Volltext Seite (XML)
auf d chönburger Tageblatt »L MchNgk^t ÜL«n.hwc» wt Ker «Schstschn, und de, Deutschen ZeitungSvorlkger-Verein« <«. Nr. 220 Freitag den 20. Scptcmbcr IS29 Eine Entschließung des Landwirtschaftsrates in Münster Amtlicher Teil arkt 1s Druckerei h aps Srhaü der rkstatt ^6. , > uro, Wie : 16.00: Selent' 1630: Unter- Neistek hwarz« tionen. ers * 35: L 20.00: einem »ischen« wiesle. Worte: Musik: Reichs-rastdent von Hindenburg hat sich zu einem 14täMcn C'rhvlnngsurlaub aufs Laud begeben. Im Reichstag begaunen gestern die Partcibesprechuu- ge» über die Arbeitslosenversicherung. Reichskanzler Müller beabsichtigt, zum Beginn der Reichstagsarbeiten nach Berlin zurückzukehren. In einer in Hamburg geh, lteneu Rede erklärte Reichs- postmintsler Schätzel, daß eine Gebührenerhöhnng von der Reichspost nicht beabsichtigt sei. Im Flughafen Liibeck-Travcmiiude wurde ein grotzer Vernebelungsversuch gemacht. Die RyciMaudkommission wir- ihre Tätigkeit am 1. November in Wiesbaden aufnehmcn. Im Münchner Eiscnbahuprozes; wurde» sämtliche An geklagten freigesprochen. Nach SHügigcr Regenlosigkeit sind über Paris schwere Wolkenbrüche nicdcrgcgangrn nnd haben stellenweise grotze Uebcrschwemmungen verursacht. Tas englische Königspaar wird vor Ende des Jahres Paris besuchen. Die russisch-chinesischen Verhandlungen stehen vor dem Abbruch. lugend. Went« Oswin steuer' 19.00: rt für entmer nfonie- tsbusch Leipz. en. — Völlerbondspalt und Keüoggpatt. Der juristische Ausschuß des Völkerbundes behan delte am Dienstag den Antrag der englischen Regie rung, den Völkerbundspakt in Nebercinstimmung mit dem Kelloggpakt zu bringen. Sir Cecil Hurst wies zur Begründung darauf hin, daß der Kelloggpakt üben den Völkerbundspakt weit hinausgche. Die Lucke inr Pakt, die den Krieg offen lasse, müsse geschlossen wer-- den. Es kam dann zu einer langen Aussprache, in deren Verlauf der holländische Jurist Limburg die Einsetzung eines Sonderausschusses zur Prüfung des englischen Vorschlags beantragte. politische Rundschau Deutsches Reich. Der Reichspräsident richtete an Or. Eckener ein Be- grüßungstelegramm und an den Staatssekretär des Innern -7.15: 10.30: ! Ver« Scholl« eutsche Lelter- hen * wnzert Reisen kleinen - 15.30 rauen- FiaU in der len. * über« -1S.30: Fort- Wirt« « 19.20 keil. * ihilipp 17 für iponist rmann Üung). oline), 52. Jahrg««« Erscheint werktäglich Nachmittags. Bezugspreis monatlich im voraus 1.80 NMk. frei ins Laus Einzelne Nr. lO R.-Pfg., Sonntags-Nr.30 R.-Pfq. Anzeigenpreise: 6gesp. Petitzeile 15 N.-Pfq^ von außerhalb des Bezirkes 20 R.-Pfg., Zqesp. Neklamezeile 45 R.-Pfg Linweise auf Anzei gen und Eingesandte 10 R.-Pfg^ Nachwerse- «nd Offertengebühr 20 R.-Pfg^ Rabatt nach 'Laris. Schwieriger Satz (Tabellen) mit Aufschlag. *Waldenb«rg, 19. September 1929. Mit einigem Erstaunen hat man in Amerika von den Erklärungen Macdonalds über die englisch- amerikanischen Flottenverhandlungen Kenntnis genom men. Man hatte sich bisher eingebildet, daß diese Verhandlungen, wenn auch keinen ernstlichen Flotten abbau, so -och eine gewisse Beschränkung künftiger Rüstungen zum Ziel hätten. Nun erfährt man aber aus dem Munde des englischen Ministerpräsidenten, daß Amerika für die Kreuzerbauten eine Gesamtton nage von 315 000 Tonnen erhalten soll. Das sind noch 10 000 Tonnen mehr, als das vom Kongreß^ be reits bewilligte Bauprogramm bereits Vorsicht. Statt Abrüstung soll das Flottenabkommen also Aufrüstung bringen. Inzwischen hat Macdonald die Regierungen Frank reichs, Italiens und Japans davon unterrichtet, daß ' an die englischen Botschafter in Paris, Rom und Tokio Anweisungen ergangen sind, die drei Regierun gen zur Teilnahme an einer Fünfmächte-Konferenz Mr Seeabrüstuna einzuladen, die in der dritten Januar- tvoche 1930 in London stattfinden soll. Die Negierung »er Vereinigten Staaten wird ihren Botschaftern in den betreffenden Ländern die gleichen Anweisungen er teilen. Die Regierungen Amerikas und Englands wer den der Konferenz alle Einzelheiten ihrer Vorverhand lungen unterbreiten und darauf Hinweisen, daß ein günstiges Ergebnis nur durch die wohlwollende Mit arbeit der drei anderen Länder, besonders in der Frage einer Begrenzung der Zerstörer- und U-Boot-Tonnage, erzielt werden könne. Bekanntlich wünschen England und Amerika aus leicht ersichtlichen Gründen die gänzlich- Abschaffung der U-Boote. England hat im Weltkrieg die Erfahrung machen müssen, daß es mangels geeigneter Angriffs objekte von der U-Bootwaffe keinen erfolgreichen Ge brauch machen konnte, während es selbst gerade durch diese Waffe in seinem Lebensnerv getroffen wurde. Denn U-Boote sind die Waffe der Schwachen gegen die Starken. An ihrer Beibehaltung und ihrem Ausbau haben deshalb die kleineren Seemächte ein viel größeres Interesse als die großen. Man braucht sich deshalb auch nicht zu wundern, daß schon jetzt in Paris t«nd Tokio deutlich erklärt wird, daß eine Abschabung der Die Frage der Finanzhilfe vertagt. Die dritte Kommission für Abrüstung hat anr Mittwoch die nunmehr seit acht Tagen sich hinziehen» den Verhandlungen über die finanzielle Hilfe ange» griffener Staaten mit der Annahme einer Entschlie ßung abgeschlossen, nach der der Sicherbeitsausschutz in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsausschuß den endgültigen Wortlaut eines allgemeinen Abkommens für die finanzielle Hilfe angegriffener Staaten aus» arbeiten soll. Anzeigen bis vorm. 9 Uhr am Ausgabetag erdete». Ausgabe nachmittags '/,Z Ahr in der Geschäft«- stelle in Waldenburg Sa., Altenburgerstr. 38^ Erfüllungsort Waldenburg. Filialen bei Lerrn. Otto Förster; in Callenberg bei Lerrn Friedr. Lermann Richter; in Langenchursdorf bei Lerrn Lermann Esche; in Wolkenburg, bei Lerrn Linn* Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahlerz in Ziegelheim bei Frl. Schmidt, Postagentnr. Abrüstungsausschuß behandelt werden, da tu diesen? Ausschuß neben den Mitgliedstaaten auch Nichtmitglied - staaten, wie Sowjetrußland, Vereinigte Staaten von Amerika und die Türkei teilnehmen. Tie drei Mächte vertreten aus diesem Grunde di« Ausfasfuug, daß der englische Abrnstttngsvorschlag ohne weitere Aussprache dem vorbereitende»? Abrüstungsaus schuß überwiesen werde»? mutz. 2. Die französische, italienische und japanische Ab ordnung vertreten ferner den Standpunkt, daß die? bisherige»? Beschlüsse des vorbereitenden Abrüstungs ausschusses, an denen die englische Regierung beteiligt war uns zu denen sie ihre Zustimmung erteilt hat, einen bindenden Charakter tragen und keinerlei Ab änderungen mehr unterzogen werden können. s. Die drei Abordnungen sind nach wie vor der Auffassung, daß an dem Grundsatz der allgemein«»? Wehrpflicht nicht gerührt werden pars und daß a«4 diese?« Grunde die ausgebildete»? Reserve»? — die grotze Streitfrage der letzten Jahre — nicht durch ein inter nationales Abrüstuugsabkommeu beschränkt werden kön ne«. Tie Herabsetzung nnd Begrenzung der Rüstungen darf sich nur aus de« aktit-en Truppen bestand be ziehen. Das lagernde Kriegsmaterial darf ferner nur auf dem Wege der Herabsetzung des Militärhaushalts der Staate»?, nicht jedoch durch direkte ziffernmäßige Verminderung eingeschränkt werden. 4. Die drei Abordnungen sind weiter der Auf fassung, daß eine irgendwie geartete internatio nale Ueberwachungs-Organisation, der die Uebcrwachung der Durchführung eines internationalen Abkommens obliegen könnte, nicht annehmbar ist. Jedoch wird auf französischer Seite die Auffassung ver treten, daß in der Ueberwachungssrage noch weitere Verhandlungen möglich seien. Die französische Auf fassung dieser Frage kann Häher als nicht endgültig angesehen werden. Die Funkstation für den Völkerbund. Eine gemischte Sonderkommission der Völker- bundsverfammlung hat am Dienstag eine endgültig« Entscheidung über den Bau der Funkstation beim Völ kerbund gefaßt. Danach wird die bisherige Mittel wellenstation der Schweizer Radio-Gesellschaft in Pran- gins (rund 25 Kilometer nordöstlich von Gens am Genfer See) durch den Anbau eines Kurzwellensenders ausgebaut. Die Station steht sodann dem Völkerbund zur Verfügung. U-Boote nicht in Frage kommen kann. Marien dürste auf dem gleichen Standpunkt stehen, da seine ausge dehnten Küsten einen Schutz durch U-Boote besonders wünschenswert erscheinen lassen. Damit entschwindet die Aussicht, daß sich in der U-Bootfrage eine Einigung im Sinne Englands und Amerikas erzielen läßt. Aber auch in den anderen Streitfragen wird es nicht so leicht sein, die kleinere»? Seemächte den Wün schen Englands und Amerikas gefügig zu machen. Am leichtesten erscheint noch eine Einigung mit Japan, das, abgesehen 'von der U-Bootfrage, zu Zugeständ nissen bereit ist. In einem Kabinettsrat hat der japanische Marineminister, Admiral Takarabe, den japanischen Standpunkt in der Flotten-Abrüstungsfrage wie folgt festgelegt: 1. Japan stellt den Bau von großen Kriegsschiffen bis zum Jahre 1936 ein. 2. Japan verhandelt mit England und den Ver einigten Staaten über die Aenderung des Baues von Kreuzern 1. Klasse. 3. Japan vermindert den Bestand an Zerstörern von 170 000 auf 105 000 Tonnen, wen : die Ver einigten Staaten und England sich bereit erklären, ihren Zerstörerbestand bis auf 150 000 Tonnen hsrab- zusetzen. 4. Japan lehnt die Abschaffung der U-Boote ab, da sie für Japan zum Schutz seiner Küsten besonders wichtig sind. Von Frankreich und Italien liegen noch keine amtlichen Erklärungen vor. Man darf aber vielleicht einen Artikel des „Journal des D^bats", in dern der französische Standpunkt in der Flottenfrage dargelegt wird, als offiziös inspiriert ansehen. Da nach geht die französische Flottenpolitik von folgenden Leitsätzen aus: Aufrechterhaltung der Unterseeboote; Anerkennung der französischen Rechte als koloniale Großmacht bei der Berechnung der leichte»? Seestreit- kräfte für Uebersee; Anerkennung der geographisch be sonderen Verhältnisse, die eine Parität mit den ita lienischen Seestreitkrästen nur gestattet, wenn gleich zeitig darüber hinaus Seestreitkräfte im Atlantischen Ozean zugestanden werden, die der deutschen Flotte nach dem Versailler Vertrag ebenbürtig sind. I»? dem Artikel wird weiter erklärt, daß nach Auffassung der Marinekreise Frankreich überhaupt keine Einladung zu einer besonderen Seekonferenz annehmen dürfte, da es doch stets in die Minderheit geraten würde. Land- und Seerüstung dürften nur gemeinsam behandelt werden. Ein neues Washington würde der jungen französischen Marine den Gnadenstoß versetzen. Die Haltung Italiens wird naturgemäß be dingt durch die französische Flottenpolitik, denn Frank reich und Italien sind Rivalen im Mittelmeer. Mus solini hat schon wiederholt durch Flottenparaden zu er kennen gegeben, welche Bedeutung er den maritimen Interessen Italiens beilegt. Erstrebt Italien auch nicht, wie England und Amerika, die Herrschaft über die Weltmeere, so hat es doch den Ehrgeiz, die erste Seemacht des Mittelmeeres zu werden, und es wird keineswegs geneigt sein, dem französischen Anspruch zuzustiinmen, wonach sich Frankreich bei Flottenpari tät mit Italien im Mittelmeer noch eine stille Reserve in seiner atlantischen Flotte schaffen will. Die Aussichten für die Flottenkonferenz erscheinen unter diesen Umständen keineswegs besonders günstig, und cs kann leicht koinmen, daß auch diese Konferenz »nit einer allgemeinen Verärgerung endet. AU, ^tpr.ch« Nr. Postschließfach Nr. 8. Nr. <4,8. Bankkonto: Verrmibaak N"°le WoNrnburg. «ladtgtrokonto Waldenburg SO. -U'- "«U-n pünktliche Zahlung, bei zwangsweise. der RechnungtbetrLg« wird jeder Nachlaß htnfiwia. » »«» «chstsche» und de« Deutschen ZettungSoorleger-V-rein« <«. »^ — »erlag««« Walden»«, «ochse». V«»» ->t»eget«>n- «ujetge» aderuehwe» w« tet g ei ) weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altwaldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falke«», Grumbach, Kaufungen, Langenleuba e erham, Langenleuba-Oberham, LangenchurSdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Rems«, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim- Genfer Avriistungssabolage. Französisch-italienisch-japanische Einheitsfront. Wie aus Genf gemeldet wird, haben zwischen den französischen, italienischen und japanischen Vertre ter»? Verhandlungen stattgefunden, die auf eine ein heitliche Haltung gegenüber dem englischen Abrüstungs antrag abzielten. In folgenden Punkte»? wurde eine grundsätzliche Einigung erzielt: 1. Die Zuständigkeit der dritten Kommisfion der Vollversammlung (Abrüstung) für die Behandlung der grundsätzlichen Fragen der Abrüstung wird bestritten. Die Hauptfraaen können allein in dem vorbereitende»? UN- Valieuburzer Anzeiger Dieses Blatt enthält die amtliche» Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrat« z« Waldenburg. Ferner veröffentliche« zahlreiche andere staatliche, städtische a. Gemeinde-Behörde» ihre Bekanntmachungen im SchSnbnrger Tageblatt. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachse«. Anmeldung zur Stadtschule. Die Anmeldung der Ostern 1930 schulpflichtig werdenden Kinder des Stadtteiles links der Mulde und der Gemeinde Alt waldenburg hat Freitag nnd Souuabend, den 2«. und 21. September, vorm. 10—12 Uhr, im Amtszimmer des Schulleiters zu erfolgen. Mitzubringen ist der Impfschein. Kür nicht im Schulbezirk geborene Kinder ist außerdem die standesamtliche Geburtsurkunde vorzulegen. Waldenburg, den 18. September 1929. Die Schulleitung.