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sind. Schon die bisherigen Meldungen lassen erkennen, daß l die feindlichen Verluste wieder sehr erheblich sind. Vor allem konnten wieder zahlreiche Gefangene gemacht werden. Der nationalspanische Heeresbericht Burgos, 4. November. (Funkspruch.) Im Guadarama-Gebirge machten die nationalen Truppen in einem Handstreich 5 Gefangene, die Roten verloren dabei 15 Tote. In zwei Luftkämpfen schossen die nationalen Flie ger 3 Curtiß- und 5 Boeing-Maschinen ab. In der Nacht zum 2. o. Mts. belegten nationale Bomber militärische Ziele im Hafen von Barcelona, sowie Batterien bei Monte Jui- ice, den Bahnhof von Sagunt, eine Kriegsmaterial fabrik in Badalona, den Flughafen von Tarragona, eine Kriegsmaterialfabrjk in Caragente, sowie die Flug häfen von Alcazeres in der Provinz Murcia und San Javier und Iobregat mit Bomben. Tie Folgen waxen zahlreiche Brände. Nach einem Augenzeugenbericht von der Ebrofront bot ein am Donnerstag morgen erobertes Dorf einen für solche Fälle gewohnten Anblick. Ter Ort war voll ständig ausgeplündert. Kein einziger Bewohner war zurück geblieben. Tas Dorf, das von den Roten hartnäckig ver teidigt wurde, war eine Stunde lang das Ziel eines energi schen nationalen Angriffes. Tie Straßen waren voll von Leichen der roten Milizen. Tie nationalen Kolonnen rückten weiter nach Mora del Ebro vor, wo der Feind allem Anschein nach seine Hauptkräfte zusammengezogen hatte, zum letzten Widerstand vor einem endgültigen Verlust des Ebro- bogens. Die Verluste der roten Luftwaffe sind in diesen Tagen besonders groß gewesen. Bereits 24 Stunden vor der erwähnten Luftschlacht waren ebenfalls l8 rote Kampf flugzeuge abgeschossen, die ausschließlich amerikanischen Ursprungs waren. Auch zwei Munitionsdepots sind von den Truppen Francos erobert worden. Während Unerwünschte Gäste in Frankreich Die französischen Behörden haben sich veranlaßt ge sehen, ihre Grenzen gegen den unerwünschten Zuzug von verwundeten Mitgliedern der rotspanischen „Internatio nalen Brigaden" zu schließen. Es hatte sich nämlich her ausgestellt, daß Hunderte von solchen verbrecherischen Elementen nach Frankreich kamen und dort ohne Existenz- mittel blieben. Dabei hatten die Aufsichtsbehörden keine Möglichkeit, sie zu beobachten, weil ihre Personalien an der Grenze nicht bekanntgegeben wurden. Kommunistische Abgeordnete bemühten sich, die Schutzmaßnahmen der Be hörden hinfällig zu machen, mußten dabei aber die Er fahrung machen, daß man heute nicht mehr gewillt ist, sich mit solchen unliebsamen Aufgaben zu belasten, die auch zum Erbe der geplatzten Volksfront gehören. Notspanischer Dampfer versenkt Das sowjetspanische Frachtschiff „Cantabria", das sich auf der Reise von London nach Leningrad befand, wurde von einem bewaffneten nationalspanischen Hilfskreuzer, dessen Name mit „Nadir" angegeben wird, nach kurzem Feuergefecht in der Nähe der englischen Ostküste zum Sinken gebracht. Die gesamte 45köpfige Besatzung der „Cantabria" soll gerettet fein. — Der Kapitän und seine Familie wurden von einem Rettungsboot aus Cromer (Norfolk) an Bord genommen, während 29 Mann von dem nationalspanischen Schiff und die übrigen von einem britischen Dampfer ausgenommen wurden. Rund um Italien 1400 KdF. Urlauber auf dem „Wilhelm Gustloff". 1400 deutsche Urlauber-Arbeitskamera den aus den Gauen Kurmark, Schleswig-Holstein, Ost hannover und Württemberg-Hohenzollern haben mit dem Flaggschiff der KdF.-Flotte, dem „Wilhelm Gust loff", den Hafen von Genua verlassen. Sie nehmen an der ersten Fahrt rund um Italien teil, die die in der Welt einzig dastehende Organisation „Kraft durch Freude" durchführt, um deutschen Arbeitern die schönsten Plätze Italiens zu zeigen und die Freundschaftsbande zwischen den beiden Völkern noch enger zu knüpfen. Standbild des Duce enthüllt Balbo begrüßt die Libyen-Siedler. Anläßlich der Ankunft der 20 000 Libyen-Siedler fand vor dem Regierungsgebäude in Tripolis eine gewaltige Kundgebung statt, in deren Mittelpunkt die feierliche Ent hüllung eines Reiter st andbildesdesDuce stand. Marschall Balbo hieß die italienischen Siedler auf libyschem Boden herzlich willkommen und betonte, daß Italien auch weiterhin der Beschützer der islami tischen Bevölkerung sein werde, was durch das Schwert des Islams verbürgt werde, das Mussolini in Händen halte. Der mit italienischen Trikoloren festlich ge schmückte Platz hallte noch lange von den begeisterten Duce- Duce-Rufen der Siedler wider, die von dem herzlichen Empfang, bei dem auch eine riesige Hakenkreuzsahne zum Willkommen geschwenkt wurde, freudig überrascht waren. Ariegsmtnister Hore-Beiisha über die Auf rüstung der englischen Luftverteidigung LoudM, 4. November. (Funkspruch.) Kriegsminister Hore Belisha schloß namens der Regie rung die Unterhausöebattc am Tonnerstag ab. Der Minister erklärte einleitend, daß man der Verteidigung gegen Luft angriffe dieselbe Aufmerksamkeit schenken müsse, wie man. sie immer der Erhaltung der Flotte zugewanüt habe. Tie Regierung sei entschlossen, die Erfordernisse der Luftverteidi gung in großem Umfange zu erfüllen. 1936 habe man die erste 'Lustabwehrdivision in Stärke von 2500 Manin ge schaffen. Ihre gegenwärtige Stärke belaufe sich auf 45 000 Mann. Tie Regierung sei zum Entschluß gekommen, fünf Lustabwehrdivisionen der Territorialarmee in Stärke von 100 000 Mann zu schäften, die auf das ganze Land verteilt seien. Hore Belisha machte dann nähere Ausführungen über verschiedene Flakgeschütze, die in der englischen Armee ein geführt werden sollen, »und fuhr dann fort: Ter Zustand der Rückständigkeit werde nicht andauern. Jeden Monat werde die Nation stärker werden. Aaltonalregister für FreiwtUigen-ienst Im Oberhaus kam Lord Stanhope, der neue Erste Lord der Admiralität, auch auf die Frage der Stammrolle zu sprechen und erklärte, die Regierung sei nicht für die Einführung einer Zwangsstammrolle, und zwar deshalb nicht, weil sie in Kürze in weitaus systema tischerer Weise als bisher zum Freiwilligendienst sür die verschiedenen Heimatschutzdienste aufrufen werde. Die Ne gierung habe jetzt praktisch ein Verzeichnis über alle die jenigen Freiwilligendienste fertiggestellt, für di? man Freiwillige brauche, und sie werde in Bälde ein Handbuch darüber veröffentlichen. Der parlamentarische Korrespondent Reuters meldet, die Regierung habe sich jetzt endgültig entschlossen, ein sogenanntes Nationalregister oder eine Stamm rolle für die Freiwilligendienstc der Heimatverteidigung einzuführen. Die Minister hätten sich jetzt im Kabinetts rat damit befaßt und seien zu einem dementsprechenden Entschluß gekommen. Jüdische Krastwagen beschossen Englische Militärflieger eingesetzt. Auf der Straße Haifa—Jenin wurden ein jüdischer Autobus und ein Lastkraftwagen von arabischen Frei heitskämpfern beschossen. Als englische Truppen erschienen, entwickelte sich ein Feuergefecht, wobei sechs Araber getö tet bzw. verletzt wurden. Jmredys Dank an Deutschland und Italien Den Wiener Schiedsspruch erfuhr die ungarische Oeffentlichkeit durch Ministerpräsident Imredy selbst, der unmittelbar nach dem Eintreffen der Nachricht sich zum ungarischen Rundfunk begab, um dem Lande den Schiedsspruch persönlich mitzuteilen. Der Ministerpräsi dent zählte die durch den Spruch zu Ungarn kommenden wichtigen Orte auf und sagte den beiden Großmächten Dank dafür, daß sie in schwerer und heikler Arbeit die Entscheidung auf sich genommen, um in dem von der Neuordnung der Tschecho-Slowakei betroffenen Teil Europas die Voraussetzung für ein fried liches Zusammenleben zu schaffen. Ihre ehrliche, verantwortungsvolle und jeden Ungarn zum Dank ver pflichtende Arbeit sei die Anwendung des den Mün chener Entscheidungen zugrunde liegenden ethnischen Prinzips. Mit stolzem Bewußtsein stellte der Ministerpräsident fest, daß der mit den Waffen der Argumente geführte zähe Kamps für Ungarns ge rechte Sache einen erfolgreichen Abschluß gefunden habe. Ungarn sei größer geworden. Nach zwanzig Jahren Trauer sei dies der erste Freudentag Ungarns, ein gerechter Lohn für den unerschütterlichen Glauben der ungarischen Nation. Freudenkundgebungen in Budapest Nach dem Eintreffen der Nachricht von dem Schieds spruch versammelten sich in Budapest Zehntausende am Freiheitsplatz vor Standbildern, die die abgetrennten Ge biete darstellten. Dann zog die Menge mit Fackeln zum Landesfahnendenkmal und von dort zum Ministerpräsi dium. Auf eine Begrüßung durch Vertreter der ungari schen Hochschuljugend antwortete Ministerpräsident Jmredy mit einer kurzen Ansprache. Nach begeisterten Ovationen zog die Menge in den Hos der Königlichen Burg, um dem Reichsverweser zu huldigen. Auf Anordnung des Bürgermeisters wird die ungarische Hauptstadt vom 3. bis 10. November beflaggt werden. „Hitlers Energie brachte die versumpfte europäische Politik in eine neue Strömung" Budapest, 4. November. (TNB.) In einer Rede bei der Begrüßung durch die Regierungs partei würdigte Ministerpräsident Jmredy die Bedeutung des Wiener Schiedsspruches. Er gab einen kurzen Rückblick auf die kritischen Septembertage und erwähnte, daß das Mün chener Abkommen der Welt Befreiung, Ungarn aber zunächst Hoffnung brachte. Ter jetzt erreichte Erfolg habe bewiesen, daß der von der ungarischen Regierung eingeschlagene Weg der richtige war. Mit Worten aufrichtigsten Tankes gedachte der Ministerpräsident des befreundeten Teutschland, Italien und Polen, die immer an der Seite Ungarns standen. Ter Ministerpräsident richtete besondere Dankesworte an Reichs kanzler Adolf Hitler und an Mussolini. Hitlers Pläne, seine Energie und dynamischer Schwung brachten die versumpfte europäische Politik in eine neue Strömung, die auch das Ungarntum in der Slowakei Ungarn zurückbrachte. Ter Mi nisterpräsident widmete ähnliche Tankesworte Mussolini, dem ersten verantwortlichen Staatsmann der Großmacht, die sich die ungarischen Revisionsbestrebungen zu eigen machte. Gchlußbilanz einer verfehlten Politik ES hätte noch schlimmer ausfallen können. Unter dem Titel „Bilanz einer zwanzigjährigen Außenpolitik" schreibt der tschechische agrarische „Vecee" zu dem Wiener Schiedsspruch: „Wien bedeutete die Schlußbilanz aller Fehler, die wir unter der Füh rung Dr. Beneschs gemacht haben. Wien ist das Ergebnis dessen, was in unserer Außenpolitik mit hartnäckiger ideologischer Voreingenommenheit verfolgt wurde. Und es standen uns noch schlimmere Dinge bevor, die jedoch durch die Klugheit, die versöhnliche Haltung und den guten Namen derjenigen verhindert wurden, die vom Schicksal dazu bestimmt waren, in den kritischen Augenblicken den fremden Forderungen Einhalt zu gebieten. Halten wir uns vor Augen, daß die Dinge noch viel schlimmer ausfallen konnten und daß es dabei nicht in unseren Kräften stand, dies zu verhindern." Das Wentteuz darf offiziell in der Slowakei getragen werden Pretzburg, 4. November. (TNB.) Tie slowakische Regierung hat das neue Abzeichen der Deutschen Partei zugelassen. Das Abzeichen enthält das Hakenkreuz, das jetzt in der Slowakei zum ersten Male offi ziell getragen werden kann. .Endlich etwas Erleichterung von Trianon^ Der in Wien gefällte Schiedsspruch wird von der Londoner „Daily Mail" aufs wärmste begrüßt. Das eng lische Volk, so schreibt das Blatt u. a., beglückwünsche dl« Ungarn, daß sie endlich etwas Erleichterung von dem be dauernswerten Vertrag von Trianon erhalten hätten. Durch einen ungeheuren Fehler seien damals zwei Drittel des ungarischen Gebietes und drei Fünftel der ungarischen Bevölkerung abgetrennt und unter fremde Herrschaft ge bracht worden. polnisch-tschechische Grenzbenchtigung Keine weiteren Streitpunkte mehr. Die neue polnisch-tsche cho-slowakische Grenze ist endgültig festgelegt. Nach der bereits vor einigen Tagen erfolgten grundsätz lichen Einigung handelte es sich nur mehr um die Durchfüh rung einiger Grenzberichtigungen von geringerer Bedeutung. So wurde der Grenzverlauf ausgerichtet, und in der Jaworina wurden noch einige Gemeinden aus ethnographischen Gründen Polen zugesprochen. Am 5. November wird eine gemischte polnisch-tschecho-slowakische Kommission mit der Absteckung der neuen Grenzlinie beginnen. Das Polen zugesprochene Gebiet wird gleichzeitig mit der Durchführung der Grenzziehung in polnische Verwaltung übergehen. Die Absteckung der Grenze und die Uebernahme in polnische Verwaltung müssen biS 3 0. November 1938 durchgesührt sein. Mit der endgültigen Erledigung der Grenzfrage ist nach polnischer Ansicht die einzige ernste Streit frage zwischen Polen und der Tschecho-Slowakei bei gelegt, so daß sich die künftigen polnisch-tschecho-slowaki- schen Beziehungen auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet in freundschaftlichem Geiste entwickeln können. Die Verhandlungen aus Schloß Belvedere. Weltlnld <M) Der tschecho-flowakische Außenminister Dr. Chvalkowsky (links) und der ungarische Außen minister von Kanya (rechts) bei der Unterzeichnung des deutsch-italienischen Schiedsspru ches, der die Grenze zwischen dem Königreich Ungarn und der tschecho-slowakifchen Repu blik neu festsetzt. Zwischen Jerusalem und Ramallah kam es zu einem Kampf zwischen Arabern und Militär, das auch Flug zeuge einsetzte. Die Zahl der Opfer ist bisher noch nicht bekanntgeworden. Nach einer amtlichen Mitteilung wur den im Verlauf militärischer Durchsuchungen in Jaffa 50 arabische Freischärler verhaftet. Das Militärgericht in Jerusalem hat weitere fünf Araber zum Tode verurteilt, „Hande weg von Palaftina!" Offener Brief des Araberführers an Roosevelt und HM. „Oeftnet den Juden doch di« Tore Amerikas!" Jerusalem, 4. November. (TNB.) In einem offenen Brief wendet sich der oberste Führer der arabischen Freischärler, Arif Abdul Razik, an den Prä sidenten Roosevelt, Staatssekretär Hull und Senator Grant und andere mit folgenden Erklärungen: Unwissenheit, Grau samkeit oder Gefügigkeit gegenüber dem Zionismus sind die Ursache dafür, daß verantwortliche amerikanische Persönlich keiten sich unter das Joch Mischer Propaganda beugen und Reden wie in der letzten Zeit halten. Ist es das Amerika, von dem aus im Weltkriege das Recht der Nationen auf Selbstbestimmung propagiert wurde? Tann wären keine Ju den in Palästina! Aber es ist das Amerika von heute, das jeden Freiheitsdrang unterdrückt, sonst hätten die Jud^n nie mals Rechte auf unser Land geltend gemacht.