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Kratzau; stolzester Tas Dann erreicht die Führer-Kolonne Kratz au. Der, Marktplatz im Mittelpunkt der Stadt war hier das Ziel' der Tausende. In dichtem Viereck, fünf Reihen tief, stehen die Kratzauer und die Leute aus der Umgebung. Stür mische Heilrufe künden den Menschen an, daß nun die Stunden des Wartens beendet sind und nun der Führer, kommt, ihr Befreier, ihr Netter. vorveimaM der Truppen Das Mnsikkorps eines Infanterie-Regiments spielt deu Präscntiermarsch, der aber fast untergcht in den Ju- belrufcn der Menge. Der Führer verläßt den Wage». Unter den Klängen der deutschen Hymnen schreitet dann »ach der Meldung des Kommandeurs der Führer die Front der in Paradeaufstellung aufmarschierten Trup pen ab. Dann begrüßt der Führer die Offiziere, um an schließend den Vorbeimarsch der Truppen abzunchmen. Zum ersten Male sehen die befreiten Sudctendeutschen die deutschen Soldaten im Paradeschritt über ihren Marktplatz marschieren. Immer wieder aufs neue steigt der Jubel auf. Tausende von Armen recken sich, als die Fahne der Truppe, im Winde flatternd, vorangetragen wird. Sodann begibt sich der Führer und seine Beglei tung zu einer kurzen Mittagspause in das Hotel „Schwar zes Roß". Geduldig harren die Menschen aus. In ihren Gesichtern spiegelt sich noch das große Ereignis der letzten Stunde. Als dann der Führer das Hotel verläßt, klingt ihm noch einmal der Jubel der Tausende entgegen. Die Kinder laufen an seinen Wagen. Die Führer-Kolonne setzt sich nach Friedland in Bewegung. Ser Führer sprach A Friedland Den Höhepunkt des dritten Führer-Tages im Sudeten land bildete die grotzeKundgebungaus dem Markt- plati vor dem Rathaus in Friedland. Die Stadt Wallen- steins, die seit Jahrhunderten im Brennpunkt deS Volks- tumskampfcs stand, erlebte am Donnerstagnachmittag ihre größte Stunde: Der Führer zog in das befreite deutsche Friedland ein, empfangen als Triumphator und Retter des Vaterlandes. Der weite Marktplatz vor dem Rathaus war ebenso wie die Straßen der Stadt bis zum letzten Platz über füllt von einer unübersehbaren Menschenmenge, die dicht gedrängt, Kopf an Kopf, den Führer erwartete. Als sich die graue Wagenkolonne dem Marktplatz näherte, ver stärkte sich der Begeisterungssturm. Nur mit Mühe konnte das Spalier der Wehrmacht und des Freikorps die Massen zurückhalten. Unter den Klängen des Präsentiermarsches schritt der Führer die Front der Ehrenkompanie ab. Der Führer begrüßte sodann vor dem Rathaus eine Reihe von alten Kämpfern der Nationalsozialistischen Partei, im Sudetenland. Im Rathaus drückte der Führer einigen, Hinterbliebenen von im Kampf für ihr Deutschtum Gefal lenen die Hand. Als der Führer dann mit Konrad Henleinauf den Balkon des Rathauses hinaustrat, klang ihm wie ein ein ziger Aufschrei der brausende Begeisterungssturm der Mas sen entgegen. ' Der Ortsleiter von Friedland, Fritsche begrüßte den Führer auf dem Balkon des Rathauses. „Jahre der Knechtschaft und Unterdrückung liegen wie ein Traum hin ter uns", so rief er aus. „Jetzt aber sind wir frei! Frei «durch Sie, mein Führer!" Der Bezirksleiter Sittig gedachte Konrad Henleins. In bewegten Worten gab er unter dem jubelnden Beifall der Tausende deren Gefühle des Dankes jfür den Führer Ausdruck. „Unser bester Dank bleibt das Bestreben, die Fahne des Reiches in Würde und Ehre auf den Boden der Heimat zu setzen und ewig zu schützen!" Und dann spricht der Führer! Sein Blick geht über die Menge, die sich vor ihm auf dem Rathausplatz zu- sammcngeballt hat, die ihm ununterbrochen in unbeschreib lichen und überwältigenden Kundgebungen zujubelt und !dann mit einer geradezu spürbaren Spannung und Auf merksamkeit seine Worte erwartet. Das Wunder der Bereinigung Der Führer spricht von dem großen Wunder, von dem Wunder der Vereinigung ded Sudetenlandes mit dem Reiche, die nach vielen, vielen Jahrhunderten und Jahr- zehnten voll Kampf und Opfer endlich erreicht werden konnte. „Die Fahne, die heute über ganz Deutschland weht", so ruft er, begleitet von dem tosenden Beifall der Friedländer aus, „soll des deutschen Volkes ewige Fahne und die Nation ihr ewiger Träger sein! Das Reich der Deutschen, das wir nun endlich im national sozialistischen Staat ausgerichtet haben, ist für uns da« höchste Glück aus dieser Welt, und wir sind jederzeit zum höchsten und letzten Einsatz dafür bereit!" Wieder antworten die Tausende mit überwältigende», beispiellosen Heilrufen aus diese Worte deS Führer«, und sie legen damit zugleich das Gelöbnis der Treue ab. Der Führer schließt seine kurze Ansprache mit den Worten: „Ich weist, das Reich, das aus dem Kampf der nationalsozta- liftischcn Bewegung entstand, wird, so lange es Deutsche gibt, nimmermehr vergehen! Deutschland Siegheil!" Bon Friedland nach Neustadt Nach der großen Kundgebung in Friedland öffnet sich auf der Fahrt nach Neustadt groß und eindrucksvoll die Landschaft des Jsergebirges. In der beginnenden Dunkel- heil leuchten hier und dort in den Gehöften und Häusern, sie die Kolonne des Führers passiert, Lichter auf. Die Bewohner haben ihre letzten Kerzen angezündet und sie« ins Fenster gestellt. Dort leuchten sie nun dem Führer ent- gegen, ein freudiger, tief ergreifender Gruß an ihn aus der Dunkelheit heraus. Hinter den Kerzen sind Blumen aufgebaut, grüßen die Bilder des Führers und Konrad Henleins. Der Führer im Bezirk Jägerndorf N«stabt, 7. Oktober. (Funkspruch.) Schon seit Tagen ist der ganze Bezirk der Zone IV in Er wartung des Fahrers. Die Besetzung schreitet planmäßig sott, und die Truppen stehen bereit, um nun die zur Zone gehörenden Städte ebenfalls zu befreien und in deutschen Besitz zu nehmen. Schon seit gestern sind viele Zehntausende von Menschen im schlesischen Grenzgebiet zusammcngeströmt, um den Augenblick nicht zu ver passen, in dem zum ersten Mal der Führer das Altvatergebiet auf- sucht. Gerade das Gebiet vor Ziegenhals um, Neustadt in Ober- schlesien hat in den letzten Wochen alle Schrecken des tschechischen Terrors in vollem Maße auskosten müssen. Außer einer Reihe von Kämpfern des SFK. sind hier auch eine Reih« von Reichsdeutschen von Tschechen ermorvet worden, darunter Männer der Grenzwacht und zwei Steuerbcamte aus Neustadt, die im Zolldienst standen. Um 8 Uhr morgens ist in Neustadt alles für den Empfang des Führers bereit. Wieder stehen die grauen Wagenkolonne, vor dem Bahnhof, die Panzerspähwagen, die die Spitze des Zuges bilden. Plötzlich kommt Bewegung in die Massen. Der Zug des Führers ist eingelausen. Eben sehen wir den Chef der Sicherheitspolizei, SS.-Gruppenführer Heydrich, im Gespräch mit Männern des SFK. Jetzt tritt der Führer aus dem Bahnhof. Ein tausendstimmiger Jubelschrci hallt ihm entgegen. Dann braust das Lied der Motoren auf. und die Fahrt des Führers beginnt. 10 Minuten später hat er die Grenze in Richtung Jägerndorf überschritten. Den Höhe punkt des heutigen Vormittags wird eine große Kundgebung in der altschlesischen Stadt Jägerndorf bilden. Der «rletzMMvIan dir zum 18. Moder Auf Grund der Feststellungen des Internationalen Ausschusses. Auf Grund des Münchener Abkommens und der dar aufhin erfolgten Feststellungen des Internationalen Aus schusses werden die deutschen Truppen bis zum 10. Oktober folgende weitere Gebiete in Böhmen und Mähren be sehen: 1. An der Grenze des Gaues Niederdonau Am 8. Oktober ab 12. üv Uhr das Gebiet um Nikolsburg und zwischen Frain und Neu-Bistritz, am 9. Oktober ab 1 0.0 0 Uhr das Gebiet um Znaim und Mährisch Kromau, am 10. Oktober ab 12.00 Uhr das Gebiet westlich Neuhaus und den Brückenkopf südlich Preß bürg. 2. Au der Grenze des Gaues Vberdonau und im Bövmer Waid Am 8. Oktober ab 12.00 Uhr das Gebiet bis zur Linie Steinbach—Böhmisch Krumau—Winter berg—Waldmünchen, die genannten Orte eingcschlosscn. 3. An der uordoftdayerilchen und Mststzea Grenze am 8. Oktober ab 12 Uhr das Gebiet um Rei chenberg und Gablonz, am 9. Oktober ab 12 Uhr das Gebiet bis zur Linie Bischofteinitz—Wscherau—ostwestlich Luditz— Podcrsam — Saaz — Brüx — Aussig — Auscha—Böh- misch-Leipa—Wartenberg, am 10. Oktober 12 Uhr das Gebiet südwestlich Pilsen und das Gebiet bis zur Linie südlich Jech nitz—Postelberg—Leitmeritz—Libosch—Böhm.-Aiche. 4. Au der WelWeu Grenze am8. Oktoberab12Uhr das Gebiet um Hohen elbe und Trautenau, das Braunauer Land, das Ge biet um Mährisch-Schönberg, südlich Freudenthal und Troppau einschließlich des Hultschiner Ländchens, am 9. Oktober 12 Uhr das Gebiet südlich und ostwärts von Trautenau, um Schildberg, um Mäh- Mährisch-Neustadt, Bärn und südlich Troppau, am10. Oktoberab 10 bzw. 12 Uhr das Gebiet des Adlergcbirgcs, um Zwittau, Mährisch-Trübau, Bodenstadt und Neu-Titschein. Das Tagesziel im AMaitt iv erreicht Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Truppen des Generalobersten von Rundstedt haben im Gebictsabschnitt IV ihr Tagesziel, die Linie Ober-Linde wiese —F reiwaldau — Olbers dorf, erreicht. Generaloberst v. Rundstedt Wt Besetzung der Zone >>l zu linde Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Truppen des Generaloberst von Rundstedt sind heute, 7. 10., 8 Uhr zum Marsch über die gestern er reichte Linie wieder angetreten. Sie führen heute die Besetzung des Gebietsabschnittes IV zu Ende. VKK. Mit dem Befreiungsmarsch in Zone I V ziehen die deutschen Truppen in die eigentlichen Sudeten ein. Der Einmarsch geht zunächst in den nördlichen Teil des Altvatergebirges. Dieses Gebirgsmassiv ist eines der höchsten und urwüchsigsten Mittelgebirge Euro pas. Mit seinem Block zahlloser, weit über 1000 Meter hohen Gipfeln stellt es eine riesige natürliche Festung dar, die die Tschechen zielbewußt durch Anhäufung von mili tärischen Anlagen zu einer außerordentlich starken Aus- sallbasis gegen das schlesische Flachland ausgebaut hatten. Hand in Hand mit diesen militärischen Maßnahmen ging eine besonders scharfe politische und wirtschaftliche Unter drückung der rein deutschen Bevölkerung. Schon lange vor dem berüchtigten Machnik-Erlaß sind diese an Industrien so reichen Gebiete Nordmährens und Mährisch-Schlesiens brutal abgewürgt worden. Heute reiht sich dort ein In- dustriefriedhof an den anderen, nn" "er früher aus dem Reich flutende Fremdenverkehr, angezogen von der eigen artigen Schönheit und den vielen Heilquellen der Altvater region, wurde von den Tschechen rücksichtslos unterbun den. So zog nach Beginn der Gewaltherrschaft Prags bald schwärzeste seelische und wirtschaftliche Not in die einst blühenden Städte und Dörfer ein. Und wie für die Brüder in Böhmen, hob auch für die in jahrhundertelan gem Ringen gegen das Hussitentum gehärteten Männer ein Verzweiflungskampf ohnegleichen an, ein Kampf unter furchtbaren Opfern an Gut und Blut gegen die riesige Uebermacht der Bajonette. Die bange Frage „Wie lange noch?" verhallte ungehört drüben in einem Reich, das selbst^ schwach und ohnmächtig in Fesseln lag, und die Blicke der! Sehnsucht und Hoffnung hinauf nach dem Norden — sie blieben unendlich lange Jahre ohne Antwort. Jetzt, da der Führer und Schöpfer eines mächtigen Reiches sie wie der heimholt, vermögen die schwergeprüften Menschen die-' ses namenlose Glück nicht ganz zu fassen. Mit zitternden Händen haben sie nun die Häuser in den Städten und Dörfern geschmückt. Vor den Augen Prags haben sie die Fahnen der Bewegung Großdeutschlands aufgezogen. Tal- auf und talab, auf den Höhen und Felsvorsprüngen wehen nun im Herbstwind die ZeichendesSieges und der endlich gestillten Sehnsucht. Die heißen Tränen der Ent behrung und des Trotzes sind vergessen und ein unsag bares Leuchten liegt auf allen Gesichtern. Zrethettsmarfch nach Mähren In unabsehbaren Kolonnen harrten die schlesischen Regimenter an der alten Reichsgrenze des Marschbefehls. Da, pünktlich auf die festgesetzte Minute, geht es wie ein Schlag durch die Kolonnen: „Wir marschierens Musik rauscht auf, die Motoren der Batterien und Trans- porter heulen auf, die Kavallerie trabt an, Infanterie schreitet dröhnend voraus, und darüber hin donnern die schimmernden Geschwader unserer Luftwaffe. Es ist eine einzige, aufrüttelnde Sinfonie der Freiheit, die nun an hebt. Jetzt fallen die Schlagbäume, und her- über hallt ein tausendstimmiger Schrei tiefster Erlösung. Im Nu sind die Truppen umringt, sie werden um-i halst, mit Blumen geschmückt So wie an den nun ausgelöschten Grenzen ist es, überall entlang des Weges, den die Truppen jetzt in das' Altvatergebirge hinein nehmen, und der eingefaßt ist von, aber Tausenden von Menschen, die schon seit der Nacht in ihrem Sonntagsstaat hier stehen, die nicht schlafen tonnten vor Erwartung. Taumel der Kreuve Das malerisch am Fuße der Bischofskoppc liegende Zuckmantel, die erste sudctendcutsche Stadt, die wir mit den Truppen erreichen, ist von einem Taumel der Freude ersaßt. Die Begeisterung steigert sich noch, als die Truppe auf ihrem Marsch an dem Kommandierenden Ge neral dieses Abschnittes vorbeidefiliert. Laute Heil Rufe setzen ein, als inmitten der Kolonnen des Heeres die, Formationen des Freikorps, die Zuckmantel schon seit Tagen besetzt halten, mit geschultertem Gewehr an dem Vorbeimarsch teilnchmcn, eine Ehre, die diese tapferen Söhne ihrer Heimat überreich verdient haben. Die Gulaschkanonen der NSB. fahren mit Noch am Donnerstag begann w Zone IV da» großzügige Betr«- «ngsprogramm der NSV. Ne'ße, 7. Oktober. <DNB.> Das Wort, das Reichsminister Dr. Goebbels am Mittwoch abend gelegentlich der Eröffnung des Winterhilfswerkes 1938/39 sprach, wonach hinter den Kanonen unserer Wehrmacht die Gulasch kanonen ins Sudetenland einziehen, hat sich auch in dem Schlesien benachbarten, am Donnerstag zur Hälfte besetzten Abschnitt IV be wahrheitet. Wie in allen anderen Zonen, die von den deutschen Truppen besetzt werden, hat auch im Gau Schlesien sofort di« NS.-Bolkswohlfahrt die Betreuung der sudetendeutschen Brüder und Schwestern ausgenommen. Zugleich mit den Truppen hat sie ihren Einzug in das sudetendcutsche Gebiet gehalten. Die Hilfsmaßnahmen, di« fast durchweg Sofortmaßnahmm sind, erstrecken sich in erster Linie auf die Betreuung der notleidenden Familien und der Kleinkinder, insonderheit aber aus di« Sicherstellung der Ernährung der Gesamtbcvölkerung des sudetendeutschen Raumes. Gleichzeitig wuroen allerorts Beauftragte der NS.-Volkswohlfahrt eingesetzt und mit den organisatorischen Arbeiten begonnen. Noch am Donnerstag abend fuhren aus den vielen, von der NSV. vorsorglich eingerichteten Proviantlagern längs der ehemaligen Grenze di« ersten Verpslegungstransporte ab, mächtige Lastwagenzüge, die alles geladen hatten, was zur Verpflegung der Bevölkerung notwendig ist. Ebenfalls noch am Donnerstag fuhren die für di« Verpflegung der Bevölkerung bestimmten vier Feldküchen mit einem Fassungs vermögen von je 3000 Liter über die ehemalige Grenze. Im Zuge dieser Maßnahmen haben am Donnerstag die ersten 100 schlesischen NS.-Schwestern oie ehemalige Grenze überschritten und ihre Für sorge- und Betreuungstätigleit ausgenommen. Festliche Rückkehr in die befreite Heimat Triumphaler Einzug des Sudet«ndeutschen Freikorps in Karlsbad. Karlsbad, 7. Oktober. (DNB.) Tie Männer, die als erste den aktiven Kampf gegen tsche chische Unterdrückung und bolschewistischen Terror ausgenommen haben, die Männer des Sudetendeutschen Freikorps,, sind am Don nerstag mit klingendem Spiel in das festlich geschmückte Karlsbad einmnnchiert. Eie sind -eingezogen in die Heimat, die ihnen der Führer wiedergab, und für die sie sich mit ihrem Blute einsehten. In den einmarschierenden Abteilungen standen viele, die vor Wochen aus Karlsbad und Umgegend über die Reichsgrenze flüchten mußten. Seit dieser Zeit konnten sie ihren Angehörigen nicht die geringste Nachricht davon geben, ob ihre Flucht glückte, ebensowenig, wi« sie selbst etwas über das Ergehen ihrer Lieben in den schweren Wochen des Blutterrors erfahren konnten. Erschütternde Szenen der Wiedersehensfreude spielten sich ab. Bis weit über die Grenze der inneren Stadt hinaus eilten die Angehörigen der Freikorps-, männer den Einmarschierenden entgegen, als ihre Ankunft durch Lautsprecher bekanntgegeben wurde. Blitzschnell bildete sich zu beiden Seiten der langen, in das Innere führenden Straß« ein dichtes Spalier von Menschen, die Blumen und Erfrischungen herbei schleppten. Den Gesichtern sah man die um die Heimat erlittenen' Strapazen an, aber aus den strahlenden Augen leuchtete das Glück,, endlich wieder zu Hause zu fein. Stärker und 'stärker wurde der Jubel, als sich die Marschkolonnen der Innenstadt näherten. Dichter und dichter drängten sich die Menschen zum Adolf-Hitler-Platz, dem früheren Becher-Platz. Hier ermattete der Stadtkommandant di« sudetendeutschen Freikorpsmänner zusammen mit dem Stabsführ«r des SDF. und dem Kommandanten im Abschnitt III. Im stram men Schritt marschierten die Männer an ihnen vorbei. Während des Vorbeimarsches kreuzte eine Bomberstaffel über dem Adolf- Hitler-Platz von Karlsbad, gleichzeitig als Symbol dafür, daß jeder einzelne der sudetendeutschen Freiheitskämpfer, jeder Sudeten deutsche, unter dem Schutz der deutschen Wehrmacht steht. Slowakische Regieraag gebildet Der Abgeordnete Tiso Ministerpräsident. Die erste slowakische Regierung mit dem Abgeordne ten Tiso als Ministerpräsidenten an der Spitze wurde in Pretzburg ins Leben gerufen. Die slowakische Regierung hat ein Manifest erlasse«, das sich gegen den jüdischen Marxismus und für etne friedliche Lösung aller strittigen Probleme im Rahmen des Münchener Abkommen« ausspricht. Das Manifest enthält auch einen Protest gegen die Aenderung der Grenzen der Slowakei ohne Hinzuziehung eines bevollmächtigten Vertreters der slowakischen Nation. Ferner wird ein internationaler Schutz für die im Aus land wohnenden Minderheitsangehörigen, weiter schnellste Demobilisierung des tschecho-slowakischen Heeres gefor dert. Der erste slowakische Ministerpräsident Tiso gehört dem geistlichen Stande an und war seit Jahren stellver tretender Vorsitzender der Slowakischen Volkspartei, wäh rend noch Pater Hlinka den Vorsitz führte. Er ist grün dendes Mitglied der Slowakischen Volkspartet, ferner Mitglied des Prager Abgeordnetenhauses. Im Lande galt er als ein Mann des regierungsfreundlichen Flügel« der Slowakischen Volkspartei. Er wurde mit der Füh rung der Geschäfte betraut, als Pater Hlinka vor wenigen Wochen die Augen zur ewigen Ruhe schloß. Else Prager Darstellung Amtlich wird mitgeteilt: „Die Prager Regierung hat an Stelle des Präsidenten der Republik den Abgeordnete« Dr. Jozef Tiso, amtierenden Vizepräsidenten der Slowa kischen Volkspartei, zum Minister für die Verwaltung der, Slowakei ernannt. In Ergänzung zu diesem Dekret hall die Regierung den Ministet Dr. Tiso um den Vorschlag