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Zehrer immt. iller. nisch. en. ufik, scher. 881. > Kom- n« Dr. iSdieost beliu«. akouu» >te und Lidiak. 6 Uhr halte« Beichte muion. Löber. Hamas, nmaun. cr Hof- »mahl«, kiicolai. ipehele. »rediger tor 1)r. i der Ur de« erstraße »rediger ümahl«. u« vr. u« uad Beichte vtittag« rr Diak. iakouu« elvor- ie am 9 Uhr Beichte rr Diak. Pastor Ihr Herr hr Der- nu« vr. e Beichte e Beicht- Borm, her '/iS «eicht- er findet Ihr Herr ochentag chte und Rachm. erreduug Söhler. Gott:«- l Pillnitz d« 6 Uhr tte«dieost r Pastor rr Diak. a«stuode. Nach»». Abonnements - Einladung. Bestellungm aus die „Sächsische Dorfzeitung" für das zweite Quartal nehmen alle kaiserliche Post- anstalten und Posterpcditionen gegen Vorausbezah lung von 1 Mark 50 Pfennig entgegen. Die Verlags-Expedition. Politische Wellschau. Deutsches Reich. Der deutsche Reichskanzler hat dem Reichstage zugleich mit einer Reihe neuer Stemrgesetzvvrlagen eine Denkschrift unterbreitet, welche die Mehrerfordernisse erläutert und zugleich daS System der indirekten Besteuerung verherrlicht. DaS Reich kann, nach dieser Darstellung, bei der übermäßigen Be lastung der Gemeinden sich nicht länger der Aufgabe entziehen, die Mittel aufzubringen, um die Lasten der über bürdeten Kommunen dadurch erleichtern zu können, daß ihnen die Sorge für die Schulen, die Polizei, die Standes ämter u, d daS Nrmenwesen, welche Staatszwecken dienen und auf StaalSgrsetzen beruhen, abgenommen wird. Lediglich in Preußen betrugen im Jahre 1876 die Ge meinde-Ausgaben für Volksschulen 77,13 Millionen, d. i. 3,02 Mark pro Kopf der Staatsbevölkerung oder 60 Prozent aller direkten Gemeindesteuern. Berechnet man die Schulausgaben im deutschen Reich nach diesem Moßstabe, so müßten für diese Entlastung allein Reichs- steuern in Höhe von mindestens 13S Millionen ringe- führt werden. Die Armenlasten werden in Preußen auf circa 50 Millionen Mark veranschlagt, also auf circa 2 Mark auf den Kopf der Bevölkerung, deren Deckung auS Reichssteuern eine weitere Summe von 90 Millionen erfordern würde. Somit ergiebt sich für diese beiden Zwecke allein ein Bedarf von 225 Millionen Mark, eine Summe, der gegenüber die Ergiebigkeit der indi rekten Steuern nicht Stand halten kann. Der Hinweis auf die höhere Besteuerung des Tabaks in Frankreich, England und Amerika und die Aussicht auf Vermeh rung der indirekten Steuern überhaupt bilden den posi tiven Inhalt der Denkschrift; die sehr wünschenSwenhe, aber in rennrnswerthrm Maßfiabe nicht ausführbare Entlastung der Gemeinden dient nur zur Illustration. Am Freitage nahm der deutsche Reichstag die von dem Abg. v. Treitschke angeregte Diskussion über die Freihafenstellung wieder auf, indem zunächst v. Kardvrff dieselbe als Förderung des Auswander- wesenS hinstellte und ihre Beseitigung alS zur Auf rechterhaltung der nationalen Wirthschaftspolitik er forderlich bezeichnete. Abg. Delbrück setzte feine Auf fassung der Bedeutung deS Art. 34 der Reichsverfassung i dahin auseinander, daß dieselbe allerdings die Freihafenstel lung der Hansestädte nicht zu einer organischen Institution d«S Reiche- machen wolle, aber ebensowenig den Sinn habe, daß die Einverleibung in den Zollverein den Honsestädten aufgezwungen werden könne. Er wieS gegen v. Treitschke überzeugend nach, daß die Gleich stellung Hamburgs und Bremens etwa mit Danzig und Königsberg, den überseeischen Handel vernichten, also em Hauptinteresse des Reiches schädigen würde. Der Anschluß der Hansestädte an daS Reich müsse sich aber vollziehen, ohne Len Exporthandel zu stören. Er wünsche denselben ebenfalls, halte aber die hanseatischen Interessen unzertrennlich von den Interessen deS Reichs. Abg. vr. Braun meinte, nur diejenigrn Industriezweige schrieen immer nach staatlichem Schutz, die nicht lebenS- und exportfähig seien. Abg. v. Min nigerode tadelte den Senator Versmann, der eine Angelegenheit vor den Reichstag gebracht, über welche der BundeSrath allein zu entscheiden habe. Abg. Meier erklärt den Anschluß der Hansestädte für wünschenSwerth und erreichbar, wenn die selben dabei ihre Stellung im Welthandel retten könnten. Der Reichstag erledigte darauf die noch restirenden Litel deS Etat-, daS Etat- und Anleihegesetz und trat dann in die Berathung deS Gesetzentwurfes über die Küstenfrachtfahrt ein, dessen unveränderte Annahme die Kommission beantragt hat.. Bei der Abstimmung über einen Gegenantrag des Abg. Roggemann stellte sich die Beschlußunfähigkeit des HauseS heraus. In der Kommission des Reichstages, welcher daS Ge setz über die Besteuerung der Dienstwohnungen der ReichS- beamten zur Vorberathung überwiesen wurde, gelangte ein Amendement v. Puttkammer (Lübben) zur Annahme, nach welchem bei Veranlagung der Miethssteuer der Miethswerth der betreffenden Dienstwohnungen statt auf zehn auf fünfzehn Procent deS Diensteinkommens fest- gestellt werden sollte. Die Verhandlungen nahmen mehr denn drei Stunden in Anspruch und die Diskussion war eine äußerst lebhafte. In der Petitions-Kommission wurde der Beschluß gefaßt, die Petition, einen Eingangs zoll auf zur Vermostung eingeführte Weintrauben zu legen, dem Reichskanzler zur Kenntnißnahme zu über weisen. Die Kommission zur Vorberathung deS Gesetze- betreffend die Fürsorge für die Hinterbliebenen der ReichS- bramten hat in zweiter Lesung daS Gesetz fast unver ändert nach den Beschlüssen erster Lesung angenommen. Sr. Maj. Schiff „Viktoria", lOGeschütze,Kommandant Kvrvetten-Kapitän Valois, welches nach der tibetischen Küste (West-Afrika) entsendet war, um die Lheilnehmer an der Plünderung und Beraubung des an dortiger Küste gestrandeten deutschen Dampfers „KarloS" und seiner Besatzung zu strafen und von der Regierung Sühne zu fordern, meldet aus St. Vincent (Kapverdische Inseln) telegraphisch: «Liberia wird binnen 3 Monate» 2000, innerhalb 6 Monaten 3400 Dollar zahlen. Der schuldige Ort wurde vollständig zerstört, keine Verluste unsererseits, ein Eingeborener tobt, 9 Geißeln, etw schließlich 3 Häuptlinge, an Bord genommen. Da- Sinverständniß mit der liberischen Regierung bleibt vollständig erhalten." Oesterr. Ungar. Monarchie. Seltsamer Weise macht man den Minister deS Auswärtigen, Baron Haymerle, dafür verantwortlich, daß die Kundgebung im Abgeordnetenhause au- Anlaß ter Ermordung Alexanders II. unterblieb. ES ist die- offenbar nur ei» Manöver Ler Rechten, die daS Kabinet in ihrem Sinne noch weiter reorganisiren möchte. Die czechischen Or gane sind wieder auf den Ministerpräsidenten Laaffe schlecht zu sprechen, zudem beabsichtigt die Rechte bes ParlamentS, gegen den Unterricht-minister Konrad wegen der Schulfrage einen Sturm heraufzubeschwören Die innere Situation deS Kaisersta^S wird durch diese Wirren immer ernster. Der SkeuerauSschuß deS Ab geordnetenhauses beschloß mit 14 gegen 13 Stimmen, in die Spezialdebatte deS Gesetzentwurfs über die Pe- > troleumsteuer einzugehen; ebenso wurde im Eisenbahn- auSschuß mit 17 gegen 6 Stimmen beschlossen, die Spezialkebatte über die Westbahnvorlage zu beginnen. Italien. Wie aus Rom berichtet wird, fiel, al- die Ermordung Kaiser Alexander's im Quirinal bekannt wurde, die Königin Margarethe in eine tiefe Ohnmacht und litt, nachdem sie zu sich gekommen war, an heftigen Konvulsionen. Da am folgenden Tage, d.n 14. März, König Humbert'S Geburtstag und in Folge dessen eine ! Truppenrrvue auf dem Kastro Pretorio angefetzt war, wurde vcn den Ministern im KönigSschlosse der Ge- I danke angeregt, ob im Hinb.ick auf das von Genf au- durch die Internationale angezettelte Attentat nicht Vorsicht gerathen sei und die Truppenrrvue nicht abge sagt werden solle, zumal Kaiser Alexander bei der Rück kehr von einer Truppenrrvue ermordet wurde. König Humbert erklärte jedoch, die vorgeschlazene Absagung der Revue würde eine unverzeihliche Schwäche sein und ließ I absichtlich bei dem Ritt durch die Via Nazionale, während daS Volk ihm zujubelte, sogar sein ganzes Gefolge zwanzig Schritt hinter sich, indem er ganz allein durch die Volksmenge ritt. Frankreich. Die socialistischen Blätter bringen einen Aufruf zum internationalen revolutionären Socia- listrn Kongreß am 1. Juli behufs Rekonstituirung einer internationalen Arbeiter Association. Die Kommunisten haben den 18. März durch Bankette gefeiert und ihre Organe ergingen sich dabei in revolutionären Ergüssen. Die Regierung hatte der Polizei jedoch Wachsamkeit empfohlen und militärische Maßregeln zum Schutze de- Feuilleton Du nähmest Preußens KönigSkrone. Dir friedlich einst vom Lisch deS Herrn, Den Kaiserschmuck gab Dir zum Lohne Des Kampfs der Kreis der Fürsten gern Und waS im wilden Schlachtgewühl« Die Deutschen inniger verband, Beglückt mit friedlichem Gefühle Nun das geeinte Vaterland! Dein Name steht, der wunderbare, Nun fest im Ruhm, Du LenzeSsohn! Beschütze Gott Dich lange Jahre Noch auf dem deutschen Kaiserthron! Wo Deutsche heut' zusammenstehen, Da jubeln sie mit Herz unv Hand Hinau- in'- frische Frühlingswehen Hoch Kaiser, Reich und Vaterland! v. Zum Geburtstage unseres Kaisers, am 22. März 1881. Der Sohn de- Frühlings hat gewonnen, WaS einst begrub die Winternacht. De- ZwisteS Nebel sind zerronnen Und neu erstand die Kaisermacht. Hat auch auf seine greisen Locken Der Winter längst den Schnee gestreut, Er gleicht den weißen Blüthenflocken, Weil frischen Sinn er schirmt bis heut. Ring- laute Jubellieder schallen Heul' bei deS Lenze- Anbeginn; Im Frühlingswind die Fahnen wallen Und frohbewegt ist jeder Sinn Am Lage, da der Held geboren, Durch den da- Kaiserreich erstand, Der uns zurückgab, waS verloren, DaS ein'ge deutsche Vaterland! Wir preisen Dich mit frommer Rührung, Du edler gotteSfürcht'ger Held, Den Gotte- wunderbare Führung Zu Deutschland- Schirmhrrrn hat bestellt. Dem da- gewalt'ge Werk gelungen, Lu schlingen neu der Einheit Band, Für das die Väter heiß gerungen, Um - ganze deutsche Vaterland! war Enrichetta, man hatte ihr gerade RafinSky al- tüchtigen und gewandten Anwalt empfohlen. Ich komme in einer sehr wichtigen Sache zu Ihren, begann sie in gebrochenem Deutsch. Rasinky erkannte sogleich an ihrer Aussprache die Italienerin und bat sie, sich ruhig ihrer Muttersprache zu bedienen. Enrichetta war davon sehr angenehm überrascht. Nun faßte sie schon zu dem Manne weit größeres Ver trauen. Man hat mir gesagt, daß e- in Rußland schwer sei, gegen vornehme und einflußreiche Leute rin Recht zu verfolgen, aber ich hoffe doch, daß Sie mir den nvthigen Beistand leisten werden — und die Augen der Italienerin ruhten unruhig fragend auf dem jungen Anwalt, über Lessen glattem Advokatengefichte ein leichke- Lächeln flog. ES sind daS ganz falsche Ansichten, die unsere Feinde über Rußland verbreiten. Recht und Gesetz wird hier jetzt ebenso entschieden gehandhabt, wie im westlichen Europa. Sie werden also auch gegen einen reichen und an gesehenen Baron auftreten? Darum nichts Wmn sie mich mit einem solche» Auftrag betrauen wollen? Also auch grgin Baron BloomhauS? fragte fik hartnäckig weiter. Bel Nennung diese- Namer.S konnte der Advokat seine Ueberraschung nicht verbergen; er vermochte nicht augenblicklich zu antworten und die Italienerin fay^ lebhaft fort: Ah, mein Herr, Sie erschrecken schon! Durchau- nicht, entgegnete RafinSky, der rasch seine Ruhe wieder gewonnen hatte. Ader ich nmß Sir doch Der Herr Baron. Novelle von Ludwig Habicht. (30. Fortsetzung.) VI. Advokat Rasiusky saß verdrießlich in seinem Amt-- »immer, denn weder er noch der Gral hatten au- Italien Nachricht erhalten; da wurde ein. Fremde gemeldet, die ihn io dringenden Geschäften zu sprechen wünsche. E- sächsische Asch eilmz 43. Jahrgang. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmaun Wüller in Dresden. die kaiserlichen Post. «Balten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung tut Haut erbebt die Post noch eine Ge- Fuferute »erde» bi« Montag Mittwoch u Freitag Mittag angenommen und kosten: dielfpalt. Zeile IS Pf. Unter Eingesandt: 30 Pf. Vmmevsti, und Gouatrn» früh. BlbouueMeutb- PreiS: »irrleljLhrl. M. ILO. A» Zeitung mlchMt H Dtenftng, Inseraten- Auuah«este»eu: Die Arnoldifche Buchhandlung, Invaüdtndank, HaalensteinL Bögler, Rudolf Mosse, B L. Daube « Eo. in Dresden, Leipzig, Hamburg Berl«, Frankfurt a/M u. f. w.