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rdn, c er- jN«, g der vem- eber. vor I lesetz- -zeige -IS alt, ungm Mltz. >8 esucht: Pastor, mnioo. storvr. -gottes- Abeods iakovu« darauf »tichio«. 8 Uhr kristrieo «om- iger 0. iakonu» »rediger »mahl-- Borm, »icolai. »rcdiger lrgischer ppehtle. inne«- ich'scheo .0 Uhr Beichte : Har 'roftlied r Unter- iährigen Wauer. Serselbe. chthüren 9 Uhr Weise. : Herr Gotte-- 9 Uhr Nachher Abend- Pastor »iakonu« dmahl«- Lortrag i wir au >f Uvter- nd Loo- Abend« lotter nde in Platze. lat. Or. chte am -r Diak. ak. I-io. diakoneu Predig» liturg. eide. chte und Nachm. erredung 5 Uhr er. : Gotte-- l-gottet- m. 9 Uhr Nachm. urgischer e: Herr rr Diak. r Pastor üst. Im »m. '/,b iOber- Md Lem- eier mit tdmahl«. »e unter beriet. !aßt mi . L. » , »er är r - GM«b. u. «odattro» Pre»» e».«e»ftadt l. Seißu er Gasse 8. Lie Zeitung erschein» Dtenfta,. Denuersta« und Lonvabrv« früh. Utmu»e»eut«- Pveisi diorteliührl. M. 1^0. An beziehen durch die kaiserlichen Post- Schalten und durch unsere Boten. Sei freier Lieferung iur HauS erbebt die Post noch eine G«. HÄr von 25 Psg. Sälhsische Dorßeilmg. Inserate tr erden bi« Monlag, Mi»tvvch n. Freitag Mittag angenommen und kosten: die Ispalt. Zeile lb Pf. Unter Eingesandt: SO Pf. Lnseraten- «nua-»eftelen: (Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Die Arnoldisch« Buchhandlung, Jnvalidendanr, HaasensteinLBogler, Rudolf Mosse, G. L. Daube « E». in Dresden, Leipzig, Hamburg, Verl«, Frankfurt a/M. u. f. w. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmani» Müller in Dresden. Ar. 137. Dienstag, den 22. Aovcmber 1881. 43. Jahrgang. Politische Weitscha». Deutsche« Reich. Bei dem Bunde-rath-dlner sprach sich Fürst Biömarck kürzlich in so offener Weile au-, daß sich au- diesen Aeußerungrn richtigere Schlüffe auf sein fernere- Verhalten machen lassen, al- au- den sich fortwährend widersprechenden Kundgebungen der preuß. Regierungsblätter. Der Kanzler meinte, e» sei recht be quem, wenn man beständig wiederhole, er werde schon bleiben, denn eS sei ja richtig, daß dies für daS Ausland und auch im Innern z. B. für den Verkehr mit dem Kaiser, seine Wichtigkeit habe, aber dann dürfe er auch wohl eine bessere Behandlung erwarten, aus die er mehr sehe, al- auf guten Lohn. Bei dem Widerstande jedoch, auf den seine Politik in neuester Zeit gestoßen sei, bei der Feindseligkeit, mit der ihn sogar die amtlichen Blätter verbündeter kleiner Regierungen während der letzten Vahlen bekämpft hätten, müsse er, wenn er auf dem von ihm eingeschlagenen Wege fortschreite, einen Kon flikt befürchten und dem möchte er nach seinen Kräften Vorbeugen. Er wolle also einmal sehen, ob andere Männer, die sich des öffentlichen Vertrauens, wie eS die letzten Wahlen bekundet haben, in höherem Maße erfreuen, eS geschickter anfangen und günstigere Ergeb nisse erzielen würden, alS er. An welche Parteien er zu diesem Behufe hrranzutreten habe, sei ihm durch den Ausfall der Wahlen vorgezeichnet. ES könne sich also nur darum handeln, ob er im Centrum oder in der liberalen Partei wichtige leitende Persönlichkeit finden würbe, welche ein Programm aufstellen könnten, dem der Kaiser seine Zustimmung zu geben vermöchte und da- sie im neuen Reichstage durchzusetzen sich zutrauen würden. Diesen glücklicheren Händen beabsichtige er dann die Leitung der Geschäfte zu übergeben, während er sich darauf beschränken würde, die guten Beziehungen zum AuSlande aufrechtzurrhalten. Wenn er also auch von seinem verfassungsmäßigen Rechte, zu jeder Zeit seinen Abschied nehmen zu dürfen, auS Ergebenheit für seinen kaiserlichen Herrn nicht Gebrauch nehmen wolle, so werde er nunmehr dahin wirken, daß ein wirklicher Stellvertreter, ein Vicekanzler, für den er beim Reichs tage ein Gehalt von 60 000 M. fordern werde, an ferner Statt in die Leitung der Geschäfte eintrete. Er selbst werde sich alsdann auf sein „Attentheil" zurück, ziehen. Die Gesellschaft trennte sich etna um halb acht Uhr. AlS sich der baierische Gesandte von Lerchen- selb verabschiedete, sagte der Reichskanzler zu ihm: „Be reiten Sie also Ihren LandSmann Kranckenstein darauf vor, daß ich demnächst in Unterhandlungen mit ihm treten werde." Die ganze Situation spitzt sich darauf zu, dem Centrum durch die Drohung sich mit den Liberalen zu i verständigen und durch die Lockung einen Ultramontanen in daö Kadinet zu nehmen, die Zustimmung zu dem , LabakSmonopol, der Verlängerung der Legislaturperioden und zu der Reichsunfallverficherung abzunöthigen. Die bekanntlich von Seiten des Reichskanzleramts beeinflußten ! Leipziger „Grenzboten" fassen bereits den Fall in'S § Auge, daß daS Centrum unbeugsam bleibt: „Wir er- i warten nicht, daß der Fürst zurücktritt, nehmen aber § ebenso wenig an, daß er den Reichstag auflösen wird. ! Wir stellen uns den Verlauf der Dinge etwa folgender maßen vor. Die Regierung wird der Volksvertretung deS Reiches vorerst nur den Etat de- ReichShauShalteS zur Berathung vorlegen, vielleicht auch den Gesetzen!- ! wurf über den Bau deS ReichStagSpalasteS. Dann ! wird man den Reichstag vertagen und den preußischen Landtag einberufen und demselben den kirchenpolinschen Ausgleich in Form von besonder«» Gesetzentwürfen zur Verhandlung und Beschlußfassung zugehen lassen. Her- j bei wird es sich zeigen, ob und wie weit die Regierung i im Stande sein wird, mit ihren Zugeständnissen das Centrum zufriedenzustellen und zu gewinnen. Wird eine Verständigung erzielt, so kann der Kanzler den Versuch > machen, mit Hilfe des CentrumS und der Konseivativen j seine sozialpolitischen Pläne in Gesetze zu verwandeln. Wird keine Einigung erreicht, so muß ein Stillstand in der deutschen Gesetzgebung, soweit sie Hauptfragen angeht, eintreten und der erste geeignete Moment wird benutzt werden, den Reichstag aufzuiösen und noch einmal an die Nation zu appeüiren. Für dirsen Kall sollten die Konservativen sich besser organlsiren und uorer einander zu verständigen suchen. Man nehme sich an den Fort- schrittSleuten ein Beispiel. Mehr Ditciplin, mehr Hin gebung, mehr Eifer, zu rechter Zeit beginnen und der , nächste Wahlkampf wird kessere Resultate zeigen alS i der letzte." Obwohl beschlußfähig, bot der Reichstag am Frei- tag in den Reihen deS CentrumS und der national liberalen Partei, deren Mitglieder noch durch den baierischen Landtag und den hannöverschen Provinziallandtag abge- halten werden, noch erhebliche Lücken. Die Reichsländer und Polen waren nur spärlich, die Socialisten noch gar nicht anwesend. Bezüglich der Präsidentenwahl legten die Liberalen kein allzugroßes Gewicht darauf, einen auS ihrer Mitte zum Präsidenten gewählt zu seben, nachdem eS sich immer mehr hrrausstellt, daß das Centrum im Begriffe steht mit den Konservativen neue Vereinbarungen zu treffen, um kirchenpolitische Kon- cessionen auf dem berorstehenden preußischen Landtag« sicher zu stellen. Zu diesem Zwecke leisten auch Polen und Welfen einstweilen dem Centrum noch HeerrSfolge. Unter solchen Verhältnissen wählte der deutsche R ichStag den konservativen LandeSdirektor v. Lewetzow mit 193 gegen 148 Stimmen, welche v. Stauffrnberg erhielt, zum Präsidenten. Herr v. Lrwrtzow nahm die Wahl mit dankerden Worten an, indem er zugleich dem Alters präsidenten Graf r. Moltke eine ganz ungewöhnliche Huldigung zollte. Bei der Wahl de- ersten »ice- präfidenten siegte der Führer deS CentrumS mit 197 Stimmen über den Liberalen v. Benda, der es nur auf 136 Stimmen brachte. Als dann der letztere von der ReichStagsmehrheit zum zweiten Vicepräfidenten er koren wurde, erklärte er unter Aeußerungrn de- Miß- fall'nS au- dem Centrum und von recht- und lebhaftem Beifall der Liberalen, er sei nicht in der Lage diesen Posten anzunehmen. Die Wahl de- zweiten Bicepräfi- drnten mußte sonach wiederholt werden. SS wurden nun 297 giltige Stimmen abgegeben, davon fielen auf den Abg. Ackermann 158, auf Abg. Hänel 138, Abg. Gneist 1 Stimme. Abg. Ackermann war somit gewählt und erklärte, daß er die Wahl mit Dank annehme. — Die GeschäftSbehandlung d.S Budgets wird wie im Vorjahre gehandhabt, nur der wichtigste Theil geht an die Budget-Kommission, da- Uebrige wird im Plenum abgemacht. Die Hamburger Vorlage wird dem Aus schuß überwiesen, aber jedenfalls angenommen werden. Kardinal Hohenlohe hatte wiederholt Besprechungen mit dem Fürsten BiSmarck; gleichwohl wird officiö- verbreitet, seine Anwesenheit begrünte keinen politischen Zweck; er habe Rom auS Gesundheitsrücksichten verlassen und befinde sich nur in Berlin zum Be'uche seine» Bruders. Die „Deutsche volksw. Korresp.", das officielle Organ der Schutzzöllner, schreibt: „Die Wiederkehr der freihändlerischen Klulhwelle ist eine Thatsache, zu welcher die Anhänger der neuen deutschen Handelspolitik durch aus Stellung nehmen müssen." — Die Neuwahl eines Reichstagsabgrordneten für den Mindener Krei», an Stelle des HofpredigerS Slcckrr, welcher die Wahl in Siegen annahm, findet am 6. December statt. Die badische zweite Kammer wählte am Sonn abend einstimmig Lamey zum Präsidenten, Betzinger (ultramontan) mit allen gegen 2 Stimmen zum ersten und Friedrich (nat.-lid.) mit 21» gegen 26 Stimmen zum zweiten V: »Präsidenten. »Ungar. Monarch)»«. Nachdem in beiden Delegationen bezügl ch deS Budget- eine Ueber- einstimmung erzielt war, hielten dieselben am Freitag ihre Schlußsitzungen ab. Der KriegSminister sprach dabei der österreichischen Delegation im Auftrage deS Kaiser- dessen Anerkennung für ihre Opferwilligkeit auS, worauf der Präsident Ritter v. Schmerling der Regierung dankte uud der Hoffnung Ausdruck gab, daß der Frieden auch fernerhin erhalten bleibcn werde. Die ungarische Delegation verabschiedete der Reichsfinanzminister von FemUetou. Höhere Bestrebungen. AuS dem amerikanischen Leben von 3. Wackwitz-Lusch. t?. Fortsetzung.) Die Gespräche, welche geführt wurden, vereinigten sich zu einem Sturzbach von Stimmen, den plötzlich der schrille Ton einer Glocke unterbrach. Ruhe und Ordnung trat sofort ein. Doktor Hamilton erschien zuerst auf der Tribüne, um durch ein Gebet die Ver sammlung dem Höchsten zu empfehlen. Seme milde Erscheinung und sein sanftes Organ eigneten sich unver gleichlich gut zu diesem Amt. Als er geendet, trat eine alte Dame von sehr reservirter Haltung auf; sie eröffnete die Konferenz mit einer kurzen Ansprache und nannte die Personen, welche an diesem bedeutungsvollen Abend ihre Stimmen zu Nutz und Frommen der guten Sache erheben würden. Der Name von Mrs. Mary Palm war einer der ersten, welche sie nannte. Mary befand sich in einem sehr eigenthümlichen Zustande. Sie hatte zwar für alle die fremden Gestalten um sich her, denen sie vorgestellt worden war, einige freundliche, verbindliche Worte gehabt, sie vernahm auch dre Ankündigung, welche sie selbst betraf, aber an ein Interesse ihrerseits war nicht zu denken. Sine große Abspannung lag auf ihr wie ein Alp, eine Art Heimweh belastete ihr Herz und immer und immer wieder mußte sie an ihren Gatten denken und ihn mit seiner milden, tiefen Stimme sagen bören: Du hast Dich ganz gewiß geirrt, o, komm zurück! Aber diese Vorstellung verwarf sie alS trügerisch, die Beweise seiner Untreue lagen ja klar am Lage. Ja wenn daS Alles nur ein Traum gewesen wäre! WaS ist daS Leben ohne ihn — da tausendmal lieber lobt und begraben! In dem Augenblicke taucht die Gestalt deS Doktor Hamilton vor ihr auf, sein ganzes Gesicht lächelt und ist so rosenrolh wie daS eine- jungen Mädchens. Er verneigt sich tief vor ihr und bittet um die Ehre, sie nach der Tribüne führen zu dürfen, da die Reibe zu sprechen nun an ihr sei. Miß Albertson, welche neben ihr sitzt, flüstert ihr ermuthigende Worte in'- Ohr. Erfolg und Ruhm seien ihr ja so sicher! Im nächsten Moment nimm» sie den Platz der Redner ein. Alle Anwesende blicken bewundernd auf daS schöne Weib, daS dort, unter dem Sternenbanner hoch, stolz und prächtig anzuschauen ist, die zu Leib und Seele ge wordene Kolumbia, wie sie den Söhnen und Töchtern Amerikas ihre edelsten Gaben beut. Marien- Gesicht hat noch nie einen so vergeistigen den Ausdruck besessen, noch nie hat ihr Auge Io seelrn- voll geleuchtet, noch nie sind ihr die Worte so klangvoll, so zum Herzen dringend von den Lippen geflossen und noch nie — hat sie sich so elend, so unglücklich, so ver lassen gefühlt, al- in dieser Stunde. Ihre Gedanken sind nicht bei ihrer Rede, die für sie nur auS zusammengesetzten, auswendig gelernten Phrasen besteht. Während sie spricht, fliegen ihre Blicke über dir Häupter der vor ihr Sitzenden hin, als ob sie in weite, weite Ferne hinaus spähten, nach einem verlorenen und tief betrauerten Glück. Ihre Lippen preisen den Einfluß und die Macht der Frauen, auf die, in diesem Lande in höchster Blüthe stehenden, öffentlichen Institute der Wohlthätigkeit und sie geht von diesem Erfolg weiblichen Schaffen- über auf einen andern, der zwar noch — „wir beklagen e- von ganzem Herzen" — nicht hat zu Lage treten dürfen, der aber nicht- desto weniger ein sicherer, hoch verdien» tkr, segensreicher sein wied. „Der Erfolg mit welchem unser Einfluß auf die politischm Ereignisse diese- Lande- gekrönt sein wird, wenn in Zukunft" — Ein schallender Applaus unterbricht sie; sie fährt erschrocken zusammen, sie weiß ja kaum, wie weit sie in ihrer Rede gekommen ist. Ihr Auge fällt auf ein Ge sicht, das voll demüthiger Anbetung zu ihr aufschaut und einmal über das andere hört sie rufen: „Der Ge danke ist groß! wundervoll!" DaS Gesicht gehört dem Doktor Hamilton. Noch lebhafter, als seither, tritt sofort ein andere- Antlitz vor ihre Seele. „Wa- Er wohl sagen würde, wenn er hier wäre und mich noch liebte, noch so liebte, wie früher, al- ich seine Liebe noch nicht zu würdigen verstand!" Die menschlichen Betanken find rascher a!» der Blitz und zuweilen auch machtvoller ES ist ihr auf einmal, al- ob sie sein liebe-, ver traute- Gesicht dort in der äußersten Ecke de- Saale» erblickt hätte, ganz kurz und flüchtig zwar, aber doch ganz deutlich. Sie steht da und starrt vor sich hin nnd schwelgt. Alle« ist wieder still im Saale, Alles harrt der Fortsetzung ihrer geistreichen Rede und sie weiß auch, daß sie weiter sprechen soll, aber fie kann