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zereltwn. 43. Jahrgang Donnerstag, den 16. Juni 1881 terwitz Feuilleton. die erpester»»- o Deuben iehhitodler Henkel in Schade in oda. . n n :d st. Inserate »erden bi» Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: dielfpalt. Zelle 1ö Pf. Koch kriem. lerginv «); l I. 2 :b. Andnch l:): B' t- Baumwollspinnerei. Hunderte von Fenstern waren jeden Abend in dem langen Fabrikgebäude erleuchtet, an dem Ende desselben ragte die hohe Dampfesse empor und in dem Innern herrschte ein unausgesetzt regeS und thätigeS Leben. An dem geräumigen Fabrikhof, nur durch eine Mauer von demselben getrennt, grenzte ein zwar nicht sehr großer, aber äußerst geschmackvoll angelegter und sorgfältig erhaltener Garten, in welchem das gleichfalls nicht sehr große Wohnhaus deS Besitzers, deS Fabrikanten Urban, mitten zwischen frisch grünenden Bäumen stand. Seit einer Reihe von Jahren gewährte die Spinnerei mehr denn zweihundert Arbeitern ein sicheres Brot und Urban gehörte zu den angesehensten Männern der Stadt, wie man ihn auch zu den reichsten zählte. Vor länger denn dreißig Jahren hatte er die Fabrik mit einem kleinen Kapitale gegründet und Jahr für Jahr vergrößert, um den stets wachsenden Ansprüchen genügen zu können. Er war auS den Arbeitskreisen hervorge gangen und in all seinen Anschauungen und in seinem ganzen Wesen ein Marn deS Volkes geblieben, weshalb ihn seine Arbeiter auch wie einen Vater verehrten. Wer ist schuldig? Erzählung von Friedrich Friedrich. Dicht vor dem Thore der Stadt M. erhoben sich weitläufigen Gebäude einer großartig angelegten ckamrlm c Theil, gellebtt» Storitz m Diät, streich«, Kantor hebend«. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und (andmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstreniämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmau« Müller in Dresden. rpesterwitz H. Besten stelschmied ; vergib, l. 8 «); starben: ermödorf c K F. Indler L. S. Patzig «bes. Y. rginvaltd n: Dem tz Sine vg bas.; >s. «e- l Nickern Holfert Lockwitz; Eichhorn mit A. e das. mit Thoma« n: Stell- S. (8 M. i Lockwitz !. Müller uert das. stestler in am W. trunken); , Lockwitz Maurer tenlig in luckerod»; alhausen; Zwillinge, -och das.; em 3 nn- ckeroda n. Meißner Zrrgman» Verger in »alhausen; , in Neu- Haudarb. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Das Ende dieser ReichS- tagSsession ist herangekommen und damit hat für alle an der mühevollen Arbeit Betheiligten die Stunde der Erlösung geschlagen. Noch läßt sich der Ertrag der selben nicht übersehen, keinenfalls aber entspricht er den daran geknüpften Erwartungen und so ist eine ge wisse Enttäuschung in vielen Kreisen unvermeidlich. Lie die „Germania" hört, trägt sich der Reichskanzler mit dem Gedanken, den neuen Reichstag schon im De- cember d. I. einzuberufen, waS beinahe so auSsieht, als solle eine absichtliche Kollision mit dem im Januar 1882 zusammentretenden preußischen Landtage beweisen, daß man sich besser dafür entschieden hätte, den Reichstag nur alle zwei Jahre einzuberufen. Eine gewisse Abnei gung deö Reichskanzlers gegen den Reichstag hat sich unverkennbar bei der Angelegenheit deS VolkSwirth- sckaftSratheS gezeigt, die deutlich genug bewies, daß Fürst BiSmarck nicht mit der idealen Auffassung ein verstanden ist, welche in dem Reichstage die maßgebende nationale Instanz für die VolkSwirthschaft erblickt, son dern derselben durch Errichtung von Sachverständigen- Versammlungen auö realistischen Gründen entgrgenzu- treten gedenkt. Der Schluß deS Reichstages und die Erkrankung des Kanzlers unterbrechen den Kampf zwischen den beiden unauSgleichbaren prinzipiellen Ge gensätzen der idealen Nationalvertretung und der In teressenvertretung. Bei der Berathung der HandelS-Konvention mit Rumänien sprach im deutschen Reichstage am Montag Abg. LaSker der Regierung seinen Dank dafür aus, daß derjenige Punkt, welcher bei der Vorlegung der Kon vention im Jahre 1878 zweifelhaft war, aufgeklärt sei. Abg. v. Sch al scha wie- auf die Vorgänge in Rußland hin und hielt es für besser, lieber den Vertrag abzulehnen, als den Rumänen allzuleichte Naturalisationsbedingungen aufzuzwingen. Geh. Legationsrath Reichardt be merkte, daß die NaturalisationSbedingungen in Rumänien viel strenger seien als in Deutschland. Abgeordneter v. Minnigerode wandte sich gegen den Abg. LaSker, dessen Dank an die Reichsregierung besser unterblieben wäre, weil er leicht mißverstanden werben könnte, da man nicht vergessen dürfe, daß in Rumänien die Juden 13 Proccnt der Bevölkerung auSmachen. Man sollte eS überhaupt vermeiden, sich in die Gesetzgebung eines fremden StaateS einzumischen. Abg. LaSker erklärte, daß ihm die Absicht der Einmischung in eine fremde Gesetzgebung gänzlich fern gelegen habe. Die Ausfüh rungen deS Abg. v. Minnigerode hätten nur den Zweck gehabt, eine Debatte zu provociren, die der Reichstag bis jetzt mit gutem Takte vermieden habe; man werde aber auf die Provokation nicht einqehen. Abgeordneter i v. Minnigerode leugnete die Absicht einer Provokation, zu der Richters Reden schon früher Anlaß genug ge- boten hätten, worauf Abg. Richter rrplicirte, die j konservativen Grundbesitzer möchten statt für Rumänien i zu sorgen, lieber das Wohl ihrer Arbeiter bedenken, um den anschwellendtn Strom der Auswanderung zu hemmen. Bei der dritten Berathung deS StempelsteuergesrtzeS wurde der Antrag von Wedell auf xrocentuale Be steuerung der Schlußnvten und Zeitgeschäfte mit Stimmen gleichheit abgelehnt, dagegen ein Antrag deS Abg. von Lerchenfeld, welcher für Zeitgeschäfte einen Fixstempel von 1 Mark, für sonstige Geschäfte einen Stempel von 20 Pf. einführen will, mit sehr großer Stimmenmehr heit angenommen. Auch die Besteuerung der Lotterie- loose wurde den Beschlüssen der zweiten Lesung gemäß angenommen und darauf das ganze Gesetz, gegen welches ein großer Theil der konservativen Partei stimmte. Es folgte die dritte Berathung der Vorlagen wegen Aende- rung deS Zolltarifs. An der Debatte betheiligten sich von konservativer Seite die Abgeordneten von Ow und Richter (Hagen), welche die neue Zollpolitik ! einer eingehenden Kritik unterzogen. — Der Reichstag » versagte in der am Dienstag stattgefundmen Sitzung i die Ermächtigung zur strafrechtlichen Verfolgung der - Straßburger „Presse" wegen Beleidigung des ReichS- ! tageS, genehmigte in dritter Lesung die Handelsverträge mit Oesterreich, der Schweiz, Belgien und Rumänien und schritt nach endgiltiger Erledigung der VolkSwirth- schaftSraths Vorlage zur dritten Berathung des Gesetzes wegen Aenderung deö GerichtSkostengesetzrS. In der Generaldebatte erklärten sich die Abgg. Pfofferoit und Reichensperger-Krefeld gegen die Verminderung der Einnahmen der Gerichtsvollzieher und der Abg. Klotz gegen eineHerabsetzung der RechtöanwaltSgebühren Bei der Spe cialdebatte gab der Staatssekretär im Reichsjustizamte, j Or. v. Schelling, im Namen der verbündeten Re gierungen die Erklärung ab, daß die vom Reichstage bezüglich mehrerer Nebenkosten uno Gebühren beschlosse nen, weitergehenden Ermäßigungen von denselben accep tirt würden, dagegen sei der Antrag Payer wegen Er mäßigung der Proceßkosten im tz 8 des Gerichtskosten- gesetzeS unannehmbar und würde seine Annahme daö Scheitern deS Gesetzes zur Folge haben. Von den Abgg. v. Cuny und Gen. lag e n Antrag vor, der die Abänderung deS h 8 (Hauptproceßkosten), welche in zweiter Lesung angenommen war, wieder streichen wollte, weil die Antragsteller befürchteten, daß die Aufrecht erhaltung der Beschlüsse zweiter Lesung auch die ander weitigen Erleichterungen illusorisch machen würde, wäh rend sie das vorliegende Gesetz nur als eine Abschlags zahlung betrachten und von Seiten der Regierung überwinden. Ein Freund suchte ihn zu trösten; jeden Trost ablehnend, schüttelte er mit dem Kopfe. „Sie wissen nicht, wie viel ich verloren habe," sprach er, „sie ist mir die treueste und liebevollste Ge fährtin gewesen. Als sie mir einst ihre Hand reichte, konnte ich ihr wenig bieten, ich lebte von der Arbeit meivcr Hände, eS gab damals selbst Zeiten, in denen die Noth an unS herantrat; allein nie habe ich eine Klage au« ihrem Munde gehört, stetS fachte sie meinen Muth wieder an und wieS mich auf die Zukunft hin, ihr ver danke ich fast Alles, waS ich besitzt, denn ohne sie würde ich nicht die Kraft und Ausdauer gehabt haben. Ich habe viel, viel in meinem Leben gearbeitet, ich lhat eS mit Freude, weil mich stets der Gedanke erfüllte, meiner Frau einen ruhigen und glücklichen Lebensabend zu be- reiten, nun sie ist mir entrissen, ehe der Abend herein gebrochen und dir ungestörte Freude über das, waS ich errungen habe, ist mir vernichtet! Hätte ich alle« — alle« verloren, wa« ich mir erworben, wäre ich zum Bettler geworden, nicht ein Wort der Klage würde gedrungen sein, denn noch fühle ich b". « "2*' aH*? wieder zu erringen und ich weiß, derselben Liebe zur Seite gestanden sein wre «inst, al« ich begann." Sein ganze« Herz wandte sich nun seinen Kindern zu, für sie allein schien er noch zu leben. Sein Sohn Hermann zählte bereit« zwriundzwanzig Jahre, seine Lochter Toni war zwei Jahre jünger. An beiden Kindern nur Freude erlebt, denn obschon sie Verhältnissen aufgewachsen waren, hatten sie sich doch die volle Natürlichkeit und Einfachheit de« Charakter« bewahrt. Hped u. R«daMou Dresden «enftndt kl. Meißner Gasse 3. Die Zeitung erscheint Dienstag, Dsuuersta, und Dounadeud früh. »ouue«e«t»- Pret«: nierteljährl. M. 1^0. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- inpalten und durch unsere Boten. Lei freier Lieferung tu« Hau« erbebt die Post noch eine Ge bühr von 2b Pfg. Er besaß einen scharfen, praktischen Blick, eine un ermüdliche Lhätigkeit und eine Festigkeit de« Willens, welche durch nichts von dem abzubringen war, waS er einmal als recht anerkannt hatte. An der Ehrenhaftig keit seines Charakters konnten selbst seine Feinde nicht rütteln. Diese Eigenschaften waren wohl geeignet, ein Ge schäft emporzubringen, zumal da da« Glück Urban lange Jahre getreu zur Seite stand. Dies Glück machte aber den Fabrikbesitzer nicht stolz, er würde allerdings mit Niemand getauscht haben, weil er sich glücklich fühlte. DaS Ge- schäft blühte und vergrößerte sich mit j<dem Jahre, rr konnte sich gestehen, daß seine Lhätigkeit eine lohnende war, denn durch sie wurden zahlreiche Familien er nährt, ihm zur Seite standen eine geliebte Gattin und zwei Kinder, ein Sohn und eine Tochter und in sich fühlte er eine Frische und Arbeitskraft, welcher keine Anstrengung zu groß war. Manche beurtheilten ihn freilich falsch, sie glaubten, der Grund seiner unablässigen Lhätigkeit sei nur daö Verlangen, sein Vermögen noch zu vergrößern, obschon er bereit« für reich galt; in Wahrheit fand er aber in dieser Lhätigkeit die größte Befriedigung. Er war von Jugend auf an die Arbeit gewöhnt. Di, Seinen sahen ihn deS Abend« in ihrer Mitte nie heiterer, al« wenn er den ganzen Tag über fleißig gearbeitet hatte, er fühlte dann, daß er die volle Berechtigung habe, heiter zu sein und sich ungestört dem Vergnügen hinzugeben. Mitten auf der Höhe seine« Glücke« wurde Urban von einem schweren Schlage betroffen, seine Gatlin wurde ihm durch den Lod entrissen. Der sonst so ruhige und Willensstärke Mann vermochte diesen Schlag nicht zu Inseraten- Annahmestellenr Die Arnoldische Buchbandluna, Jnvalidendank, HaasensteinL Vogler, Rudolf Mosse, G L. Daube Sd Lo. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlm, Frankfurt a/M. u. s. w. za. o«s<n «bkimmuna wurde der Payer sche Antrag wegen ^!rab^duna de? Proceßkosten beseitigt, jedoch die Vor- A, 7» «- mit -Inig-a s.l.ichterungen in den Nebenkosten herberführen Kleist-Retzow beantragte auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung die Petitionen üb r die Civilehe zu setzen und wurde d^ Abgg. Witte (Mecklenburg), «chröder (Fr.tdderg) und Baumgarten unterstützt, während auS den Rethen « ° s«°°.i°m u»° d-« C-Mtum« Wid-.sp-u» -» h°«n mm«, z-i,di-B-,°,hung«-P-m>°n,nAmmt.n nur die Fortschrittspartei, d,e Secession und d r Abg. ^DieR^chs'regierung besteht auf Durchberathung des UnfallaesetzeS, worauf unmittelbar dre Schließung des Reichstags erfolgt, zu welcher die kaiserliche Voll- macht bereits in den Händen deS Staatssekretärs von Bötticher ist Es bleibt abzuwarten, ob die Durch- peitschung deS Gesetze« in einem Tage ermöglicht wird. AlS wahrscheinliche Bast», auf welcher da« Gesetz zu Stande kommen wird, bezeichnet man die folgenden drei Punkte: Ausschluß der Pr-vatverficherung, Landes- Versicherungsanstalten und Belastung der Arbeitsgeber mit der gesammten Versicherungsprämie nach dem ur sprünglich von der Fortschrittspartei eingebrachten An träge. Gegen ein solches Gcsetzwerden jedoch bei der Schluß, abstimmung alle liberalen Fraktionen stimmen. Die Kardinalfrage ist aber, wie dir Dinge liegen, ob es ge lingen wird, für die Urbernahme drr Prärmenlast durch die Arbeitgeber bei drr Specialdiekussion eine Mehrheit zu finden. Am Sonntag traf der Kaiser in dem mit Guir- landen und Fahnen grschmücktcn Badeort EmS wohl behalten ein und wurde von den Spitzen der Civil- und Militärbehörden, sowie von dcr Elite der Ein wohnerschaft und der Badegäste enthusiastisch begrüßt. Auch König Oökar von Schweden batte sich auf dem Bahnhofe eingefunden und fuhr mit dem Kaiser in offener Kalesche in das freundliche Städtchen an der Lahn ein. Am Montag Morgen begann der Kaiser in EmS seine Brunnenkur und Mittags 1 Uhr langte daselbst auch die Kaiserin, von Koblenz kommend, an, reiste aber bereits am andern Tage wieder nach dort zurück. zu: De» ahmacher u«bes. E. nmer in S. M. «bes. F. Ickevdorf, el. Kind. Schönfeld. » mit L. pektor u. t.); Arb. s. I. v. Schneider i er«dorf. »Nr Dem GutSbes. st. Kaden Halla« einopitz; . «ine selsdorf; mann K. nbach in Her das.; chaftSbrs. n S. H. n Würg- an«dm; ch. «e- n Klein- Berg- mit Fran erschrvter Sächsische Noch MM