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, 3L Diese Anordnung welcher zur Zeit den Feuilleton D. v. hat am' vergangenen in der Stadt Mühl» kSden, 1221 Hasen- höchsten esden, !ahr alt, n Unter- >geschäst, »mir, alt bei Frau »lbeiw mit und tritt « mit »gen ank, mer- und, verr 8or- 26j am 29. Oktober in Kraft. Graf Wilhelm BiSmarck, Wahlkreis Mühlhausen bereist, Sonntag bei seinem Auftreten Mm, rk lne ltr. 4 s47f Hausen selbst eine Niederlage erlitten. Die Wahlver sammlung schloß mit einem Hoch auf den Gegenkandi daten Eberty. Oesterr-Ungar. Monarchie. Die bevor stehende Ernennung deS Ministers der auswärtigen Angelegenheiten unv die Besetzung deS mährischen Statt- halterpostens giebt zu allerlei Gerüchten Veranlassung. Grund deS SocialistengesetzeS der kleine BelagerungS zustand über Altona, WandSbeck und Lauenburg Leben ein heiterer Frühlingstag voll Duft und Sonnen glanz geworden, täglich, stündlich freute ich mich seiner Pracht und Blume auf Blume erblühte auf'S neue im schimmernden Garten unserer Liebe. So waren einige Monate im seligen Taumel dahin gezogen, da plötzlich meldeten sich die Folgen deS schon seit Jahren unser Vaterland verwüstenden Krieges auch in unserem abgelegenen Erdenwinkel. Die erste Nachricht von dem Erscheinen fremder KriegShorden brachte unS Georg, der seit meiner Hoch zeit unser Hauk verlassen und in einer einsamen Jagd hütte nicht fern von uns wohnte. Ihr werdet mir glauben, daß diese Nachricht unS recht unsanft auS unserm LiebtSlrben weckte, waren doch bei dem gewaltthätigen Wesen unserer ungebetenen Gäste Fährlichkeiten aller Art zu befürchten. Georg war denn auch sofort bereit, ein Heim wieder in unserem Hause aufzuschlagen, damit meine Elise nicht ohne Schutz sei, wenn mich mein Be ruf fern von ihr hielt und das kam jetzt häufiger denn je vor, da die allgemeine Unsicherheit der Dinge mehr als mir lieb war, meine Wachsamkeit erforderte. Die Lruppendurchzüge de- ehrgeizigen WrlterobererS hörten jetzt fast nicht mehr auf und wenn wir auch selbst in unserm Forsthause keinerlei Störung erlitten, so war doch daS an der großen Straße liegende Schloß meines Herrn fast niemals leer von Einquartierungen aller Art. Ich war auch auf Befehl meine- Grafen wochenlang im Schlosse, um mit nach dem Rechten zu sehen; kaum blieb mir Zeit, hin und wieder auf Minuten nach dem Forsthause zu eilen, wo mein Weib sitzt stünd lich ihre- schweren Lage- voll Bangen harrte. Miß, muthiz sah mich Elise stet- wieder scheiden, mißmuthig empfing sie mich wieder und wenn ich ihr auch meine so dringend nothwendig« Anwesenheit im Schlosse mit tausend Gründen belegte, sie hörte mich kaum und wieder und wieder bat sie mich. „Bleibe bei mir, Fritz, ver laß mich jetzt, nur sitzt nicht." Ihr könnt mir glauben, daß ich manchen schweren Kampf mit mir selber nach solchen harten Scenen auSfocht, — blieb ich, so war meine Stellung gefährdet, da mein alter Herr bestimmt auf mich rechnete und waS dann, wenn ich seinem Willen entgegen nicht auf da- Schloß kam? Ich wäre brotlo» gewesen, mit einem Schlage gänzlich mittellos und sie, meine Elise, dann ja mit dem Elend prei-gegeben. Ich ging deshalb, trotz ihres Bittens, — hatte ich sie doch ja mir Allem umgeben, waS für ihren Zustand erfordere lich war und Georg war ja auch m ihrer Nähe, sie zu beschützen. So war es auch eines Tage-, — im Schlosse ging e- wieder laut und lustig her; hatten wir doch zahlreiche OfficieredeS französischen Kaisers zu bewirthen und deren un- gemessene Ansprüche zu erfüllen. Seit dem frühen Morgen war ich auf den Beinen und todtmüce wollte ich soeben mein Lager aufsuchen, mich zuvor aber noch. an einem Glase warmen Punsche- laben. Ich trat in die Küche, um der alten Wirthschafterio meinen Wunsch au-zusprechen, doch kaum sah sie mich eintreten, so rief sie mir zu: „Mein Gott, sind Sie denn noch nicht fort! Man hat ja schon vor Stunden nach Ihnen geschickt, — Sie sollten sich eilen, sind drin- gend zu Hause nöthig, denn —" Nun, ich hörte da- Ende nicht mehr, hatte ich e- doch sofort errathen, daß mein Weid ihre schwere Stunde erwartete und wie ein gehetzte- Reh stürmte ich durch Zubehör auf ein Jahr verlängert und auf Stadt Amt Harburg ausgedehnt wird. VolWche Wellschau. Deutsches Reich. Am Vorabend der Wahlen wendrt sich die amtliche „Prov.-Korresp." nochmal- „an dir Liberalen im Lande", wenigsten- an denjenigen Theil derselben, welcher der Regierung bei der Gründung und miteren Entwickelung deS Reiche- bisher thätig zur Seite stand und seinen Einfluß durch Unterstützung der Politik deS Fürsten BiSmarck zu fördern suchte, jetzt aber den Widerstand vermehren hilft, welchen die Demokratie gegen ihn während der ganzen Zeit seines Wirkens niemals auf- grgeben hat. DaS amtlicheOrgan schreibtwörtlich: „Wenn auch die Liberalen im Parlament, die Führer, welche im Reichstage ihren Einfluß erworben haben und die ihnen folgende Presse eine feindliche Stellung zur Re- gimmg und zur Reformpolitik «innehmen, so rechnet doch die Regierung darauf, daß die wahrhaft Freisin nigen im Lande sich nicht blindlings dem Einfluß unter- werfm, welchen die liberalen Führer theilweise gewiß ihrem bisherigen gemeinschaftlichen Wirken mit dem Fürsten BiSmarck verdanken. Die Regierung muß viel leicht für den Augenblick verzichten auf die Unterstützung der bisherigen liberalen Fraktionen im Parlament. Nicht aber verzichtet sie auf die Unterstützung der wahrhaft Liberalen im Lande, welche sich die Freiheit deS Geiste- bewahrt haben, daß sie die neuen Aufgaben, welche jetzt an den Staat herangetreten find, verstehen und würdigen. Riebt verzichtet sie auf die Zustimmung aller Derer, welche unbefangen genug sind, sich von verkehrten und verderblichen Lehrbegriffen und Jrrthümern, auch wenn sie ihnen lieb geworden, frei zu machen und sich nicht von Sympathien mit Personen und Fraktionen leiten zu lassen. Nicht verzichtet sie auf die ernste Mitwir kung aller Derjenigen, welche sich in dem Wirrwarr Les Parteigetrirbes und der kleinen Interessen einen freien Blick für hohe Ziele, für die Grundbedingungen eines gesunden StaatslebenS und für die Wahrheiten, welche die Geschichte aller Völker predigt, bewahrt haben. Alle 6!ese Freisinnigen im Lande fordert die Regierung auf, ihren Freimuth und ihr unbefangenes Urthtil bei den Wahlen dadurch zu bethätigen, daß sie nur eifrige, warme und entschiedene Anhäng<r der Re formpolitik wählen, mögen die Kandidaten ihren Wün schen auch in diesem oder jenem Punkte nicht durchaus entsprechen. Kleinliche Rücksichten, alte Freundschaften, persönliche Bedenken sind bei Seite zu lassen, nur so kann sich echte Freisinnigkeit und wahre Liebe zum Volke bewähren!" Dieser etwas späte Appell an die Liberalen, der sie der Leitung Bennigsen s und Forckenbeck'S ab trünnig machen soll, dürfte seinen Zweck völlig verfehlen. Er macht die Konservativen stutzig, ohne die Freisinnigen zu gewinnen und von der Fortschrittspartei abzuziehen. Zu spül. Novelle von Eduard Volger. 3. ForUetzung.) „Mißverstehe mich nicht," bat sie und blickte ernst zu mir auf. „Wohl bin ich jetzt dein und beneidenS- »erth glücklich. Sollte diese- Glück aber jemal- getrübt werden, könntest du mich jemals weniger lieben al- jetzt, — könntest du dein Weib jemal- um etwa- Andere- ver nachlässigen, Fritz, ich glaube, ich würde unsäglich un glücklich." Damit schlang sie die Arme um mich, ihr ganzer Körper bebte in leidenschaftlicher Erregung. Doch al- ich ihr wieder und wieder sagte, wie lieb ich sie habe wie ich sie hegen und hüten wollte alS meines Leben- höchsten Schatz, wie nicht- meine Gesinnungen ändern könnte, da ward sie allmählich wieder ruhiger; fest, fest schmiegte sie sich an mich und dann flüster« sie mit den weichsten Tönen: „Halte e- ja, Fritz, Alle-, Alle- waS du da sagst, — denn würde ich jemals eine Veränderung an dir bemerken — eS wäre mein Lod — ich kann nicht um Liebe betteln." Soll ich euch nun erzählen von dem nun folgenden Jahre meine- Leben» — von einer Zeit voll deS höchsten menschlichen Glück-? Die Sprache ist zu arm, Em pfindungen wiederzugeben, die den armen Staubgebore- nen zum Ebenbilde der Gottheit erheben, — nur der kann da» Glück mit empfinden, da- mir beschieden war, der selbst in voller Seelenreinheit liebte. Mir war da- auf 28,465,856 M., 947,530 M mehr al< im Vor jahre, und die einmaligen Ausgaben auf 8,728,800 M., 2,644,758 M. weniger al- im Vorjahre. Nach einer am Montag im Berliner zweiten Wahl kreise stattgefundenen Versammlung, zu welcher zahlreiche Arbeiter den heimgekehrten Professor Virchow mit Fackeln geleiteten und nach dem Jubel, der diesen Kandidaten fort und fort umtönte, ist nicht daran zu denken, daß sein Gegenkandidat, Hofprediger Stöcker, eö am Donnerstag zu einem nur nennen-werthen Resultate bringen wird. Die Anhänger desselben haben ihn de-halb wohlweislich nebenher in Altstadt-DreSden und Frankfurt a. d. O. ausgestellt. Wegen der Feierlichkeiten bei der Beisetzung der Leiche deS Fürstbischofs vr. Förster in BreSlau herrschte anfangs große Ungewißheit. Erst schlug da» Polizei präsidium auf direkte Veranlassung ke» Ministerium de» Innern die nachgesuchte Erlaubniß zur öffentlichen Procession ab, dann ertbeilte auf ein direkt an den Kaiser gerichtetes telegraphische» Gesuch der Oberpräfi- dent ebenfalls einen abschläglichen Bescheid, bi» ganz zuletzt eine endgiltige Entscheidung in BreSlau eintraf, nach welcher die feierliche Einholung der Leiche deS Fürstbischof- vr. Förster gestaltet wurde, aber ohne Betheiligung der Behörden und Schulen. Am Mon tag Nachmittag fand die Uederführun g vom Bahn Hofe nach der Kathedrale statt. In den Straßen, welche der Zug pasfir«, waren alle Läden geschlossen. Viele Geist- liche, alle katholischen Vereine mit ihren Fahnen und zahlreiche katholische Edrlleute befanden sich in dem Zuge; Maltheserritter trugen die Orden de» Verstorbenen. Die Beisetzung verlief chne jeglichen Zwischenfall. Dem „Hamburger Korresp." wird von gut unter richteter Seite mitgetheilt, daß der Zollanschluß der Unterelbe definitiv auf den 1. December d. I. festgesetzt worden ist Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht die Anord nung deS preußischen StaatSministeriumS, wodurch auf Jedenfalls zeigt er da» freundliche Bestreben, der ReichS- regierung eine vermittelnde Stellung wieder zu ge winnen und die Schärfe deS Wahlkampfe- zu vermin dern. Von dem Ausfall der Wahlen wird eS abhängen, ob Kaiser Wilhelm den deutschen Reichstag in Person eröffnen wird. Der erste Wahltag dürfte kaum die Entscheidung bringen, da die voraussichtliche Stimmen- Zersplitterung zahlreiche Stichwahlen nöthig machen wird. Sollte der schließliche Ausfall der Wahlen den kühnsten Erwartungen der preußischen Hochkonservativen entsprechen, so würden dieselben alSbald mit selbststän- digen Anträgen bezüglich der Bodenfrage, der ZwangS- innungen, der Abschaffung der Goldwährung und deS CivilstandSgesetzeS Vorgehen. — Behufs Sicherstellung einer schleunigen und korrekten Beförderung der von den Wahlkommissarien über daS Ergebniß der bevorstehenden ReichStaqSwahlen an das ReichSamt des Innern und an den Minister deS Innern aufzugebenden Telegramme sind die Lelrgraphenanstalten mit eingehender Anweisung und mit Formularen versehen worden, welche letzteren sie den an Orten mit Telegraphenanstalten wohnhaften Wahlkommissarien zustellen werden. Der Kaiser ist am Montag Abend 6 Uhr mittelst ErtrazugeS von Baden-Baden nach Berlin abgereist, wobei da- großherzozliche Paar denselben bis nach Karlsruhe begleitete. Auf dem Bahn Hofe waren zur Verabschiedung verschiedene Mitglieder de- diploma tischen Korp-, die Spitzen der Behörden, der Stadt- rath und andere Persönlichkeiten von Distinktion er schienen. Das zahlreich anwesende Publikum begleitete den Kaiser bei der Abfahrt mit enthusiastischen Hochrufen. Die Ankunft in Berlin erfolgte Dienstag um 9 Uhr vormittags. Als der Zug hielt, verließ der Kaiser, welcher überaus wohl aussah, den Salonwagen und begrüßte zunächst den Prinzen August von Würtemberg, wandte sich alSdann mit einigen herzlichen Worten an den Kommandanten und den Polizeipräsidenten. Nachdem der Kaiser dann auch die übrigen anwesenden Herren in herzlichster Weise begrüßt, begab er sich, nach kurzem Aufenthalte im königlichen Wartesalon, im geschloffenen zweispännigen Wagen, direkt nach dem königlichen PalaiS. Die Vorlage über da- Tabaksmonopol soll, trotz der umfangreichen Arbeiten, Lie dabei zu bewältigen sind, in der FrühjahrSsession dem Reichstage zugehen. Nach der „N. Pr Ztg." wird auch eine Rückforderung zur Deckung der Kosten für die Weltausstellung in Mel bourne erforderlich. Die dafür auSgrworfene Summe von 300,000 M. soll bedeutend überschritten sein. — Der Etat für die Verwaltung der kaiserlichen Marine für 1882/83 beziffert die Einnahmen auf 410,645 Mark, 5500 M. mehr als im Vorjahre, die fortdauernden Ausgaben n, nähme Preis- unter ogler 64! s: rn. Ebert, :17. Ar. 126. Donnerstag, den 27. Oktober 1881. 43. Jahrgang. iichsischk Nacheilung. Aus,rate »-erden bi» Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: di-1spalt.ZeUeIÜPs. Udnmemeatg- Pret»: dsttteliährl. M. IM Unter Eingesandt: SO Pf. «lped.» »edattwn Dreien-«entladt kl. Meißner Gasse S. Die Zeitung erscheint Dienstag, Gaanerstag and raaaadea» früh. Anseratea- U«nah«eftelea: Die Lrnoldische Buchbaadluna, Jnvalidendank, HaajeusteinL Vogler, Rudolf Mosse, G. L Daube L «a. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berl«, Frankfurt a/M. u. s. w. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und tandmann. Amtsblatt für die kgl. ArntShauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dr'eSden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrman» Müller in Dresden. Z, beziehen durch bst kaiserlichen Poft, «stellen und durch imsere Boten. Bei freier Lieferung Hau» erhebt die Poft noch eine Ge- Uhr do» 25 Pfg.