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Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Seite S. die Suspendirung der Silberausprägung ausspricht. deutschen Schlachttage von 1870- nur deshalb in den Schüler- in Sofia an den König Milan salzenden Inhalt hatte: „Eure Majestät! Bieten Sie heute oder morgen alle Kräfte auf, geordnetenhauses erklärte der Unterrichtsminister v. Gautzsch ein am 16. November v. I. von den Bulgaren aufgesangener auf eine Anfrage des Abg. Bareuther, daß er das Buch .Die Bries des Sekretärs der österreichischen diplomatischen Agentur um in Sofia einzurücken, sonst wird das zu spät und schwierig werden, da die rumelischen Truppen in Eilmärschen den Bul garen zu Hilse kommen.- — Wie man aus der russischen Stadt Kischineff meldet, verurtheilte das dortige Kriegsgericht in dem Prozesse gegen die jüdische Räuberbande, welche einen katholischen Priester in Bieltza beraubt und der Polizei be waffneten Widerstand geleistet hatte, drei Angeklagte zum Tode und drei zu je fünfzehnjähriger Zwangsarbeit. Das türkische Panzerschiff „Missundich- ist nach den Dardanellen abgegangen und wird dort in Station bleiben, um einen Uebersall durch griechische Schiffe zu verhindern. Jene türkischen Truppen, welche bisher in Mustapha Pascha standen, haben Befehl erhalten, in die Gegend von Vranja abzugehen, wo die Serben bedeutende Streitkräfte zusammen- ziehcn. In Konstantinopel hat man nur wenig Hoffnung, daß der serbisch-bulgarische Friedensschluß zu Stande kommen werde. Auf einen Befehl aus Sofia hat sich der bulgarische Minister Zanoff in das Palais des Sultans begeben, wo er den ersten Kämmerer bat, dem Sultan d?n Tank des Fürsten sür den Abschluß des türkisch-bulgarischen Uebereinkommens aus- zusprechcn. Gleichzeitig erklärte Zanoff, daß in allen Kirchen Lst-Rumcliens öffentliche Gebete sür den Sultan abgehalten wurden und daß der Fürst in großer Uniform mit allen Bibliotheken verbot, weil, wie die Gerichtsverhandlung ergab, ein Schüler in Budwcis durch das Lesen des Buches zu einer Majestätsbeleidigung aus offener Straße sich lfinreißen ließ. Der Ausdruck .unauffällig- sei gewählt, um die Jugend nicht noch besonders auf das Buch aufmerksam zu machen. Ter Minister fügte hinzu, es könne Niemand einfallen, der Jugend die volle Krnnlniß der deutschen Heldcnthaten nehmen zu wollen. — Der Finanzausschuß des ungarischen Abgeordneten hauses genehmigte nach kurzer Debatte das Finanzgesetz für 1886. Von oppositionellen Mitgliedern war nur Heist; an wesend, der auch nur eine formelle Ausstellung an dem Gesetz entwürfe zu machen hatte. Zu jenem Paragraph des Gesetz entwurfes, in welchem der Finanzminister ermächtigt wird, das Defizit im Wege einer Kredit- Operation zu decken, machte Wahrmann die Bemerkung, daß an Stelle einer solchen allge meinen Ermächtigung es richtiger wäre, die Modalitäten dieser Kredit-Operation näher zu bezeichnen. Ter Finanzausschuß begnügte sich jedoch mit der Aufnahme der Erklärung des Finanzministers in dem Bericht, daß er die Absicht hege, das Defizit durch Ausgabe von fünfprozentiger Papier-Rente zu decken. Im Uebrigen wurde der Gesetzentwurf unverändert angenommen. Der französische Minister des Innern brachte in der Teputirtenkammer dm Gesetzentwurf über die Aufnahme einer zu Heilzwecken die Herstellung und der Verkauf von Alkohol, Anleihe von 250 Millionen Franks durch die Stadt Paris Zivil- und Militärbehörden dem Gottesdienste, welcher iw sowie von alkoholischen Getränken gestattet. Der Entwurf ge- ein. Gutem Vernehmen nach wird die Regierung bei der Sofia abgchalten wurde, beiwohnte. Der Sultan ließ dem stattet die Reinigung von Branntwein in Privatanstalten und heute stattfindenden Berathung der Kommission über die be- bulgarischen Minister hierüber seine große Befriedigung aus- Wom Landtage. — Dresden, 18. Februar. Die zweite Kammer beschäftigte sich heute mit dem Berichte der Gesetzgebungsdeputation über den Antrag des Vizepräsidenten Streit, die Auslegung des Parochial- lastengesetzes betr. (Referent Abg. vr. Schill.) Nach dem Abg. von Trebra einige Bedenken gegen diesen Antrag vorgetragcn, sich aber schließlich doch mit demselben einver standen erklärt hatte, trat die Kammer dem Anträge einstimmig bei. Hierauf motivirte Abg. Or. Schill den von ihm ein- gebrachtcn Gesetzentwurf wegen Aenderung einiger Bestimmungen der Notariatsordnung. Derselbe bezweckt in der Hauptsache, die Bestimmung der Notariatsordnung, daß zu jeder Ver handlung, über welche ein notarielles Protokoll ausgenommen werden soll, von dem Notar zwei Zeugen, sog. Notariatszeugcn,. oder ein zweiter Notar zuzuziehen sei, auf gewisse Fälle zu beschränken. Nachdem Abg. Or. Schill diesen Entwurf be gründet und Abg. Opitz im Allgemeinen sein Einverständniß damit erklärt, gleichzeitig aber auch weitergehende Aenderungen der Notariatsordnung, insbesondere Beseitigung der durch die neuere Gesetzgebung gegenstandslos gewordenen Bestimmungen angeregt hatte, verwies die Kammer den Gesetzentwurf an die- Gesetzgebungsdeputation. Auf der Tagesordnung sür die Freitag-Sitzung der zweiten Kammer steht: 1) Schlußberathung über den Bericht der Rechcnschastsdcputation, das Königliche Dekret Nr. 21, den Stand der Altersrentenbank betreffend, 2) die Schlußberathung über den Antrag zum mündlichen Bericht der Finanzdeputation ö, die Petition des landwirth- schastlichen Vereins zu Nemt-Dehnitz, die Errichtung einer Haltestelle zwischen Wurzen und Oelschütz betreffend. bestimmt dessallsig. Die Reinigung des sür das Ausland be- antragte Ausweisung der Prinzen darauf beharren, den Antrag sprechen. / stimmten Branntweins und die Herstellung von alkoholischen nicht in Erwägung zu ziehen, aber den Vorschlag einer Be- Infolge der Vorstellungen des Königs von Rumänien, Getränken aus demselben zum Absatz im Auslande kann in stimmung genehmigen, welche die Befugnisse der Regierung welche an den Patriotismus des Ministerpräsidenten Bratianu dazu geeigneten Privatanstalten bewerkstelligt werden. K 74 genau bezeichnet. — Der französische Konsul aus der Insel appellirten, und nach den bei der im Senatsbureau stattgehabten gestattet, sür kleine Brennereien Mengen von nicht über süns Kreta erhielt gemessenen Befehl, sich jeden Schritts zu ent- Vereinigung der Majorität des Parlaments vom Kammer- Liter zum Hausverbrauch zurückzubehalten. In § 81 ist als Be- halten, der als Ermuthigung der hellenischen Agitationsversuche Präsidenten Lecca abgegebenen Erklärungen, dessen Verhalten dingung für die Erlangung einer Personaleutschädigung die erscheinen könnte. bei den Debatten die Demission des Ministerpräsidenten Bra- Führung des betreffenden Geschäftes seit wenigstens 2 Jahren, Unter dem Vorsitze der Königin von England fand vor- tianus herbeigcfllhrt hatte, zog das Kabinet seine Entlastung statt vier Jahren angesührt. 8 85: Ausgeschlossen aus dem gestern in Windsor ein Ministerrath statt, in welchem Glad- zurück. Die rumänische Kammer beschloß gestern mit 78 gegen Monopolgebicte bleiben das Freihafengcbiet in Hamburg und stone zum Großsiegrlbewahrer ernannt wurde. Die Annahme 24 Stimmen den Gesetzentwurf über die Nationalbank, dessen die für Bremen und Bremcnhafcn zugcstandenen Freigebiete, dieses Postens seitens Gladstonc'S wird dahin gedeutet, daß abfällige Beurtheilung das Entlassungsgesuch des Kabinets her» Der Bundesrath ist befugt, die Bestimmungen dieses Gesetzes Dille kein Kabinetsamt angeboten wird. Die „Saint James beigeführt hat, in Erwägung zu ziehen. sür einzelne andere, an oder außerhalb der Zollgrenze belegene Gazette- erwähnt das Gerüchr von dem bevorstehenden Rück- Der Fürst von Bulgarien sprach gestern bei dem. Theile des Reichsgebiets zeitweilig oder dauernd außer Kraft tritt des Ministers Chamberlain, der sowohl bezüglich der Empfang der Konsuln in Philippopel sein Vertrauen auf eine zu fetzen. Neu hinzu tritt § 89. Das gegenwärtige Gesetz Politik des Kabinets in der griechischen Frage, als auch einiger nahe friedliche Lösung der rumelischen Frage und die baldige tritt in Baiern, Württemberg und Baden nach erfolgter Zu- Punkte des Gladstone scheu Programms mit demselben nicht Wiederaufnahme freundlicher Beziehungen zu Serbien aus. stimmnng fettens dieser Staaten mit der Maßgabe in Kraft, übereinstimmt. Der Regierung liegt ein Plan zur Prüfung Tie Kommission des nordamerikanischen Repräsen- daß die Bestimmungen >m 8 3, Absatz 2 und 3, § 5 und vor, die beschäftigungslosen Arbeiter bei Erdarbeiten, wie zur tanlenhauses zur Vorberathung der Frage wegen der Silber- § 86 gegenüber einem dieser Staaten nur mit dessen Zu- Befestigung der Mündungen der Themse und anderer großer ausprägung lehnte mit 7 gegen 6 Stimmen den Antrag ab, stimmung abgeändert werden können. Für das Gebiet des Flüsse zu verwenden. — Im Unterhause erklärte gestern Glad- einen Bericht vorzulegen, welcher sich gegen die Bill, betreffend zustimmenden Staates wird das Gesetz durch kaiserliche Ver- stone, die Negierung werde sortfahren, im Geiste des curo- ordnung in Wirksamkeit gesetzt. — Tas preußische Ab- päischen Konzerts zu handeln und obne jede Abweichung die geordnetenhaus erledigte gestern den Etat der Berg-, Politik der Amtsvorgänger bezüglich Griechenlands durchzu- Hütten- und Salinenverwaltung nach unerheblicher Debatte führen, wodurch der Frieden Europas und die wahren Jn- und überwies den Antrag des Abg. Vopelius auf Erhöhung teressen Griechenlands am besten gewahrt würden. der Zuschüsse zu den Knappschaftskassen der Budgctkommission. Russische Blätter verbreiten die zuerst von dem Mos- Jn dem Budget - Ausschuß des österreichischen Ab- lauer Journal „Wjedomosti- gebrachte Mitthcilung, wonach MrliHa. zwungen, freundlich und heiter zu sein; keine Klage verrieth, stattliche Gebäude, das im Festesschmuck von Guirlauden und Familicn-Roman von L. Migula. was sie litt, als die einzige Freundin sie verließ, an der sie bunten strahlenden Lampions voll Freude auf die junge Ge- A. Fortsetzung. Nachdruck verboten, mit ganzer Seele hing. Toch als jetzt der Wagen in die bieterin zu warten schien. Melitta 3 Aeußerung, ihr Ablehnen, sich über Edward aus- Einfahrt rollte, der das junge Paar zur Bahn zu bringen Reinsdorf hob seine junge Frau glückselig aus dem Wagen zufprechen, gaben ihrer Befürchtung festeren Grund, und sie bestimmt war, und der General mit einem Blick auf die Uhr und führte sie in die wohlbekannten Räume, die ihr indessen nahm sich vor, ernstlich in Walter zu dringen, sie nicht so so gleichmüthig mahnte: „Es ist hohe Zeit", da schwand ihre in der neuen prachtvollen Ausstattung fast fremd erschienen, schutzlos dem bestrickenden Einfluß zu überlassen. Alles, was Fassung, und noch einmal brach das ganze Leid ihres trauer- „O Erich," rief sie vorwurfsvoll aus, „welche Verschwen- fie über Edward- frühere Lebensweise gehört, war nicht dazu erfüllten Herzens mit allem Ungestüm hervor. Laut schluchzend düng! Das Alles ist ja viel zu schön und kostbar." angethan, ihr ungünstiges Vorurthcil gegen den jungen Mann hing sie an Hedwigs Halse, immer wiederholend: „Herr Herdungcn sand das nicht," lachte Erich, als auch zu mindern. Lieber noch hätte sie Hagenau als den begünstigten „O, laß mich nicht allein, nimm mich mit Dir in die ich ihm meine Bedenken vortrug. Du mußt wissen, daß Alles, Bewerber ihrer Freundin gesehen. Heimalh, in mein altes, liebes Rodeudorf!" was Tu hier siehst, sein Hochzeitsgeschenk für Dich ist. Aber Das Gespräch der beiden Mädchen wurde durch die An- Hedwig suchte die peinliche Szene abzukürzen, indem sie nun, meine geliebte Hedwig, willkommen daheim! Mögest Du kunft Frau Reinsdorfs unterbrochen, die es kaum erwarten Melitta umschlang und sie mit sich in ihr Zimmer zog, um Dich hier so glücklich fühlen, wie Du mich gemacht hast." konnte, die geliebte Tochter zu begrüßen. Erich dagegen war dort die Reisekleider anzulegen. Sie versuchte die Weinende „Das ist auch mein inniger Wunsch," tönte da eine Stimme zurückgeblieben, er wollte das theure Mädchen erst im Braut- zu trösten. Toch olle Bemühungen waren vergebens, fast mit hinter den Beiden, und Walter's hohe Gestalt erschien in der schmuck Wiedersehen. Nachdem auch Melitta ,die alte Tame Gewalt mußte sie sich endlich losreißen, um den Zug nicht zu Thür des Nebenzimmers. „Gott erhalte Euch das Glück so herzlich willkommen geheißen, zog sie sich zurück, um die beiden versäumen, obgleich ihr das Herz blutete. voll und ungetrübt, wie cs jetzt ist." Frauen, die sich morgen so nahe treten sollten, einem unge- Melitta war der jungen Frau bis zur Treppe gefolgt, Hedwig begrüßte ihn und dankte aus das Herzlichste, und störten Zusammensein zu überlassen. Kaum hatte sich die und als endlich der davonrollende Wagen ihr den Anblick des bald hatte der Kreis an der wohlbesetzten Tafel Platz ge- Thür hinter ihr geschlossen, als Frau Reinsdorf mit unge- lieben Gesichtchens entzog, da sank sie bewußtlos aus die kalten nommen. heuchelter Verwunderung bemerkte: „Mein Golt, was ist aus Steinstufen nieder. Edward, der auf dem Korridor, wo er „Wie hat Melitta die Trennung ertragen ?" fragte Walter der jungen Komtesse geworden, man erkennt sie ja kaum wieder?" sich von den Abreisenden verabschiedet, gezögert hatte, eilte bald voll Theilnahme. „Inwiefern?" fragte Hedwig, der in dem täglichen Zu- herzu, und die zarte Gestalt in seine Arme nehmend, trug er „Bis heute Morgen hat sie sich über alle Erwartung gc- sammensein keinerlei Veränderung ausgefallen war. sie in ihr Zimmer, wo er sie sanft auf den Divan legte, saßt gezeigt, obgleich ich längst vermuthete, daß es nur Schein „Abgesehen von ihrer äußeren Erscheinung, die sich wunder- währenderdenlieblichenMundmitleidenschastlichenKüssenbedeckte. sei; als es aber endlich zum Abschiednehmen kam, da war sie bar schön entwickelt, hat sie in ihrem Wesen so etwas vornehm Noch wenigen Minuten schlug Melitta die Augen auf, völlig außer sich, so daß ich mir die bittersten Vorwürfe Sicheres, wie man es an dem schüchternen Kinde niemals er- ohne sich gleich klar des Vorhergegangenen entsinnen zu können; machte, trotz ihres Drängens meinem Versprechen untreu ge wartet hatte." erst Edwards glühende Liebevworte erweckten sie zu vollem worden zu sein." Hedwig lächelte. Bewußtsein. Sie suchte sich hastig aus seinen Armen zu be- > „Ihren Nachrichten zufolge, die ich von Zeit zu Zeit durch- ,(Das gesellige Leben in der Hauptstadt Hal ihre angeborenen freien, aber der junge Mann hatte alle Selbstbeherrschung Herrn Reinsdorf erhielt, scheint sie sich indessen ganz gut in Anlagen sür die Anforderungen ihres Standes schneller ent- verloren, die Leidenschaft, die ihn erfüllte, ließ ihn jede Vor- dem Kreise ihrer Verwandten eingerichtet zu haben. - saltet, als es in dem stillen Rodendorf geschehen wäre, und sicht vergessen und sie nur fester umschlingend, hörte er gar „Was bleibt ihr denn übrig ? Doch, es ist besser, wir die Damen hier im Hause sind das beste Vorbild für sie. nicht auf ihre zürnenden Worte. Doch Melitta hatte alle ihre lassen heute dies Thema, das einer längeren und eingehenderen Im Innern aber ist es noch die alte Melitta, voll Liebe und Kraft wiedergewonnen und sich energisch aufrichtcnd, rief sie Besprechung bedarf, ruhen. Wenn Sie aber morgen anhören Treue für ihre Freunde." kurz und befehlend: wollen, was ich Melittas wegen Alles auf dem Herzen habe, Strahlend stieg die Sonne am anderen Morgen auf, es „Verlaß mich augenblicklich! Ich habe Dir nie ein Recht so wäre es mir sehr lieb; ich möchte Ihnen gern einen guten war ein klarer, kalter Wintertag. Da der General sich einmal gegeben, in dieser Weife mit mir zu reden." Rath geben." entschlossen hotte, der Gesellschafterin seiner Nichte die Hochzeit Vielleicht hätte er dem Befehle nicht so unbedingt Folge Walter blickte sie forschend an, entgegnete aber bereitwillig: auszurichten, so trug er auch alle Konsequenzen dieses Ent- geleistet, wenn nicht in diesem Augenblick Franl,oise eingetreten „Ihre Mittheilungen werden mich sehr interessiren, und schlaffes und führte die alte Frau Reinsdorf mit freundlicher wäre, um sich nach den. Befinden der Komtesse zu erkundigen, ich will mich morgen einfinden, um mir den freundlichst in Herablassung in die Kirche, während Melitta am Arme XXI. Aussicht gestellten Rath zu holen." Hagenaus dem jungen Brautpaar folgte. Meta Hagenau und HedwigsRath. Er verabschiedete sich bald und ging in Gedanken versunken ihr Bruder hatten, voll herzlicher Theilnahme für das junge In Rodcndorf hatte sich zwar Vieles verändert, doch das langsam dem Waldhos zu, den er immer noch bewohnte, Mädchen, dos sich stets so taktvoll in dem Kreise von Melittas Schloß und seine unmittelbare Umgebung warm dieselben ge- während Handwerker aller Art in dem stolzm Schloß be- Verwandten bewegt, selbst gebeten, bei der Hochzeit zugegen blieben. Mit Hellem Auge grüßte Hedwig die wohlbekannten schästigt waren. sein zu dürfen, und Edward ließ sich bestimmen, Komtesse Hügel, nur daß sie ohne Melitta hier wieder einzog, trübte „Lieber Herr Herdungen," begann Hedwig, als dieser am Hagenau feinen Arm zu reichen, obgleich er lieber an Melittas ihre Freude. Erich verstand es, die Wolkm, die anfangs auf anderen Morgen ins Zimmer getreten war und aus einem Seite der Trauung beigewohnt hätte. Nach vollzogener Feier- ihrer Stirn gelagert, zu verscheuchen, und als sie sich Roden- Fauteuil Platz gmommen hatte, „ich habe wirklich eine große lichkeit begab sich die Gesellschaft in dos Haus des Generals dors näherten, da war ihr Herz nur von Jubel und innigem Bitte an Sie, auf deren Erfüllung ich einiges Recht habe, zurück, um dort vor der Abreise noch rin kleines Dejeuner Danke gegen Gott erfüllt, der ihr ein so reiches Glück denn Sie sind eigentlich schuld, daß Melitta jetzt so allein ist; einzunehmen. Melitta war sehr bleich gewesen während der gegeben. ohne Ihr Dazwischcntretcn wäre der arme Erich noch heute wenigen Morgenstunden, aber mit der Selbstbeherrschung, die Das kleine, schmucklose Verwaltcrhaus war kaum wieder in Unwissenheit über sein Glück, und ich hätte Melitta nicht sie sich so überraschend schnell angeeignct, hatte sie sich ge- zu rrkmnen, und Hedwig schaute mit Verwunderung aus das verlassen." (Fortsetzung folgt.)