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feine Ansicht sei, daß Hartmann verhaftet und al- Mörder nach Rußland geschickt werden könnte. Diese Meinung hätte seinen Klienten zur Flucht nach Kanada ' veranlaßt, und er bitte jetzt, baß der Staatssekretär dem Hartmann die Versicherung gebe, daß seine Ver haftung nicht beabsichtigt sei. Die Antwort deS Staats sekretärs Blaine charakterisier diese Reklamation als schamlos und sagt, Hartmann sei dadurch noch nicht ameri- : kanischer Bürger geworden, daß er nach den Vereinigten Staaten gekommen sei. Die von dem Advokaten auf, ! geworfene Frage betreffe daS internationale Recht und »«rühre so weittragende gesetzliche Principien und so er hebliche persönliche Rechte, baß er sich weigern müsse im Voraus die Entscheidungen der Regierung bekam t zu geben. Mit anderen Worten stellt der amerikanische Minister deS Aeußern zwischen den Zeilen die Ausliefe rung Hartmanns, wenn er auf dem Gebiete der Union betroffen werden sollte, in ziemlich sichere Au-sicht. Briese aus dem Orient. (Original-Bericht.) 1. Mit der Vervollkommnung der Transportmittel ist nicht nur die Lust am Reisen gewachsen, sondern eS hat auch der Kreis der Länder, welche der Reisende aufsucht, eine bedeutende Erweiterung erfahren. WaS ehemals in unerreichbarer Ferne zu liegen schien, ist plötzlich näher gerückt und die Zeit mag bald vorbei sein, wo für einen weitgereisten Mann gelten konnte, wer auf der Cheops-Pyramide gestanden, vom Oelberge auf die heilige Stadt zu seinen Füßen geschaut und die Bazare von Damaskus durchwandert hat. Es ist wohl außer der dem empfindenden Nordländer angeborenen Sehn- such nach dem Süden auch etwas unklare romantische Schwärmerei, welche die Schaaren der Reisenden nach dem Orient treibt. Die Phantasie unserer Jugendzeit ist genährt mit den Erzählungen der schönen Schehere- sake und mancher mag sich einbilden, er werde, wenn er di- Straßen von Kairo durchwandert, lauter Mär chen auS „Lausend und eine Nacht" durchleben. Auch auf der andern Seite klingt eS für manches Ohr nicht wenig verlockend, unter „Palmen zu wandeln". Wohl webt noch etwas von dem Zauber jener Märchenwelt um die trümmerhaften Kuppeln der alten Kalifenstadt, wohl wird, wer zu sehen versteht und die Mühe deS Suchens nicht scheut, manch' herrliches, unvergeßliches Bild in seine Erinnerung aufnehmen, aber der Orient bietet auch des Häßlichen, Abstoßenden genug und der Wanderer unter Palmen wird zu Zeiten empfindlich daran erinnert, daß in unmittelbarer Nähe des Palmen- Hains die unheimliche Wüste sich ausdehnt. Eine Reise im Orient ist trotz der dort langsam sich einbürgernden abendländischen Einrichtungen doch keineswegs das, was man gewöhnlich eine „Vergnügungs reise" nennt und während der vier Monate, die ich in Aegypten, Syrien und Kleinasien zubrachte, vermißte ich so häufig unsere europäischen Institutionen und all die unzähligen kleinen Annehmlichkeiten, welche die europäische Cwilisation vielfach unbemerkbar in ihrem Gefolge hat, die aber dem Morgenlande noch unbekannte Faktoren sind, obschon anderntheils auch neue und un erwartete Genüsse sich uns darbieten. Ich will den freundlichen Leser einladen, mich zu nächst im Geiste nach Syrien zu begleiten. Wem es Freude macht, den Spuren einer großen Vergangenheit nachzugehen und an Orten zu weilen, die geweiht sind als Scbauplätze einer erhabenen und heiligen Geschichte, dem wird gerade dieses Land die vollste Befriedigung gewähren. Der Pilger, Tourist und Forscher, der Syrien und Palästina aufsucht, betritt das Land zumeist durch den Hafen von Jaffa, dem biblischen Joppe. Am 13. Mai d. I. noch vor Morgengrauen rief unS die Schiffsglocke des Lloyddampfers „Argo", dcr uns in 60 Stunden von Alexandrien bis auf die Höhe von Jaffa gebracht, an Deck. Das Städtebild, das sich nunmehr mit Sonnenaufgang unseren Blicken darbot, überrascht beim jedesmaligen Schauen selbst den mit seinem unvergleichlichen Zauber immer von Neuem wieder, der eS schon seit seiner Kindheit kennt. Amphi- theatralisch steigt die Stadt al- eine blendend weiße Häusermasse längst deS klippenreichen Strande- auf, zu beiden Seiten von den üppigsten Palmenwäldern und Orangenhainen, die ununterbrochen im anmuthigsten Grün prangen, begrenzt. Im Hintergründe erscheinen Juda'S blaue Berge mit ihren großen, breiten Kuppen und von der Ostseite nähern sich die letzten Ausläufer ! des KarmrlgebirgeS in wellenförmigen Erhebungen. DaS ist hier daS Stückchen Erde, von dem unser National dichter Schiller sehnsuchtsvoll singt: Gold'ne Früchte seh' ich glühen, Winkend zwischen dunklem Laub, Und die Blumen, die dort blühen, Werden keines Winters Raub. Dort erblick' ich runde Hügel, Ewig frisch und ewig grün; Hält' ich Schwingen, halt' ich Flügel, O wie gerne zog' ich hin. Binnen Kurzem hatte ich die ziemlich enggebaute , Stadt und ihre Bazare durchwandert und stand nun mehr vor jenen großen Fruchtwäldern, denen daS heutige > Jaffa seinen Reichthum und seinen Namen dankt. ' : Kaktuszäune in einer Höhe bis zu zwölf und noch i mehr Fuß umfriedigen die weiten Obstplantagrn ! und wer die Bedeutung dieses Platzes in wirthschaft- ! licher Beziehung kennen lernen will, dem dürften ! darüber folgende Mittheilungen Aufschluß geben Jeder i der 600 Orangegärten, denn soviel existiren hier, pro- ' ! ducirt jährlich über 100,000 Orangen (in Sachsen Apfelsinen genannt), außerdem werden aber noch Datteln, ! mehrere Arten Feigen, Wein, Bananen, Melonen, ' j Oliven, Ananas, Apr.kosen, Pfirsichen und Maulbeeren ! in ungeheueren Quantitäten geerntet und über die Aus- dehnung dieses Obstbaues dürfte die Thatsache am - ehesten orientiren, daß nämlich von hier auS pro Jahr für 95 Millionen Franken Früchte und Wein «xportirt ! werden. Melonen erreichen nicht seit n ein Gewicht - von 50 Kilogramm und ich selber sah Weintrauben, ! die 1,5 Kilogramm wogen. Daneben gedeiht Weizen, MaiS, Baumwolle und die Fruchtbarkeit deS dortigen ! BodenS ist eine fast wunderbare zu nennen. Die z Haupternte erfolgt im Februar. Dann liegen auf der ! Rhede Hunderte von Küstenfahrern, welche die goldenen Früchte einladen. De: Wnd aber trägt den berauschen- i den Duft der Fruchtgärten stundenweit hinaus auf das - Meer oder in daS Land hinein; in dm Gärten wirkt dieses Aroma an den Abenden oft förmlich be- ! täubend. Tausende von Kameeien schreiten mit ihren Lasten, von den Gärten bis zum Mceresstrand und ganz Jaffa gleicht einem einzigen großen Markte. Diese üppige Vegetation wird natürlich durch ein Klima begünstigt, ' wie eS besser kaum gedacht werden kann. Von Ende ! März, wo der Regen aufhört, bis Anfang Oktober, wo derselbe wieder beginnt, herrscht Tag für Lag bei einer ' Hitze, die sich immerhin ertragen läßt, der wunderbarste ! Sonnenschein. Kein Gewitter, kein Hagel, kein Regen guß vernichtet die Saaten und Anpflanzungen und ! Mißernten sind hier unbekannte Erscheinungen. Im Juli ist die Ernte beendet und August und September ! bilden die Zeit der Ruhe für den Landwirth. Mit ! Oktober und November beginnt darm wieder die Auß- j saat, der Regen weicht die verhärtete Erde auf und auf ! den Feldern und in den Gärten regt sich neues Leben. : Ueber Nacht streifen Lie Bäume und Pflanzen ihr immer noch grünes Kleid ab und legen dafür ein neues an, denn kahle Bäume, welke Blätter kennt dieses glückliche Land nicht. Nur im December und Januar ! schaut der Bewohner von Jaffa angstvoll auf die See, die dann unheimlich grollt und deren weißaufschäumende Wogen ihren Gischt bis in die Straßen der Stadt spritzen. Die sonst purpurblaue glatte Fläche ist bis in ihre Tiefen aufgewühlt und die Dampfer von Alexandrien und Beyruth fahren am fernen Horizont vorüber, ohne die ersehnte Post oder die Passagiere aus schiffen zu können, denn durch die Klippen und Strudel j vor dem Hasen, der nur für kleine Boote eine Zufluchts stätte bietet, während alle größeren Schiffe mindesten- : eine Stunde auf der Höhe vor Jaffa vor Anker gehen, vermag kein Fahrzeug zu steuern. Abend- begab ich mich gewöhnlich mit meinen Freunden an den Hafenquai. Auf d«r dort be findlichen hohen Ufermauer saßen wir stundenlang, rauchten unsere Wasserpfeifen und tranken den süßen und feurigen, aber überaus wohlfeilen syrischen Landwein. Für eine große Flasche zahlten wir selten mehr al- 40 Pfennig,. Ein zauberisch schöne- Schauspiel war eS jedeSmal, wenn die feurige Sonnenkugel in die blauen Fluthen deS Meere- tauchte und bald darauf der Mond in überraschendem Glanze erschien, dabei eine Helligkeit und einen Schimmer verbreitend, von dem man sich hier keine Vorstellung machen kann. Jetzt wurde e- auch lebendig am Hafenquai. Dicht an unseren Tischen vorüber rauschten die stolzen und üppigen griechischen Frauen in ihren überladenen Toiletten, dazwischen drängten sich halbnackte Araber, die auf ihren Köpfen große Schüsseln mit Früchten, Fischen, Austern und Seekrebsen zum Verkaufe trugen und durch einen ein tönigen Gesang Käufer anzulocken suchten. Oft stieg ich von der Mauer in die Straße herunter, wo man am offenen Feuer und am gedrehten Spieße Lammfleisch briet. Neues bot sich mir an jedem Abende dar. Am meisten interessirten mich die arabischen Schlangen bändiger, die gewöhnlich Freitag und Montag sich pro- ducirten. Ein Mann trat an unseren Tisch, an dessen Aeußern im ersten Augenblick nichts Auffälliges wahr- zunehmeu war; nur um seine Stirn wand sich ein weißer metallischer Streifen, der eine Schlange darstellte. Plötzlich pfiff er, klatschte einige Male in die Hände und ich sah, wie au- den Falten seines weiten Ge wandes mindestens ein Dutzend dressirter Schlangen hervorkrochen. Der Mann fing an, sich um sich selber zu drehen und die Schlangen umwanden bald seine Arme, bald sei. en Kopf und ringelten sich an seinem Kö'per auf und nieder, dann verschwanden sie wie auf Kommando in den Falten der Kleidung, um auS dieser zuletzt wie todt auf die Erde zu gleiten. Nunmehr stieß der Mann einen zischenden Laut aus und alle Schlangen richteten sich auf, indem sie gleichfalls zu zischen be gannen. Es war jedesmal ein wirklich dämonisches Schauspiel. Auch kleine Mädchen von sechs und sieben Jahren, natürlich Araberinnen, producirten sich oft als Gauklerinnen vor unserem Tische. Unvergeßlich werden mir aber stets die Stunden , bleiben, in denen ich auf der Höhe von Jaffa mit den Wellen deS aufgeregten Meeres rang. Ich wollte mich nach Kaifa eiaschiffen und hatte zu diesem Zwecke mit noch mehreren anderen Passagiren rin arabisches Boot gemiethet, das uns an Bord des Lloyddampfers „Argo" ! bringen sollte, der etwa eine Stunde weit draußen vor i Anker gegangen war. Es war Montag den 13. Juni, i haushoch tobte die Brandung und die See war um so ' gefährlicher, als kein Wind die Wasser aufwühlte, sondern in Folge eines Seebebens eine schäumende und kochende ! Welle nach der ander.» aus der Tiefe aufstieg sich auf- thürmte und sich schließlich schäumend überschlug. Wir warteten eine, zwei Stunden, aber daS aufgeregte Ele ment wollte sich nicht beruhigen, schon hißte die „Argo" die AbfahrtS-Flagge auf und somit stiegen wir in unsere Barke, mit uns ein 14jährigeS Mädchen, eine Italienerin. Von einer Welle zur andern tanzte unser Boot, bald oben auf dem sprudelnden Kamm, bald unten im engen Wellenthale. Auf einmal sah ich, wie ein förmlicher Wellenberg von über 20 Fuß Höhe unS entgezenfluthete, i die Bootsleute ließen die Ruder sinken, unser Boot ! fuhr in den Bauch des Wellenberges hinein, und brau send und donnernd, unseren Angstschrei erstickend, schlugen die Wasser über unseren Köpfen und dem Boote zu sammen. Ein paar Sekunden verlor ich die Besinnung, eine Welle schleuderte mich in die Höhe, ich sah die nahe Küste, die Stadt und daS Lloydschiff. Ich sah auch in einer Entfernung von etwa 70 bis 80 Schritt unser umgestürztes Boot und bald hier, bald da einen Arm oder einen Kops auS dem Meere hervorragen. „Onkel, ich hoffe, Toni wird als meine Frau nie Noth kennen lernen," erwiederte Heinrich. „Du weißt, daß ich nicht ihres Vermögens wegen um ihre Hand geworben habe." „Ich weiß es. Sie wird auch nach diesem Ver luste, wenn er mich wirklich treffen sollte, nicht arm sein. Du weißt, daß mein Herz nicht am Gelbe hängt, allein Du wirst auch begreifen, wie schmerzlich der Ge danke ist, daS durch die Schlechtigkeit Anderer zu ver lieren, was man durch jahrelange Arbeit erworben hat." (Fortsetzung folgt? Vermischtes. — Hofball bei Ronacher — unter dieser Ueberschrift bringt die „Wiener Allg. Atg." eine detaillirte Schilderung des Ball - Abenteuers Sr. Majestät deS Königs Kalakaua, dessen wir bereits in voriger Nummer Erwähnung gethan und au- welcher wir noch folgende Kleinigkeiten nachträglich unseren Lesern auftischen wollen. „Nach Rückkehr auS der Hofoper gegen 11 Uhr verließ im Halbdunkel der König Kalakaua, begleitet von Mr. Judd und einem jungen Wiener Kavalier, da« Hotel. In der Pestalozzigasse bestiegen die drei Herren einen Fiaker und etwa zehn Minuten später trafen sie in Ronacher« drittem Kaffeehaus im Prater ein, wo bei freiem Entree Kapellmeister Öser im großen Saale de« Etablissement« Ballmusik aufspielte und eine dichtgedrängte, lebhaft angeregte Mmge nach den lustigen Weisen tanzte. Der König summt Gefolge nahm in einer Galerie-Loge Platz, ließ sich Bier serviren und begann au« einem kurzen Pfeifchen zu rauchen. Anfang« vrrhielt sich S«. Majestät etwa« passiv, bettachtete da- bunt« Lanzbild, da« sich unten auf dem Parquet des Saales entfaltete, mit sichtlichem Interesse, begnügte sich aber im Ucbrigcn damit, seinen Be gleitern hie und da eine Bemerkung zuzuflüstern. Inzwischen wurden die Logen rings um den König immer mehr und mehr von interessanten Damen besetzt und der reine Zufall wollte eS, daß unmittelbar neben der Loge Sr. Majestät eine freundliche junge Dame ihren Platz hatte, welche der eng lischen Sprache mächtig war. Dieselbe konversirte zuerst mit de« Königs Begleitern, trank dann mit dem Glase, das ihr Mr. Judd angeboten hatte, dem Könige zu und Letzterer er wiederte diese Auszeichnung damit, daß er das Fräulein durch Mr. Judd einladen ließ, dicht an seiner Seit« Platz zu nehmen. Dabei gerieth dcr König in immer bessere Laune und hievon profitirte ein Blumenmädchen, dem der König einen Theil seines duftigen VorralheS unter scherzhaften Be merkungen abkaufte. Unter Vorantritt deS Herr Ronacher und des Tanzmrister« Herrn Rabensteiner stieg nunmehr der König, am Arme die junge Dame, die Treppe hinab in den Saal, machte einen Rundgang durch alle Räume, die er sich mit gewohnter Wißdegierde erklären ließ, betrat dann den Tanzboden, nahm seine Begleiterin um die Hüfte und tanzte lustig darauf lo« nach den Klängen von Gothov-Grüneke'S Walzer „Liebling-lieber". Anfänglich machten sich einige Zischlaute bemerkbar, dann aber gewann bessrre Erkenntniß die Oberhand, frenetischer Applau« ertönte, für welchen der König mit einer zierlichen Verbeugung dankt« und der Respekt der Anwesenden gewann imposanten Ausdruck dadurch, daß zum Schluss« deS Walzers der König und seine Partnerin allein tanzte« und nach Verklingen deS letzte« Akkords durch die Rufe: „Bravo Kalakaua!" „Hoch Kalakaua!" „DaS ist rin König!" u. s. w. reichlich gelohnt wurde«. Der König begab sich nicht wieder in sei«» Log«, nahm an einem Tische in der Parterre-Galerie Platz und verließ diesen nach kurzer Pause, um zu OsirS „Medium-Polka" zu tanzen. Der Jubel der übrigen Festgäste stieg immer höher, der König selbst strahlte vor Freude und neidische Blicke Hunderter junger Damen ruhten auf der glücklichen Tänzerin Sr. Majestät. Der König bestellte nunmehr bei einem englisch redenden Kellner Bier nnd eine Tanzpiece von Strauß. Sofort in- tonirte die Kapelle Oser einen „Schottischen" von Joseph Strauß, welcher dem Könige neue Gelegenheit gab, sich alS Tänzer die Anerkennung aller Sachverständigen zu erwerben. Kalakaua winkte seinen Begleitern, auS der Loge zu ihm herabzukommen und daS Gefolge blieb hinter ihm, auch al« er sich anschickte, zur Strauß'schen Quadrille „Die Glocke« von Corneville" zu tanzen. Bei dieser Gelegenheit erfuhr der König eine bemerkenSwerthe Huldigung. Herr Raben- steiner machte nämlich sein Vis-ü-vis. ES läßt sich nicht anders sagen, al- daß der König sich auf dem gleichen Niveau mit dem bewährten Wiener Tanzmrister zeigte. Leicht und elegant führte er die Quadrille-Schritte au- und verbeugte sich echt kavaliermäßig, so oft da- Tanz-Ceremoniel e« erforderte, vor der ob solcher Ehre höchst verlegenen Dame, die Herr Rabensteiner zum Lanze geführt hatte. Wir konnten da« Ende der denkwürdigen Nacht nicht abwatten. Aber eigen- thümlich berührte unS der Gegensatz, al- wir im taghell er leuchteten Saale den munteren König betrachteten und dabet deS einsam auf- und abwandelnden Doppelpostens gedachten, wrlcher dem hohen Range d«S Gastes zu Ehren vor dem „Hotel Imperial" di« Anwesenheit «ineS Monarch«« ver kündigt«. Wir hoff«n, daß di« letzt« Nacht dazu beitrage« wird, daß b«r König nur ««genehme Erinnerungen au« unserer Stadt mit sich nimmt."