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Internationale das Handwerk zu legen? Ehemals be schränkten sich die Juden darauf, das Land, in dem sie hausten, in mehr oder minder großartigem Maßstabe auszusaugen. Jetzt ziehen sie sich obendrein die Welt- Politik zu nutze, machen selbst Welt-Politik und ver wickeln Nationen in Krieg. Tie Missethaten der früheren Hofjuden sind Kinderspiel im Vergleich zu den verruch ten Umtrieben der Weltjuden. Und es giebt Christen, die solche Leute noch feiern, theils weil die Mehrheit der Menschen leider stets dem Mommon huldigt, theils weil die Mehrzahl gleichzeitig hofft, einige Brosamen von des reichen Schwindlers Tische zu erhaschen. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Ter Kaiser, der Tonnerstag Abend aus Schlesien im Neuen Palais bei Potsdam wieder eintraf, erledigte im Laufe des Freitags Regierungsgeschäfte. Am heutigen Sonnabend empfängt der Monarch die Abordnung seines russischen Tragonerregiments, die mittags in Berlin eintrifft. Ter russische Großfürst-Thronfolger kommt nun erst Sonntag Abend in der Reichshauptstadt an und wird vom Kaiser persönlich begrüßt werden. Es findet großer Empfang statt. Nun sind auch die Tagebücher des Generalfeld marschalls Grafen Blumenthal aus den Jahren 1866 und 1870/71 erschienen. Uns scheinen am wichtigsten und interessantesten die Aufzeichnungen betreffend das Bombardement von Paris, in welcher Frage Blumen thal und Bismarck als Gegner sich gegenüberstandcn. Unter dem 19. Tecember schreibt Graf Blumenthal u. A.: Zum Mittag war hier die Reichstags-Deputation und Graf Bismarck. Letzterer setzte sich nach dem Tiner mit mir auf ein Sopha und begann mich wegen der Beschießung zu bearbeiten, so einschmeichelnd und geschickt alle meine Einwände bekämpfend, daß ich laut auflachen mußte. Er sagte mir, Paris bombardiren zu wollen, wäre ihm nie eingefallen; er wisse recht gut, daß man die Stadt nicht erreichen könne, aber die politischen Verhältnisse machten es durchaus nothwendig, daß Ernst gezeigt würde; wir müßten schießen, und wenn es auch nur 50 Schuß auf die Forts wären, sonst würde es ihm unmöglich sein, die fremden Mächte, namentlich Rußland und England, von der Einmischung abzuhalten; sie glaubten alle, wir wären am Ende mit unserer Kunst. Meinen Einwand, daß das nie den Militär veranlassen könne, sich irre leiten zu lassen und gegen seine bessere Einsicht zu handeln, ließ er nicht gelten, da der Krieg doch nicht ohne Politik geführt werden könnte. . . Er ließ es nicht an Schmeicheleien und dergleichen fehlen; dagegen bin ich aber Gott sei Dank ziemlich bombenfest. Im weiteren Verlaufe des Gesprächs klagte er bitter über den König und General v. Moltke, die ihn seit einiger Zeit ohne jede Kenntniß und Theilnahme an den Operationen ließen, ja ihn eigentlich ganz unhöflich und grob behandelten. Er sprach es ganz Positiv aus, daß er nickt eine Stunde lang Minister bleiben werde, wenn der Krieg vorbei sei. Die nichtachtende, unhöfliche Behandlung könne er nicht länger ertragen, er sei allein dadurch krank und müsse der Sache ein Ende machen, wenn er überhaupt noch länger leben wolle. Er schien ganz außer sich zu sein und sagte unter Anderem, er habe immer gegen die Belagerung von Paris gesprochen und halte sie für einen großen Fehler, ebenso die Einschließung, denn wir würden doch nie Jemanden finden, der mit uns Frieden schließen könne. Er würde gern den Kaiser mit seiner ihm anhängenden gefangenen Armee wieder einsetzen, denn der kranke Mann wäre nicht gefährlich. Der König wolle es aber durchaus nicht. Ich sah ganz klar, daß es ihm (Bismarck) nach allen Vorgängen, die ihn so hoch gehoben haben, ganz unerträglich ist, hier eine zweite Rolle spielen zu müssen. Daß Andere in ihrem Kreise auch etwas leisten wollen und können, und daß es Dinge giebt, die auch einmal ein Anderer bester verstehen kann, das scheint ihm wohl schon eine unberechtigte Anmaßung. Ich kann sehen, daß er gewiß schon öfter den letzten Trumpf ausgespielt und mit dem Abtreten gedroht hat. Dies Mittel scheint aber nicht mehr recht zu ziehen. Es wäre aber doch ein großes Unglück für Preußen, wenn er wirklich die Flinte ins Korn werfen sollte. Dem koburgischen Minister Hentig war wegen seines Eintretens für den Vertragsentwurf betreffend Aenderung des Domänenabkommens das Großkreuz des ernestinischen Hausordens verliehen worden. Mit der Verleihung des Großkreuzes ist die des erblichen Adels ver bunden, wenn dessen Annahme erklärt wird. Minister Hentig hat nach der „Magdb. Ztg." eine solche Er klärung nicht abgegeben. Wie aus Gotha der Dorf zeitung gemeldet wird, hat Minister Hentig das ihm verliehene Adelsprädikat abgelehnt. Obgleich man in Bayern bereits mit einem starken Rückgang der Einnahmen rechnete, sieht man sich dort neuerdings einem über alles Erwarten großen Einnahmeausfall gegenüber. Im Finanzministerium soll man sich in peinlicher Verlegenheit darüber befinden, daß nun auch die Forstabtheilungen der Kreisregierungen von allen Seiten berichten, daß bei den Stammholz- ! Versteigerungen, obschon die Forftverwaltung Heuer schon um ein Drittel weniger Holz als sonst schlagen ließ, die Taxen nicht wie seither um 10 bis 30 vom Hundert überboten, sondern um 30 bis 40 vom Hundert unter boten wurden. Die großen Holzhändler haben keinen Absatz und wären froh, wenn sie ihr seit zwei Jahren lagerndes Holz, wenn auch mit Schaden, los wären. Tie Versammlungen der Steigerer lösten sich ohne Er gebniß auf, da der Zuschlag nicht ertheilt werden konnte. Tas Holz muß aber fort, sonst gehts im Walde zu Grunde. Die Erschließung des Hinterlandes von Ka merun soll, wie das Colonialamt der Deutschen Colonial gesellschaft mitgetheilt hat, wenn auch allmählich, so doch planmäßig und stetig erfolgen. Es sei aber sorgfältig darauf zu achten, daß bei der Unselbständigkeit des Schutzgebiets in finanzieller Beziehung ein richtiges Ver- hältniß zwischen den aufzuwendenden Mitteln und dem wirthschaftlichen und politischen Nutzen des gesteckten Zieles streng innegehalten werde. Einstweilen wird in Garua ein Beobachtungsposten errichtet und als Rückhalt für diesen eine feste Militärstation in Banijo. Unser Geschwader unter dem Befehl des Prinz- Admirals Heinrich von Preußen hat am Donnerstag Christiania, wo es eine so überaus gastliche Aufnahme gefunden, wieder verlassen. Vor dem Abschied hielt Prinz Heinrich an die Vertreter der deutschen Colonie eine Ansprache, die wie folgt schloß: Wir sind ge wohnt, fremde Häfen und fremde Gesichter zu sehen; aber gottlob sehen wir auch überall deutsche Landsleute. Es ist mir deshalb eine liebe Aufgabe, für diese Ein ladung hier zu danken und mit Wahrheit sagen zu können, daß das deutsche Reich nun so groß und hoch dasteht, daß jeder Mann stolz sein kann, ihm anzu gehören. Bei der Wiesb ad euer Reichstagsstichwahl wurde, wie zu erwarten stand, der Kandidat der freisinnigen Volkspartei Or. Crüger mit erheblicher Majorität ge wählt; das Centrum trat geschlossen für ihn ein, wäh rend sich das conservativ-antisemitisch-nationalliberale Cartell der Abstimmung enthielt. Für den Gegenkan didaten Or. Quarck stimmten nur die Socialdemokraten. Tie socialdemokratische Reichstagsfraction hat folgende Interpellation im Reichstage eingebracht: Welche Maß regeln gedenkt der Herr Reichskanzler zu ergreifen, um den Folgen der wirthschaftlichen Krisis, die sich in Betriebseinschränkungen, Lohnkürzungen und auch in Arbeiterentlassungcn bemerkbar macht, zu begegnen, nm dem dadurch hervorgerufenen Nothstand weiter Volks schichten entgegen zu wirken? Die in Köln tagende Versammlung von Vertretern festländischer Dampfergesellschaften zur Fest- ketzung der nächstjährigen Tarife verhandelt laut „Köln. Ztg." auf Anregung der beiden großen deutschen Schiff fahrtsgesellschaften auch zum Zweck des Abschlusses einer Vereinigung zwischen deutschen, englischen und ameri kanischen Rhedereien. Diese Vereinigung soll den Be trieb der betheiligten Gesellschaften nach einheitlichen Gesichtspunkten regeln, ein planmäßiges Zusammen wirken derselben herbeiführen und ein wirthschaftliches Ausnützen des vorhandenen Schiffsmaterials bewirken. Die Verhandlungen dürften zu einem befriedigenden Ergebniß führen. Auf der deutschen Schantung - Eisenbahn in China ist jetzt durch Bauzüze der Weiho, 143 Kilometer von Tsingtau, erreicht worden. Der Personen- und der Güterverkehr der letzten Monate weist nicht unerhebliche Steigerungen auf. Wie der „Voss. Ztg." aus Essen gemeldet wird, ver lautet dort, daß zwei rheinisch-westfälische Werke wegen eines bedeutenden Schienenauftrages für Japan unterhandeln. Die dem Blatte genannte Menge von angeblich 70,000 Tons erscheint der „Voss. Ztg." aller dings übertrieben, auch soll der gebotene Preis ein wenig lohnender sein. In der gegenwärtigen schlechten Zeit würde schließlich aber wohl auch ein wenig loh nender Auftrag zur prompten Ausführung gelangen. Mit den Zolltarifverhandlungen ist die schutz- zöllnerische Mehrheit des Reichstags dermaßen zufrieden, daß die ernste Absicht besteht, durch Massenver öffentlichungen dieser Verhandlungen sie den weitesten Kreisen der Bevölkerung im Zusammenhänge zugänglicher zu machen, als dies durch die Tageszeitungen geschehen kann. Die „Post" meint, in der That würde eine sosche Gegenüberstellung von Rede und Gegenrede den bündigsten Beweis liefern, daß nicht nur das Schwergericht der Stimmen, sondern auch das Schwergericht der Gründe auf Seiten der gemäßigten Schutzzöllner ist. Da die Engländer im eigenen Lande schon längst nicht mehr die für den südafrikanischen Krieg erforderlichen Rekruten aufzutreiben vermögen, so suchen sie jetzt, wie der „Post" gemeldet wird, in den ausländischen Häfen das nöthige Menschenmaterial. In Marseille haben englische Werber 300 Arbeitslose, zum Theil Italiener, für Südafrika angeworben, indem sie ihnen im Voraus bedeutende Summen auszahlten. Wie ein Posener Blatt berichtet, suchen die Engländer durch In serate in polnischen Zeitungen vor den Feiertagen Pferde anzukaufen. Eine Bestätigung jdafür, daß die Engländer, wie in Rußland, Oesterreich-Ungarn und Amerika nun auch in Deutschland Pferde für Südafrika kaufen wollen, liegt sonst nicht vor. Oesterreich-Ungarn. Ten Offizieren der österreichisch-ungarischen Armee wurde angeblich ein „geheimer" Erlaß des Kriegs ministeriums zugestellt, der die Einschränkung der Duelle bezweckt. Bei Ehrenhändeln darf keine Forde rung ergehen, bevor dem Regimentscommando hierüber Meldung erstattet ist. Das Commando hat dann erst zu entscheiden, ob ein Duell zulässig ist und kann im Fall thätlicher Beleidigung statt Zulassung des Duells den Beleidiger in gerichtliche Untersuchung ziehen. Man muß abwarten, ob es sich mit diesem Erlaß nicht etwa ebenso verhält, wie mit der angeblichen Rede Kaiser Wilhelms gegen das Duell, die der „Reichsanzeiger" als erlogen bezeichnete. Der englische Colonialminister Chamberlain hatte in seiner bekannten Edinburger Rede nicht nur behauptet, daß es die deutschen Truppen in Frankreich seiner Zeit weit ärger getrieben hätten, als die Engländer in Süd afrika, sondern er hatte auch die österreichisch ungarische Armee schwer beleidigt. Gegen die Chamberlainsche Aeußerung liegt nun auch eine Kund gebung aus Wien vor. Dort nahm eine starkbesuchte Protestversammlung des Leopoldstädter deutschen Wähler- Vereins einstimmig eine Resolution an, in welcher der Vergleich Chamberlains über die Art der Kriegführung in Südafrika mit jener in Bosnien aufs schärfste zurück- gewicsen wird. (Bravo! Ganz Europa muß gegen diesen Chamberlain Front machen.) Türkei. Die Türkei scheint einen neuenPostconflict herauf beschwören zu wollen. Londoner Blätter lassen sich aus Konstantinopel berichten, die türkische Postverwaltung habe eine Note veröffentlicht, daß in Zukunft für Kon stantinopel keine geschlossenen Briefe mehr angenommen werden, sondern nur Postkarten. Haben die Erfahrungen des letzten Postconflicts die Pforte nicht klug gemacht, will sie sich von Neuem blamiren? Afrika. Wie es dem Lord Kitchener in Wirklichkeit ergehen mag, wäre interessant zu erfahren. Tie Nachrichten, daß der englische Generalissimus in Südafrika schwer erkrankt sei und lebend schwerlich die Heimat Wieder sehen werde, nehmen kein Ende, treten vielmehr in immer bestimmterer Form auf. Sollte dem General bei einem Zusammenstoß mit den Buren etwas Menschliches passirt und er schwer verwundet worden sein? Un möglich wäre es nicht. Ter Burgher, der den Lord Kitchener unschädlich machte, hätte den Königspreis im ganzen Kriege davongetragen; nachgestellt wird daher dem Feldherrn sicherlicy, und seine Grausamkeit kann den Eifer, mit dem ihm nach dem Leben getrachtet wird, nur noch erhöhen. Nun melden Londoner Blätier, Lord Kitchener leite jetzt persönlich die Operationen im Felde, seit General Hamilton angekommen sei. Tiese Angabe ließe sich wohl als die Einleitung zu weiteren Mittheilungen über das Schicksal des edlen Lord auf fassen. Daß Lord Kitchener schon wiederholt den Buren bei einem Haar in die Hände gefallen wäre, ist bekannt. Es wäre daher garnichts so besonders Wunderbares, wenn ihn nun wirklich das Geschick ereilt hätte und er vielleicht auf den Tod verwundet in einem englischen Lazarethe läge. Aus dem Muldenthale. * Waldenburg, 14. Tecember. Für den Schüler- cötus des hiesigen Fürstlich Schönburgischen Seminars gab gestern Abend die Schleichardt'sche Theatergesell schaft eine Sondervorstellung, zu welcher Lessings präch tiges Lustspiel „Minna von Barnhelm", diese „wahr hafte Ausgeburt des Siebenjährigen Krieges" mit ihren naturwahren Charakterschilderungen, gewählt wor den war. Wie bereits bemerkt, wird morgen Sonntag das Volksstück „Tie schöne Holländerin oder das Fabrik mädchen und sein Chef" zur Aufführung gebracht werden. Nachmittags findet Kindervorstellung statt, und zwar „Die Puppenfee oder im Reiche des Weihnachtsfestes." Montag ist Schluß der Saison. * — Am 15. d. M. endet die Jagd auf weibliches Rehwild. Das bezeichnete Wild ist dasjenige, welches überhaupt die längste Schonzeit, und zwar alle 10 Monate hindurch genießt. Vom 15. Tecember ab dürfen hingegen Lachsforellen, Maränen und Schnepel, welche seit 15. October Schonzeit hatten, wieder ge fangen und verkauft werden, während die Bachforellen noch bis zum 1. Januar gesetzlichen Schutz genießen. * — In der Zeit vom 15. bis 25. Tecember darf im inneren deutschen Verkehre mittelst einer Post-Packet- adresse nur ein Packet versandt werden. Frohnsdorf, 14. Tecember. Morgen Sonntag Abend findet im hiesigen Gasthof christlicher Familienabend statt. — Die Stadtverordneten in Glauchau beschlossen in ihrer letzten Sitzung, betreffs des Baues einer Kirche im Stadttheile Wehrdigt, sobald der Kirchenbau bevor steht, einen Platz schenkungsweise zu überlassen. Ferner lehnte man den Beitritt zu einer Petition des sächsischen Hausbesitzervereins, betreffend Vermehrung der städtischen