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Wir entnehmen derselben, daß da- Vermögen diese- HoSpital- auf 900,000 M. angestiegen ist, daß di» Mehreinnahme in dem einen Jahre 43,000 M. beträgt, obgleich zur Ver pflegung der 38 Ho-pitaliten 28,000 M. vrrau-gadt worden find. Da- Kollegium empfahl gemäß de- AuSschußgut- achtens dem Rache zur Erwägung, ok nicht eia dm An sprüchen der Jetztzeit entsprechende- Gebäude al- Ho-pital zu errichten sein möchte. St.-V. Or. Rothe bemerkte hier zu, daß die Ho-pitaliten sich in dem kleinen Hause am Fried- richstäbter Marktplatze sehr wohl befänden und wohl die wenigstrn dm Umzug in einen Palast wünschten. — Zur Wasserrohrlegung in der Leubnitzerstraße wurden 3000 M. und al- Adjacmzbeitrag der in der Seidnitzerstraße liegenden 6. Bürgerschule 4211 M. zur Pflasterung und Deschleusung bewilligt. — Anderthalb Stunden lang debattirte da- Kollegium über den Umbau zweier großen, von der Stadt angekauften alten Gebäude. Bekanntlich will die Stadt da- alte Fletchersche Seminargebäude, Freibergerstraße 5, für Leihhaus-, Spar kassen- und Polizeizwecke einrichten lasten. Bon der dazu vom Rache geforderten Summe hatte der Berwaltung-au-schuß nur vorläufig 25,000 M. al- Berechnt»,g-geld bewilligt. Darauf war vom Rache ein nicht zustimmende- Schreiben eingegangm, auf welche- da- Kollegium folgende-, vom Berwaltung-au-schuß durch St.-V. Baumeister Strunz vertretenes Gutachten annahm: Kollegium wolle in Erwägung 1) daß an dem stadträthlichen Postulate ein Abstrich diesseit- bt-her überhaupt noch nicht vorgenommm, sondern die aus gesprochene Bewilligung aus ein hinter der postulirtm Summe zurückbltibendes BerechnungSgeld lediglich zu dem Zwecke be schränkt worden ist, damit den Stadtverordneten noch vor Erschöpfung de- postulirtm Gesammtaufwandes Belegenheit geboten sei, vom Stande der Ausführung Kenntniß zu er hallen, 2) daß vom Ralhe selbst anerkannt worden ist, daß in jüngerer Zeil häufiger sich größere Differenzen zwischen den Kostenanschlägen und den bei den Ausführungen sich er gebenden Effeklivkosten hrrauSgestellt haben, 3) daß die Be hauptung de- Rathe-, daß der vorige Beschluß de- Kollegiums ohne alle Begründung gekästen worden sei, al- ungerecht fertigt sich darstellt, — bei dem Beschlusse vom 25- Mai d. I. stehen bleiben." Die Bemühungen des anwesenden Bürgermeister- I)r. Rüger, einen anderen Beschluß herbei zu führen, blieben ohne Erfolg. — Noch eingehender ge staltete sich die Debatte über den Umbau de- im vorigen Jahre für 110,000 M. angekauften alten Brauhauses neben dem Sladtkrankenhause. Es stellt sich heraus, daß dort viele Räume gewölbt sind, überhaupt die ganze Anlage des Gebäudes sich nicht zur Einrichtung von Wohnungen für die Kr mkenhausbeamten eignet. Der Umbau schien im v. I. sich mit 30,000 M. Herstellen zu lassen und schon jetzt beläuft sich der Voranschlag desselben auf 61,000 M. Deshalb stellte St-V. Seminaroberlrhrcr Or. Blochwitz den Antrag, daß in Anbetracht der großen Kosten des Umbaues, wodurch doch nur ein Flickwerk entstehen würde und in Anbettacht des großen Material- an Steinen und Holz, welches die Kosten der Abtragung des ganzen Gebäudes decken kann, dem Rathe anheim zu geben, ob nicht die Abtragung des altes Gebäudes und ein einfacher Neubau dem Umbau vorzuziehen sei. Bei der Abstimmung wurde der Antrag Blochwitz, al- am weitesten gehend, an die Spitze gestellt und wider Erwarten mit 27 gegen 19 Stimmen zum Beschluß erhoben. Alle anderen Anträge, z. B. das Brauhaus zu vermiethen oder den Beschluß für heute auszusehcn und selbst daS vereinigte Gutachten deS Verwaltungs- und Finanzausschusses, über die Beschaffung der Summe zum Umbau, waren hiermit erledigt. — Endlich war das seit Jahren bearbeitete Orts statut für die Stadt Drc-den soweit gediehen, daß nach Be seitigung von 5 oder 6 Schreibfehlern die Mitvollziehung des OrtSstatutS beschlossen werden konnte. — Ein Nachtrag zum Bauregulative zu einigen Seitenstraßen der neuen Marschall- straße, sowie die Regulirung des nun vollständig abgerundeten Plauenschen Platze- durch Pflaster und Anpflanzung mit einem Aufwande von 22,877 M., wurde vom Kollegium genehmigt. Nachdem noch der KantorSwiltwe Zocher von der Stadt eine jährliche Unterstützung von 150 M. gewährt worden war, indem ihr die Pension der Lchrer-wittwen mangelte, wurde die Sitzung um 10 Uhr geschloffen. — Im Residenztheater bietet jetzt Herr Fritz Schelpcr als Schmied Snut eine seinem „Onkel Bräsig" eben bürtige herzerfreuende Leistung voll rührender und humoristischer EindruckSfähigkeit. Zwei andere Gäste, Frau Wollrad und Herr Bock unterstützen den wackeren Freund Fritz Reuters in ansprechender Weise, wie auch Frau Bauer-Körnig alS Rlken, Frl. Hänsel al« Pastorin und Frl. Bendel al- Wittwe Sternfelder ganz an ihrem Platze waren. Die etwas stark mit Knalleffekten gewürzte dramatisirte mecklenburgische Dorfge schichte verdient durchaus die rege Thrilnahme deö Publikum«. — Gelegentlich deS am Donnerstag Mittag- über Dresden herniedergegangenen starken Gewitters hat der Blitz an mehreren Orten der Stadt eingrschlagen, ohne jedoch zu zünden oder erheblichen Schaden anzurichten. Ein zur Zeit am Ausfluss« der Prießnitz befindlicher Knabe, der einzige 12's, Jahre alte Sohn eines in der Nähe wohnenden Bäckermeisters, wurde jedoch von einem der furchtbaren Strahlen getroffen und auf der Stelle gelödtel. — AuS dem Gerichtssaale. Der versuchten Noth zucht angeklagt, stand der Fleisch,rmeister Julius August Scharfe aus Dresden am 21. Juni vor dem Schwurgericht und wurde nach geheimer Verhandlung unter Annahme mildernder Umstände zu 1 Jahr Gefängniß und zu 2-jährigem Ehrenrecht-verlust verurtheilt. — Wegen Zeugen Meineid war der Fleischer Johann Ludwig Grützner in Neustadl d Stolpen und wegen Verleitung zum Aeugenmeineid der OrtSrichter Eduard Hermann Müller auS Porschdorf angeklagt. Grützner, der eine Gastwirthschaft erpachtet hat, sagte als Zeuge in einer gegen Müller wegen unerlaubter Tanzmusik anberaumten Verhandlung au-, er sei nur kohnkellner del Müller und be diene dessen Gäste, wenn derselbe Tanz abhalte. Die Ge schworenen erkannten, daß sich dadurch Grützner de- fahr lässigen Falscheides schuldig gemacht und unzweifelhaft dazu von I Müller angestiftet worden sei, we-halb eine Verurtheilung zu ' 3 beziehentlich 6 Monaten Gefängniß erfolgte. — Wegen Inbrandsetzung gegen Feuersgefahr versicherter Waaren au- gewinnsüchtiger Absicht, hatte sich der Handelsmann Lud wig Adolf Schöne auS Großröhr-dorf vor dem Schwur gerichte zu verantworten. Der Angeklagte, dec mit Posa- mentierwaaren handelt, hatte feit dem August v. I. eine bei der Schlesischen Feuerversicherungs-Gesellschaft mit 600—800 M. versicherte Kiste mit Waaren bei dem hiesigen Restaurateur Jährig eingestellt. Am 11. April ging Schöne zweimal in di» Kammer, wo die Kiste stand und wenige Stunden später wurde daS Brennen in der Kiste entdeckt und nach Oeffnung derselben bemerkt, daß ein Gummigurt in derselben brannte, aber auch ein Schwefelholz und ein Schwamm darin gefunden. Die Beweisaufnahme stellte fest, daß sich in der mit 600 — 800 M. versicherten Kiste nur für 200 M. Waaren befunden haben. Schöne wurde zu 1 Jahr Gefäng- niß und zu zweijährigem EhrrnrechtSverluste verukthtilt. — Nach geheimer Sitzung wurde der Zimmermann Ernst Eduard Kaden auS Dippoldiswalde, welcher der mit Gewalt ausgeführten Vornahme unzüchtiger Handlungen an einer Frauensperson beschuldigt war, unter Annahme mikdernder Umstände zu 2 Jahr 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. — Possendorf. Am 18. Juni feierte die hiesige Lehrerkonferenz ihr 40jährigeS Bestehen. Im Jahre 1841 war dieselbe auf Anregung d,S die Konferenz seit dem Jahre 1869 leitenden Kantor C. Schreyer gegründet worden und haben die Mitglieder in dieser langen Reihe von Jahren durch treues, kollegialischeS Zusammenhalten und ernstes Streben den bei Stiftung gestellten Zweck: Fortbildung im > Berufe, gegenseitige Belehrung, Ermunterung zu reger Liebe j und Treue im Amte und wechselseitige persönliche Befreundung — zu verwirklichen gesucht Ein zahlreicher Kreis von Lehrern , und Lehrerfreunden hatte sich in dem dekorirten Saale des GasthofeS zu Poffendorf eingrfunden, unter ihnen auch der Herr BezirkSschulinspektor Mushacke nebst Gemahlin, Herr P. Nadler nebst Familie, Herr DiakonuS Koalb, sowie der Vorstand deS Bezirkslehrerverelns von Dippoldiswalde, ein Mitglied der Berreuther Lehrerkonferenz, außerdem mehrere Schulvorstand-Mitglieder und andere Freunde de- Verein-. Dem vom Vorsitzenden de- Verein- gehaltenen, einen geschicht lichen Rückblick bietenden Festvortrage folgte ein Hymnus sür Männerstimmen, woran sich ein ansprechend zusammen- s gestellte- Koncert, in welchem Gesangs- und Klaviervor- träge mit eingeflochtenen Deklamationen abwechselten, anschloß. An diese geistigen Genüsse reihte sich dann noch ein (von Herrn Gastwirth Starke) vortrefflich ausgestatteteS Festmahl, bet dem begeistert aufgenommrne Hochs auf Se. Majestät den König und auf unsern Kaiser ausgebracht wurden. — Mögen die der Zukunft drs Verein- geweiheten Wünsche alle in Er füllung gehen! — Meißen. Ein gutgekleideter junger Mann sprang am 21. d. M. mit dem Ausrufe „Juchhe" von der alten Elbbrücke herab in den Strom; er war sofort in den Wellen verschwunden. — In Tharandt wurden am 22. Juni die sterblichen Ueberreste deS am 19. d. M. im 62. Lebensjahre verstorbenen Rechtsanwalt und Bürgermeister Ruffini der Erde über geben. In welch' hoher Achtung der Genannte nicht nur in Tharandt selbst, sondern auch in weiteren Kreisen gestanden hat, bewies der ansehnliche Zug, der dem Sarge des Ver ewigten da- Geleite gab und welchem die Tharandter Feuer wehr und der dortige Militärverein vorangingen. Außer den Vertretern der Behörden, den Mitgliedern deS Stadtgemeinde- rathes und vielen Bürgern TharandtS, befanden sich im Auge ! die H.rren Kreishauptmann v. Einsiedel, geh. Oberforstrath Judeich, geh. Hofrath Prof. Or. Stöckhardt, Amtshaupt mann vr. Schmidt, Regierungsassessor v. Schlieben und mehrere Mitglieder deS Bezirksausschusses und der Bezirks- ! Versammlung der königl. AmtShauptmannschaft Dresden- ' Altstadt, sowie die Gemeindevorstände zahlreicher Nachbarort,. — Der am 17. Juni von Herrn Hofprediger Stöcker im großen Saale der Centralhalle zu Leipzig gehaltene Vor trag, welcher da- Thema „Große Zeit und große Aufgaben" behandelte, machte auf daS überaus zahleiche Auditorium durch sittlichen Ernst und patriotischen Schwung einen be deutenden Eindruck. Der Redner bezeichnete e- al- Pflicht ! der Gebildeten und der Reichen, den Niedrigen im Volke ! helfende Herzen entgegen zu bringen und dadurch die Um- ! sturzgedanken der Revolutionspartei zu verwischen. Unsere ! Zeit kranke an MammoniSmus, Egoismus, Entsittlichung, ! Entchristlichung und Entkirchlichung und nur die Religion könne diese Zustände wieder bessern. Jeder habe die Pflicht zum Wiedererwachm und zur Pflege des christlich-socialen Geiste- beizutragen. Es scheint, daß Herr Stöcker es für gut befunden hat, in stimm Vorträge sich großer Vorsicht und Mäßigung zu befleißigen und das heikelste Thema, welches er an anderen Orten mit Vorliebe behandelte, die Judenfrage, fast gar nicht zu berühren. Kurz gesagt, bestand die Stöcker'sche Rede in einer Moralpredigt von ganz allge meinem Inhalte, so daß ihr, zumal da sich an verschiedenen Stellen deutsch-patriotische Anklänge in ihr befanden, auch Solche, die mit der Partei Stöcker und Genossen sich sonst nicht einverstanden erklären, Beifall zu zollen vermochten. ! Der Redner schloß mit einem Hoch auf Kaiser und König. — Zittau. Der 11jährige Sohn eines Webers in ! Oberleutersdorf wurde am 20. v. M. in Neueibau von j einem tollen Hunde gebissen; nach dreitägiger Krankheit ! ist der Knabe am 18. d. M. unter entsetzlichen Leiden ge- > storben. Es giebt dieser Fall wiederholt Veranlassung, zu ! der Bemerkung, daß die Tollwuth unter den Hunden in neuester Zeit auffällig häufiger geworden und zu der Warnung, daß man diesen Thieren gegenüber jetzt mehr denn je die größte Vorsicht üben möge. — Der Gewerbeverein zu Zittau, alS Vorort des Verbände- sächsischer Gewerbevereine, hat eine statistische Er hebung innerhalb der dem Verband« angehörig«n Vtrtln« veranstaltet, auS dem ersichtlich ist, daß gegenwärtig diesem Verbände 107 Vereine mit 22,110 Mitgliedern «»gehören. Verzeichnet ist u. A. der Gewerbeverein von Dre-dtN mit 2500 Mitgliedern, der von Chemnitz mit 1350, der Hand- w«rkerveretn zu Dresden mit 700, der Gewerbeverein zu Meißen mit 670, zu Alttau 665, zu Bautzen 400, zu Crimmitschau 438, zu Frankenberg 425, zu Friberg 381, zu Glauchau 469, zu Großenhain 400, zu Grünhainichen 320, zu Kamenz 400, zu Meerane 400, zu Oschatz 31S, zu Borna 35^, zu Zwickau 410, di« polytechnisch« Se- stÜschast zu Leipzig mit 463 Mitgliedern rc. — Am Rande eines Gehölze- bei Gauli- nicht weit von Rötha wurden die Leichen zweier Lledrndm, welche sich fest umschlungen hielt,n, aufgefunden, der herbeigerufene Arzt konstatirte Selbstmord durch Vergiftung. Di« Persön lichkeit de- männlichen Leichnam-, «rwie- sich au- einem bei ihm gefundenen Briefe «I- die eine- jungen Schlosser-auS Leipzig. Die weibliche Leiche wurde als di« d«r Frau einrs Restau rateurs, gleichfalls aus Leipzig, erkannt. — In Hain bei Borna fand man dieser Lage den 14-jährigen Sohn des HausbrsitzerS Müller im Ptrißenfluff«, nicht weit von der Gröbermühle, all Leiche auf. Der Knab« war srit d«m Abrnd vorhrr v«rmißt wordrn und «in am Ufer stehendes Töpfchen mit Regenwürmern läßt darauf schließen, daß er beim Angeln in- Wasser gefallen und ertrunken ist. — Borna, 22. Juni. Der LandtagSabgeordaet« Rittergutsbesitzer LouiS Schmidt (Haintchen) ist, wie da« hiesige „Tgbl." meldet, gestern in einem zu seinem Gute ge hörigen Gehölz erschossen aufgefunden worden. Schmidt hatte den Revolver noch in der Hand. — Zwickau, 22. Juni Einer Bekanntmachung der hiesigen Schützentirektion zufolge wird nunmehr doch noch Heuer ein Vogelschießen statlfinden und zwar in der Zeit vom 17. bi- mit 25. Juli d. I., wenn auch ohne Lotto- und Würfelbuden. Land- und BolkSwirtüschattlicheS. — Dresden. Bei der königl. sächs. Altersrenten- bank sind im laufenden Jahre 319 Einzahlungen gemacht und 64 neue Einlagebücher ausgestellt worden; die größte Einzahlung betrug 10,417 M., die kleinste 2 M. Die Einlagen auf lebenslängliche Renten können sowohl mit Ver zicht, alS auch mit Vorbehalt der Rückgewähr des eingezahlten Kapitals gemacht werden, Zeilrenten dagegen werden nur unter Verzichtleistung auf die Einlagen erworben. Das vor behaltene Kapital wird auf Verlangen schon bei Lebzeiten des RentnerS zurückgegeben, doch kann der Einleger auch im Voraus bestimmen, daß der Vorbehalt sich nur auf den Todesfall des Rentners erstrecken soll. Die Renten sind fest und werden in der bei der Einzahlung ausgeworfenen Höhe vom Staate garantirt. — Bei der am 17. d. M. stattgefundenen 35- AuS- loosung von LandeskuIturrentenscheinen sind 47 Scheine der Serie I zu 1500 M. und 42 Scheine der Serie II zu 300 M., zusammen 89 Scheine über 83,100 M. Kapital, welches am Jahresschlüsse erhoben werden kann, zur Ziehung gekommen. — An neuen Ainsbogen zu den Land rentenbriefen wurden in der ersten Hälfte des laufenden MonatS des Weiteren 2354 Stück ausgegeben, so daß di« Gesammtausgabe nun 43,538 Bogen beträgt und 10,706 Bogen noch des Umtausches harren. Diejenigen Inhaber von Lanbrentenbriefen, welch« nicht in oder in der Nähe von Dresden und Leipzig wohnen, werden, soweit sie noch im Besitze alter Talon« sind, wohl daran thun, sich derselben bald bei einer ihnen nahe gelegenen Bezirkesteuereinnahme des Landes zu entledigen, da letztere nur noch bis Ende diese- Monats gehalten sind, den Eintausch neuer AinSbogen zu besorgen. — Altenberg. Nach der „Uebersicht der Berggebäude in dem Altenberger Bergrevier" hat die gesammte Ainn- produktion daselbst im Jahre 1880 in 2012 Centn» be standen und ist somit gegen daS Vorjahr um 255 Centner gestiegen. Der Verkaufspreis pro Centner Zinn schwankte zwischen 70—100 Mark; die anfahrende Mannschaft belief sich ult. 1880 auf 395 Mann, exkl. 86 Tagelöhner und ergiebt sich auch hier im Vergleich mit dem Vorjahre ein Steigen von 45 Mann. — Berlin. Eine Deputation belgischer Fabrikanten ist in Berlin eingetroffcn, um für die Ermäßigung des Zolle« auf Marmorplatten zu wirken. Durch Vermittelung des belgischen Gesandten, Baron v. Nothomb und deS General konsuls, Bankier L. Goldberger, ist es den Herren gelungen, i eine Audienz bei dem Direktor im Reichsschatzamte, Herrn Borchard, zu erlangen. Derselbe erklärte in entgegen kommendster Weise, baß die R«ichsregierung die Angelegen- heil sorgfältig prüfen und die Wünsche der Petenten rvent. in Erwägung ziehen werd,. — Bei der Magdeburger Allgemeinen Ver sicherungs-Aktiengesellschaft — Abtheilung für Un fallversicherung — kamen im Monat Mai a. e. 702 Unfälle zur Anzeige; von denselben hatten 9 den Tod der Betroffenen zur Folge, in 46 Fällen trugen di« Brschädigten, theil- totale, theilS partielle Invalidität, in 647 Fällen nur vor übergehende Erwerbsunfähigkeit davon. Von den 9 Todes fällen treffen 2 auf Schneidemühlen und je einer auf eine Mahlmühle, Ziegelei, Brauerei, Seifensiederei, Gräberei, «inen ! Pferdebahnbettieb und eine Maler- und Lackirer - Werkstatt. — Glauchau, 22. Juni. Gestern ist bei 325,50 m ! Schachttiefe im Jdaschachte des Steiukohlendauverekns Hohn- ! dorf abermals rin 2j m starkes Pech- und Rußkehlenflötz ! aufgefunden worden, so daß nunmehr 10 j m Kohle in 5 ! abbauwürdigen Flötzen nachgewiesen sind. Der Verein wird vorläufig die Leufarbeiten rinstellen — Die Nachricht von dem Ankäufe der Panama- Eisenbahn durch die LessepS'sche Panamakanal-Kompagnie , bestätigt sich. Der Kaufpreis beträgt 17,500,000 Pfd. Sterl., zahlbac während eines Zeitraumes von 5 Jahren, mit der Wahl, die ganze Summe in 18 Monaten zu liquidum. Der Verkauf ist für die Panama-Eisenbahn-Kompagnie vor- theilhaft, indem der Bau der Panama-Eisenbahn nur 12,000,000 Pfd. Sterl, kostet«. Druck der C. Helnrich'schcn Buchdruckerei in Dresden. L»i,r,n eine Inseraten,Beilage.