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, s u VERMES-JEAN Yckgdnkr Meilen Yacljrikljtm RI. 46. DresdenfSonYrgg den 15. Nfdbffefmben Zifmmungeu unsiebsamer zitt. Nachdruck verboten. Der geistvolle Schriftsteller, Schnlptkilosoph und Arzt E. v. Feuchtersleben sagte einmal zu einer Besucherin seiner Spre )stunden: « »Wir dürfen wohl Stimmunåzen haben, aber wehe dem, den die Stimmungen halten« - Das heißt mit andern orien: Der Mensch, der aus Mangel an Selbst ertenntnis oder aus Mangel an Energie nicht imstande ist, die Stnnmungen zu be herrschen, die durch innere und äußere Einflüsse hervorgerufen werden« ist übel dran, cr Ei zu beklagen. Denn die Stimmungen, die er nicht zu beherrschen vermag, werden zud Banne-eih und beherrschen ihn. Dazu haben sie auch noch Helfer-Musen Vorlauser un egma er. Da sckäiipxt z. V. solch ein Vorläufer gleich in aller Frühe ins Schlafzimmer, deutet aufs en ter und raunt uns ins Orgn ~Wundre dich nur, reib’ nur die Augen, so lange es dir üzesiillh heut’ wird-B nicht ri tig Tag, heut’ mußt du Licht brennen, wenn du arbeiten iviALr. Und du hast eine so schwierige, eine so Sfkeine Arbeit vor, die oben drein an den eihnachtstermin gebunden ist. Hält der ebel an oder kehrt er oft wieder so ist kein Gedanke an Fertigtverdenf - —- · Oder· ein andrer Vorläu er flüstert: Hörst du, wie draußen der Regen in Strömen »inederpla"tschert? Das ist die Art Regen, die wochenlang anhält. Hörst du, wie ein häßlicher Nordost die Tropfen hin und her peitscht, bis sie wie Nadelspitzen auf das men chliche Antlitz fallen? Brr, ein entsetzliches Wetter, ein wahres Hundcwetter. Heut kannst du unmöglig auggehn oder gar den längst beabsichtigten und versprochcnen Beguch im »Macht-akute ftatten. Was sollten die eute von dir denken. Es sähe Ia au , als hättest du zu Hause nichts äu essen. - Und die Kleider, die guten, nageineuen Kleideri Schon um der K eider wi en mußt du den Besuch aufgeben. - Und die« Ge sundheit - ——»die Gesundheit verlangt erst recht, daß du dich vor diesem Wetter hütest. »-k Traurig war es? Gewiß ift’-s traurig, sehr traurig; du hattest dich vorbereitet, ge freut wie närrisch und nun ist die Freude zu Wasser geworden-' Mit ärgerliäer Gebärde suchen wir den vorlauten Ohrenbliiser zu verscheuchen. aber da tritt ie tim mu nglselbft ein und fährt fort: »So ein Pech. Ja, du haft immer Fech, wdgrend andern a ed fiir voll ausgeht· Willst du ’mal verreisen, so wirft du tran oder e trifft unangemeldeter und nicht abzuweisender Logierbeiuch ein oder cö·passiert irgend etwa-B in der Familie Willst du eine Gesellschaft veranstalten nnd Fast die Tafeln aufs zierlichsie au gestattet, so platzt ein Wasserrohr an der Leitung und roht, die ganze Herrlichkeit wegzuschwemmem willst du nach langem Bitten und Zitlkern endlich den Photographen aussuchen, schleunigst schwillt dir eine Backe nnd ent xtc t dich bis zur Unkenntlichkeit -- wie Hesagh du hast nicht nur kein Glück, du haft irektes Pechi« - Der Groll kegen das etter, das unsre Absichten und Wünsche ver eitelt, vermählt und nun mit er Stimmung so innig, daß mir uns nicht mehr von ihr zu trennen vermögen. Diese Erkenntnis macht sie kühn. Mit tiihner Hand surcht sie die Stirn, trübt sie das Unse, verleiht sie dem ganzen Wesen soviel Unnahbarkeit und Unfreundlichkeit. daß der rfibeste, der uns begegnet - gleichviel ob er Familien angehörigen Faudgenoffh Dienstbote oder Fremder ist sofort bemerkt: hier stimmt etwas nicht, ier herrscht eine Stimmung, obendrein sogar eine Mißstim mung·« « . « · , , Selten nimmt jemand sich die Mühe, die Stimmung, die einen gepackt bat, zu yet-scheuchen oder überwinden n helfen. Im Gegenteil, man gebt demjenigen, der ihr sum Opfer gefallen txt vor-End aus dem Wege und denkt: mag er sehen, wie et fertig wird warum Werts Fet ein abschenlt en Stimmung, warum bot et ihr n t strick zu lUM dle TU- qewie en. Ja, wenn das jeder konntet Wenn lebet o sutts und is ensttöfttq wär-. die änsereu Einflusse. die Stimmunqu nnd helfe- THOT