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a» die Knappschaft-kaffe verlustig gegangen. Diese Ein- gab« veranlaßte ken Abg. Liebknecht zu dem Antrag,, die Staalsregierung ju ersuchen, dieselbe möge dem Landtage noch in gegenwärtiger Session geeignete Vorschläge zur Re form deA Knappschaftskaffmwesens unterbreite«. Die Abgg. Streit, vr. Stephani, Stark« und Krahl sprachen sich daktn aut, daß den im vorigen Landtage laut gewordenen Wünschen nach Reform des Knappschaftswesens schleunigst Rechnung getragen wrrde und namentlich auf eine Ab« irennuag der zu lvkalisirenden Krankenkassen von dem mög lichst zu «enttalisirende« Jnvalidevpensionskassenwesen Bedacht genommen und letzteres unter eine gewisse staatliche Kontrole gestellt «erden möge. Staat-minister v. Nostitz-Wallwitz erklärte hierauf, daß die Regierung zu dem Resultat« gtlangt sei, daß, wenn man auf eine solche rrntrailsirt« Jnvaliden- penflontkasse zukvmme, die Beiträge der Arbeiter und Arbeit geber wesentlich erhöht, die Höhe der Pensionen dagegen herabgesetzt werden müßte, da bi» jetzt bestehenden derartige« Kassen nicht in Betracht gezogen hätten: einmal größere Un« fäll», wi» sie in Sachsen in der letzten Zrit leider zu beklagen gewesen seien, und weiter den Umstand, daß rin Werk er« schöpft werden tonne und aledann sür die über dessen Be stand hinaus zu zahlenden Pensionen keine Mittel vorhanden feien. Bei der Umfänglichkeit der über diese Verhältnisse anzusttllenden stalijtischen Erörterungen erklärt« sich brr Minister außer Stande, schon dem gegenwärtigen Landtage über diese Reform ein» Vorlag, zu mach»«. Schließlich wurde der Antrag Liebknecht gegen 4 Stimmen abgelehnt und «in Antrag des Abg. Starte, die Regierung um »in» Vorlage zur Reform des Knoppschaftskassenwesens für di« nächst« Srssion t»s Landtags zu «rsuchen, »instlmmig a»ge- nommen, außerdem hat man dem Antrag« der Deputation e«t- htrechtnd, di» vorliegende Petition, soweit sie sich auf den Erlaß »wer Ncvelle zum Berggesetze bezieht, der kgl. Staatsregierung zur Ktnnlnißnahme überwiesen — Dir «rstr Kammer erklärte sich am Dvnnrrstag durch die von der kgl. Regierung tbrr Heiz- und Brntilailonsanlagen in bin Slaatßlehranstalten angestellten Erörterungen zur Zelt für befriedigt und lehnte den Beitritt zu allen anderen, bei dieser Gelegenheit von der zweiten Kammer grfaßten Beschlüssen, ad. Ein» von der Deputation als unzulässig dezelLnete Petition des hiesigen Fleischers Karsch, welche rin» Einkommrnsteurriach» dtlrifft, wurd» an di» Deputation zur Berichterstattung zurückver- wüseu. — Di» zweite Kammer gab einen Antrag des Vice- präsid«nten vr. Pfeiffer, ti» Einführung von OmnibuS- ztgen auf den Slaatsbahnen betreffend, an die Finanzdepu- tation ad unv verwies einen Antrag des Abg. Grahl auf Erlaß einer Novelle zum Modiliarbrandversich-lungsglsetz, nach wtlcher der Ucbertun der Versicherten zu einer anderrn Versichert ngsansialt «Nlicht rt werken soll, sowi» den vom Abg. Niethammer eingedrachten, die Fixirung eines früheren Zeitpunkte- für dir Vcrsirbeiung der freiwilligen Adrheilung b»i der Landrsimmob tiardrandversichtlungSanstait betreffenden Antrag an die Grsrtzgebungsdeputalion. Ueder die Petition des Schirferdtckermeisttrs Ludwig wegen zu hoher Einschätzung zur Einkornmenstruer erhob sich eine wesentliche Meinungs« verschledrnheit. Eine größer» Anzchl von Abgeordneten wollt» bi» Petition der Regierung zur Erwägung überweisen, traf aber auf Widerstand. Eine Aeußerung des Abg. Walter: «Viele Beamt» deklariren nur ihren festen Gehalt, nicht ihre Nebeoeinkünfte, w»nn er die Summe der letzteren hätte, wäre er ein reicher Mann" wurde von dem Finanzminister v. Könne ritz und dem Abg. v. Oelschlägel mit der bringenden Aufforderung beantwort«», ähnliche Fäll« nahm- Haft zu machen. Schließlich blieb es bei dem Vorschlag der Deputation di, Petition Ludwig's als unzulässig zu erklären. — S«. Majestät der König hat d»r hiesigen t. k. öster reichischen Gesandtschaft zur Unterstützung der durch den Brand des RinglheaterS in Wien Beschädigten einen Beitrag von 3000 M. zustellen lassen. — In der am Donnerstag staltgrfundinen Sitzung «s Bezirksausschusses der tönigl. Amtthauptmannschaft Dresden-Neustadt wurde in mündlicher Verhandlung das Ge such de- Ziege leid esitzers Beckert in Mickten um Genehmigung zum Umbau seines Of»n< in einen Ringziegelofen, zu einer späteren Berathung abgtsetzt, da sich herausstellt», daß eine xu« Bauzeichnung erforderlich sei. Von einer Mitteilung b«r königl. Amtehauptmannschast Dresden-Altstadt, bezüglich ber Mitbenutzung der neuen Brzilksanstalt in Saalhausra Ar eine Summe von 4380 M. jährlich, oder sür den Kopf »ägllch 15 Pf., wobei, wenn auch die Kopfzahl über 80 hinaus« grhen sollt», rin Mrhr nicht zur Berechnung kommt, wird Kennt- nkß geuommen und brschlossen, auf 3 Jahr« zunächst darauf einzugehen. Au Wegedauten aus Staatsmitteln werden de« »villigt: den Gemeinden Arnsdorf und Lommitz je 1000 M., ber Gemeind« Kleinwolmsdorf 600 M., den Gemeind»» Kotzschrndroda, Wilschdorf, Langebrück, Ottrnborf, Bühlau, Schullwitz, Kleinröhrsdorf, Blasrwitz, Pitsch,«, Mickt,« und Striaen j, SOO Mark und der G,m,ind« Seidnitz 300 M. Von Mitteilung einer D»rfüguag drr Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt, betttffs Einführung eia»r Polizristund, nahm man Ktnntalß. Jnsolg» ,lnes Gesuchs der königl Landts- blindeoaastalt werden für rntlasient Blikdr vorläufig auf 3 Jahre je SO M. aus d<m Bezirksvermögen bewilligt, auch fand d«r Beschluß der Gemeinde Gerkowttz, betreffs Anlegung «iuts Fußweges zwischen Station Weintraube unb Lößnitzdach die Genehmigung des Ausschuss^. Das vorgrlegle Regulativ für bi« Sparkasse zu Blaiewitz wurd« befürwort«!, sowl« das- jeotg« zur Aufbringung drr Gemrindranlagen in d«r Gemrind« Pillnitz und Zubehör nach der voiliegeaben Fassung genehmigt. Rach Regulirung einiger Dismemdrationssachen fanden die Gesuch« des Gasiwirths Werner in Pieschen und d«r verw. Hickert in Großokrllla, sowi« die die Schanktoncelsionsge suche Xi» Feurich in Kriebersdorf, der v«lw. Hebold in Pillnitz unb Hautners in Kleinröhsdorf die Billigung dir Versammlung. Auw Schluß der Sitzung gab H,rr Amtshauplmann ». M«hscy ein, statistisch« Ued,rsicht ü.rr di« Thäligkeit des Bezirksaus- ichuffts im Jahre 1881, woraus hervorgeht, baß in 1S ab L gehaltenen Sitzungen 37S Berathsung-gegrnstände erledigt wurden Von 143 Schankkoncessionsgesuchen konnten 66 genehmigt werben. — Um vor den sehr empfindlichen Stempelstrafen zu schützen, sei hiermit nochmal- darauf aufmerksam gemacht, daß nach dem Reichsstrmpelgeseh seit dem 1. Okt. a. c. jed« Rechnung od«r Nota, jeder Rechnungsauszug über beglichene oder «och bestehende Guthaben „irgend wtlcher Art- (also nicht nur im Börsenverkehr) stempelpflichtig Ist. Befreit von ter Stemptlpflichtigkeit sind nur Schriftstücke, deren Werth nicht mrhr als 800 M., bei Waareageschäften nicht mehr als 1000 M. beträgt. Für jedes 1000 M. einer Rechnung ist eine Stempelmarke im Betrage von SO Pfg. zu verwenden. Die Nichterfüllung der Stempelverpflichtung wird mit einer Geldstrafe geahndet, welche den 50-fachen Betrag der hinter, gangenen Slempelmark,, mindestens aber 20 M. für jedes stempelpflichtige Schriftstück beträgt. Es ist in diesem Fall« ganz gleich, „ob di« Rrchnung von einem Kaufmann« oder Handwerkrr, einem Händler ober Agenten ic. ausgestellt wird". Es sind sogar dle Abschriften stempelpflichtig. Bei Rechnungs auszügen zahlt auch drr Saldo »Bortrag mit. — Nach drm nuamrhr »rröffrntlichten Gesetz vom IS- Drrdr., di« provisorische Kort,rHebung der Steuern und Ab gaben für das Jahr 1882 betreffend, werben in diesem Zeit räume erhoben: n) die Grundsteuer nach 4 Pfennigen von jeder Steuereinheit; t>) die Einkommensteuer nebst ein,m Zuschlag« von zwanzig Procent eines ganzen Jahre«betrag«; o) dle Steuer vom Gewerbebetriebe im Umherziehen; 6) di« Schlachtsteuer, ingleichen dle Uedergangssteuer vom vereins- ländischen Fleischwerke; s) ti, Erbschaftssteuer; 1) d,r Ur- kund«nst«mptl. — Für die Weihnachtsfeiertage hat das königl. Hof» tHeater folg,«drsR«p<rtoir aufgrstellt: in Altstadt, Sonntag, brn 25 Decemb,r: ^Der Rattenfänger zu Hamrln-, Montag, dm 26. Dec: ^)as dtmoostr Haupt-, Dienstag, d,n 27. Der.: „Thusnelda', Mittwoch, d,n 28. Dec: „Das Leden ein Traum, in Neustadt, Sonntag, den 25. Der.: Zum I. Male „Knalleffekte drr Natur' Lustspirl von Grtebrn: und „Di, Unglücklich««' vo« Kotz«dur, Montag, d«n 26. Der.: „Zopf und Schwort', Dienstag, den 27. Dec.: wir am Sonntag. — Im königl. Hofthraler der Altstadt sind dicsrr Tag« di« Feuerungsanlagrn für die in Gebrauch befindlichen drei Dampfkessel nach Angabe und vorläufig auf Kosten des Ingenieur H«>ser aus Berlin derart umgeäntert worden, daß L«r über dem Dach« des Theaters ausströmmde lästige Rauch, welcher so schädlich auf das Museum und dir um liegenden G.däude wirkt, völlig aufhört. Bewährt sich die Anlage, so wird bi, Direktion dieselbe später auf eigene Rechnung übernehmen. — Der hiesig« Viktoria-Salon ist am 2l. d. M. auf Veranlassung tr« Etadlratbes behufs baulicher Auesührun- g«n vorläufig geschlossen worden; bekanntlich war da- be treffend« Gedäud« s. A. zu Koncertzwecktn und mit nur einer Gallrrie (der jetzigen zweiten), errichtet worben. — Reichstag--Vicepräsident Ackermann leitelc am 21. d. M. als Vorsteher die Sitzung der Stadtverord neten, bei welcher der Oberbürgermeister und 4 Stadträth« zugegen waren. Durch ein« Zuschrift des Raths wurde be kannt gegeben, daß derselbe die Eirsührung des neuen Kol legiums, sowie die Wahl des Vorstehers zum 2. Januar 1882 vorzunehmtn gedenkt. — Gemäß des vom Ct.-B. Matthäi erstatteten Berichts giebt da« Kollegium nachträg lich seine Genehmigung zu dem vom Rath» mit dem Fuhr- werksbesitzer Jank abgeschlossenen Vertrage über di» Abfuhr de« auf der ehemaligen Vogelwiese lagernden Sande«. — Der vor 14 Tagen zu anderwciter Berichterstattung an den Recht-ausschuß zurückgewiesene h de« erneuten Slraßenregu- lativ« stand nun zum 2. Male auf der Tagesordnung. Eine« damal« »vm St-V. Meyer gestellten Zusatz zu Gunsten der Stadtverordneten halte der Rath nicht ange nommen, jedoch in dem Satze, wo von Herstellung neuer Straßen die Rede ist, di« Worte: „nach seinem Er messen' (d,s Raths) zu streichen — Di« Aufnahme de« Kammermufiku« Richter au- Böhmen »rschrint drm Kollegium unbedenklich. — Hierauf schritt man zur Be- rathung der vom Finanzausschüsse vorgrlegltn drei Druckbe richt» zum Haushaltsplan auf 1882. — Zunächst »rledigt» sich die in voriger Sitzung beanstandete Ausgabe von 96,795 M. für Basalt- und Syeail'Klarschlag zur Straßen» d«ss«rung dadurch, daß diesrr Klatschlag zu H gleich vo« d«m Eldadladeplatze zur betreffende» Verwendungsstclle und nicht erst auf ben Bauhof zu fahren sei ; deshalb wurde nur ein Berechnungsgtlb von 90,495 M. bewilligt. — Di» Aus« gab«« für di» Gärtrn und Alleen der Stadt haben sich seit 7 Jahrin um 50 4 gesteigert und «erden auch für's nächst« Jahr 77,282 M dazu bewilligt. Der Oberbürger meister wies nach, daß drr unter seiner Zustimmung arbeitend» Stadtgärta»r aber auch di» früh« nicht in solch»« Staad» und Umfang» g«r»«s»nta städtisch«« Gartena»lag«n mit Fleiß, Umsicht u«b Sparsamkeit in di, Höh» gebracht habe, so daß Dresden darin gegen ander« Städte von dieser Bedeutung nicht mehr zurückstehe. — Die Umwandlung einer Diälipn»- stelle in ei», ständig« Veamtenstell« im Stabtbauamte genehmigt da- Kollegium und bewilligt 1800 M. Jahres- gehalt. — Das Gladlkrankeah aus weist erhöhte Eia» «ahme» u»d verminderte Ausgabcn von 26,717 M nach. Dew ungeachtet bedarf dasselbe für 1882 eiaes Zuschuss«- aus ber Stadtkasse von 238,516 M. — Ueder die öffent liche Beleuchtung berichtete St-V. Apothekendesitzer Or. Roth«. Dtis« Ausgabe wird trotz der vrrmehrte« Beleuch tung um 10,000 M. niedriger bemessen, da der Gaepreis »i,drig«r berechnet wirb. Di« nölhigrn 303,133 M. wert«» bewilligt. — In der Umgegend von Dresden ist di« kostbar« Wasserkunst im Stadlkrankenhausgarten, bi« Neptuns- grvtt«, «ichl sehr bekannt, da ihr Eingang, Wachsbleich- gaff« 20, sehr »rrsteckt liegt. Sie ist allwöchentlich im Sommer Sonntags v«n 11 bis 1 Uhr und Donner stags von 3 bis 5 Uh: im Gang«. Zu ihr«» Neuavstrich b«willigt bas Kollegium 800 M. — Weg«« der Errichtung einer Station für Au gen krank« im Ctadtkrankenhaus« de» schloß das Kollegium, von der Mittheilung des Ratbs Kennt» niß zu nehmen, nach welche , wie zeilher, dem Augenkrankrn» Heilverein »ine jährlich« Beihilfe von 1200 M. bewilligt wird, wogegen die mittellosen Augenkrank»« au- Dresden ärztlich» Hilf», M»dikamrnl», Brillen, Glasaugen, ja sogar unter Umständen freie Verpflegung in einer Ber»insstali»a genießen. Nach einer sp,ri«U,n Berechnung hat der Augen» kranken - Heilverein im Jahre 1879 für 1322 unbemittelt« Drrsdner Augenkrank« 3664 M. aufgewendet, demnach unter Anrechnung ter von der Stabt gewährten 1200 M. noch 2464 M. aus Bereinsmitteln. Der Oberbürgermeister erklärte jedoch, daß der Rath di« Errichtung »tner eigen«» Augen» krankmstatioa im Krankenhause in Erwägung ziehen werde. — Die Schlußsitzung des Kollegiums in diesem Jahre soT Donnerstag, den 29- Deckender statlfintev. Gegen 10 Uhr trat «ine gehkime Sitzung ein. — Am 21. Decemder Vormittag wurden an Polizei- dirrktionSstelle in Gegenwart zweier Vorstandsmitglieder de» hiesigen Verein- zum Schutze der Thier« aus der unt«t Verwaltung des genannt«» Vereins stehenden Eiccarellistiflun» an 11 als gut« Pferdewärter bekannte Droschkenkutscher Geld prämien unter entsprechender Ansprache vertheilt. — An dem« selben Vormittag» ist unterhalb d»r Ald»rtdiücke, auf Neu städter Seite ein unbekannter weiblicher L»ich«am au» der Elb» gezogen worden. — Aus dem Gerichtssaale. Die 4. Strafkammer erachtete es zwar für erwiesen, daß der Fabrikarbeiter Hermann Rosenkranz aus Brie-nitz seinem Fadrikherrn Hoyer nach und nach mehrer« zusammen auf 146 Mark taxirt« Gegenständ« ent» wend«l, nicht aber, baß er dies durch Einsteigra in das Lokal bewirkt habe. Dadurch bewendete es bei einer Verurteilung wegen rinfachen Diebstahls zu 8 Monaten G«sängniß und 2 Jahren Ehrenrechtsverlust. — Die schon vorbestrafte Kischhändlerssra» Amalie Rülke grd. Wirßnrr in Pieschen erbrach im vev» gangenen Oktober eine Bodenkammer in Rhänitz und nahm mehrere zusammen auf 15 Mark geschätzte Sachen mit sich. Da» Urthril lautere auf 1 Jahr Gefängniß und 3 Jahre EhrenrrchtSverlust. — Das königl. Amtsgericht belegte de» hiesigen Handarbeiter Friedrich Gotthold Ernst Salzmann wegen verschiedener Eigrnthumsvrrgrhen mit 7 Wochen Ge fängniß. — Am Donnerstag standen, der Privaturkundea» fälschung angeklagt, drr Buchdrucker Otto Oskar Roßdurg und drr Schornsttinfegeriehrling Oswald Romanus Köhler vor der 4 Strafkammer. Es handelte sich um »ine Er schwindelung kleiner Beträge durch Präsentation einer ge fälschten Quittung in dem Geschäfte lokale von A. Eollendusch hier, sür welche Köhler mit 1 Woche, Roßdurg mit 7 Wochen Gefängniß bestraft wurde. — Statt nach Tharandt im Auf trage seine» EhrfS Jacob Küche zum Ankauf von Kleidungs stücken zu fahren, benutzte der Kommt- Albert Rex lie ihm mitgrgrdenen baaren 80 Mark und den auf 30 Mk. tapirleu Uebrrzieher, um nach Berlin und Hamburg zu reise«. Er wurde dafür zu 8 Monaten G«fängniß und 2 Jahren Ehren- recht-verlust verurtheilt. — Ein mehrfach wegen Diebstahls bestrafter Handarbeiter mit dem hochtönenden Namen Hug» Oskar Eardinal von Widdern nahm bei seinem Weggang« von seinem letzten Arbeitgeber, dem Tischlermeister Hercher in Schandau, eine Uhr mit Kelte und Ring, im Gesammtwerlhe von 120 Mark mit sich. Das Gericht diktirte ihm mir Rücksichtnahme auf seine Rückfälligkeit 2 Jahre 6 Monate Zuchthaus und 4 Jahre Ehrenrechtsverlust zu. — Kötzschendroda. In der Nacht zum 21. Dec. sind Diebe in die Kirch» eingedrungen, Haden die Armenbüchs« erbrochen und den geringen Inhalt derselben entleert, sodana di» mit guten alte» Schlösser« »ersehene Thür zur Sakristei aufgesprengt und hier da» in einer größeren Blechbüchse vev> wahne Geld aus den Armenbüchs«», dessen Summ« nicht bestimmt angegeben werden kann, gestohlen. -)ie werth- vollen großen Allarleuchter, sowie die heiligen Gef ße schein«« di, Kirchenräuder vergeblich gesucht zu Haden. Es ist birO schon der dritte Kircheneindruch, der seit kurzer Zelt i« dortiger Gegend verübt wurde; zuerst wäre» in der Kirche zu Kaditz die Allarleuchter und bann war io drr Kirch« zu Reichenberg das stlderne Krucifix gestohlen worden. — Vergangenen Montag den 19 Dez. fand dir Ehrist» drschrrrung für dir Freischülerinnen der Leubnitz« Strick» «. Nähschule zu Nruostra im Pfarrhaus« zu Leubnitz statt. Ihre Maj. die Königin war leider durch die Nachwehen ihrer Krank heit abg,halten, der Bescheerung die Ehre ihres Besuches wie sonst zu vergönnen, ader sie hatte auch im Krankenzimmer unserer armen Kinder gedacht und ihnea reiche Liebesgaben gw sendet. Krau Baronin v. Finck-Nöthnitz war auch durch Un wohlsein behindert, aber di« üdrigtn Gönnrrianrn d«r Anstalt, sowi« -i» erste Borsteheri» derselbe«, Frau Baronin v. Kap» Herr-Prohlis, waren erschienen und es wurde dieser von Seite» drr reichdeschenkten Kinder sür alle die viel«» E Weisungen der Lied« gedankt, mit welcher sie schon eine ganze Reih« vo» Jahren für d e Anstalt »ad deren Lehrerin und SchüUriaa« gesorgt hat. — In Döbel» ist, wie das „L. Lgbl.' miuheilt, na Verein gegründet worde«, welcher die Aufgab« habe» soll, seinen Mitgliedern, wenn sie als Geschworen» Di»nft habe«, Tagegelder zu grwähren. Man legte die Statuten des gleich artigen Gothaer Vereins zu Grund». Danach gewährt d« V»rsichrrung«v«r»ia bet einem Eintrittsgeld von 3 Mark und einer jährlichen Steuer von gleichfalls 3 Mark einem riads- rufeneo Geschworenen «ine Entschädigung von 5 dis 6 Mark täglich. Drr nrue Verein soll sich nicht nur auf «aser« Schwurgerichlsbezirk (Freiberg), sondern auch auf andere er strecken, da wohl ein« derartig« Einrichtung in Sachse» noch gar nicht besteht, während sie z. B. in Baiern ganz allga» mein ist. — Wie aus Ehemnitz berichtet wird, hat der AdU. Brun» Geiler sein Mandat bereits niebrrgelegt und davoa Anzeige gemacht. Bei der Nachwahl soll bekanntlich B«bck durchgrbracht werden Knrtset;««g i» »er v«tl«ge. Druck der E. Heinrich schen Vuchdruckcrei io Dresden. Hierzu eine Inserate«-Beilage.