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Wie der Berliner „Natioaal-Ztg." mitgetheilt wurde, « scheint man in bunde-räthliLen Kreisen eine Erhöhung der GetreideMe und die Einführung von Wollzöllen nicht für unwahrscheinlich zu halten. Jedenfalls ent spricht diese Mittheilung den lebhaft betriebenen agra- nschm Bestrebungen durchaus. Bei der Abstimmung über daS Arbeiter-Unfallversicherung-gesetz erklärten sich im BundeSrathe nicht nur die Kleinstaaten, sondern ' auch einige Mittelstaaten gegen die Landes-Versiche rungsanstalten ; man wünschte fast einhellig die Wieder- Vorlegung de- Entwürfe- unter Aufrechterhaltung de» Reich-monopol- und de- Reich-zuschusse-, also der ursprünglichen Borlage. Wie die „AugSb. Allg. 3tg." meldet, ist der balerische ! Minister de- Innern v. Pfeuffer, unter gleichzeitiger Ernennung zum Regierungspräsidenten in Oberbaiern und Erhebung in den Freiherrnstand, von seinem bis herigen Posten enthoben und durch den Freiherrn v. Feilitzsch ersetzt worden. DaS die entschiedene Stellung, welche Herr v. Pfeuffer in der Gewerbefrage einnahm, gewisse Aeußerungen, welche er in dieser Beziehung kürzlich in der Abgeordnetenkammer und dann bei der Versammlung der baierischen Landwirthe in Spey.r machte, Aeußerungen, die den Anhängern der Beschrän- , kung der Gewerbe- und der Handelsfreiheit wenig genehm j waren, höheren OrtS, — nicht in München, wohl aber > in Berlin — seine Stellung erschüttert haben, wird j ziemlich allgemein angenommen. UebrigenS genießt sein Nachfolger in liberalen Kreisen großes Vertrauen. Oesterr »Ungar. Monarchie. Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht eine Reihe von Auszeichnungen, , welche anläßlich der Vollendung deS böhmischen LandeS- theaters in Prag mehreren czechischen Persönlichkeiten zu Theil geworden sind. Unter Anderem erhielten der Abg. Rieger den Orden der eisernen Krone zweiter Klasse, der Bürgermeister Skramlik daS Komthurkreuz deS Franz- > Josef-OrdenS. Die andauernde Hetze gegen die deutschen ' Studenten in Prag stimmt freilich nicht recht zu dieser Dckorirung der czechischen Führer. Jedenfalls gewährt ! den Deutschen in Böhmen der Ausfall Ler HandelS- - kammerwahlen in Prag dafür eine große Genugthuung. Trotz der heftigen czechischen Agitation steht bereits jetzt schon fest, daß die Verfassungspartei mit erheblicher Majo- rität sowohl in der Handels-Sektion al- in der Groß-Jn- > dustric- und Bergbau-Sektion gesiegt hat. — Von den bi» jctzt bekannt gewordenen 298 ungarischen ReichsratHS- j Wahlen gehören 174 der Regierungspartei, 63 der Un- i abhängigkeitspartei, 44 der gemäßigten Opposition, 8 ! den Nationalgrsinnten an, während 9 Gewählte als farblos bezeichnet werden. Die hochosficiöse „MontagS- revue" schließt eine Besprechung dieser ungarischen Wahlen ! mit den Worten: „Die nächste Legislaturperiode wird ! uN'weifelhaft die Signatur Koloman Tiszas tragen. Dir Führer der oppositionellen Elemente haben sich un- fähig erwiesen, Einfluß auf die Geschicke des StaateS zu erringen und die äußerste Linke ist ihren Zielen nicht näher als bisher gekommen. Dieses entscheidende Er- gebniß wird wie in Ungarn auch in Cisleithanien von § den denkenden Politikern mit ungetheilter Freude be grüßt." Italien. Die Erklärungen des Ministers Mancini in der italienischen Kammer zeigen das ernste Streben die vorhandene Aufregung zu beschwichtigen, aber die Provinz-Presse schürt Len Franzosenhaß in so heftiger Weise, daß die Stimmung immer erbitterter wird. Die Sprache der französischen Zeitungen verletzt außerdem das italienische Nationalgesühl immer aufs Neue und vermerkt man eS sehr Übel, daß die „France" die Italiener an die Schlacht von Solferino erinnert und „Telegraph" und „Figaro" ihren Landsleuten von der italienischen Anleihe abrathen. Die Meldung des „Standard", daß Frankreich auf die Anfrage Italiens, ob die französische Regierung der Emission der italienischen Anleihe in Paris opponiren werde, mit „Nein" geantwortet, dabei aber die Be dingung gestellt habe, daß Italien den neuen Zustand der Dinge in Tunis anerkenne, wird von dem RegierungS- organ „Diritto" als erfunden bezeichnet. Im Ganzen ver ursacht aber die kriechend demüthige Sprache der italie schäftigt. Hierauf beschränkte sich fast seine ganze ge schäftliche Lhätigkcit. ES war Toni entgangen, daß die Stirn ihres VaterS, seitdem er die Bücher empfangen hatte, sich um wölkte; sie würde auch von der Ursache, die seine Verstim mung hervorgerufen, kein<Ahnung gehabt haben, denn um di« Gang deö Geschäftes hatte sie sich nie bekümmert. Urban'S Verstimmmung war nicht ohne Grund. Seitdem er sich mehr und mehr von dem Geschäft zurückge zogen, hatte die Fabrik jedes Jahr mit Schaden gearbeitet und die Verluste mehrten sich auffällig. Er hatte darüber geschwiegen, weil er dies Resultat Zufälligkeiten beimaß, denn auf die Ehrlichkeit seines alten Geschäftsführers konnte er sich fest verlassen und von der Befähigung desselben besaß er eine zu hohe Meinung. Der dies jährige Abschluß war indeß ein so ungünstiger, die Ver luste zeigten sich so bedeutend, Laß eine Aenderung durchaus nothwendig schien, wenn er nicht Lie Zukunft seines ein zigen Kinde- untergraben wollte. Vergebens hatte er nachgesonnrn, in welcher Weise er eine Aenderung vor nehmen könne. Er fühlte sich zu schwach, um selbst die Leitung wieder zu übernehmen und wenn er sie auch 'einem Andern übertrug, al- seinem alten Geschäftsführer, mußte er nicht befürchten, in unredliche Hände zu ge- rathen? Emst trug er sich mit der Hoffnung, daß sein Sohn die Leitung übernehmen solle. Diese Hoffnung war für immer dahin! Lebhafter al» seit langer Zeit empfand er an diesem Tage den Verlust deS Sohne-. Er hatte zu dem alten Geschäftsführer Lienau ge schickt, um mit ihm gemeinsam zu berathen. Ihn erwartend, schritt er im Zimmer auf und ab, nischen Regierung-preffe einen üblen Eindruck und fast täglich erneuerte antt-französische Kundgebungen machen in allen größeren italienischen Städten die Intervention der Truppen nöthig. Die unabhängige Presse besteht auf der Ersetzung de- Botschafter- Cialdini in Pari» durch einen fähigeren Diplomaten. ES wird gesagt, die Regierung sei nur de-halb so zaghaft, «eil General Cialdini mit Skandalen durch Herausgabe von Doku menten drohe. Zwischen dem Finanzminister Magliani und dem Kriegsminister Ferrero bestehen so schlimme Mißhelligkeiten, daß de- Letzteren Rücktritt und Er setzung durch Mezzacapo nur eine Frage der Zeit sein kann. Wie die „Italia" meldet, droht zudem die Debatte über daS Budget deS Kriegsministeriums eine sehr ernste zu werden wegen der neuerdings gemachten Entdeckung schwerer Unregelmäßigkeiten und weil außer dem die vom Parlamente nicht bewilligten Ausgaben eine enorme Summe erreichen. Jedenfalls stehen in der italienischen Kammer vor der am 10. Juli eintretenden Vertagung dem jetzigen Kabinet noch harte Prüfungen bevor. Frankreich. Mehrere Blätter sprechen die Be fürchtung auS, daß bei Berathung der algerischen In terpellation in der Kammer die Wahrheit nicht voll an daS Licht kommen werde, vielmehr glaubt man in weitesten Kreisen, es handle sich nur um eine von Gam betta an Grevy zu übende Revanche, die darin bestehen würde, daß Gambetta dem Bruder Grövy'S eine tüchtige Schlappe beibrächte. Am Donnerstag werden die alge rischen Deputirten Jacques und Genossen den Civil- gouverneur der Kolonie, den Bruder deS Präsidenten der Republik, scharf angreifen und sie hoffen, den Sturz Albert Gkövy'S durchzusetzen. Gambetta verhält sich anscheinend neutral, insgeheim schürt er aber daS Feuer, in der Hoffnung, die Sache Jules Gr^vy's kompro- mittirl zu sehen. Die Nachricht, daß der General gouverneur von Algerien, Albert Grevy, nach Paris be rufen worden sei, wurde von der „Agence Havas" für unrichtig erklärt und dagegen in officiöser Weise angedeutet, daß er die nöthigen Aufklärungen über Lie schrecklichen Vorgänge in Südalgerien schriftlich ertheilen werde, wozu ihn der Minister Ferry aufgefordert habe, um dem Parlamente Aufschlüsse geben zu können. Diese Nachricht macht natürlich einen sehr schlechten Ein druck, denn man sieht jetzt allgemein ein, daß die officiösen Berichte konsequent verschwiegen und be- ! schönigten, während die Privatdepeschen fortwährend konfiscirt wurden. Im Publikum ist die Meinung ver breitet, daß Frankreich Algerien verlieren muß, wenn die jetzige Mißwirthschaft nur noch einige Wochen fortgeht. — Die Simplon-Kommission ist aus der Schweiz nach Paris zurückgekehrt und gedenkt ihren Bericht noch rechtzeitig vor dem Schluß den Kammern vorlegen zu können. — Am Mittwoch starb der ehe malige Minister Dufaure, waS den Senat veranlaßte, als Zeichen der Trauer, für diesen Lag die Sitzung auf zuheben. Die diesem edlen Patrioten von fast allen Pariser Blättern gewidmeten achtungsvollen Nachrufe heben hervor, daß Dufaure niemals einen Orden ange nommen habe. — Das in ParlS vielfach verbreitete Gerücht, daß ein Beamter der Ostbahn vier Millionen entwendet habe, ist völlig unbegründet. Großbritannien. Am Sonnabend beschloß das britische Kabinet, auf die schnellere Erledigung der irischen Landbill zu dringen. — Nachdem am Montag die Mehrheit im Unterhaus« bei der Specialberathung der irischen Landbill mehrere Amendementsanträge abgelehnt hatte und Artikel 4 angenommen worden war, wurde die Sitzung aufgehoben. — Am Dienstag hat darauf dirRegie- rung im englischen Unterhause einen Antrag eingebracht, welcher alle anderen Fragen bis zur Erledigung der Landbill konsequent bei Seite schiebt. Gladstone erklärte nämlich, die Regierung werde, außer der Landbill, nur noch solche Vorlagen, die nicht Anlaß zu starken Kontroversen geben, burchzubringen suchen und hoffe auf den Schluß deS Parlamentes zu Anfang deS August, aber dies hänge von der Erledigung der irischen Landbill ab. Glad stones Antrag wurde angenommen und hierauf die Einzel- die Hände auf den Rücken gelegt, die Augen auf den Boden geheftet. Einst war er auf die Größe und Blülhe seiner Fabrik stolz gewesen, er konnte sich gestehen, daß er Alles durch eigene Kraft und Lhätigkeit errungen hatte, sollte er nun auch noch den Schmerz erleben, daß die Fabrik herabkam, daß ihm dieser Stolz vernichtet wurde? Lienau trat endlich ein. Er wußte, weshalb er gerufen war und sein betrübtes Gesicht verrieth, daß ihm der ungünstige Abschluß eben so nahe ging, wie seinem Herrn. In Urban'S Dienste war er ergraut, er kannte fast kein eigenes Interesse, sondern nur daö de- Geschäftes, er würde seine ganze Habe und den letzten Rest seiner Kräfte gern für dasselbe geopfert haben, allein er fühlte auch, daß er, seitdem Urban ihm nicht mehr zur Seite stand, der ihm gestellten Auf gabe nicht gewachsen sei. Freundlich trat ihm Urban entgegen. „Setzen Sie sich, Lienau", sprach er. „Ich habe Sie bitten lassen, zu mir zu kommen, um mit ihnen über den Abschluß zu sprechen. Derselbe ist schlimm ausgefallen, schlimmer alS ich erwartet hatte, wir wollen berathen, waS zu thun ist und wo die Schuld liegt." Verlegen, ängstlich saß der Geschäftsführer da, Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. Selbst Urban'S Freundlichkeit war nicht im Stande, seine Schüchternheit zu verscheuchen. „Ich bin erschreckt darüber", entgegnete Lienau. „Seit Tagen habe ich keine Ruhe mehr gefunden. Ich habe alle», wa- in meinen Kräften steht, gethan — „DaS weiß ich, Lienau," fiel Urban ein. „Ich kenne Sie ja und weiß, daß ich mich auf Sie verlassen berathung der irischen Landbill mit Artikel 5 fort gesetzt. Dänemark. Der Finanzminister brachte am 27. Juni im Folkething eine Vorlage ein, welche die mit dem 30. Juni ablaufende zeitweilige Bewilligung zu verlängern beantragt, bl» ein definitive- Kinanzgesetz zu Stande gekommen sein wird. Holland. Die zweite Kammer hat am Montag nach einer sech-tägigen Debatte mit 40 gegen 33 Stimmen den Gesetzentwurf genehmigt, welcher eine erhebliche Verbesserung deS bestehenden Kanal» zwischen Amster dam und dem Rhein bezweckt. Der Handel-stand von Amsterdam hatte sich entschieden gegen diesen Plan ausgesprochen. Rußland. Auch Traf Jgnatieff scheint der An- ficht seine» Vorgängers, de» Trafen Lori» Melikoff, zu- zuneigen, daß man die Bauern durch Gelder der Krone unterstützen und ihnen die Abtragung der von der Zeit der Aufhebung der Leibeigenschaft noch rückständigen LoskaufSsummen in jeder Weise erleichtern müsse. Der Ausschuß, welcher sich mit der Vorlage über die Herab setzung der Lo-kaufSzahlungen in mehreren Gouverne ments im Gesammtbetrage von neun Millionen Rubel jährlich und betreffend den obligaten LoSkauf oder die Ablösung der bisher zue Ablösung nicht angemeldeten Bauerländereien beschäftigt, wird seine Arbeiten dem nächst beendigen. Wie eS heißt, soll die für die Herab setzung der genannten Zahlungen in Aussicht genommene Summe von neun Millionen jährlich auf zwölf Millionen erhöht werden. Rumänien. Als Antwort auf den Antrag der Kammer-Opposition, über den ehemaligen Keiegöminister Slaniceano eine gerichtliche Untersuchung zu verhängen, hat König Karol denselben zum Generalstabschef der Armee ernannt. — Das neue Kabinet Bratiano stand bereits wieder vor einer Krisi». Die rumänische Kammer berälh jetzt die Konvertirung von 48 Millionen Eisen- bahnobligalionen. Der Ausschuß hat nun in seinem Bericht der Kammer vorgefchlagen, das von der Re gierung mit verschiedenen Bankhäusern in Berlin und Paris bereit» getroffene Uebereinkommen bezüglich der Konvertirung zu verwerfen und beantragt, daß die Re gierung nach Lem mit der Eisenbahn-Gesellschaft zu er zielenden Einvernehmen die alten Obligationen kündige und neue emittire. Der Minister-Präsident bekämpfte den Bericht der Kommission; nichtsdestoweniger ging die Kammer in die artikelweise Berathung der Ausschuß- Anträge rin. Schließlich hat man sich wieder verständigt und das Gesetz ist nun in beiderseitigem Einverständniß in der Form angenommen worden, daß der Finanz- ministrr ermächtigt wird, sich mit der Verwaltung der rumänischen Eisenbahngesellschaft zu vergleichen, um die Schuldverschreibungen einmziehen und die zur Zahlung " nothwendige Summe zu beschaffen. Zur Beschaffung ; deS Kapitals wird das Ministerium neue StaatsbondS emittiren unter Bedingungen, welche ihm annehmbar ! erscheinen, ohne daß jedoch die Lasten, welche dem Staate und der Gesellschaft erwachsen, größer sind als die gegen wärtigen. Die Emission Ler neuen Titres kann direkt durch den Staat oder im Einvernehmen mit mehrerer rumänischen oder ausländischen Bankhäusern geschehen. Bulgarien. Wie der Enthusiasmus der Bulgaren für den Staatsstreich und den unumschränkten Herrscher Alexander zu Stande gekommen ist, darüber erfährt man nachträglich Näheres. An vielen Orten wurden die etwa bei ! dem Empfange fehlenden Bürger mit achttägiger Arrest- i strafe bedroht, an anderen Orten, damit daS Beispiel nicht ansteckend wirke, mit Stockstreichen bestraft. Be- ! sonders rührig zeigte sich der Exarch Joseph, der von ! einem Sieg der Liberalen die Aufhebung der Klöster j befürchtete. Die Nachricht, daß die europäischen Ka binett die bulgarische Angelegenheit durchaus alS innere Sache des Lande- ansehen, welcher sie fernbleiben, wird durchaus bestätigt, ebenso aber auch, daß Rußland eine Entscheidung der Mächte anstrebte und deshalb Herrn v. Oubril von Wien nach St. Petersburg berufen hat, um ihm direkte Informationen zu ertheilen, nach welchen er Oesterreich für den russischen Plan gewinnen soll. kann, allein Sie selbst müssen einsehen, daß eine Aen derung eintreten muß." „Ich sehe es ein", bemerkte der Geschäftsführer, niedergeschlagen die Mütze in der Hand drehend. „Herr Urban", fuhr er dann fort mit der Sicherheit eines fest gefaßten Entschlusses, „ich fühle, daß ich meiner Stellung nicht gewachsen bin, meine Schultern sind zu schwach, um die Verantwortung ferner zu tragen, übergeben Sie einem Andern die Leitung deS Geschäfts, ich will Ihnen gern für einen geringeren Gehalt dienen." Urban schüttelte mit dem Kopfe. „DaS meinte ich nicht," sprach er. „Ich mag einen Mann, der mir so lange Jahre treu gedient hat, auf dessen Redlichkeit ich mich verlassen kann, nicht zurück setzen; aber ich glaube, Sie sind den Arbeitern gegen über zu schwach, Sie greifen nicht energisch durch, wie eS nöthig ist, um so viele Köpfe in Ordnung zu halten. Sie wissen, daß ich ein Feind aller Härte bin, ich kann mir gestehen, daß ich nie hart gewesen bin, allein Strenge ist nothwendig. AuS der Durchsicht der Bücher habe ich ersehen, daß dieselben Summen für Arbeits lohn wie in den früheren Jahren ausgegeben sind und doch ist bedeutend weniger producirt. Dies wäre nicht möglich, wenn die Arbeiter denselben Fleiß wie früher entwickelt hätten. Sie scheinen nicht mehr mit der alten Lust zu arbeiten und ich glaube die Ursache zu errathen: sie vermissen den Zügel, der sie leitet; eS können ja leider die meisten Menschen nur durch Strenge in Ord nung gehalten werden, sie sind noch zu wenig an Frei- heil und Selbstständigkeit gewöhnt, al» daß sie davon keinen Mißbrauch machen sollten." Zustimmend nickte Lienau mit dem Kopfe.