen, 29) Mühlenbesitzer Ernst Louis Clauß- Weigmannsdors und 30) Gutsbesitzer August Robert Lange- Crumbach. — Der Kalender verzeichnet für Dienstag, Mittwoch und Donnerstag die Heiligen Mamertus, Pankratius und Servatius, von denen das Sprichwort sagt: .Die drei Azius machen dem Landmann vielen Verdruß," die außerdem als sogmannte .Eis heilige", .gestrenge Herren" oder .Weinmörder" arg verpönt sind. Diesmal scheinen die gestrengen Herren ihren Einzug Aus der Jugendzeit. Roman von 33. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Plötzlich nahmen ihre Augen einen saft starren Ausdruck an, sie wurde sehr bleich und schwankend stützte sie sich auf die Steinplatte neben ihr. Herr von Randow beugte sich besorgt zu ihr nieder, aber sie schüttelte nur den Kops und sprach hastig ein paar Worte, lieber dem Beobachten dieser Szene hatte ich nicht bemerkt, daß das Brautpaar ringetreten war. Erst die in der Gesellschaft entstehende Bewegung machte mich aufmerksam. .Sehen Sir nur, wir glücklich mein Schwesterchen und ihr Bräutigam aussehen," meinte Lieutenant von Reder zu mir. .Muß das nicht zu den schönsten Hoffnungen berechtigen? Meine kleine Johanna ist förmlich verklärt." Er hatte Recht. Sie war dir reizendste Braut, die man sich denken konnte. Im languachschlcppmdm, weiße» Atlasklrid mit dem duftigen Schleier und grünen Kranz in dem licht braunen Lockenhaar, mit den durch Thränen glänzend«, braunen Augen und dem glücklich« Lächeln war sie eine über aus liebliche Erscheinung. Als wir hinauStrat«, fiel ein leiser, erfrischender Reg« und die Leute freut« sich, daß es der Braut in dm Kranz regne. Denn .Reg« bedeutet Segm", meint« sie, und um Segen bat« sie ja Alle für das liebe, gute Fräulein! Die Wag« fuhr« vor und bald setzte sich der stattliche Zug in Bewegung. Auch die Kirche war geschmückt und zum Erdrück« voll, dmn die gesammte Dorsbrwohnerschast war versammelt. Es war wirklich feierlich und die Rede deS alten Geistlichen, der Johanna getauft und eingescgnet, tief ergreifend. Nachdem die Ringe gewechselt und der Segm gesprochen, wurde da» junge Paar von All« beglückwünscht. Johanna ging aus einem Arm in dm anderen, unter vielen Thränm schloß Frau von Reder ihre einzige Tochter an ihr Herz, die sie nun sür immer hergeben sollte. Celeste war etwas zurückgetretm Sie preßte die rechte Hand sest auf ihr Herz, als verursache eS ihr Schmerzen, und blickte mit gerunzelter Stirn und sest zusammengepreßtcn Lippen vor sich hm. Aber sie beherrschte sich sofort, als nach be endigter Zeremonie Oskar ihr dm Arm bot, um sie an den Wagen zu führen. Bei Tisch unterhielt ich mich sehr gut. Die Stimmung war eine so heitere, daß man sich gern mit fortreißm ließ. Zu meiner groß« Erleichterung war Paul vor einigen Tagm verreist, um einem FcstkommerS bei irgmd einer Festlichkeit bei zuwohnen. Er hatte indeß Celcstm versprechen müssen, zu dem in dieser Woche stoNfindmdrn Erntefeste wieder zu kommen, damit rS nicht an Tänzern fehle. Baron Golzheim brachte einen Toast aus daS Brautpaar aus, dem noch mehrere andere folgten; Gläserklingm und fröh liches Lachen töntm lustig durcheinander. .Wir werden Johanna sehr vermissen," meinte Willy Reder, .besonder« Papa, dessen Herzblatt sie ist; mit ihrer röhlichen Stimme, ihrem stets heiteren Wesen war sie wie Sonnenschein sür das alte HauS. Es wird recht still darin werden, wenn sie fort ist." .Sie kommt dann aber oft her," tröstete ich ihn, .dann srmen sich Ihre Eltern doppelt!" .DaS schon, aber — wissen Sir, daß Papa mir dm Vor schlag gemacht hat, dm Dienst zu quittiren und Rederhos zu übernehmen? Ihm wird das Wirthschastcn schon schwer, und verkaufen will er das Gut nicht, es ist schon so lange in unserer Familie." .Das ist sehr natürlich, und ich würde mich an Ihrer Stelle nicht lange besinnen, dm Vorschlag anzunehmen." .Lieben Sir Rederhof, gefällt er Ihnen?" fragte er eifrig. .Sehr, ich finde es reizend hier." .So werde ich morgen mein Abschiedsgesuch rinrrichm." Erstaunt blickte ich Willy an. Er sah sehr aufgeregt aus und etwas in sein« Augen machte mich besangm. Aber ich nahm mich zusammm und sagte scherzend: .Sic sind wirklich rasch von Entschlüssen, Herr von Reder, hoffentlich bereuen Sie es nie, so schnell entschieden zu haben." .Das kommt ganz daraus an, wie Sie die Frage beant worten, die an Sie zu stellen ich mir schon lange vorgenommen habe. Dars ich sprechen?" Der Ausdruck in seinm Augm und seinem Ton war nicht miß- zuverstehm, ich wußte, was kommm würde und wollte ihm so gern eine Demüthigung ersparen. Mit bebender Stimme mtgegnrte ich: .Lasten Sie uns lieber von etwas Anderem sprech«, Herr von Reder; seien Sie versichert, daß ich mit dem größten Antheil und mit wahrer Freundschaft stets an dm Bruder Johanna'S denken und mich freuen werde, wenn Sie glücklich und zufrieden aus dem Gute Ihrer Väter leben." .Sie rauben mir die schönste Hoffnung," sagte er leise, indem er mich mit seinen treuherzigen, braun« Augm traurig ansah. .Ich weiß wirklich nicht, ob es jetzt noch der Mühe lohnt, mein Leb« zu ändern, so oder so ist es zerstört." .O, bitte, Herr von Reder, sprechen Sie nicht so, Sie werden nach kurzer Zeit so glücklich werden, wie ich eS von Herzen wünsche." Er seufzte tief und schwieg. Mir war es weh, dem jungen Manne eine Täuschung bereiten zu müssen, wenn ich auch voraussah, daß er sie bei seiner großm Jugend bald ver schmerzen würde. Ich konnte ja nicht anders, mein Herz, mein Wort warm verpfändet — ach und Oskar hatte kaum ein Wort mit mir gesprochen, und was er sprach, klang so frostig und kühl; ich hätte bitterlich weinen mögen. Nun verließ mich auch noch Johanna, lange Zeit sollte ich ihr fröhliches Lachen nicht mehr hören Als ich ihr etwas später hals, das Hochzeitskleid mit einem einfachen, hübschen Reiseanzug zu vertauschen, da konnte ich mich nicht länger be herrsch«, laut schluchzend fiel ich ihr um den Hals. .Ach, Johanna," bat ich, .bleibe nicht zu lange fort, Du bist mir so nöthig jetzt, ich kann Dich kaum entbehr«, komm bald zurück." .Aber Lenchen, weine doch nicht so! Dmke, drei Monate sind schnell vergangen, dann bin ich wieder da und Du be suchst mich in dem lieben Schöneck, ich freue mich schon darauf. Und nun sei nicht mehr traurig, mein Herz, damit ich Dein liebes Gesichtchen zuletzt noch fröhlich sehe, sonst wird mir zu bange um Dich." Ich zwang mich, heiter zu erscheinen. Johanna setzte ihr graues Hütchen mit dem wehmden blauen^ Schleier auf und küßte und umarmte mich zärtlich, dann gingen wir wieder zur Gesellschaft zurück, von der sie sich nun verabschiedete. Der Wag« fuhr vor, glückstrahlend hob Herr von Schönhausen seine junge Frau hinein und fort ging es im scharf« Trabe. Lange sah ich ihnen nach, meine Thränm floss« unaufhalt sam, mir war, als sei mit dem lieblichen Wesen mein letzter Trost entschwunden. Ich fühlte mich so allein, so verlaff« von aller Welt. Oskar hätte mir wohl ein freundliches Wort sagen können, er wußte, waS mir Johanna war und wie sehr mich der Abschied betrübte. Aber er vermied es fast ab sichtlich, mit mir zusammen zu kommen und sah nur da» spitzenumwogte graziös Wesen, das, einer Else gleich, an seinem Arme hing 25. Kapitel. Dit Erzählung der alten Försterin- Der folgende Tag verging mir recht traurig; die Frau Baronin war müde, Celeste ganz schlechter Laune, die klein« Mädchen hatten nicht gelernt, kurz, es vereinigte sich Alle-, um meine Niedergeschlagenheit und Verstimmung noch zu er höhen. Am Nachmittag ließ Frau von Golzheim ihre Tochter zu sich kommen und, dadurch frei gemacht, beschloß ich, inS Försterhaus zu gehen und mir die längst versprochene Geschichte von Frau Anne erzählen zu lassen. Die alte Frau empfing mich mit herzlicher Freude. Eie lebte so einsam und verlaffen in dem düster« Mönchsthurm, daß es immer ein Festtag für sie war, wenn einmal Jemand zu ihr kam. Vor der mit einem Hirschgeweih geschmückt« Thür mit dem schweren, fest« Schloß stand ein Tisch und zwei Lehnstühle. In einen derselben nöthigte sic mich. .So, setzen Sie sich, Kindchen, und machen Sie sich'» bequem. Ich hole gleich frisches Brot und schönen lecker« Honig, dann essen Sie ein Schnittchen und wir plaudern dabei." (Fortsetzung folgt.) tvoaS früher gl „aS nicht zu se -»sang deS Ma> «setzt 'st, die : Frühjahr« herrü! Sinter die mit» w Frühjahr sch M wo sie Mc Mr« die N Ml, Or. A Professor Bezol! nachdem diese anderen Einfluf »schrieben. Un Herren im Gru varübergehen, ol betroffenen Pfla — Heute Quartiermacher 12. Jägerbataill Dresden, um d» nachfolgenden T — Daß cs sich ernstlich a> Hüter nach jede Ihatsache. Ess f diele Wagenladu Liederkäuer in Einführung gel- volle Wagenlad! tragenden Thier kamen, unter F Die ganze Send bestimmt. — Die Zu I -der Forell« Seiirgswässern sangen wird, kc ! immer mehr u I wieder einen T kleiner Edelfisch hierzu eigens k I eines Mannes, I Diese jungen F I Rittergutes Ze' gart« bei Ge I Chemnitz wurt — Um de! bringenden Fä stets mit den i gelegenheitcn z I kurz nach Beg I tenen Dienststu I derartige Cent I der Schaltcrdi dem Abgänge können, sofern ist. Für auß« I schreibb riefst I von 20 Ps. z> I Art sind als , zu bezeichnen, sender sür ei: besondere Geb von 20 Pf. z I — Ein s Nachmittag in Es entgleiste I Reitzenhain ar mehreren Güt schädigt. Le: I Schneider seh Unfalls ist bi: — Borge - Bahnhose No beim AuSweö zerbrochen, ü I seit 12 Jahr« I HerauSgehcn rutscht und n noch langsam — Kön lk. März d. gericht Haupt 26jährigen B in Freiberg f zwei Fällen Pächter Sieg« Polizeiwache strafe von 2« Bei Begründ sprechenden? öffentlichen T Waldenburge wache einer ! seine persönl Mittel zur standen, woll des 18. Mä Assessor Wal leit zum Ar und zwar n schastlichen st «lassen. Di direltor V o Beleidigung Beleidigten Wochen nac Anzeiger un!
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