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viel« arayptische Großen zu ihren Gunsten, indem sie die Lürken von Kairo nach Alexandrien geleiteten. Man erwartet nun in kürzester Krist auch die Abfahrt der fremden Panzerschiff,. Amerika. Da« Volk der Bereinigten Staaten hat am Mittwoch die Gedenkfeier einet ruhmwürdigen Lage« begangen. Am 19. Oktober 1781 kapitulirte die in Yorktown eingeschloffeoe englische Armee und dieser Erfolg war für den Au-gang de- ganzen Unab- hängigkeit-triegeS entscheidend. Die YorktownSfeier bot der UnionSregierung Gelegenheit zur Erfüllung einer Lanke-pflicht gegen die Nachkommen zweier Ausländer, die mit Kopf und Hand vor hundert Jahren für Amerika- Fnihtit kämpften, gegen die Abkömmlinge de- preußischen General- v. Steuben und de- französischen Edelmanns Marquis de Lafayette. Präsident Arthur legte am 19. Oktober unter sehr großer Lheilnahme der Bevölkerung den Grundstein zu einem Denkmal, welche- zur Erinnerung an den vor hundert Jahren erfochtenen Sieg von Yorktown «richtet werden soll. In seiner mit großem Beifall ausgenommen «n Festrede gedachte er dabei mit zünden den Worten der hohen Bedeutung de- LageS, verwahrte die Feier von vornherein gegen jedweden Verdacht, alS sei sie «ine Kundgebung chauvinistischen Geiste- und erklärte wörtlich, nicht die Niederlage deS Feinde-, sondern der Sieg deS PrincipS republikanischer Freiheit präge dem Tage seinen Stempel auf. Dann hieß der Präsident die Delegirten Deutschlands und Frankreich- herzlich willkommen, indem er den hohen Werth betonte, den Amerika auf die Freundschaft mit beiden Nationen lege und die Hoffnung aussprach, daß dieselbe auch in Zukunft andauern, sowie daß da- Land im Innern wie nach Außen Frieden haben werde. Der gleichzeitige Befehl des Präsidenten Arthur, die englische Flagge seitens der amerikanischen Armee und Flotte in Yorktown als An erkennung der Freundschaft beider Staaten und besonders alS Zeichen hohen Respektes für die Königin Viktoria zu salutiren, wird in ganz England, besonder- im Hinblick auf die jetzigen irisch-fenischen Bestrebungen in Amerika, ungemein anerkannnt. Die Gabe Noahs. Abermals ist die goldene Herbstzeit erschienen, wo die schweren edelreifen Trauben die schwanken Reben niederziehen, wo die fröhlichen Winzer die Ernte mit Böllerschüssen begrüßen, wo der süße Most gepreßt wird, der selbst betrübte Menschen erheitert und ihre sorgengefurchten Stirnen glättet. Der Weinmonat ist, da und wenn man bedenkt, welche günstigen Verhält nisse zusammentrlffen müssen, um eine erträgliche Wein ernte zu erzielen, Vann begreift man wohl, wie begierig der Winzer auf jede- Vorzeichen einer solchen achtet, wie bi- zum Kellerfest sein Herz zwischen Hoffnung und Furcht schwankt. Lebhafter al- sonst wohl hat man in diesem Jahre von den Erträgnissen der heurigen Ernte gesprochen und Gute- erhofft. Standen doch am Himmel zwei Kometen und nach oft gemachten Er fahrungen sollen Kometenjahre besonder- guten Wein liefern, obgleich der Verstand der Verständigen keines wegs einsieht, welchen Einfluß die räthselhaften Wanderer am Himmelszelte auf den Weinstock au-üben könnten. Aber man sagt sich: eben weil man diesen Zusammen hang nicht kennt, möchte er dennoch erst recht vorhanden stin, oder um mit Göthe zu reden: Denn ein vollkommener Widerspruch Bleibt gleich geheimnißvoll für Kluge und für Thoren. In Bezug auf den Wein am Rhein schien daS Kometenjahr seine Schuldigkeit zu thun, denn die Zeit der Rcbenblüthe verlief ohne verderbliche Störungen und eS entwickelte sich rin Reichthum an Trauben, daß die Stöcke kaum ihre Last zu tragen vermochten, wenn die Natur nicht dafür geborgt hätte, den Reben eine außergewöhnliche Zähigkeit zu verleihen. Auch die .ältesten" Mainzer erinnerten sich kaum, einen ähn lichen Segen erlebt zu haben. Dann aber kam der naßkalte Spätsommer. Oie zeitigende, reifende Wärme, welche den Zucker in der , Weinbeere kocht und ihrem Saft den nöthigen Grad von Süßigkeit verleiht, ohne welchen ein lieblicher Wein nicht wohl erzeugt werden kann, blieb jedoch au-. Dazu machte der unaufhörliche Regen seinen schädlichen Ein fluß geltend. Denn wenn dem Weinstock« während der Reifezeit der Trauben zu viel Nässe zugeführt wird, saugt er mit seinen Wurzeln da« Wasser auS dem Boden und läßt «S in die Trauben steigen, deren Beeren allerdings an Größe, gleichzeitig aber auch an Wasser gehalt zunehmen. Trockene-, sonniges Wetter dagegen macht den Saft in den Beeren koncentrirter und zucker reicher, so daß ein edler Most und ein edler Wein ge wonnen werden und so kommt eS, daß die Weinkundigen eine große Quantität Wein von geringerer Qualität in Aussicht stellen. Im Durchschnitt dürften daher angenehme, leichte Säuerlinge zu erwarten sein j Allein der Gährungsproceß hat auch noch ein Wort mitzu- sprechev. In den Fässern wandelt sich der Most in Wein um und eS finden dabei Vorgänge der subtilsten Art statt, welche oft überraschende Resultate an den Tag fördern. Jede- Faß Wein im Keller ist sozu sagen eine Persönlichkeit, die sich ihrer Eigenart nach entwickelt und deshalb ist anzunehmen, daß trotz der allgemeinen Erwartung eine- guten, leichten Durch- schnittweineS doch manch edler Tropfen gewonnen wird, der dem Jahrgang 1881 in den Annalen der Wein chronik zu einem ehrenvollen Platze verhilft. Die un reifen Trauben enthalten verhältnißmäßig viel Säure und wenig Zucker. Gelangt die Traube nicht zur völligen Reife, so liefert sie keinen sogenannten „har- j monischrn" Wein. Die Jahre, in welchen die Traube nicht auSreift, überwiegen in unserer Zone, nach statistischen Erhebungen die Jahre, in denen der Wein vorzugsweise nur in den besten und besseren Lagen > völlig reif wird. Während nur eine kleine Anzahl von Weinbauern im Besitz solcher Lagen ist, wo reife Trauben, mithin edle Weine die Regel bilden, ist die große Masse der übrigen darauf angewiesen, den unvollkommenen Reiseergebniffen durch die Mittel der § Kunst nachzuhelfen, sei eS, daß sie selbst als Wein- ! producmten diese Mittel in Anwendung bringen, oder daß sie ihre rohen Naturprodukte, eben die sauren ! Weine, an Leute verkaufen, die eS sich angelegen sein lassen, eine verkäufliche HandelSwaare daraus zu machen. Niemand kann den Naturwein auS halbreifrn Lraubcn trinken und daher sehen sich die Weinbauern genölhigt, in ungünstigen Jahren, einerlei ob Kometen am Himmel standen oder nicht, den sauren Wein zu verbessern. Der Ausdruck „verbesserter" oder „gallisirter" Wein hat in der Weintechnik eine ganz bestimmte Be- deutung. Nach dem Erfinder deS Verfahrens, H. L. 8. Gall, wird der Zucker- und Säuregehalt des MosteS > genau ermittelt und derselbe durch Zusatz von Zucker und Wasser auf den normalen Standpunkt gebracht, ! worauf Vas Gemisch der Währung wie gewöhnlich j unterliegt. Ja Drulschland ist da- „Gallisiren" in großer Ausdehnung verbreitet und auch durchaus nicht verboten. Werden drm gesüßten und verdünnten Moste, dessen Säuregehalt durch den Wafferzusatz auf ein > Normalmaß zurückgeführt worden ist, nun noch vor der Gährung getrocknete Rebenblüthen, etliche Knospen deS WiesensalbeiS, eingemachte Aprikosen, Pfirsiche u. dergl. zugesetzt, so erlangt der Wein mitunter ein Bouquet, ! daS demjenigen hochberühmter Weine gleichkommt. Diese und ähnliche Zusätze bilden die Kellergeheimnisse mancher Weinproducenten-Damilie, in der sie vom Vater auf den Sohn vererbt werden. Eine Vermehrung der ' „Blume" durch aromatische Früchte oder duftende , Blathen und KnoSpen wird wohl nur ein Thor zu ? den Verfälschungen rechnen und sollte doch Jemand ein derartiges Verfahren nicht billigen, so müßte er sich l konsequenter Weise auch des Genusses jeder Bowle ent halten. Ohne Zweifel ist eine Behandlung deS MosteS, wie angegeben, dem Verfahren vorzuziehen, welches in wärmeren Ländern, namentlich in Unteritalien stattfindet, allwo der neue Wein auf alte ungereinigte Fässer ge zogen wird, in denen Schimmel- und Kahmpilze ein üppiges Dasein führen, die dem Weine den sogenannten „Mäusegeschmack" ertheUe»» der einem Nordländer den Genuß der dortigea Land- und Lischweine so ziemlich verekelt. Jeder andere Zusatz alS der von Zucker und Wasser, in einzelnen Fällen von Weingeist, bedingt den Kunstwein. AlS solche Zusätze find zu betrachten: große Mengen Wasser, Säuren, Glycerin und chemische Pro dukte »ur Erzeugung von Bouquet und Farbstoffen. Beim Gallisiren hat der Wafferzusatz zum Mostweine eine bestimmte Grenze, denn e- kann nur soviel Wasser angegeben werden, daß die bereits vorhandene natürliche Fruchtsäure auch im richtigen Berhältniße zum Wei» - steht. Sobald jedoch Säuren hinzugesetzt werden, hat die Verdünnung deS WeineS mit Wasser keine Grenzen mehr. Da die meisten Konsumenten den Wein nur nach seinem Gehalt an Säure und an Weingeist be- urtheilen, wird ihnen häufig ein Getränk an Weine-- statt verkauft, daß nur sehr wenige, oft aber gar keine von der Traube herrührende Bestandtheile enthält. Glycerin und künstliche LouquetS geben den Weinen Vollmündigkeit und Aroma. Süße und Bouquet steigern den Preis mancher Weine außerordentlich. SS ist dies insofern berechtigt, als man diese Eigenschaften nur in besten Reblagen, bei sorgfältigem Bau der Reben, sehr später Lese, Auslesen der Trauben und aufmrrksamster Behandlung deS LveineS erreicht. Wenn also Jemand einen süßen ober bouquetreichen Wein zu theurem Preise kauft, so ist er berechtigt anzunehmeo, daß derselbe nach den oben genannten Bedingungen er halten wurde, denn eS würde Niemandem einfallen, hohe Preise für einen Wein zu zahlen, dessen Süße von Glycerin, dessen Bouquet von Essenzen und Aether- arten hrrrühren, deren Bereitung die Chemie lehrte. Weine also, denen man durch Glycerin und Essenzen aufgeholfen hat, denen der Schein von etwa- Besserem ertheilt wurde, während sie in Wahrheit nur arme Schächer sind, müssen alS Kunstweine betrachtet werden, da das, waS den Preis deS Weine- vorzugsweise be dingt, nicht der Traube und der Gährung, sondern den chemischen Fabriken entstammt und künstlich zugefügt wurde. Wir haben ersehen, daß die Verbesserung der Weine in ungünstigen Jahren eine Nothwendigkeit ist und man wird einen Wein, der durch Zusatz von etwa 20 Prozent Zuckerwasser zum Most erzielt wurde, nicht verwerfen, da er immer noch achtzig Prozent natürlichen Trauben- saftes enthält. Ganz ander- aber liegt die Sache, wenn der Fabrikant die Traube gänzlich umgeht und aus Wasser, Weingeist, Weinsäure, Glycerin, Essenzen und Farbstoffen eine Flüssigkeit zusammenmanscht und als Wein io den Handel bringt. Der Fabrikant kann in wenigen Tagen so ungeheure Mengen von Wein zu niedrigem Preis« darsttllrn, wie echter Wein auch unter den günstigsten Verhältnissen nicht in einem Jabre pro- duzirt werden kann. Der Schaden, der dem Weinbau durch ein solche- Verfahren bereitet wird, ist eia großer und wenn die Kunstweine außerdem unter der Etiquette besonders berühmter Weine in den Handel und zum Konsum gebracht werden, so leidet der gute Ruf jener Weingegenden, unter deren Flagge da- Gemisch segelt, ganz ungemein. Den Weinfälfchern, Mischern und Manschern sehen die betreffenden Behörden streng auf die Finger und eS vergeht mitunter keine Woche, in der nicht der Eine oder der Andere zur Verantwortung und zur Strafe gezogen wird. Trotzdem aber ist tue Kunstweinfabri- kation lebhaft im Schwünge. So berichten die „Ja- dustrieblätter" u. A., daß laut amtlichen Ausweise- in der Zeit vom 22. November 1880 bi- zum 3. Januar 1881 aus Lahr, Landau, Mannheim und anderen Wrin- fabrikationS-Städten in Metz allein nicht weniger alS 70,433 Liter Kunstwein zur Versteuerung gelangten Den Kunstweinen, jenen greulichen Mischungen, die im Halbdunkel deS KellerS zusammengerührt werden, kann Niemand daS Wort reden, wogegen die verbesserten oder veredelten Weine der Verurtheilung nicht unter liegen, denn ohne di« vernunftgemäßen Methoden der Veredlung mürbe nur den obersten Zehntausend der Wein rrschwingbar sein. Bestrafte, unter 100 Mördern 42, unter 100 Brandstiftern 48, unter 100 Verwandtenmördern 100! Man hat deshalb mit Recht gesagt, die Tribunale gleichen einem Theater, in welchem die Richter und Angeklagten immer die nämlichen - Schauspieler sind. ES giebt in Frankreich 3000 Polizei- Kommissare und 26,000 Gendarmen, welche 50,000 berufs mäßige Schufte lm Zaume halten. Unter 4347 Angeklagten, welche im Jahre 1879 vor den Assisen erschienen, warm i 802 Minderjährige, 43 Kinder unter 16 Jahren. Unter den 190,050 Angeklagten, über welch« daS Polizeigericht zu entscheiden hatte, waren 24,218 Minderjährige und 6670 Kinder unter 16 Jahren. Mehr als die Hälfte der gegen- ; wärtig in Paris vorgenommenen Verhaftungen trifft Minder- jährige. Der Präsident, dessen Beamt» über ihrer undankbaren ! Danaidenarbeit erlahmen, wird einen Gesetzentwurf eindringen, ' der die Deportation der Verbrecher nach einer Strafkolonie wieder einmal empfiehlt. — Die jetzigen Machthaber werden nun wohl einsehen, welchen gewichtigen Kehler sie begangen haben, indem sie in übelangebrachter Humanität, oder richtiger ! noch aus falscher Berechnung, die furchtbare Gesindelarmee auS der Verbannung in ihr Land zurückrtefen. — WildShut. Vor einigen Tagen fuhren der LauerngutSbesitzer Stadler in Serleiten, seine junge Frau mit ihrem 1^ Jahre alten Knaben und einer Magd in . einem Kahne auf dem Hollerer See; durch unvorsichtiges s Neigen auf eine Seite kippte der Kahn um, so daß alle In- ! fasten in« Wasser fielen, die Dienstmagd konnte sich retten, während die übrigen drei Personen ihren Tod in den Wellen fanden ,, ; — (Explosion auf offener See.) Die vom Kapitän Deidda befehligte italienische Brigg - Goelette „Ar- monia" hatte mit einer großen Ladung von Petroleum am s 28- September den Hafen von Barcelona mit der Bestim mung nach Marseille verlassen. Am 4. Oktober morgens — daS Schiff befand sich eben ungefähr 22 Meilen vom Kap St. Sebastian — erplodirte daS Petroleum und schleu derte das Takelwerk, sowie die ganze Bemannung inS Meer. Während der größere Theil der auS zehn Personen bestehen den Bemannung unter den Trümmern deS SchiffiS den Tod fand, gelang eS dem Kapital», dem Steuermann und einem Matrosen, sich an ein Bruchstück de« Hauptmastes anzuklammern. Durch volle 18 Stunden hielten die Un glücklichen in dieser furchtbaren Lage au«. Endlich gewahrte man auf dem in der Nähe vorübersegelnden französischen Dampfer „Chatelier" daS brennend« Schiffswrack; «S wurd« «in Boot an d«n Ort d«r Katastroph« entsrndtt und dleses nahm di« Schiffbrüchig««, di« vor Kält«, Hungrr und Auf regung bereits dem Tode nahe waren, auf. Kapilain Deidda und seine beiden UnglückSgefährten sind bereits in Marseille gelandet. — Bukarest. Unlängst erschien ein junger Seminarist griechischer Konfession, der «den die kirchliche Weihe empfangen sollte, im „Asyle Helene" in Bukarest und erklärte der Direk torin, daß er mit einem Waisenmädchen te« Asyl« einen ewigen HerzenSdund Ichließen möchte, da er überzeugt sei, daß «r nirgends so liebe und wohlerzogen« Mädchrn wi« im Asyl« find«. Di« Direktorin empfing diese Eröffnung sehr wohlwollend und bald darauf fand eine eigenthümliche Braut schau statt. Vor d«m jungen Seminaristen defillrten näm lich, die Köpfchen gesenkt und die Wangen von einer scham haften Rölhe übergossen, all« heüathSfähigen Mädchrn de« Asyl«. D«r jung« Klerikrr stand still lächelnd da, mit raschrm Blick di« langsam vorüderzi«h«ud«n Mäoch,ng«stalttn musternd und d«ren Rrtze vergleichend. Unter so vielen Mädchen blumen diejenige auf den ersten Blick herauSzufinden, die man für daS ganz« Leben an sich fesseln möchte, daS war gar keine so leichte Arbeit gewesen und die Wahl dürfte dem jungen GotleSmanne bitter genug angekommen sein. Schließ lich sand er die Gesuchte. „Dieses Mädchen", daS war in seinen Augrn zu lesen, „ist längst durch meine Träume ge zogen, jetzt aber steht sie in leibhaftiger Schöne vor mir, die muß mein Weib werden." DaS Mädchen wurde hierauf befragt, ob ihr der junge Kleriker gefalle und alS es diese Krage bejahend beantwortete, fand der so poetisch begonnene Zwischenfall einen befriedigenden Abschluß und Bukarest zählte ein glücklich«- LiebtSpaar mehr. Vor einigen Tagen fand bereit« in der Kapelle deS Asyl« in Gegenwart der Königin, der Fürstin-Mutter und sämmtlicher Elevinnen der Anstalt die Trauung de« jungen Paare« statt, wobei di« Ehrendame der Fürstin-Mutter, Fräulein von Lindheim, al« Brautjungfer sungirte. — Einer indischen Zeitung wird au« Bangkok be richtet, daß dortselbst «iner der „ehrwürdigsten Hof- und Leib- Elephanten de« König«" — so lautet der officielle Titel — wülhend geworden sei und fünf seiner B«dienten zerstampft habe. Trotzdem durfte der Koloß, welcher al« heilig galt, nicht getöbtet werden. Man umgab ihn deshalb mit einem vom Oberpriester geweihten BamduSring. Natürlich durch brach daS tvüthend« Thier die schwach« W«hr sofort. End lich gelang e«, dasselbe in einen ummauerten Hof zu treiben, wo eS bald verendrte. Da nun Krankheit und Tod diese- „Heiligen" einem Wärter zugeschrieben wurde und man de« Schuldigen nicht entdecken konnte, befahl der Hrrrscher von Siam, all« Leibdiearr de« „Heiligen" hinzurichten. Da» Urtheil wurde augenblicklich an 30 solcher Unglückliche«, vollzogen.