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9«rtr »»» Iah,« LUS «ö Wiederholt die von mehreren H»N Mitglieder beabsichtigte Anlegung »nn Magazinen fertiger KleidongS-acke, trat dem Handel mit von «n-wärt» bezogenen Kleidern auf Grund ihrer alten Gerechtsame tm Proce-wege entgegen und derartige Klag- ßellungen finden fich noch im Jahre 18W vor, zu «sicher Zeit die Innung gegen die Kaufleute BusfiuS, Richter und Methe wegen de» Handel» mit fertigen Kleiden» klagte. Die trefflich« Festschrift schließt mit folgenden be- hertigen»we«den Lützen: .Hätten die Schneider-In nungen ihre Zeit dtfser erkannt und den lohnenden Handel mit fertigen Kleidern lieber selbst in die Hand genommen oder wenigsten» die rechtzeitige Errichtung größerer Magazine von Seiten vieler Innungs-Mitglieder nicht hintertrieben, dann wäre da» Geschäft sicher nicht so mafftnhaft in die bekannten Hände übergegangen, die sich nun den Schneider dienstbar machten und namentlich durch Ausbeutung de» gedrückten Ardeiter- stande», durch Massenproduktion au» geringen Waaren und in Folge dessen durch angebliche Schleuderpreise drei Bierthette de» Schneidergeschäft» an sich gerissen Haden. Wie ersprießlich hätten hier die Innungen ein- -rrifen und wirken können und zwar nicht nur zum eignen Rutzen ihrer Mitglieder, sondern auch im In terrffe de» kleiderbedürftigen Publikum», da- von Kleider- Magazinen fachiüchtig«r Schneidermeister sicher allemal gewissenhafter, solider und dadurch billiger bedient wird, wie auf dem Wege der fabrikart'gen Massenproduktion, die heute noch, auch bei den niedrigsten Preisen, doch am lukrativsten für die Unternehmer ist, mit denen ja doch die unsolide Stoffmanufaktur ebenfalls meist Hand in Hand geht! Die schrankenlose Gewerbe- und Schwindelfreiheit hat leider gerade in diesem bedeutenden ErwerbSzweige ihren verderblichen Einfluß geübt und durch die gesetzliche Auflösung so virler orbnunghaltender Einrichtungen find Zustände geschaffen worden, die eine baldige Umkehr zu besser geordneten Verhältnissen in so mancher Be ziehung wünschenswerth maaen, ohne daß wir zum alten Zunstzwange zurücktehren. Hoffen wir von den neuen reichSgesetztichen Best mmungen über daS Innung»- wesen trotz ihrer Unzulänglichkeit wenigsten» einige Besserung der koipvratwen Zustände, besonder- auch im Gesellen- und Lehrling-wesen de» SchneidergewerbeS wobei ja das große Publikum so wesentlich interessirt ist. Freuen wir unS aber auch doppelt, daß gerade unsere Dresdner Schneider-Innung dem zerstörenden Einflüsse de- allgemeinen KrrrheitStaumelS nicht gänzlich verfallen ist und daß sie auch in ihrem heutigem Be stände bei circa 200 wirklichen Mitgliedern unter einer vorzüglichen Verwaltung noch so kräftig und stark genug »st, um unter dem Schutze hvff'Ntlich immer besserer gesetzlicher Bestimmungen sich von Neuem zu entfalten und srgenbrmgend zu wirken auch im kleinen Kreise, alS würdige» Glied de» großen Ganzen. Wün schen wir ihr von Neuem ein rege» Leben und da- beste Gedeihen für alle Zukunft! —" Nachrichten aus Dresden und der Provinz. — Vom Landtage. Auf Antrag der Finanzdrpu- tation bewilligte am Donnerstag die zweite Kammer ohne Debatte für die planmäßige Fortsetzung der Elbstrom-Korr«k- tion»-Arbeiten 600,000 M. und für die Erweiterung deS Elbquai» in Altstadt-Dresden die Summe von 231,520 M. Die ersterwähnten 600 000 M. vertheilen sich in folgender Weise auf die im Gange befindlichen Bauten und sind ver ¬ anschlagt: auf M. bei Schmilka rechte» und linke» Ufer.... 47,000, entlang der Postelwitzer Steinbrüche .... 20,000, zwischen Niederrathen und Wehlen rechte» und linke» Ufrr 145,000, zwischen Wehlen und Zeichen de»gl 32,500, zwischen Niederwartha und Constappel de»gl. . 78,000, bei Gauernitz desgl 8,000, bei Säußlitz linke» Ufer 3,000, zwischen Muschwitz u. Moritz rechte» u. linke» Ufer 10,000, zwischen Promnitz und Großzschepa de»gl. . . 100,000, unterhalb der Marienbrücke bei Dresden rechtes und linke» Ufrr 60,000, zwischtn Ntudörfchtn, Mtißrn, Nitdtrfähre . . 32,000, außerdtm kosten: die Lithographie dtr neuen Elb- stromkarte 16,100, die Beförderung dcr Verlandung in den fiska ¬ lischen Stromadschnittrn 45,000, und schließlich diverse technische Vorarbeiten . . 3,400. Di« Ausgabe für die Erweiterung de» Elbquai» rechtfertigte die Deputation durch den daselbst gemachten großartigen Ge- sammtumschlag und mit der Erklärung, e» liege nicht nur im Int,resse de» verkthrstreibenden Publikum», sondern im Hinblicke auf die Konkurrenz österreichischer Eisenbahn- und Schifffahrt» Gesellschaften, auch in dem der Staatseisenbahn- Verwaltung, die Leistungsfäbigkeit des Dresdner Umschlags platzes auf alle Weise zu erhöhen, damit derselbe keine Ver anlassung erhält, sich von dem Dresdner Platz weg und anderen Plätzen zuzuwenden. Die Kammer fügte sich diesen einleuchtenden Gründen. — Di, Besserung in dem Befinden Ihrer Majestät der Königin schreitet tm Allgemeinen stetig aber langsam fort. Die hohe Patientin hat am zo. Nov. zum erst-n Male auf kurze Zeit das Bett verlassen. — Am 30. v. M. fand abermals eine Sitzung der Stadtverordneten statt, welche Vicevorsteher Lehmann leitete und an wrlcher 5 Stadträthe lheilnahmrn. Ein Gut achten des Finanzausschusses stimmt« dm Vorschläge oes Raths üb«r Anstellung von 11 n,u«n Beamten bet ver» schsidmm «enoaltmq-zweitzen d«i, lehük jedoch di« «sßrün- dung dreirr ähnlich« SuSen ad. Da- Koll«gtum «hob dt«s«S Gutachten zu Beschluß. — Der dritte Bericht über dm Haushaltsplan «rstreckte sich auf das Armenwesea, worüber eine Druckvorlage 14 Anträge brachte, dmen daS Kollegium allenthalben bestimmte. Wir entnehmen darau», daß daS Armenwesen für 1882 einen Zuschuß auS der Stadt tasse von 556,280 M. erfordert, demnach gegm d. I. ein Mehr von 43,274 M. Au diesem VerwaltungSzveige ge hören: Armmvrrsorgung: 286,623 M ; Waisenhaus: 1585 M.; versorghau»: 97,589 M; Asyl für Sieche: 51,382 M.; ArbeitSanstalt: 116,345 M.; Ftndelhaus: 2754 M. BemerkenSwerth zu diesm einzelnen 6 Kapiteln ist Folgende»: Di« fortlaufend«« Almosen- und Erziehung» - Beihilfen sind mit 17,000 M. höher eingestellt al- tm Vorjahre; die Medicinalpfleg» um 5000 M.; die Kinderpflege um 49,000 M. Da» Waisenhaus an der Radedcrgerstraße mit 43 Waisen (dal alt« Waisenhaus ist Schulhaus geworden) be darf wenig Auschuß, »eil «S mild« Stiftungen hat, jedoch kommt 1 Waise auf 600 M. zu stehm. Welche Familien väter können so viel auf 1 Kind verwenden? — Bei der Arbritsanstalt wünschte St.-V. Klempnermeister Waldmann, daß dl« arbeitsschrum Menschen dort angehalten würben, so viel zu verdienen, al» ihr Unterhalt kostet, wa» bei wkitem nicht der Fall ist Und wenn alte und gebrechliche Leute darunter seien, so ge- hörtm diese in» Versorghau». Dieser Wunsch soll berücksich tigt werden. — Vom Rentier Müller ist eine Petition ein- gerricht worden, worin, nach dem sehr eingehenden Berichte de» St.-V. Kanitz, über Abänderung de» städtischen SteuermoduS eine Menge unpassender Ausdrücke, unwahrer Behauptungen und unhaltbarer Berechnungen durcheinander verflochten sind. Diese» Schriftstück könne jedoch da« gute Vernehmen zwischen Rath und Stadtverordneten nicht stören; tm Gegenthril bade der Finanzausschuß sich mit dem Bürger meister Or. Rüger über die Abänderung des Steuermodus tnS Einvernehmen gesetzt und dessen Vorarbeiten dazu so vorzüglich grfunden, daß eine günstige Lösung dieser Fragen in Aussicht stehe. Hierauf gab Bürgermeister Or. Rüger einen Uederdlick in dieser Sache, woraus zu entnehmen war, daß von 1883 an die Miethzinsabgabe zum Theil aufgehoben, und daneben die Einkommensteuer zur Deckung hcrangezogen werdrn soll. DaS Kollegium brachte sowohl nach Erstattung des Bericht-, al- auch nach dem gegebenen Ucberblick, beiden i Rcdnern ein volles: Bravo! Auch Vicevorsteher Lehmann drückte seine Freude über die zufriedenstellenden Mtttheilungen ! aus, da außerdem die Petition kurz abzufcrtigen gewesen wäre, indem es ihrer nicht bedurft hätte, um die Gemeindevertreter ! an ihre Pflicht zu erinnern. — Der Kasse für entlassene > Blinde bewilligt daS Kollegium jährlich 600 M , und zum Bau deS Wettiner Gymnasiums 465,000 M. auS der ! 4K Anleihe. Der Bau beginnt solort und soll Ostern 1883 ! vollendet sein. Baupläne lagen auS, woraus zu ersehen war, ! daß das Gebäude Mittelbau mit Giebelfront, 2 Seile, flügel je mit 6 Fenstern, 3 Stock hock mit erhöhctcm Parterre wird. — Schluß der Sitzung auf 11 Uhr. — Beim hiesigen städtischen Leih Hause sind im Laufe des MonatS November a. c. 94 619 M. auf 7630 deponirte Pfänder ausgeliehen und 7509 Pfänder mit 103 062 M. ringelöst worden. — Die königl. Altersrentenbank zu Dresden, welche nach einer den Ständen vorgelegten Darstellung in den Jahren 1879 und 1880 höchst erfreuliche Resultate zu ver zeichnen halte, ist für den weniger bemittelten Tveit der Be völkerung von so hervorragender Bedeutung, daß es angezeigt erscheint, einige Hauptdaten auS dem erwähnten Berichte an dieser Stelle mitzulheilen. Es sind in de« Jahren 1879 und 1880 bei der Altersrentenbank 518 Einlagekonten neu eröffnet und in 1301 Einlagen 760,710 Mark emgezahlt, sowie Rentenanwartschaften im Jahresdetrage von 95,320 Mark erworben worden. Die Anzahl der seit dem Bestehen der Bank überhaupt eröffneten Einlagekonten ist dadurch auf 1480 mit 6313 Einlagen gestiegen, durch welche 1,573,220 Mark eingezahlt und Rentenanwartschaften im Jahreebetrage von 238,370 Mark erworben wurden. Von den Einlage konten überhaupt sind in den beiden fraglichen Jahren im Ganzen 357 mit 566 Einlagen durch welche 560 570 M. zur Erwerbung von Rentenanwartschaften im Jahreebetrage von 58 921 Mark eingezahlt worben waren, zu löschen ge wesen. Der reine Zuwachs an Einlagekonten stellt sich in beiden Jahren auf 173 Konten und 735 Einlagen, 200,140 i Mark ringezahlteS Kapital und 36,400 Mark Rentrnanwart- schaften, die Zunahme an Rent.nkonten auf 332 Konten, > 489 j Einlagen, 506,475 Mark eingezahlles Kapital und ! 50,890 Mark JahrrSrenten, was zusammengenommen für - die letzten beiden Geschäftsjahre einen allgemeinen Zuwachs ! von 505 Konten überhaupt mit 1224 j Einlagen und 706,610 Mark eingezahllem Kapital sowie 87,285 Mark ! Renten und R.ntenanwarlschaften ergiebt. Der am Schlüsse , des Jahres verbliebene Bestand an Einlage- und Renlenkonren ! beziffert sich auf 1311 Konten mit 5363 Einlagen — 1,439,230 Mark eingezahllem Kapital, sowie 210,850 Mark Renten und Rentenanwartschaften. Im Durchschnitt ergeben sich für jede» dieser Konten etwa- über 4 Einlagen mit einem ringezahlten Kapitale von 1097 Mark, sowie einem JahreSbetrage der Rente oder Rentenanwartschaft von 160 Mark. Die kleinsten Einzahlungen betrugen 1 Mark, der größte auf einmal eingelegte Betrag war 27,173 Mark 91 Pfg. und diente zur Erwerbung einer Maximalrente von 2000 Mark. Der gesetzliche Höchstdetrag einer Rente ist bis Ende 1880 von 7 Versicherten erreicht worden. Unter den Einlagrn de- Jahre» 1880 befinden sich übrigen» 186, welch« für eben so viele Hinterlassene d«r am 1. Decemder 1879 im zweiten Brückendergschachte zu Zwickau verunglückten i Bergleute gemäß dem Gesetze vom 9. März 1880 gemacht worden sind und durch welche 192,225 Mark 95 Pfg- ein- gezahlt und Jahresraten im Ges'mmtdttrage von 15,015 Mark, darunter lebrn<längliche Renten zu 120 Mark für 54, und zu 240 Mark für 2 Wittwen, Aeitrenten di» zum vollendeten 15. Lebrnsjahre zu 60 Mark für 125 und zu > 120 Mark für 4 Waisen erworben würden. Vgnaturea de» künigl. Alters remenbank -«find«« sich in 99 vrtm d«S LM» d»S. Die Bank selbst hat ihre Geschäftszimmer in DreS-ttn Altstadt, Landhausstraße 16. — Die in de» BersicherungSbedlngungea d«r Feuer» Versicherungs-Gesellschaften in der R«g«l drfindlich« Bestimmung, daß die EntschLblgung»v«rdlndlichkeit der Gesell schaft ruht, so lange der Vrrsicherte seiner Verpflichtung, die Prämie bet Aushändigung der Police an den zur Aahluag auffordernden Agenten zu zahlen, nicht nachkommt, findet nach einem Erkenntniß des ReichSgerichtS, L. CivilsenatS, vom 26. Oktober d I., keine Anwendung, wenn die Police nicht der Abmachung entsprechend auSgefüllt ist und der Ver sicherte deshalb die Prämie so lange zurückbekält, bi» eine ordnungsmäßig au-gefertigte Police ihm übergeben wird. In diesem Falle ist die Versicherungsgesellschaft auch für dm Brandschaden haftbar, der in der Zeil zwischen dem Abschluß deS Versicherungsverträge» und der Zahlung der Prämie entstanden ist. — AuS dem GerichtSsaale. I» geheimer Sitzt«- verhandelte bas Schwurgericht am Mittwoch gegen dir Frauen Louise Bertha Hammer geb. Delling aus Kohren, Ida Selma Schubert geb Tränkner aus Dresden, Anna Bertha Semm«l- rvth geb. Jähne, ebenfalls von hier, die Kellnerin Christiane Emilie Himpel au« Diehsa und die hiesige Porzellanhändleria Anna Marie Louise Heymann. Die Anklage lautete auf Abtreibung der Leibesfrucht und Beihilfe zu diesem Verbrechen und der UrtheilSspruch auf 1 Jahr 7 Monate Zuchthaus für die Heymann, 10 Monate Gefängniß für die Hammer und 3 Monate für die Semmelroth. Im Uebrigen erfolgte Frei sprechung. — Die dritte Strafkammer diktirte dem b«ceilS 31 Mal bestraften Schneider Georg Oswald Nebold 1 Jahr Gefängniß zu. Um die Arbeitsanstalt mit dem Gefängnisse vertauschen zu können, halte der Genannte, als ihn ein Wohl- sahrtsdeamter nach der Anstalt schaffen wollte, böswilliger Weise eine auf 140 M. taxirte Spiegelscheibe eines Bäcker laden- auf hiesiger Königsbrücker Straße eingeschlagen. Dl« Freuden des Gefängnisses sind ihm nun geworden. — Gegen das Preßgesetz hatte sich der Buchdrucker Conrad Paul Simon in Pima dadurch vergangen, daß er ein mit „August Bebel" unterzeichnetes Wahlflugdlatl druckte und darauf fälschlicher Weise A. Härter in Zürich al- Verleger und Riesdach in Zürich als Drucker angab. 17,000 fertige Exemplar« händigte Simon drei verschiedenen Personen ein, dm Rest von 13,000 Exemplaren wollte er auf dem Bahn hofe ablitfern, als idn die Polizei adfaßte. Simon gab seine momentane Geldverlegenheit alS EatschuldigungSgrund für sein Prrßvergehen an, welche- trotzdem eine Verurtheilung zu 3 Monaten Gefängniß nach sich zog. — D.r im Dorf Wehlen ansässige Gutsbesitzer Eduard Moritz Fiedler hatte bei der „Allgemeinen HagrloersicherungS-Gesellschaft in Weimar" versichert. Am 21. August betraf ein Hagelwetter da- Fiedlersche Grundstück, auf dem sich jedoch nur 2 Schok Hafer und nicht 30 Schock befanden, wie Fiedler der Gesellschaft vorspiegelte. Es stellte sich bald heraus, daß die Gesellschaft 239 M. 40 Pfg. Ersatz gezahlt hatte, während der wirklich« Schaden nur 50 M. betrug. Da der des Betrug- Ange klagte sich beeilte, der Gesellschaft den vollen Betrag der Ent schädigung zurückzusteUen, erachtete der GerichiShof eine drei monatliche GefängNißstrafe als genügende Sühne. — Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit fanden mehrere Verhandlungen wegen Vergehens gegen den h 180 des Strafgesctzbuches statt, der sich gegen diejenigen wendet, welche den unmoralischen Handlungen Vorschub leisten und zu demselben Gelegenheit bieten. AuS solchen Gründen diktirte die 4. Strafkammer den MödellogiSvermietherinnen Margarethe Babette Spamer hier und Emilie H.nriette Hayn ged. Jähne hier, 1 Woche, beziehentlich 6 Wochen Gefängniß zu und verurtyeilte den Privatus Johann Fürchtegott Böttger in Aichachwitz zu 1 Monat Gefängniß. — Derselbe Gerichtshof verhängte über den hiesigen Kaufmann Carl Hugo Rudolph wegen Privat urkundenfälschung «ine 3j jährige Zuchthausstrafe und sechs jährigen EhrenrechtSverlust. — Ein Rekrut deS Schützen-RegimentS verschluckte dieser Tage eine Nähnadel, welche er während deS Suchens nach einem zur Erde gefallenen Gegenstände unvorsichtigerweise zwischen den Lippen gehalten halte Die Nadel setzte sich in der Speiseröhre fest und mußte der Mann nach dem Militär« Lazareth gebracht werden. — Die Anzeigen über auS KaföS und Restaurationen gestohlene meist sehr werthvolle Winterröcke und aus äußeren Oamenpaletottaschen entwendete Portemonnaies mit Baar- schäft mehren sich von Tag zu Tag und beweisen, wie wenig achtsam ein großer Theil des Publikums auf sein Eigen- thum ist. — Sächsische Bankgrsellschaft. Der Berliner Börsen-Kourir bringt u. A.: Seit einigen Tagen zeigt der KourS der Sächsischen BankgesellschaftS-Aktien auffallend« Festigkeit, so daß jeder Posten zur Nvtitz willige Käufer findet. Dies dürfte, wie wir hören, darauf zurückzuführen sein, daß von eingeweihter Stelle für daS zu Ende gehende Jahr auf eine recht günstige Dividende gerechnet wird. Abgesehen da von, daß da- laufende Bankgeschäft sich in guter Entwicke lung befindet, soll der Gewinn de- Institut- durch den glück lichen Verkauf der Oesterreichischen Lokalbahn-Aktien bedeutend erhöht worden sein. — Ebenso ist der Sächsischen Bankge- sellschaft durch ihre Beziehungen zur SociOt^-Brlge bei der KourSsteigerung der Mährisch-Schlesischen Crntral.Prioritäten ein nicht unerheblicher Donheil zugeflossen. — Wie wir jedoch außerdem von bestunterrichteter Seile vernehmen, dasirt diese vermehrte Nachfrage nach den Aktien der Sächsischen Bank» Gesellschaft nicht allein auf dem so außerordentlich günstigen Geschäftsgang, sondern auch darauf, daß eine autyentlsch« Auslegung einer theilweise unrichtig gedeuteten statutarischen Bestimmung alle irrthümlich gemachten Bedenken völlig be seitigt hat. -srtsetzung i« »er vetlage. Druck d«r E. Hri»rich'sche» Buchdruckerei in Dresden. Hierzu eine Inseraten,Beilage.