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wirtschaftliche Tugenden? Tuch nichts alk- ein Spielzeug, deisen Wert bei dem ersten Schonheitsdciekt verliert-· Ich war viel. zu vernünftig erzogen, als daß ich· das nicht hatte wissen sollen. ·Mei.iie»:lii’n«tter·war selbst eine der veriiiiiiftigsten Frauen. Sie widmete auch die Zeit, dieYne nicht iiir die Bequemlichkeit nnd das Wohl-befinden des Vaters rerivendete oder iu der. Essiänslichteit brauchte, ausschließlich ihren Kindern- Niemals dnrite uns die Wärteriii allein baden oder absiittcrn oder mit uns beten. TiiieinalBs, die Mutter war immer da» Von der Mutter erhielten wir den eriten Unter richt, die»dkli»n«tter spielte mit »nur-, sie nahm teil an unsern tleiiieii Schmerzen nnd Sorgen, sie iuiiiet:«iiiiø·iiet-z liebevoll die«Arine, sie zog uns an ein zärtlicher-, warmes per-z. Nichtg» entging ihr, kein Blick, keine Bewegung, kein Wort, sie sah alles nnd hörte allers. Aver sie beriet auch allesdais mit uns-, was wir ihr anvertrauten, und verzieh die harmlosen Streiche, die nur iuipulsiv augsiihrtein Nur die Unwahrheit-« duldete sie nicht nnd den Ungehorsani. Die bekämpste sie mit aller Macht« Erz-war eben ein Prachtereiiiolar, meine Mutter-, eine Musterhaussrainschade, daß - —— was« zupsst dii lieut’ nin an deinem Haar - willst du ausgehnr - Ia? Nun, gleich wirds zwolf schlagen» Hast du nichts in der ziiiche zu helfen-Z Ach so, das Mädchen besorgt die Kochercu sehr schön. «.Danu gehst du wohl nicht aus, um irgend etwas Fehlende-s schnell einzuholen, sondern dn gehst spazieren-Z Wie weistf —-du gehst-in eine Ge-· richisverhaudiuiigk Mein Gott, höre ich« nicht recht, in eine Gerichtsverhandliiug? "« Bitte, gib mir einen Trunk Wasser, mein Herz klopft so ungestüm.’—— - Was hastdii denn —.verbrochen»-—-Elisabeth? —-- Du lachst, du lachst? Ich warne dich, mit ernsten Dingen soll man teiiiirevelndes Siiiel treiben. Bei allem, was dir heilig ist, frage ich, was hast du in der Gerichtdverhandlung zu schaffen? - Gegen wen wird dort ver handelt-( Gegen ieniand, der dir nahe steht, den du kennst? ———Lasz das Lachen,«es treibt mich zur Verzweiflung s— Bist dii etwa all- Zeuge vorgeladeu? —-- Mit Jautii sechzehn Jahren schon Zeuge! Entsetzlich ——- - Bernhigen soll ich mich, sagit du- Weder als Schnldiger oder Schnldteilnelnner, noch als Zeuge bist dn geladen, du kennst die Personeiivlnichh gegen die verhandelt wird, dii gehst sreiivillig iu· diedeni Publikum ziigangigeu Gerichtduerhaiidlnngeii, um die Zeit tot zu schlageii," ein Ziel siir den Spaziergang zu haben, dich zu unterhalten, Neues zii hören, zu sehen und gescheit zu werdens - Das wäre-ietzt Mode? —— Viele iiiiige Mädchen, also»Backsische, wie dn einer bist, schleuderten nicht mehr ans Straßen und Promenaden, sondern besuchten zum Zeitvertreib nnd Amiiseineut die Gerichtsherhandlniigeii? - Wenn du, meine Enkelin; mein Fleisch nnd Bliit,·.es nicht versichertest, ich niiirde es nicht siir möglich halten. Rein, nicht sür möglich. Lin-meiner Zeit floh ein Mädchen oder eine Frau das Ge richtsgebäude, mit Grauen hiischten sie an der Pforte vorüber, hinter der »so mancher unschuldig leidet nnd so mancher uerworsene Mensch triunwhiert. - Eine Beleidigung, eine Schmach war es, wenn ein Mädchen oder eine Frau vor Gericht erscheinen mußte. Acngstlich hiiteten die Eltern ihre Töchter-, damit sie nicht etan iii Meinungsverschiedens heiten »veriniclelt nnd vor den Richter gefordert würden. Aeiigstlich wachtc der Gatie liber die Gattin, damit sie nicht als nusreiwillige Zeugin eines Vorgehens gezwungen wäre, den dreisteii Blicken des Verbrechers zu begegnen, eine Lust mit ihm zii atnieii. - Uiid ietzt drängen sich die Frauen nnd Mädchen in die Gerichtssäle, jetzt vernach lässigen sie ihre Familie und ihre Häuölichleih nm der Neugierde, dein Seiisatioiis bedürsnis nnd dem Hang zu lJslirt nnd Abenteuern zu huldigeu? ——- Das ist-einzumi riaes Zeichen der Oberslächlichkeit. Maast du das völlig iiiiweibliche Geharen modern, schick, schneidig nennen, ich habe teiue Entschuldigung Oder meinst du, es impouierte mir, daß meine Enkelin zuhört, wenn eine arme Frau unter Anklage-gestellt wird, weil sie siir ihre srierendeii Minder ein Bett gestohlen hat. Meinst du, ich könnte mich mit dem Gedanken aussöhiiein dasi dii piniu Zeitvertreib, mit Ges-niiiingsgeuossinnen schweigend und Bonbond verspeiseud zur Seite des iiriiien Verloreneu iiizest, der nn barmherzig ins Leben hinaiisgeworsen, ohne Liebe, ohne eine führende Hand, ohne Elternhaiis nnd Heimat von Stufe zu Stufe saiit?! Ueberlege doch einmal, wie herz los die Mädchen scheinen, die ihre Spaziergänge nach den Gerichtssälen richten!« - —- Wieder herrscht tiefe Stille im Zimmer, wieder hört iiiau nichts, als das Ticken der Waiiduhr. - Ob die-Enkelin »den ernsten Worten der Ahiie Beachtung schenken wird?v - Vielleicht; die Worte sind ia so gut, so treu gemeint. . - S. B. I » - · ’ . eAussen-abruan der Hemnse fnr den Butter-. Größere Gemüfevorräte, wie « B. Kopfkrant nnd Kartoffeln-, werdemam zweck mäßigften in Erdaruben gehalten, welche man auf die verfchiedenfte Art herstellt. Am einfachsten wird ihierzn ein großes tiefes Loch«qenraben, da hinein das möglichst tadel kvfe Gemüfe gesetzt nnd dann-die Oeffnung unt Staunen oder fchmaren Brettern über eqh Das Ganze wird mit einer Erdschicht überdacht, m welche man eil!«für-die zeit weise Entnahme von Gemüfe entsprechend großes Loch -gräbt, das unt einem Stroh tvis zu verschließen ist«- Hat man einen guten, trockenen Keller-; »so-ist dicker zum In wahren de- Gemüies am empfehlendwertestenz doch darf dann deriewe n cht auch