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ZZZS erschienen in Madrid siin Druck die medizinischen Schriften von Olivia Sabueo, die in Alvarez lebte und eine segensreiche Wirksamkeit ausübte. « Eine ganz besondere 9 nsbreitung erlebte die Idee des Frauenstudiums nament lichan medizinischeui Gebiete im 18. Jahrhundert. Die bereits mehrfach ermahnte Universität Bologna wies stets zahlreiche Schülerinnen, aber auch weibliche Lehrkrafte auf. Einen Namen von gutem lange machte sich sunter letzteren Frau Anna Morandi Maägolinh die Gattin eines tüchtigen Anatomeii. Sie war besonders berühmt durch die ollendiing, in der sie anatomische Wachsmodelle herstellte und ihr Ruf drang auch nach dem Auslande. Auf seiner Italienreise im Jahre 1768 besuchte Kaiser Joseph 11. die Mazzolini, hörte ein Kollegium von ihr und hesichtigte die Sammlung ihrer Wachs modelle. Beim Abschiede verlieh er ihr dann eine besondere Auszeichnung - · Gegen das Ende des 18. Jahrhunderts machte Maria Petraeeini von sich reden die an der Universität zu Ferrara über sAiiatomie las. Sie hatte 1788 in Florenz bannt-viert- nnd schrieb Bemerkenswertes über die physische Erziehung des· Kindes Unter ihrer Leitung widmete sich auch ihre Tochter Zaffira Feretti der mediziniichen Wissenschaft, besonders der Chirsurgie, nnd holte sich in. Bologna den Doktorhut. Auch Maria delle Doune gehört neben Maria Mastellari iener Zeit und der Bologneser Universität an. Erstere schrieb in lateinischer Sprache bemerkenswerte Werke über Heilskunde und Geburtshilfe Für letztere Wissenschaft errichtete Napoleon eigens sur ’fie einen Lehrstiihl in Bologna. Sie starb 1842 hochgeehrt. . · · Auch Deutschland hatte in jener Zeit mehrere studierte Aerztinnen aufzu:iveifeii. . «Marie eßoiviu erh e1t«1827 von der Marburger Universität das Doktordinlom und »eiit wickelte eine fegensreiche Tätigkeit bei Geburtshilfe und Frauenkrantheiten. Fruher ctcho:i, ini Jahre 1811, prrinovierte Frau v. Siebold mit Auszeichnung in Gießen, und denselbeii»We»g betrat ihre Tochter, Frau v. Heidenreich die in Göttingen und Gienen Medizin studierte und 1817 Doktor wurde. Einen recht schweren Stand hatten die weiblichen Studierendeu in England, wo man sich entschieden.weigerte, ihren Bestrebungen eutgegenzukommen. Die ein zige Hochschule in England, wo eine Frau sden Doktor-grad erreichen«konnte, war »Apo theearies Halb-, die keinen Kandidateii von der Prüfung zurückiveisen darf, wenn er die vorgeschriebenen Bedingungen erfüllt ——« und die ganz erheblichen Kosten zahlen kann. urch diese Schule gingim letzten Drittel des vergangeneu Jahrhunderts Cäsa beth Lawereuee, deren anatomzjche Kenntnsisse so bedeutend waren, daß auch berühmte Aethe ihr Urteil einholten n der» gleichen Hochschule abiolvierte Miß Garett ihre Stu ien, die 1865 promovierte und eine soziale Großtat vollbrachte, indem sie «eiii in großartigen Verhältnissen angelegtes Krankenhaus für·arine Frauen errichtete, in dem pro Jahr bis zu»1l)00i») Kranke Ausnahme und vorzügliche Behandlung fanden. Als Gegnerin der Viviseltion wurde eine »E«iigländerin bekannt«Dr. Anna Kingsford, die in Paris studiert hatte und iii ihrer Heimat als Aetztin tätig war. Dasjenige Land, wo das Franeiistudinin «iin·d»soizi«it auch die medizinische Wissen schaft unter den Frauen am stärksten vertreten ist, ist Russland Hauptsächlich der russisch·e Kleinadel uiid das Beainteiitnm lieferten und liefern das Material, das die in den sechziger Jahren gegründeten Ginnnasien zur weiblichen Ausbildung für das Uni versitätsstudiuiii übersehjcveimutem In Moskau und Petersburg ging man bald an die Errichtung mediziuiiilier Akademien für die Fraiieu, die nie über schwachen Besuch zu llageii hatten. Der Zwang, »der im Zarenreiche wie auf allein so ganz besonders aus der sindiereiiden Jugend liegt, veranlaßte aber dieieuigen, welche ü er die nötigen Mittel verfügten, ihre Studien im Auslande zu betreiben, und Pwar ivar es besonders Zurich, das die «russischen Stusdentinnen anzog, deren erste 1864 .mmatrikuliert wurden. Der erste weibliche Doktor der Medizin russischer Nationalität war Frau Kafchewarofs, die an der Petersbnrger Universität promovierte. Im ~Lande·der· Freiheit«, in Nordamerika, hat man dein Fraueustudium am wenigsten Schwierigkeiten entgegengesetzt Uiii so«merkwiirdiger ist es, daß erst im Zahre 1871 eine Ameriianerin an einer iauierikaniichen Universität den medizinischen oktorgvad erwarb; diese erste «war eine Miß Sanford. Dann kam allerdings ein Yneller Aufschwung, und wie die· andern Wissenschaften, fo bat auch die Medizin in merita überaus zahlreiche weible Vertreteriiiiien. In Boston besteht ein Frauen hospital das nur von weiblichen erzten geleitet wird. Wir sehen, das das Fraueustudiiim und ganz besonders das der Medizin sich die Welt erobert hat« uch in» Deutschland wird man der Bewegung in immer gråilberer AusdehnunF nachgebeii müssen, denn·es fist unleugbar, daß tüchtige, weibliche erzte siir unsre raiien dringend notwendig sind. Der weibliche Arjt fügt weiblich uiid kann daher weiblich: Schmerzen besser verstehn als der männl che ediziner. Die k; Miitin sieht auf r andern Seite m mannlichen Vertreter eben nicht nur den Arzt, sondern vielfach emsig den Mann und sksit sich daheræåkim das eine oder andre Leiden « wiegt-rein la Ia Heut-a leben- ihm-einend .t in zeigen-»sa- imd die schlech- At— «.I» ».---k-«sp-.:-«»s-t w