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ächsischk V orheilmS. di, kaiserlichen Post- mßalten und durch 43. Jahrgang. Sonnabend, dm 4. Juni 1881 Feuilleton. der 's M-MMrAasse». »u Zeü-m, crMini LiEft«, Retzow vor, einen StaatSzuschuß einzuführeo und zwar von einem Drittel der Prämie für die Arbeiter, welche weniger als 1009 M. jährlich verdienen; die Bestimm mrzngen über die Prämimvertheilung sollen nach 5 Jahre» rrvidirt werden. Endlich beantragten die Abgeordnete» Winterer und Ten., daß e- in Elsaß - Lothringep der LaodeSgesetzgebung Vorbehalten bleiben solle, zu be stimmen, ob und in welchem Verhältnisse die Ver sicherten neben dm Betriebs Unternehmern zur Ber- suherungSprämie deizutraMn haben. Im Namm der Sozialdemokraten sprach sich Abg. Hasenclever gegen den StaatSzuschuß au-, trotz de- sozialistischen Charakter» desselben, weil derselbe eine Bevorzugung einzelner G» werbe auf Kosten der Steuerzahler bilden würde. Statt die Arbeiter zur Prämimzahlung heranzuziehen, soll man lieber,.wie die Fortschrittspartei vorgeschlagen habe, da» H-ftpflichtgesetz erweitern. Abg. Richter bezweifelte^ daß dem Reichskanzler sehr viel an dem Zustandekomme» de- Gesetzes im gegenwärtigen Augenblicke liege. Wen» man dem Arbeiter schon jetzt einen Vortheil gewähre, dann fühle er sich nicht verpflichtet, bei den Wahlm Gegenleistungen zu machen; stelle man ihm aber diese Vortheile erst in Au-sicht, dann gewähre er bei de» Wahlen vielleicht Lorschußleistungeo. Abg. Reichen sperger (Olpe) erklärte sich gegen den StaatSzuschuß, weil e- nicht zu rechtfettigen sei, im Interesse einzelner Kategorien die Gesammtheit zu belasten. Staatssekretär v. Bötticher empfahl die Annahme der Regierungs vorlage, eventuell die de- Antrag- Kleist-Retzow. Abg. Bamberger bezeichnete jedoch den letzteren Vorschlag al- die Einführung eine- fünfjährigen SocialiSmu» auf Probe und ruarate vor der Reise nach Mopien, bei Wegen der Feiertage erscheint die nächste Stummer der „Sächsischen Dorfzeitung" Donnerstag den v. Juni. Unterm Rothen Kreuze. Original-Novelle von A. D Utrajtw l6 Fortsetzung.) „Nun gut, so wollen wir in der großen Tragödie Krieges mit Frankreich auch einmal Komödie N« erhebt di UH noch eure «e Mr von 25 Pfg. >t au» e und er V. Pens. : Dem im in ppitn; hhufe; chter: Hand rv. E hivsser mn in rgutt- »t«bes. L. H. mchel. ir au» r au» gel in b. H. das.; ittsch. Frankfurt a/R. u. s. w. Prkllk Maurer er das.; Maurer renber, irb. W. r Ott» zwald dond. me r. > »u« idarb. 1 M. °ye«. »eher «. H. spielen! Das ganze Gepäck de- Baron- besteht aber, da er in Au-übung seiner Pflicht im Felde verwundet wmde, au- einer Tasche, die er an einem gestickten Riemen bei sich trug und auS einer Brieftasche!" „Hoffentlich genügt da»!" Der Arzt entfernte sich und brachte nach einer Weile die beide« Taschen de- BaronS. Amelie griff nach der Brieftasche. „Halt! noch nicht!" rief der Artt. ,Erst ge schworen, da- Sie meine Mitwirkung bei Ihrer kleine» Frevetthat niemals verrathen wollen." Da erhob sich Amelie in schalkhaftem Patho» und sang da» kleine Recitativ auS „Don Juan" ttavestirend: ..LH schwör« e- bei meiner Liebe, Ich schwöre e» bei meiner Ehre!" Zugleich hob sie feierlich die Finger itt die Höhe. Der Arzt lachte. „Ei, ei! nun merke ich etwa»! Wie konnte ich so blind sein, daß ich Euch Liebe-leutchen »icht schon längst durchschaute!" Amelie wurde purpurroth. „O, so war das nicht gemeint. Sie thun doch, als hätten Sie im Leben Richt» von Mozart gehSrt!" dielspäLZelleH« Unter Eingesandt: 30 Pf ' Inserate^ . - AunahmesteU^ßr Die «rnoldißhe Buchhandlung, Invatidkndaiw, . ^ua^nstetnEvgler, - Rudolf Mosse, V. L. Daube « Lo. niemals zulaffen wird. Im socialistischep und centra- listischen Styl begonnen, hat dieser, einem humanen Zweck gewidmete, Bau durch die Arbeit de- CentrumS einen partikularistischen Charakter bekommen, der dem Plane deS Meisters nicht entspricht, so daß der baby lonische Thurm deS StaatösocialiSmuö vorau-sichtlich un vollendet bleiben wird. Der deutsche Reichstag fuhr am Mittwoch mit der Berathung deö Unfallversicherungsgesetzes fort, wobei zunächst Staatssekretär v. Bötticher auSeinandersetzte, daß der Reichskanzler nicht au» politischen, sondern au- rein praktischen Gründen die Errichtung einer ReichS- anstall vorgezogen hätte, besonders weil die Verwaltung sich billiger stellen würde. Wenn die Mehrheit des Hause» die Reicheanstalten jedoch verwerfen und dir Lan- Lesanstalten annehmen sollte, so würde damit nach der Ueberzeugung der Reichsregierung der Grundgedanke des Gesetzes nicht verlassen. Wie der BundeSrath sich zu dieser Frage stellen werde, wisse er nicht, da die Frage der LandeSanstalten von demselben noch gar nicht diSkutirt sei, jedoch werde der BundeSrath sicher daS Ergebniß deS Beschlusses der Mehrheit nicht ansehen als da- Re sultat einer Kombination von politischen Parteien, son dern al» das Resultat reiflicher Erwägungen pattioti scher Männer, die gewillt seien, dem Arbeiter einen Dienst zu leisten. Abg. Or. LaSker erachtete daS System der LandeSanstalten für unhaltbar, denn die EinzeUiEm hätten nur die Verwaltung zu regeln, während der Reichs tag und der BundeSrath über die Tarife und die Bildung de- Reservefonds zu entscheiden haben. Abg. Windt- Horst meinte dagegen, kein Centrumsmann werde für die Reichsanstalt stimmen, die politisch bedenklich sei. Die LandeSanstalten würden für einen geringeren Ge- bietskreiS eingerichtet werden, in Preußen also mehr Der Arzt drohte mit dem Finger und überließ Amelie die Tasche, die deren Inhalt auSkramte. . Plötzlich hielt sie jubelnd einen Brief empor. E» war derselbe, den einst Frau vpn Aeppli» Felix vo» Larkenfelde in Betreff ihrer Nichte Amalie von Trumkau geschrieben hatte uod in welchem Felix zu einem Besuch in Waldau ringe laden worden war. , , „Da ist der Brief!" rief Amelie, „nun findet sich gewiß auch der Zettel meiner Kousine im Kouvert." Und er fand sich. „Da lesen Sie, Herr Doctor! Hier stehen höchst eigenhändig die Worte: Amalie von Grumt»»" Amelie hielt dabei dem Arzte die Unterschrift hin, indem sie den übrigen Inhalt de- Billet- mit ihrer kleinen weißen Hand verdeckte. : . - „ Der Arzt überzeugte sich von der Identität der Unterschrift. „Nun Tinte, Feder und Papier!" fuhr da» junge MSdchrn geschäftig fort. Dann schrieb sie ein paar Zeilen, unterzeichnete dieselben, legte den Zettel in den Brief ihrer Tante und behielt dafür den Streifen Papier, der einst Anlaß zu dem kleinen Krieg zwischen Amalie und Felix gegeben hatte. Dann gab sie da- Eigenthum deS letzteren dem Arzte zurück, der seinerseits schwvre». mußte, daß er daS, wa- sie geschrieben, nicht wissen wolle. Ob er den Schwur gehalten? Wir wissen eS nicht. Fünf Minuten darauf befand sie sich, al» wär« nicht» geschehen, am Krankenbette de» Baron». „Meine Uebe Beschützerin ist heute ein seltener Tast! Ich hatte schon rechte Sehnsucht nach Ihrem Erscheinen!" sagte dieser, «l» sie zu ihm herantrat. audarb. L. S. Sieschtu mid io anairer K'pptl Oberst, i Rrd«. Mickten !rma»o eine T. »debeul ine T-; in S.; M T. »M. v. r Dem ündrich lschmar lbnarb. L. F. Miede- A. W. A. H. 1 Dem ird. E. V' Vtrfch; e das.; igearb. das.; Snsch Tage- n-mdt Fischler f dem es. I- k Kas.; Müller n das. nze iu Hand- Hirsch des. E. Berlin; nit E. ner iu Jäkel iger in itz; 3- ,, mit rben: ».«. imann W. as. eiu itz eiu ; aus. mliger Lauge, L. Ä. wurde H. R. I. E. r. S. iß au» ätschen schwitz I. L. iu der katdol. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und kandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentümter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kern»»»« Müsser in Dresden. Gom,»»««» früh. PrttSr RMeljLhrl.R. 1^0. 'l - 4^ ' v. ' »Fehlt Jhucn etwa» in Ihrer Pflege?" erwiederte Amelie so ^eichgiltig wie mtglich., « « „O nicht doch — nur Sie waren der Gegenstand meiner Sehnsucht und ich empfand die Leere in meiner Umgebung um so tiefer, al» mein Arzt mix heute erüfftlet h»t, daß ich mit einig«» Leidensgefährte» nach eine» an deren Lazareth in Deutschland übergeführt «erde» fM Wie wexde ich die Trennung von Ihnen überstehen?" Amelie exröthrte. « „Bin ich Jhpen denn wirklich etwa» wetth ge- rvordenZ* fragte sie leis». « . .. , . . „ „Alle», alle-, ttzeme Amelie! Darf ich niemal» hoffen, nach meiner Genesung Sie wieder zu fehert?" , „Ich zweifle, Herr Bam»! We»w de, Düog zu End«, kehre ich zu meiner Tante zurück, die «ich wie ihr eigene» Kind erzöge» und der ich de» Wunsch nichO versagen kann, ihrem Reffen mich zu vermählen, da ße es so will Ich bin da» Opfer einer Koaverrienz. Aber ich muß da- Opfer bringen^dann ich würde undmekba» sein, wenn ich auch nur eine» A»«ndlick zöger« wolltet* Felix starrte vor sich Hier. Nmd eine» Weile sagst» er: „Ich bewundere Ihre DillorSstikke. Nich» «ine Jed» an Ihrer Stell« würde wie Sie handeln. Vin ich dschl selbst einer Konvenienzehe au» dem Wege gegangen» ql» ich in die Ambulanzen eiotrat, und hat doch da» mir zugedachte Mädchen, welche» in ganz ähnlicher Lag» rvar, wie Sie, lieber ihre Lanie, die sie koch allem An scheine nach von aanzem Herzen liebte, verlass«», uM auch ihrrvseU» dieser Konvenienzehe aut dem Wege zu gehen. Freilich zwischen jenem Mädchen uud Ihnen ist ein großer, großer Unterschied. Sie ist eine Koquette, die sich iu Prüderien gefällt, Sie find ein Engel!" darauf ebensowenig ei», wie auf die Anträge der Socüch- demokraten wegen Erhöhung der Rente und wegen Ein setzung von Schiedsgerichten, um die über die Höhe derselben entstehenden Streitigkeiten zu entscheiden. Nach der Erledigung deS h 11 wurde die Sitzung vertagt. -77- Die. zweite Berathung de- UnfallverficherungSgesetzo» wurde am Donnerstag fortgesetzt. Der zwölfte Paragraph, welcher bestimmt, daß die Prämien nach Gefahrenklasse» bemessen werden sollen, wurde unverändert angeuomme». tz 13 der Regierungsvorlage bestimmt, daß die Prämie» für diejenigen Arbeiter, .welche rveniger al» 7L0 Mark Jahre-verdienst haben, zu einem Drittel vom Reich, zu zwei Dritteln von den Arbeitgebern, jedoch für die.Arbeiter mit höherem Verdienst zu einem Drittel von den Arbeit«» und zu zwei Dritteln von den Arbeitgebern bezahlt werden sollen. Pie Kommission hatte aber den Staatll- zuschuß gänzlich gestrichen und beschlösset», daß dj« Arbeiter ein Drittel und die Arbeitgeber zwei Drittel der Prämie zu tragen haben. Dagegen schlug der Abg. v. Kl eist- Pottttsche Weltfchau. Deutsche» Reich. Die Mitglieder deS deutsche" Reich-togeS haben am Donnerstag ihre Pfingstferie" sngetreten, deren Dauer auf acht Lage bemessen worde" ist. Sie sind meisten» sofort Ler Reichshauptstadt ent eilt, um da» fröhliche Pfingstfest friedlich in Ler Hei- math, fern von dem Schlachtfelde der parlamentarischen Kämpfe, zu verleben. Der Trist, der zuletzt in der Volksvertretung deS deutschen Reiches waltete, war leider kein Pfingstgeist, wie er die Jünger durchströmte, Lie in verschiedenen Zungen redeten und doch einmüthiger Gesinnung waren. Es schien vielmehr eher, wie bei dem babylonischen Thurmbau, eine Sprachenverwirrung sonder Gleichen und ein fortwährendes gegenseitige- Miß verstehen vorhanden, welches durch das demonstrative Beilaffrn deS ReichetagSsaale- durch die BundeSrath-- mitglievtr bei mißliebigen Berathungen nur noch verschlim mert worden war. Die Nachahmung, welche diese» S^ispiel deS BundeSratheS bereits im Reichstage ge funden hat, war vielleicht eine unbeabsichtigte, Lie Kon servativen haben eS trotzdem al» böswilliae Absicht auf- ärfaft, als dl« meisten Abgeordneten der Linken bei den Gewebezöllen den SltzrmgSsaal verließen und der Abg. Rickert die Auszählung des Hause- veranlaßte, wodurch di« offenkundige Btschlußunfäyigkeit zur Vertagung zwang. Auch die Berathung LeS UnfallversicherungSgesetzeS konnte nicht vor den Ferien zu Ende geführt werden, weil sich bei dem § 42 die Beschlußunfähigkeit herausstellte. „Die parlamentarische Geschichte de- Relch-tags", schreibt die „Post", „kennt kaum einen Fall, wo eine solche Taktik zur Anwendung gelangt wäre, und wir bedauern, daß die Freihändler und dl« Gegner de» Unfallversicherungsgesetzes bereit» zu solchen unqalificir- taren Mitteln, um welche die Obstruktionisten de» eng lischen Parlaments sie beneiden könnten, ihre Zuflucht nehmen. Hoffentlich werden dem gegenüber die konser vativen Parteien Le- Hause- um so fester und energischer auf Erledigung der künstlich hingehaltenen Aufgaben deS Reichstag- halten." Der Reichskanzler beschäftigt sich bekanntlich lebhaft mit einer Reform der Geschäfts ordnung deS Reichstage», um so bedenklicher war da» Beispiel deS BundeSratheS. Die ReichStagSabgeordneten verstanden sich bei den Abst mmungen über daS Unfall- verficherungSgtsetz gegenseitig kaum und veränderten durch die Ablehnung de» StaatSzuschusse» ein Gebäude, dessen Krönung der Reichskanzler, der Len Riß geliefert, als eine; sie böten gegenüber einer centralisirten Reich»- gnstalt eine geringere Gefahr. Abg. Fr«ge erklärte namens der Konservativen —, daß die Mehrzahl der selben sich zuerst für eine Reichsanstalt erwärmt habe, daß sie aber im Laufe der Verhandlungen für die Law» desanstalten eingetreten seien, weil nur für diese sich eine Mehrheit finden lasse, Hierauf wurde der h 2a mit 145 gegen 106 Stimmen nach dem Vorschläge der Kommission angenommen. Die Debatte für Lie folgen den Paragraphen verlief völlig interesselos, da sämmt- liche AbänderungSanträge stets von derselben Mehrheit (Konservative und Centrum) verworfen wurde». So wurde von den Abgg. Auer uud Kreutz versucht, den Juterrssenten eine Theilnahme an der Verwaltung der Versicherungsanstalten zu verschaffen. Ferner wollte man die Wartezeit bis zur Unterstützung, welch« nach de» Regierungsvorlage 4, nach der K^mmission-vorltzM 2 Wochen beträgt, ganz streichen, allein daS Hau» ging j der die socialistische Bewegung schließlich über die ewstr. er m F 7 gWen «ein- K G.