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Beschuldigte meine Partei, Deutschland nur neue Steuern auftubüldm, ^l« alten nicht zu mindern, im Reich-tage 145 Millionen neue Steuern bewilligt zu haben, di« aufgezehrt morden seien, ohne daß den Steuerzahlern in den Einzel staat,n, an welche in diesem Jahre 40 Millionen gelangen müßten, etwa- zu Tute gekommen sei. Wie steht e- nun damit? Die Zolltrttäge und Tabak-steuer sind 1879/80 auf 105 Millionen, 1881/82 auf 192 Millionen veranschlagt. Da die Labattsteuer noch nicht »oll wirkt, so läßt sich der Mehrertrag von Zöllen und Tabattsteuer auf Grund der neuen Gesetzgebung nur zu etwa 110 Millionen annehmen, dazu dit Stempelsteuer 15 Mill., folglich hat der Reichstag keine 145 Mill , sondern nur 125 Mill, neue Steuern dewilllgt urid Eugen Richter sich um 20 Mill, verrechnet. Die Einzel- stäaten erhalten in diesem Jahre circa 52 Millionen, davon Sachsen 3,400,000. Ohne die Mehreinnahme de- Retche- hätten die genugsam drückenden direkten Steuern erhöht werden müssen. Die 3,400,000 M., welche Sachsen vom Reiche in diesem Jahre erhielt, ermöglichen eS dem sächsischen Finanz- Minister zu der in der Thronrede in Aussicht gestellten Steuererleichterung, zum Wegfall von 30 Procent des Zu» schlagS, eine Summe von 3,470,000 M. zu verwenden. Eugen Richter hätte sich nach diesem Steuererlaß für seine Agitationen keinen ungünstigeren Boden als da- Königreich Sachsen auSsuchen können. Da- erste Mittel zur Durch- ! führung der neuen Wirthschaft-politik ist da- rationelle Schutzzollsystem. Dasselbe ist mit dem Gesetz vom Jahre 1879 nur in der Hauptsache abgeschlossen, die Erfahrung erst kann auf nothwmdigr Modifikationen Hinweisen. Freihandel j kann aber Deutschland nicht länger treiben, da da- Au-land ! un- seine Grenzen verschließt. Der Freihandel machte I 400,000 Arbeiter in Deutschland brotlo-, die al- Vaga bunden zur Landplage geworden und fügte unS von 1872 ! bi- 1878, Ein- und Ausfuhr gegenüber gehalten, eine ! Unterbilanz von 9 Milliarden zu. Eine Besserung ist setzt unverkennbar. 1880 bezahlten wir bereit- 174 Millionen ! weniger an da- Ausland und erhielten über 300 ' Millionen zurück. Frankreich dankt seinem Schutzzoll- system, daß eS wohl Kommunisten, aber keine zahlreichen und parlamentarisch einflußreichen Socialdemokralen hat. Nur derjenige Staat kann sich den LuxuS de- Freihandel« gönnen, den Schutzzölle erst vorher lange gekräftigt haben, z. B. England, da- aber seinen indischen Besitzungen diese Widerstandskraft auch nicht zumuthet. Eine ungeschützte Industrie kann nicht forlschreiten und hat keine Mittel zu neuen kostspieligen Versuchen, wie z. B. Entphosphorung de- Eisen- u. s. w. Der französische Minister de Broglie erklärte, der Freihandel passe nur für ein von der Natur verschwenderisch au-gestattetes Land. Da- ist Deutschland leider nicht, deshalb wandert in freihändlerischen Zeiten unser Kapital in da- Ausland, um dort rentabler angelegt zu werden. Es ist eine Unwahrheit, daß der Zollverein eine freihändlerische Tendenz gehabt habe, man machte erst nach und nach Deutschland- Grenzen schutzlos. Au der jetzigen Umkehr der ReichSregierung wollen wir uns Glück wünschen und uns nicht von dem Sirenengesang der Gegner bethören lassen. Hand in Hand mit dem Schuhe der nationalen Arbeit geht die Reform der Steuern, die Erhöhung der indirekten, die Ermäßigung der direkten Abgaben. Die indirekten Steuern wirken mehr ausgleichend und stellen «S in das Belieben eines Jeden mehr oder wenig zu zahlen, je nachdem er sich Beschränkungen seiner Genüsse auferlegen kann und will. Sie legen dem Exekutor daS Handwerk und nichts ist widerlicher und macht die Menschen leichter zu Staalsfeinden als eine Auspfändung wegen Steuerrückstände! Eine weise Politik ermäßigt oder erläßt die direkten Steuern für die ärmeren Schichten. Im Vergleiche mit anderen Ländern hat Deutschland nur eine sehr niedrige Getränkesteuer und Tabakssteuer. ES ist falsch, wenn man behauptet, die indirekten Steuern träfen die Konsumartikel der ärmeren Klassen mehr als die der reichen, in der Wirklichkeit vollzieht sich eine völlige Ausgleichung. Ganz steuerfrei können aber die 82 Procent der deutschen Bevölkerung nicht bleiben, die mit unter 190 Thlr. jährlichem Einkommen keine oder nur geringe direkten Steuern aufbringrn können. Die anderen 18 Procent können unmöglich alle Lasten der großen Mehrheit allein auf sich nehmen. DaS Schlagwort vom „armen Manne", das bei allen Steuer- debatten eine große Rolle spielt, ist leerer Schall. Das P e^- troleum zahlt jetzt pro 100 Ko. 6 Mark und trug dem Reich 15 resp. 25 Millionen ein. Wenn eine arme Familie jährlich 10 Pfund Petroleckm brennt, so macht die Steuer erst 30 Pfennige, die Preisschwankungen der letzten Jahre betrügen aber pro 10 Psd. jährlich wesentlich mehr. Das zuweilen von den Reichen gebrannte Gas ist durchaus nicht steuerfrei, sondern eine sehr ergiebige Einnahmequelle der Kommune. Die Hauptagitation der Liberalen richtet sich gegen die Kornzöl le. Die deutsche Landwirthschaft mit ihrer 5 Milliarden jährlich betragenden Rohproduktion und Be schäftigung von 4^/, Millionen Arbeitern bedarf des Schutzes. Die Freihändler meinen, die Landwirth« sollen sich auf die Biehwirthschaft werfen, diese läßt sich aber bei Stall- fütterung von dem Getreidebau nicht trennen und ohne große- Kapital nicht lukrativ gestalten. Mit dem Getreidebau steht und fällt der deutsche Bauer. Oesterreich und Ruß land machen ihm große, Amerika eine geradezu erschreckende Konkurrenz. Die sonst bedeutende Weizenaukfuhr au- Deutsch land nach England ist bi- auf ein Minimum zurückgegangen. Der kleine Kornzoll alterirt den GetreidepreiS nicht und kommt " wicht in Bettacht gegen die Schwankungen der Spekulation, freilich schützt er auch die Landwirthschaft nicht, macht un« aber da- Au-land abgabepflichtig, vr. Kalber'.« fand die Prei«- und Gewichtsdifferenzen bet den Dresdner Bäckern wesentlicher als die Aolldifferenz. Aur Erhöhung derBrausteuer war nur der Zeitpunkt schlecht gewählt, denn die deutschen Brauereien sind jetzt im Rückgänge begriffen. Eine Branntweinsteuer wäre nicht irrationell, nur müßt« sie so gestaltet werden, daß sie die Landwirthschaft nicht zu sehr schädigt. Di« TabakSstruer belastet di« Cigarre des Wohlhabenden «eit höher al- dm Tabak de- Anmerm. Man hat vielfach an da- Monopol gedacht; ich war stet- dessen Gegner und bleib« «s, w«il ich keim blühende Industrie ruinlren und keine unificirende Reich-anstalt errichten helfen möchte. Der Plan der Älter-versorgung geht mir zu «eit und erscheint mir überhaupt unau-führbar. Die Börsen- steuer hat der letzte Reichstag verpfuscht; ohne die durch Stimmengleichheit abgeworfene, von dm Komervativen ange- strebte Progression nützt sie Nicht-. In Frankreich trägt sie 100 Millionen Frantt, bet un- nur 3 Millionen ein. Ich theile den Wunsch, Steuererleichterungen durch Verminde rungen der HrereSlasten zu ermöglichen, so lange mir ader der größte Feldherr der Welt, Graf Moltke, der e- besser verstehen muß al- Eugen Richter, rund erklärt, die Präsenz stärke de- Heere- ist unentbehrlich, so lange bin ich für ruhige« Erttagen der schweren Rüstung. Predigt nicht Gambetta verblümt und unverblümt die Revanche? Sind Staaten ohne stehende Heere etwa Paradiese? Giebt r- nicht auch in der Schweiz und Amerika Elend genug? Ein« einzige verlorene Schlacht, ein« feindlich« Okkupation von nur einer Woche Dauer wären theurer al- unsere Heere-au-gaben. Sind Ersparnisse btt dem Militär möglich ohne Nachtheile für unsere Sicher heit, dann um so besser; da- mögen die Fachmänner ent scheiden. Richters Klagen über den LuxuS deS KadetlenhauseS in Lichterfelde widerspricht die Thatsache, daß der Preis der ! Herstellung pro Kubikfuß den der Berliner Volksschulen nicht j erreicht. Seinen Tadel der neuen Dresdner Jägerkaserne kann ! Niemand billigen, der den Schutz deS BrückenübergangS und der in Altstadt aufgestapelten Kunstschätze für nöthig erachtet. ! Seine Kritik der hohen Pensionen trifft auch nicht zu. Wir haben in Sachsen keine 44 pensionirte Generäle, sondern nur 36 und von diesen sind 12 die nur bei dem Abschiede ! mit dem Prädikate beehrt worden, aber die GeneralS-Pension nicht beziehen. WaS die Socialdemokratie betrifft, so spricht sich die Fortschrittspartei daS Verdienst zu, sie in ihren Anfängen bekämpft zu haben. Schulze-Delitzsch und die geistigen Mittel der Fortschrittspartei haben die Ausschreitungen der Socialdemo- kratie aber nicht aufgehalten. DaS lhat nur daS strenge aber nützliche Socialistengesetz und jetzt wo die ReichSregierung Balsam auslegm und di« Arbeiter versöhnen will, jetzt wider strebt die Fortschrittspartei den berechtigten Forderungen der Arbeiter mit aller Kraft. Der Redner sprach sich hierauf für daS UnfaUversicherungSgesetz aus, das er für eine noth- wendige Ergänzung deS HaftpflichtgesrtzeS erachtete. Die Versicherungsgesellschaften müßten Dividenden liefern aufKosten der gar nicht oder nur theilweise entschädigten Arbeiter. Die staatliche Unfallversicherung sei ein Werk der Humanität und deS ChristenthumS. Wegen der Kompetenzfragen seien von den Konservativen Lande-versicherungSanstalten angestrebt und auch von der ReichSregierung gebilligt worden. Die Ablehnung der ReichSprämie verursachte jedoch das bedauerliche Scheitern der Vorlage. Sie werde aber erneuert werden, denn sie sei unentbehrlich. Weitergehende Pläne für die Arbeiter könne er jedoch zur Zeit nicht unterstützen. Sodann kam Redner auf die Handwerkcrfrage zu sprechen, erläuterte dm von enragirten Freunden der Awangsinnungen nicht genug geschätzten Werth des neuen Jnnungsgesehes, warnte ernstlich vor un möglichen Forderungen und sprach außerdem die Hoffnung auS, daß daS auf Wiedereinführung der Arbeitsbücher gerichtete Bestreben der sächs. Regierung im Bundesrathe schließlich mit Erfolg gekrönt sein werde. Aum Schluffe gab der Redner der Uebrrzeugung Ausdruck, daß seine Partei durch den Glauben an Gott, durch Pflichtgefühl gegen Kaiser und Reich, Liebe und Treue für König und Vaterland den Sieg erringen werde. Nachdem die Versammlung durch Erheben von ihren Sitzen dem Redner für seinen Vortrag gedankt, eröffnete der Vorsitzende die Diskussion, wobei die Herren Kaufmann Engel mann und Rechtsanwalt Sommer Herrn Hofrath Ackermann ziemlich scharf über seinen Austritt aus der Reichspartei inter- pellirten und der Erstere sich bemühte einzelne Punkte des gehörten Vortrages vom liberalen und freihändlerischem Stand punkte aus zu widerlegen. Hofrath Ackermann erläuterte, daß er bei den Deutsch-Konservativen, welchen er schon seit 1876, also lange Zeit vor der letzten Reichtagswahl, angehörte, mehrVer- ständniß für die Sachsen berührende Partikularfragen gefunden und daß daS Verhalten der Freikonservaliven bei dem Jnnung«- gesetz und der Börsensteuer ihm die Richtigkeit seines Aus tritts auS der deutschen Reichspartei nachträglich vollauf be stätigt habe. Diese Erklärungen wurden mit großem Beifall begrüßt und die Versammlung durch den Vorsitzenden, Herrn v. Schönberg, mit einem dreifachen Hoch auf König Albert geschloffen. — In Leipzig hat sich ein sogenannter au« Groitzsch gebürtiger Stadtreisendrr eine« Auckerwaarengeschäfts, welcher einkassirte Gelder unterschlagen, am 16. d. M. in den Militärständen auf Leutzscher Flur erschossen. —^Eine recht unangenehme Ueberraschung erfuhr am Mittwoch eine junge Dame au- Leipzig auf dem Stande«- amte in Halle. Die von ihrem Bräutigam, einen angeb lichen Steuerbeamten, behufs seiner Verheirathung eingereich- ten Papiere schienen dem Stande-beamten so seltsamer Art, - daß man Verdacht schöpfte, dieselben seien unecht, resp. ge- fälscht. Eingehende Nachforschungen ergaben denn auch bald die Richtigkeit dieser Vermuthung. Der Bräutigam, der sich auf die an ihn gerichteten Fragen dreist und frech al- Steuer- rath Richard Hesse au- Potsdam bezeichnet hatte, entpuppte sich als routinirter Schwindler und Hochstapler, der, wie e« scheint, eine böse Vergangenheit hinter sich hat und mit der Nennung seine- richtigen Namen- wohlweislich hinter dem Berge hält. Stan nun die Eheschließung vorzunehmen und da- bindende Wort au-zusprechen, übergab der königliche Standesbeamte vor den Augen der verblüfften Braut und der Zeugen den HeirathSkandidaten dcm Arme deS Gesetzes. Soviel bi- jetzt feststeht, ist dieser Schwindel nicht der erste, - da von dem Gauner auch in Dresden eine Dame unter ähnlichen Umständen um 800 Mark betrogen ist. Gekränkt und gebrochen mußte die arg betrogene Braut allein in die bereits von ihrem Gelbe eingerichtete Wirthschaft gehen; die glatten Manieren de- Schwindlers machen ihr« Verlobung erklärlich; derselbe sitzt nun hinter Schloß und Riegel und wird vorläufig keine neuen Erorberungen machen. — In dem Dorfe Neukirchen bei Stollberg liegen, wie der „Erzgeb. V." mitth«ilt, ca. 50 und in Niederdorf ca. 10 Personen an der Trichinose schwer erkrankt danieder. DaS von Trichinen durchsetzte Schwein ist in Neukirchen ge schlachtet worden, und sind die Erkrankungen in Niederdorf auf den Smpß von Würstchen zurückzuführen, welche »ine kleine Gesellschaft au- Niederdorf auf einer Vergnügung-tour in Neukirchen verzehrt hat. Glücklicher Weise ist bk- M noch kein Todesfall zu konstatiren. — Auch in Lindenau bei Leipzig brach durch die Unvorsichtigkeit eine- Fleischer- unter einem Theile der Einwohner die Trichinose au-. Die Aerzte konstatirten bl- Donnerstag ca. 20 derartige Krank» hett-fälle. Erwähnt sei noch, daß der betreffende Fleischer bei dem in Plagwitz wohnhaften amtlich geprüften Trichlnen- schaurr nickt untersuchen läßt; übrigen- befindet sich der Fleischer, seine Krau, sowie auch der Gehilfe mit unter der Zahl der Kranken. — Auf der Station Reuden bei Pegau wurde am 14. d. M. abend- der StalionSassistent Kneusel, wahrschein lich infolge eigener Unvorsichtigkeit, von einem Auge über fahren und hierbei derart verletzt, daß er bald daraus verstarb. Der Tod ereilte ihn am letzten Tage seiner Dienstleistung in Reuden, da er nach Erfurt versetzt worden war, woselbst er am anderen Tage eintreffen sollte. — Seit dem 8. Septbr. vermißte man die 19 Jahre alte Fabrikarbeiterin Marie Klara Gräßer au- Vielau und fand am 13. d. ihren Leichnam in dem Teiche de- Guts besitzer- Ludwig Ebersbach in Wilkau auf. Höchst wahr scheinlich liegt hier ein Selbstmord vor; die Unglückliche war Braut und sollte in nächster Zett ihre Hochzeit feiern. — Borna. Am Sonntag vor acht Tagen wollte ein hiesiger Maurer in seinem Garten einen Baum umlegen und erbat sich hierzu die Mithilfe der Frau eine- in seinem Hause wohnenden Handarbeiters. Leider kam die bereitwillig Bei stand leistende Frau, welche an einem um den Baum ge wundenen Seile zog, zum Fallen und wurde von dem nie- derstürzenden Baume so unglücklich auf den Leib getroffen, daß sie am folgenden Tage an den erlittenen Verletzungen starb. — Chemnitz. Am Donnerstag Abend Z 9 Uhr hörten zwei die Fürstrnstraße passirende Arbeiter auS dem Grundstück der Knoch'schen Ziegelei das Wimmern eine- Menschen. Sie gingen darauf zu und sahen alsbald den Kopf eine« Mädchens aus der mit Wasser gefüllten Lehmgrube dort emporlauchen. Die beiden Männer zogen das Mädchen heraus und führten dasselbe nach der Polizeiwache, von wo aus eS mittelst Siech korbes nach dem Stadtkrankenhause gebracht wurde. Die Unglückliche war Tag« zuvor von Meerane, wo sie bisher im Dienst gestanden, gekommen, um einen anderen Dienst zu suchen; da sie aber solchen nicht gleich gefunden, hat sie sich das Leben nehmen wollen. Land- und VollSwirthschastlicheS. — Auf dem Fettviehmarkte zu Dresden standen am 19. Septbr. zum Verkauf: 383 Rinder, 986 Schweine, 1251 Hammel und 173 Kälber. Das Geschäft war in allen Viehsorten sehr still; man zahlte für Rinder in den bekannten 3 Sorten 69, 60 und 30 M. pro 100 Psd. Schlachtgewicht, für Schweine in bester engl. Kreuzung 66, für Schlesier 62, für Mecklenburger 63 — 64, für Bachuner 57—59 und für Wallachen 57—58 M. bei den üblichen Tharasähen, für Hammel, pro Paar von 100 Pfd., feinste engl. Lämmer 70, Landhammel 66 und AuSschuß- waare, ohne Gewichtsgarantie 36 M., für Kälber 37j bi« 47j Pfg. pro Pfd. Schlachtgewicht. — Dresden. Das Ministerium des Innern macht in einer Verordnung vom 15. September (DreSd. Journ. Nr. 217) ergänzende Bestimmungen, betreffs der Ein- und Durchfuhr von Vieh und thierischen Theilen auS Oesterreich- Ungarn, bekannt, da die Rinderpest in Galizien, Kroatien, Slavonien und in mehreren Orten NiederrösterreichS ausge- brochen ist. In verschiedenen Orten daselbst sind in 30 Höfen 91 Stück Rinder erkrankt, von welchen 22 gefallen und 69 gekeult wurden. Außerdem sind noch 132 Rinder und 9 Ziegen, welche mit kranken Thieren in Berührung waren, al« seuchenverdächtig der Keule unterzogen worden. Der Gesammt- viehverlust beträgt daher 232 Stück. — Dresden. Vom 7. bis 10. Oktober d. I. ver anstaltet der Bezirks-Obstbauverein für die Amtshauptmann schaft Dresden in den Räumen der Gartenbau-Gesellschaft „Flora", Ostra-Allee 32, eine Obstbau-AuSstellung mit Obst markt in Verbindung mit einer allgemeinen PflanzenauS- stellung; auch findet am 7- Oktober abends 5 Uhr daselbst eine Bezirksversammlung statt, zur Berathung wichtiger, auf den Obstbau bezüglicher Fragen von allgemeinem Jntereffe. Anmeldungen zur Bethelligung sind bis spätestens den 1. Okt. bei Herrn Gartendirektor Kraus«, an der Herzogin Garten 1, zu machen. — Bautzen. Die Direktion der Gartenbauschult hierselbst hat beschlossen vom 9. bis 15. Oktbr. einen Lehr- kursuS über die technische Verwerthung deS Obstes in den Räumen der Gartenbauschult derart abzuhalten, daß am 10. und 11. Okt. Vorträge über da- Trocknen des Obstes und die Herstellung von Obstkonserven, verbunden mit praktische« Demonstrationen, durch den Geschäftsführer de- Verein- Laemmerhirt, am 12., 13., 14. und 15. Okt. aber solche über die Bexeitung und Behandlung de- Obstweine- mit ebenfalls praktischen Demonstrationen durch den Direktor der landw. Schule zu Bautzen, Brugger, abgehalttn werden sollen. Für die praktischen Arbeiten sind die neuesten Maschinen und Gerächt beschafft. Bei der hohen wirthschaftlichen Bedeutung deS Obstbaues im allgemeinen und der technischen Ver» werthung desselben im besonderen ist eine zahlreiche Bethelligung an diesen Lehrkursen um so mehr zu erhoffen, als das UnterrichtS - Honorar billig, für die Theilnahm« an dem ganzen Kursus auf 10 M., für den Besuch nur eine- Theile« desselben auf 5 M. gestellt ist. Anmeldungen zur Theilnahme sind an Herrn Direktor Brugger nach Bautzen bi« 1. Okt. d. I. zu richten. -»rtsetzuur tu »er vetl»e. Hierzu eine Jnseraten.Beilage.