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Anseruteu- Mnnuhmrftele«: Die Arnoldische Aul ,»uie »erden bi< Moatag, Mittwoch u. Freitag Mittag angimrmnaen und kosten: dieispalt. Zeile 1»Ps. Unter Eingesandt: >H»n«e»t«t»r Prekr ttettellährl. M. 1,50. W. L Daube « C». in Drr-deu, Leipzig, Hamburg, Berlin, Araukfutt a/M. unsere Boten. -et fttter Lieferung Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und tandmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmarmschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. Wch.u ««datts» ! Dre-vea-Keuftu« kl Meißner Gasse 8. Die Zeitung erscheint Dienstag, Donnerstag und eanaab«»» 1-»h »ächsische Vocheilmg. 92. Diknkaq. den 9. McM 1881. 43. Jahrgang. HolWche Weltschau. DenDscdeS Reich. In officieller Weise ist die Berufung des bisherigen StavtpfarrerS von Straßburg, vr. Korum, auf den bischöflichen Stuhl der Diöcese Lrier bestätigt und damit ein Präjudiz gegen die fernere Wirksamkeit der preußischen Kirchen gesetzgebung ge schaffen worden, unter welcher der neue Bischof nach den Grundsätzen der Kurie seines Amte- so wenig walten könnte, als die abgesetzten und geflüchteten preußischen Kirchenfürsten. Ueber die Persönlichkeit und den Bil dungsgang deS neuen Bischofs ist zwischen der RegierungS- preffe und den Liberalen ein ärgerlicher Streit ausgebrochen, der die Angelegenheit auf das persönliche Gebiet hinüber- spielt. Der „Reichsanzeiger" schreibt: „Kaum ist der Name deS Prälaten, an dessen eventuelle Berufung in ein hohes Kirchenamt sich neuerdings verstärkte Hoffnungen auf Wiederherstellung friedlicher Beziehungen zwischen Etaat und Kirche knüpften, in die O'ffentlichkeit ge drungen, so ist auch schon ein Theil der Presse geschäftig durch tendenziös gefärbte unwahre Nachrichten über die Persönlichkeit und die bisherige Haltung dieses Prälaten die Bemühungen zur Anbahnung des kirchlichen Friedens zu durchkreuzen. Ein solche-, die Interessen deS StaateS und der Kirche gleichmäßig gefährdendes Gebühren kann nicht scharf genug verurtheilt werden. Wir wollen und dürfen von augenblicklich noch schweben den Verhandlungen den Schleier nicht fortziehen und beschränken uns heute auf den Hinweis, daß jene durch ihren leidenschaftlichen, gehässigen Ton sich genugsam charakterisirenden Preßerzeugnisse aus durchaus trüber Quelle geschöpft sind und in ihren eigentlichen Zielen nur auf das Hintertreiben des inneren Frieden- gerichtet sein können." Noch schärfer zieht die „Nordd. Allg. Ztg." über die Blätter los^ welche die Antecedentien be sänftigen Bischofs von Lrier ans Licht gebracht haben: Das officiöse Organ sagt: „Die fortschrittlichen Blätter gerathen in tausendfache Angst, sobald sie auS irgend einem Vorgänge den Schluß ziehen, daß der Antagonismus zwischen Staat und Kirche an Härte verlieren könnte. Dann ertönt auf der ganzen Linie der Ruf: „Wir grhrn nach Kanossa!" Einem jeden wahren Patrioten müßte daran gelegen sein, den Frieden zwischen Staat und Kirche hergestellt zu sehen. Der Fortschritt aber, rücksichtslos gegen alle anderen Interessen als die seiner Partei, ist immer eifrigst bemüht, Oel in daS Feuer zu gießen, auf baß die Flamme der Zwietracht recht hoch auslodern möge; der segensreichste Friede würde ihm als ein Unglück erscheinen. Wir sind an den Ruf: „Wir gehen nach Kanossa!" schon gewöhnt. Er ist für uns nur eines der vielen Symptome der Ver- eumdungssucht, an welcher der Fortschritt krankt und die Feuilleton. Wer ist schuldig? Erzählung von Friedrich Friedrich. (23. Fortteyullg.) „AlS der Feuerlärm stärker wurde — genau habe ich ihn nicht beobachtet, da ich selbst hinauseilte, um das Feuer zu sehen", gab Sauer zur Antwort. „Auch dies steht mit ihrer frühere» Aussage im Widerspruche Wäre wirklich ein Verdacht gegen Wendel in Ihnen aufgestiegen, so würden Sie ihn sctarf beobachtet haben, um zu sehen, was er beginne. Sie waren während de- FeuerS auf dem Fabrikhofe?" „Ja, sogar mehrere Stunden lang." „Und sie haben mit den Arbeitern gesprochen?" „Gewiß." „ES wurden unter ihnen über die Entstehung deS Feuer- die verschiedensten Bermuthungen ausgestellt, haben Sie keinem Einzigen Ihren Verdacht mitgetheilt?" „Rein." „WeShalb nicht? Es wäre bieS doch durchau» natürlich gewesen, wenn Sie damals wirklich schon Verdacht geschöpft hätten." „Ich weiß eS nict t mehr, we-halb ich nicht darüber gesprochen habe." Sauer war in seinen Antworten kürzer und weniger gesprächig -ewo.den. „Wer war noch im Tunnel zugegen, al- Wendel tintrat?* fragte Heinrich. sich gelegentlich des an den Fürsten Bi-marck gerichteten Drohbriefes wieder in so eklatanter Weife offenbart hat." Eine sachliche Widerlegung der in der „AugSb. Allg. Ztg." enthaltenen Charakteristik ist jedoch in diesen officiellen Auslastungen nicht zu erblicken. Lor der Hand bestätigt dagegen die ultramontane „Germania" die Be hauptung deS altkatholischen Professors v. Schulte, daß der Lomprediger Korum seine Bildung von den Innsbrucker Jeiuiten erhalten habe und damit ist zum Mindesten die Fähigkeit LiesiS Prälaten, in Preußen den Frieden mit dem Staate anzubahnen, in ein Licht gestellt, welche- die Zweifel der liberalen Blätter durchaus nicht regie rungsfeindlich erscheinen läßt. Wichtiger als diese Frage ter Persönlichkeit ist aber die, ob der Reichskanzler die erhofften Früchte seiner Nachgiebigkeit ernten, ob er daS von dem Gebäude der Mai-Gesetze weggenommene Dach dem Bau seiner WirthschaftSreform wird aufsetzm können. Dieser Erfolg steht nicht außer allem Zweifel, wenn man die Rückwirkung deS Ausgleiches auf die maß gebenden Parteien untersucht; denn bi- jetzt führen die Organe deS CentrumS eine Sprache, die nicht annehmen läßt, daß die freiheitlich gesinnten Elemente der klerikalen Partei, deS Frieden- mit Rom wegen, gewillt sind, die Allmacht deS Kürsten Bismarck durch die bedingungslose Unterstützung der WirthschaftSreform zu verstärken. Bei der Abreise deS deutschen Kaiser- von Gastrin hatte sich die Gemeindevertretung und da» Badrpublikum vollzählig eingrfunden. Zum Bürger meister gewendet, dankte der Kaiser für die ihm er wiesenen Aufmerksamkeiten und sprach die Hoffnung auS, daß er, wenn Gott ihm da- Leben schenke, im nächsten Jahre wiedrrkommen werde. Unter enthusiasti schen Hochrufen deS Publikum- und während die Kur kapelle daS „Heil Dir im Siegerkranz" anstimmte, schritt der Kaiser die Treppe vom Badrschloß herab und be stieg den offenen vierspännigen Postwagen. In Salzburg, woselbst ihn Kronprinz Rudolf, Ludwig Viktor und die russischrn Großfürsten Sergius und Paul empfingen, dinirte ter Kaiser bei dem österreichischen Kronprinzen. Von Salzburg reiste der Kaiser am Sonntag wieder ab und traf in den späten Abendstunden im Central postgebäude in Frankfurt a/M. ein. Am Montag früh besuchte der Monarch die Ausstellung und setzte mittags 1 Uhr die Reise nach Koblenz fort. Von dem ursprüng lich in Aussicht genommenen längeren Aufenthalte in Koblenz muß der Kaiser absehen, da der Gesundheits zustand der Kaiserin ihr jede Aufregung verbietet und dieselbe nach dem einstimmigen Ausspruche der jAerzte der größtmöglichsten Ruhe nach der Operation bedarf. In Hofkreisen wird angenommen, daß die Kaiserin noch eine sehr lange Zeit in Koblenz wird liegend zubringen müssen, bevor ihre Translokation nach Berlin sich er- — möglichen lassen wird. — Wie die „Nordd. Allg. Ztg. meldet, hat die Kissinger Kur in den l-tztm 14 Ligen einen besonder- guten Einfluß auf da- Befinden des Reichskanzlers grübt, so daß er täglich ausgedehnte Spaziergänge unternehmen konnte und rüstiger und frischer auSsieht als seit geraumer Zeit. Der Mittheilung, daß die empfangenen Drohbriefe den Fürsten Bismarck außerordentlich aufgeregt und auf die Kur nachträglich eina««irkt hätten, wird von wohlunterrichteter Sette ent schieden widersprochen. Vielfach ist die einstündige Unterredung, welche der Kaiser von Oesterreich m München mit dem König von Sachsen hatte, sowie seme Reise nach dem Bodensee und seine Begegnung mit den daselbst weilenden deutschen Fürsten, mit der Regelung der braunschweigischen Erbfolgefrage, unter Berück, sichtigung der Ansprüche deS Herzog- von Kumberland, in Verbindung gebracht worden. Allerdings steht da» Testament deS greisen Herzog- von Braunschweig, seil Wiudthorst S Berufung zu diesem letzten in Deutschland regierenden Gliede deS Welfenstamme-, auf der politischen Tagesordnung. Wie aus guter Quelle berichtet wird, soll dre RrrchStazSwahl Ende Oktober stattfinven, ter Reichs tag seine Sitzungen aber erst im Laufe deS ersten MonatS nächsten Jahre- beginnen. BiS dahin körnte der preußische Landtag, der bereit» im November diese» Jahre- eröffnet wird, einen Theil seiner Arbeiten er ledigt haben. Für die ReichStagSwahl dürste eS nicht ohne Einfluß bleiben, daß der „ReichSanzeigrr" für da» abgelauflne ReichS-Stattjahr ein Deficit von 12 Millionen — trotz der WirthschaftSreform — ankündigt, welches durch daS Einziehen der noch restirenden Zuckersteuern allerdings in einen Ueberschuß verwandelt wird. Der letztere wird aber nur so unbedeutend sein, daß die Budgets der Einzelstaaten davon kaum eine Erleichte rung erfahren dürften. Ueber den Neubau deS ReichstagsgebäudeS auf dem Königsplatze ging dem Berliner Magistrat die Mit- tdrilung zu, daß daS von den Reichöarchitekten eorge- legte Projekt von Sr. Majestät verworfen wurde, weil da durch die Symetrie des herrlichen Platzes in sehr be denklicher Weise gestört würde. Dagegen hat der Kaiser ein andere- Projekt genehmigt, wonach da- Gebäude nur bis an den Saum ter bestehenden Anlagen reichen soll, asto in der Weise, wie es, auf Vorschlag der städtischen Baudeputation, die Berliner Kommunalbe- - Hörden bereit» vor einem Jahr ausgestellt hatten. Der Magistrat hat sofort seine Genehmigung zu diesem Plane ertheilt, auch vorbehaltlich der Zustimmung der Stadt verordneten-Versammlung alle» benöthigte öffentliche Straßenterrain, welche» überbaut werden müßte, unter der Voraussetzung unentgeltlich angeboren, daß für die „Ich entsinne mich nur noch meine» Nachbar-, eine» Schuhmacher-." „Lassen Sie denselben rufen." Wenige Minuten später trat der Gerufene in seinem ArbeitSzeuge ein, ein einfacher schlichter Mann. Er hatte keine Ahnung, weshalb er gerufen «ar und wurde verlegen, al- er sich unerwartet dem Polizeikowmissär gegenüber sah. Er sprach einige Worte der Entschuldigung wegen seine- AnzugeS. „Lassen Sie," wehrte Heinrich in freundlicher Weise die Entschuldigung ab, „für den Handwerker ist der ArbeitS- anzug ehrenhafter al- der SonntagSrock. Sie kennen den Arbeiter Wendel?" „Ja." „Sie waren in der Nacht, al- die Fabrik nieder- brannte, hier im Tunnel?" Der Schuhmacher nickte bestätigend mit dem Kopfe. „Haben Sie Wendel bemerkt, al» derselbe in da» Lokal trat?" „Gewiß." „Ist Ihnen nicht- an ihm ausgefallen?" Der Schuhmacher blickte Heinrich fragend an, alS ob er ibn nicht recht vetstanden habe. „Ich meine, lag in Wendel'» Benehmen etwa- Auffallende-?" drückte sich Heinrich deutlicher auS. „Durchaus nicht. Er setzte sich still an einen Tisch und trank sein GlaS Bier." „Haben Sie ihn genau beobachtet?" Jawohl." „We-halb?" „Weil ich ihn seit Jahren kenne und er hier seltm verkehrt. DaS wunderte mich anfangs, allein weshalb sollte er nicht auch hier einmal ein GlaS Bier trinken?" „Sr hat still, wie in Gedanken versunken, dagrseffen?" fuhr Heinrich fragend fort. „DaS ist wahr." „Nun, fiel Ihnen die- nicht auf?" „Nein. Ich wußte, daß er auS der Fabrik entlassen und seit Lagen ohne Arbeit war; ich fand e- natürlich, daß ihm die- durch den Sinn fuhr und er weniger aufgeweckt al- sonst war." „Haben Sie in seinem Benehmen irgend etwa» Scheue», AengstlicheS oder Unruhige- bemerk?" „Er saß ganz ruhig da. Er schien verstimmt zu sein, da- fand ich ganz natürlich " „Haben Sie mit Wendel in einem näheren Verkehre gestanden?" „Nein." Wendel betheuerte, so oft er auch verhört.wurde, seine Unschuld, allein, je länger seine Haft wähne, um so unruhiger wurde er. Sr mochte an seine Schwester und deren Angst denken und e- konnte ihm auch nicht entgehen, daß Vie Beweise der Schuld sich über seinem Haupte immer mehr und mehr zu einem Netze zusammen- zogen. Mt wirklichem Schmerze sah Heinrich die- Alle». Er hielt Wendel für unschuldig, er wollte ihn reiten, und blickte sich vergebens nach einem Mittel um. In dieser Strmmunz schritt er er eine- Morgen- in seinem Zimmer auf uuv ab. Selbst der größte E.fer fängt endlich an zu erlahmen, wenn er keinen Erfolg seiner Bemühungen sieht und bi- jetzt hatte er noch nicht» erreicht. Loppin» hatten die Vorräthe hoch versichert,